Mit der Umsetzung der #BVWP-Projekte werden bis bis 2030
- fast 90 hoch geschützte #Natura2000-Gebiete "erheblich beeinträchtigt"
- 1.000 km schützenswerte, große Lebensräume (#Wälder, #Feuchtgebiete etc.) durchschnitten
- insg. 13.100 ha Fläche neu verbraucht.

#BVWPNoFunFacts #ZerschnitteneWelt

#Buchtipp: "#Traffication" von Paul F. Donald.

Das Buch handelt vom Einfluss des zunehmenden Kfz-Verkehrs und immer dichter werdenden Straßennetzes auf das Leben und Verhalten von Tieren und die biologische Vielfalt.

Der Autor legt den Fokus auf Großbritannien, aber nicht nur, und die Erkenntnisse lassen sich auf andere autodominierte Länder übertragen. Es ist nicht nur erhellend, sondern auch gut geschrieben.

Aus der Verlagsankündigung: "Does for road traffic what Silent Spring did for agrochemicals."

@verkehrswende
https://pelagicpublishing.com/products/traffication

#Lesetipp #Leseempfehlung #Verkehrswende #RoadKill #ZerschnitteneWelt #Landschaftszerschneidung #BiologischeVielfalt #Biodiversität #Biodiversitätskrise #Artensterben #Artenvielfalt

Traffication

5. Bedrohung der #Artenvielfalt (2)

In Deutschland sterben jährlich tausende Wildtiere bei Verkehrsunfällen, darunter viele gefährdete Arten wie Fischotter und Wildkatzen. Die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen und Autobahnen gefährdet ihre Existenz zusätzlich. Der Verlust an Lebensraum verhindert Wanderungen und den genetischen Austausch zwischen Populationen, was zu Inzucht und genetischer Verarmung führt. Dies bedroht nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Anpassungsfähigkeit der Tiere an den Klimawandel.

BUND für Naturschutz und Umwelt in Deutschland, Zerschneidung der Landschaft gefährdet wilde Tiere
https://www.bund.net/themen/lebensraeume/zerschneidung/

#Traffication #Landschaftszerschneidung #ZerschnitteneWelt #Roadkill

Zerschneidung der Landschaft gefährdet wilde Tiere

Straßen, Autobahnen und Agrarwüsten zerschneiden unsere Landschaft. Die Folge: Wildtiere können nicht mehr wandern und neue Lebensräume besiedeln.

BUND - BUND für Naturschutz und Umwelt in Deutschland

4. Bedrohung der #Artenvielfalt (1)

Verkehrsforscher Helmut Holzapfel : "Für Straßen werden Naturflächen versiegelt und dadurch entwertet. Die Folge ist ein luftdichter Abschluss des Bodens, wodurch das Leben darunter erstickt wird. Zudem verändert sich das Kleinklima, Asphaltflächen heizen sich stärker auf, und es wird weniger Wasser im Boden gespeichert. Eine aktuelle, als Buch veröffentlichte Studie des britischen Naturwissenschaftlers und renommierten Vogelexperten Paul F. Donald zeigt, dass Straßen und die darauf fahrenden Autos einen erheblichen, bisher völlig unterschätzten Beitrag zur Zerstörung von Biotopen und der Ausrottung von Tierarten leisten. Die Tiere erhalten aber unsere Landschaft und helfen, unsere Lebensgrundlagen zu bewahren."

Frankfurter Rundschau vom 18.01.2024, Verkehrsforscher über Straßenbau: ‚Für die #Biodiversität eine Katastrophe‘. Verfügbar unter: https://www.fr.de/wirtschaft/fuer-die-biodiversitaet-ist-das-eine-katastrophe-92783330.html

#Traffication #Landschaftszerschneidung #ZerschnitteneWelt #Artensterben

Verkehrsforscher über Straßenbau: „Für die Biodiversität eine Katastrophe“

Verkehrsforscher Helmut Holzapfel fordert im Interview ein Ende des weiteren Straßenbaus, um die Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt sowie das Klima zu begrenzen.

#Greenpeace Investigativ hat die Verflechtungen der #Straßenbaulobby in Deutschland recherchiert und analysiert. Eines ihrer wesentlchen Werkzeuge ist der #Bundesverkehrswegeplan.

„Den aktuellen #Bundesverkehrswegeplan hat der #Bundestag am 2. Dezember 2016 beschlossen – und damit ein Jahr nachdem die #Bundesregierung sich mit der Unterschrift unter das #PariserKlimaabkommen zu entschlossenem Klimaschutz verpflichtet hatte. Mehr Straßen für mehr Autos und LKWs, die auf immer längeren Strecken Benzin und Diesel verbrennen: Für das ungebremste „Weiter so“ sollen #Wälder, #Moore, Acker- und Weideland geopfert, zusammenhängende Naturräume zerschnitten und Lebens- und Erholungsräume für Mensch und Tier zerstört werden. Kurz: Der weitere #Infrastrukturausbau ist das genaue Gegenteil von Klima- und #Biodiversitätsschutz.“ (S. 5)

„Darüber hinaus trieben die #CSU-#Verkehrsminister den Bundesverkehrswegeplan 2030 (#BVWP) voran, in dem über 1300 #Straßenbauprojekte mit einer Gesamtlänge von fast 10.000 Kilometer Platz fanden. Die Methodik des BVWP unterschätzt den induzierten Verkehr und die #Umweltauswirkungen der Projekte massiv (siehe auch Kapitel 3.1).“
(S. 30)

„Jedes noch so gute Netzwerk, jede engagierte Politik, jeder noch so effektive #Lobbyismus braucht ein Fundament als Basis, einen theoretischen Unterbau als Legitimation. Für die Befürworter:innen des ungebremsten Fernstraßenbaus ist diese Basis der Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Der BVWP ist das wichtigste Planungsinstrument der Bundesregierung für die deutsche Infrastruktur. Der aktuelle Plan umfasst den Zeitraum 2016 bis 2030, sein Investitionsvolumen beträgt 270 Milliarden Euro.

Die Grundlage für den BVWP 2030 bildet eine langfristige #Verkehrsprognose, die die bisherigen Trends im #Verkehrssektor als Grundlage für die Berechnung von Verkehrsmengen in der Zukunft nimmt. Die Infrastrukturplanung auf Basis dieses Vorgehens wird „#PredictAndProvide“ genannt, zu Deutsch in etwa „Vorhersagen und Bereitstellen“. Dieses starre System wird inzwischen vielfach kritisiert. So empfiehlt etwa das #InternationalTransportForum (#ITF), ein an die #OECD angegliederter Thinktank, in seinem „Verkehrsausblick 2023“ einen Paradigmenwechsel bei der Infrastrukturplanung: „Um die zunehmende Verkehrsaktivität so nachhaltig wie möglich zu gestalten, sollten die Regierungen ihren Planungsansatz ändern. Anstatt Infrastruktur als Reaktion auf die prognostizierte Nachfrage bereitzustellen, investiert der ‚#DecideAndProvide‘-Ansatz in Infrastruktur geleitet von einer Vision, um bestimmte politische Ziele zu erreichen.

Der BVWP 2030 jedoch basiert noch auf dem Dogma „Vorhersagen und Bereitstellen“. Er geht folglich von einem massiv steigenden Pkw- und Lkw-Verkehr aus und beinhaltet mehr als 1300 Straßenbauprojekte, die als „bauwürdig“ gelten. Der Infrastrukturplan ist damit die Überlebensgarantie der #Straßenbauindustrie, er ist die Lizenz zum immerwährenden Autobahn- und Bundesstraßenbau.“
(S. 43)

„Dank der zahlreichen angenommenen vorteilhaften Nutzenkategorien – im letzten BVWP ist beispielsweise noch der „implizite Nutzen“ hinzugekommen, der zusätzliche Fahrten mit dem Pkw positiv bewertet – ist es nahezu unmöglich, ein Projekt vorzuschlagen, das nicht die Schwelle für die Umsetzbarkeit, ein Nutzen-Kosten-Verhältnis größer 1 (Nutzen > Kosten), erreicht. Der Idealzustand gemäß BVWP-Bewertungsschema wird somit zur grauen #Dystopie: eine vollständig betonierte Fläche, auf der sich ein Maximum an #Verkehr abwickeln und in dem sich jeder Weg von A nach B auf kürzester Strecke und unter minimalem Zeitaufwand realisieren lässt.“ (S. 44)

@verkehrswende

https://www.greenpeace.de/publikationen/asphalt-statt-alternativen via @gpinvestigativ

#Verkehrswende #Mobilitätswende #RethinkMobility
#Autolobby #induzierterVerkehr #induzierteNachfrage #ZerschnitteneWelt #Landschaftszerschneidung #Artenvielfalt #Biodiversität #Klimaschutz #Klimakrise #Weltverkehrsforum

Asphalt statt Alternativen

Das Interessengeflecht beim Fernstraßenbau ist ähnlich dicht wie das deutsche Straßennetz und reicht von der Bauindustrie über die Autokonzerne bis zu den Hochschulen.

@verkehrswende

Teil 2: #ZerschnitteneWelt

Das Problem wird zunehmend größer, weil es immer mehr #Straßen mit immer mehr #Autos gibt. Die Anzahl der Autos in Deutschland hat sich seit den 1950ern verzwanzigfacht, die Länge des Straßennetzes ist auf dem Weg der Verdreifachung [27:20]. Dies führt nicht nur zu mehr Tötungen, der #Straßenbau zerschneidet auch die Natur in immer kleinere Inseln. Tiere pflanzen sich oft nur noch innerhalb dieser Inseln fort [33:38]. Die Folgen sind genetische Verarmung aufgrund von Inzucht: z.B. verkürzte Unterkiefer und verdrehte Wirbelsäulen bei Rothirsche, Hirschkälber werden mit offenen Beinen geboren. Die betroffenen Tiere können sich häufig nicht mehr fortpflanzen, die Folge: die Tierart könnte aussterben [17:41, 22:02]

#Wildkatzen paaren sich aufgrund der Zerschneidung ihrer Lebenswelt und der daraus resultierenden Schwierigkeit, andere Wildkatzen für die Paarung zu finden, zunehmend mit Hauskatzen. Die Folge: Diese heimische Wildtierart verschwindet stillschweigend in Haustiermischlingen und könnte aussterben [19:29].

Um die Tierbestände zu erhalten, muss die Zerschneidung vermieden und zerschnittene Gebiete wieder miteinander verbunden werden. Ein aktuelles Negativbeispiel für eine weitere Zerschneidung ist der geplante Bau der #A20: Auf beiden Seiten der geplanten Strecke befinden sich Wälder mit Rotwildpopulationen, die zwischen den Wäldern hin- und herziehen können müssen. Das ist heute schon schwierig, da die Strecke relativ deckungsarm ist. Mit dem Bau der #A20 wird das unmöglich bzw. potenziell tödlich. Grün- bzw. Wildbrücken helfen nur bedingt, denn diese verlaufen sie oft zu nah an Raststätten oder Äckern statt Wäldern und werden häufig auch auch für landwirtschaftlichen oder anderen Verkehr genutzt. Wichtig sind zusammenhängende Waldbänder, so Wildbiologe Frank Zabel. Er fordert: Wo diese Wildkorridore verbaut sind, müssen wir sie wieder öffnen. Damit könnten wir nicht noch Jahre warten, denn auch unser Überleben sei von der biologischen Vielfalt abhängig [23:37]. 3/3

Teil 2: Gefangen im Straßennetz - Rettung für die Wildtiere?
https://www.ardmediathek.de/video/swr-wissen/gefangen-im-strassennetz-rettung-fuer-die-wildtiere/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIwMzU4OTc

SWR Wissen: Gefangen im Straßennetz - Rettung für die Wildtiere? - hier anschauen

Verkehr und Bebauung zerschneiden die Natur. Wildtiere wie der Rothirsch können im dichtesten Straßennetz Europas nicht mehr wandern, sie betreiben Inzucht. Wissenschaftsjournalist und Biologe Axel Wagner sucht nach Lösungen gegen das Artensterben auf Asphalt.