Für Hobby-Musiker:innen und #CreativeCommons vielleicht nicht uninteressant:

Am 28.03.2025 hat die #GEMA angekündigt, kollektive Lizenzen auch für Musik von Nicht-Mitgliedern vergeben zu wollen. Das betrifft z.B. auch die Aufführungsrechte (Cover) oder die Nutzungsrechte für das Training von KI-Modellen.

Es sind noch drei Tage Zeit, um vorab zu widersprechen (danach nur für die Zukunft). Die gesetzliche Grundlage gibt es seit 2021, hattet ihr das auf dem Schirm? 😮

https://www.gema.de/de/w/erweiterte-kollektivlizenzen

Information zur Vergabe von kollektiven Lizenzen mit erweiterter Wirkung

Die GEMA beabsichtigt, kollektive Lizenzen mit erweiterter Wirkung (EKL) zu vergeben. Eine erweiterte Kollektivlizenz stellt eine besondere Form der Lizenzierung durch eine Verwertungsgesellschaft dar. Sie ermöglicht es uns, Nutzungsrechte auch an Werken von Rechtsinhabern zu vergeben, die nicht direkt mit uns in einem Wahrnehmungsverhältnis stehen (sogenannte "Außenstehende").

gema.de
@resieguen
Was nehmen die sich raus?

@resieguen
Verstehe ich das richtig?

Ich habe zB ein Arrangement geschrieben oder etwas komponiert, und die GEMA darf einfach so von jemandem, der mein Werk aufführt (bzw dem Veranstalter) Geld verlangen.
Und ich bekomme dann ungefragt einen (wahrscheinlich nicht besonders großen) Anteil von diesem Geld?

@tewe @resieguen Nur das du dafür kein Geld bekommst ohne Mitgliedschaft

@janzwitschert
@resieguen

Das habe ich befürchtet.

Das ist schon eine große Sauerei!

@janzwitschert
@tewe @resieguen
Auf welcher rechtlichen Grundlage können die sich denn einfach das Urheber- und Verwertungsrecht für ein Musikstück aneignen?
Was ist die GEMA Vermutung?

Bei der öffentlichen Wiedergabe von Unterhaltungsmusik spricht einiges dafür, dass die Werke zum GEMA Repertoire gehören: die GEMA Vermutung.

gema.de
@janzwitschert @resieguen Könnte man der nicht mal Konkurrenz machen? 🤔
@janzwitschert das ist nicht mit den Grundlagen unseres Rechtssystems wie der Unschuldsvermutung vereinbar. @resieguen

@janzwitschert @resieguen
> In der Praxis bedeutet sie, dass kommerzielle Musiknutzende Lizenzgebühren an uns zahlen müssen. Außer sie beweisen durch detaillierte Angaben, dass sie nur Musik von Urhebern und Urheberinnen verwendet haben, die nicht durch uns vertreten werden.

Bitte was? Ich hab gedacht hier gibts irgendwas mit Unschuldsvermutung wo Ihr mir beweisen muesst, dass Ich mich an euren Rechten vergriffen habe?

@resieguen

Zitat: "Sofern der Verteilungsplan allerdings vorsieht, dass für den Erhalt einer Ausschüttung eine Mitwirkung erforderlich ist, gilt diese Pflicht ebenfalls für Außenstehende."

Was heißt hier "Mitwirkung"?

§§ 51 VGG schreibt hierzu:

"In Bezug auf die Rechtseinräumung hat der Außenstehende im Verhältnis zur Verwertungsgesellschaft die gleichen Rechte und Pflichten wie bei einer Wahrnehmung auf vertraglicher Grundlage."

Klingt für mich wie Zwangsmitgliedschaft.

@resieguen heißt das andersherum, dass ein content creater nun zur Kasse gebeten werden kann, auch wenn er nur GEMA-Freie Musik benutzt?

Ich blicke da so Richtung Hoerspielprojekt de und so.

@resieguen Sehr interessant, aber ohne juristische Interpretation und Beispiele, was das in der Praxis für nicht-Mitglieder bedeutet, ist das kaum zu beurteilen. Wer kennt Beiträge dazu?
Ich habe erst Mal nur gefunden, dass auch die Verwertungsgesellschaft "VG Wort" EKL anstrebt, seit diese erlaubt wurden:
https://www.vgwort.de/veroeffentlichungen/kollektive-lizenzen-mit-erweiterter-wirkung.html

Eine naive wohlwollende Interpretation meinerseits wäre:
Es wird dadurch Rechtssicherheit für gemischte Sendungen oder Aufführungen geschaffen, wenn es den Verantwortlichen vorher schwierig bis unmöglich war, die Rechte für Werke einzuholen, die nicht durch die GEMA vertreten waren. z.B. Musik von Bands spielen, die weder GEMA noch CC Lizenzen angegeben haben und es gibt keinen einfachen Kontakt, um sie zu fragen.

Aber alleine der Punkt, dass mit EKL anscheinend eine Standardfreigabe für ALLE Urheber*innen für KI-Nutzung in DE erfolgt, ist Sprengstoff.

Kollektive Lizenzen mit erweiterter Wirkung - VG WORT

Neustart Kultur

@resieguen

Was mich in Sachen Widerspruch schon wieder anödet: Ich bemühe mich, in der Öffentlichkeit (so auch hier, so auch mit meiner Musik) prinzipiell und grundlegend unter Pseudonym aufzutreten.

Den Bezug zu meinem wahren Namen geht keine Person, die ich nicht kenne, was an.

Jetzt kann ich mit meinem offiziellen Namen widersprechen und ausgerechnet der GEMA offenbaren wer ich bin?

Oder halt, Moment: Dann kann ich ja auch als John Mastodon widersprechen!

Aber dann können ja auch Karl Müller oder Liese Meyer für mein Künstlerpseudo widersprechen.

Das ist doch allein schon alles Murks.

@resieguen

Im Übrigen kann die Deadline Ende Juni 2025 in keinem Falle rechtens sein.

Was ist denn mit heranwachsenden Künstler:innen? Menschen, die erst nach dem 30.6.2025 mit öffentlich wahrnehmbaren Musikmachen anfangen?
Die dürfen dann nicht widersprechen, wenn sie das System ablehnen?
Das ist doch völlig absurd!

Aber so kennen wir/ich die GEMA. Kannste nur noch abschaffen (und statt dessen was Faires hinsetzen).

@herr_irrtum @resieguen es wäre echt schön, wenn es in Mastodon weniger mit größter Überzeugung formulierte Aussagen, die in Wirklichkeit einfach nur Vermutungen sind, gäbe...
Erstens zählt die Rechtslage und nicht was du für gerecht empfindest (oder ich); zweitens steht schon im Originalpost dass man danach immernoch für die Zukunft widersprechen kann
@dingens Naja, rechtlich lässt sich das möglicherweise schon anzweifeln, weil die Ankündigung der GEMA so vage ist, dass da kaum eine informierte Entscheidung möglich sein dürfte. Und wir leben ja glücklicherweise (noch) in einem Rechtsstaat, in dem das geschriebene Recht nicht über allem steht, sondern auch mit Grundrechten vereinbar sein muss und durch Gerichte überprüft werden kann (also zumindest in der Theorie *hust*) @herr_irrtum

@dingens

@resieguen

So richtig entspannt klingst Du jetzt aber auch nicht. Ich hab das mit der Deadline falsch verstanden.

Ich hatte das auch eher als Frage gemeint - im Sinne von "Kann das denn rechtens sein?" - weil ich eben kein Jura-Experte bin. Hätte ich machen sollen, klar. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass das irgendwer anders sieht, mein Fehler - aber wie hoch sind denn die Chancen?

Danke für den Hinweis anyway.

@herr_irrtum @resieguen sorry du hast n bisschen meine angestaute Fediverse-Genervtheit abbekommen. Wenn du sowas nächstes Mal als Frage formulierst, würd ich mich freuen :)
Inhaltlich – keine Ahnung, aber basiert ja anscheinend auf nem Gesetz, dann kommt man juristisch nicht weiter, so ungerecht es sein mag...

@dingens

Alles fein, danke Dir für Deine Worte.
GEMA ist eines der wenigen Themen, die mich stark triggern, da ich persönlich sehr unschöne Erfahrungen mit dem Verein gemacht habe, insofern sind wir hier sehr ungünstig aneinander gerasselt, denke ich. Aber stimmt schon, ich muss mich gerade bei sowas etwas zügeln.

@resieguen

@resieguen Copyright-Mafia lässt grüßen!
@resieguen lol, die Gema kann also zukünftig eine Lizenz zur Nutzung von Werken zum KI-Training erteilen?! Wie zum Geier wollen sie das denn nachweisen, nachdem die Trainingsdaten in den seltensten Fällen einsehbar sind und da momentan eh alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist (rechtswidrig) verwendet wird?
@resieguen
einer der Gründe, warum deutsche Künstler häufig von Programmen für "lizenzfreie" Musik ausgeschlossen werden... die Urheberrechtsdebatte ist absurd, solange Künstler effektiv durch GEMA-Vermutung gar keines haben

@ki @resieguen Das Problem ist ja dass die #GEMAvermutung grundsätzlich für alle gilt außer explizit anders bewiesen! (In dubio contra reo)

https://infosec.space/@kkarhan/114748481120075469

Und dabei habe ich noch nichtmals angesprochen dass #Deutschland sowas wie "#PublicDomain" gänzlich nicht anerkennt weil es illegal ist die #Urheberschaft zu verleugnen.

#DEpol #NotLegalAdvice

Kevin Karhan :verified: (@kkarhan@infosec.space)

@resieguen@legal.social die #GEMAvermutung wird von denen stets geflext, sofern #Kreative sich nicht mit #Klarnamen selbst-doxxen - selbst wenn diese nachweislich keine Mitglieder bei irgendeiner #Verwertungsgesellschafft und bei keinem #Verleger / #Plattenlabel / ... unter Vertrag sind. - Gab dazu auch schon #Gerichtsurteile in #Deutschland wo dies bestätigt wurde! Ich stelle mir die Frage was passiert wenn #Musiker*innen, #Komponist*innen u.ä. ihr Zeug explizit so lizensieren dass der #GEMA (und dem Rest der #Copyrightmafia) die #Lizensierung explizit verboten wird! - IMHO gehört die GEMA-Vermutung (welche als Teil der #NS-#Kulturpolitik [eingeführt wurde](https://de.wikipedia.org/wiki/GEMA-freie_Musik#GEMA-Vermutung)) ersatzlos gestrichen und verboten! Auch stelle ich mir die Frage wie das mit nicht-deutschsprachigen / nicht in #Deutschland oder der #EU ansässigen #Musikschaffende|n aussieht. - Müssen die im Zweifelsfalle per #Anwalt ne #Unterlassungserklärung an die GEMA schicken lassen??? #DEpol #Sarkasmus #Cyberfaschismus #ValueRemoving #Rentseeker #Durchlauferhitzer #Blutsauger #Copyright #Copywrong #Copyleft

Infosec.Space

@kkarhan @resieguen
Ich frage mich allerdings, wie die Sache aussieht, wenn man bei einer anderen Verwertungsgesellschaft ist. Die GEMA-Vermutung basiert ja auf 2 Annahmen: 1. Musik sei ein Produkt und keine Kunst und 2. es gäbe keine anderen Verwertungsgesellschaften.

Ich muss mich mal informieren, wie der Stand bei C3S ist.

@ki @resieguen Das ist eigentlich so bereits geregelt per WIPO-Austauschübereinkommen.

Bspw.: Kassiert die #GEMA für alles in Deutschland ab und die anteiligen Gebühren (die schütten nur 9,0909% aus, was an sich schon sittenwidrig sein müsste!) werden dann an die anderen Verwertungsgesellschaften weitergegeben.

  • D.h. RIAA-Mitgliedsplattenfirmen kriegen dann von der GEMA die Anteile für deren Künstler*innen.

Im Zweifelsfalle behält die GEMA das Geld einfach dreist ein (bspw. bei anonymen Künstler*innen bzw. wenn diese keiner Verwertungsgesellschaft zugehörig sind!)...

#NotLegalAdvice #DEpol

@ki @resieguen Ähnlich sieht es mit anderen "#Verwertungsgesellchaften" aus...

Die Kassieren dank #Lobbyismus trotz #Kopierverbot bei jedem "Duplikationswerkzeug" (#Drucker, #Kopierer, #Brenner, ...) und jedem "Medium"* (#Notenblätter, #Leerrohlinge, #Datenträger, ...) fleißig ab!

https://de.wikipedia.org/wiki/Pauschalabgabe#Verg%C3%BCtungen_durch_Hersteller_von_Ger%C3%A4ten_und_Medien

#DEpol #NotLegalAdvice

Pauschalabgabe – Wikipedia

@kkarhan @resieguen
das ist alles so kunst- und kulturfeindlich

@ki @resieguen ja, weils #NS-#Kulturgesetzgebung ist, die bis heute nicht abgeschafft wurde!

  • Weil die Idee dass #Menschen #Musik machen weil diese daran Spaß haben kommt denen nicht in den Sinn!
GEMA-freie Musik – Wikipedia

@ki @resieguen

  • Das erinnert mich daran dass ich mal nen #Disstrack auf die #GEMA machen wollte...

  • Ich glaube jetzt wär nen guter Zeitpunkt für nen Track mit Titel & "#FickDichGEMA!"

Und wie wir alle dank @extra3 / #extra3 / #X3 / @NDR wissen, ist das keine #Beleidigung!

#DEpol #Sarkasmus #Kunstfreiheit #GEMA #Copyrightmafia

Realer Irrsinn: "Fickt Euch!" | extra 3 | NDR

YouTube

@resieguen die #GEMAvermutung wird von denen stets geflext, sofern #Kreative sich nicht mit #Klarnamen selbst-doxxen - selbst wenn diese nachweislich keine Mitglieder bei irgendeiner #Verwertungsgesellschafft und bei keinem #Verleger / #Plattenlabel / ... unter Vertrag sind.

Ich stelle mir die Frage was passiert wenn #Musiker*innen, #Komponist*innen u.ä. ihr Zeug explizit so lizensieren dass der #GEMA (und dem Rest der #Copyrightmafia) die #Lizensierung explizit verboten wird!

Auch stelle ich mir die Frage wie das mit nicht-deutschsprachigen / nicht in #Deutschland oder der #EU ansässigen #Musikschaffende|n aussieht.

#DEpol #Sarkasmus #Cyberfaschismus #ValueRemoving #Rentseeker #Durchlauferhitzer #Blutsauger #Copyright #Copywrong #Copyleft

GEMA-freie Musik – Wikipedia

@resieguen
übrigens macht die VG Wort dasselbe

bei einem Widerspruch gilt dieser wohl nur für neue Werke ab Zeitpunkt des Widerspruchs

@ki

Ein Unterschied ist, dass man mit der VG Wort einen „Wahrnehmungsvertrag“ abschließen kann, ohne horrende Mitgliedsbeiträge zu zahlen.

(Niemand wird je „gebührenpflichtig“ meine Musik spielen, aber für das Buch, das ich veröffentlicht habe, habe ich von der VG Wort schon etwas bekommen, und das steht allen Autorys offen.)

@resieguen

@fiee @resieguen
danke für den Hinweis! kommt auf meine TODO
@fiee @ki @resieguen VG Wort, sind das die, die pauschal Abgaben von Copyshops eintreiben, weil man damit ja Urheberrechtsverletzungen begehen *könnte*? Falls ja, gibt es keinen Grund den Scheißladen zu verteidigen.
@funbaker @fiee @resieguen
und der Grund dafür, dass jeder Drucker ein eindeutiges Wasserzeichen haben muss  

@resieguen
Widerspruch an „mitgliederservice@gema“ senden, so etwas?
Ich widerspreche einer Rechtewahrnehmung durch die GEMA oder deren Vertretung oder Nachfolgeorganisationen für jemals von mir geschaffene oder bearbeitete Werke.

Ich widerspreche ebenso einer Bearbeitung und Speicherung über das gesetzlich zwingend geforderte Maß hinaus, dazu fordere ich einen Auszug der von mir oder über mich bei Ihnen vorhandenen Daten mit Ausweisung der bislang erfolgten Verarbeitung, deren Rechtsgrundlage und der Aufbewahrungsfristen.

Mit freundlichen Grüßen

@Ulan_KA
Ich fänds schön, wenn das jetzt in kurzer Zeit sehr viele Menschen machen würden. Egal ob sie bereits einschlägige Urheberrechte haben oder nicht. Man kann schließlich nie wissen, was die Zukunft bringt.

Schöne neue Einnahmequelle haben sie da. Wäre doch schade, wenn die von den Verwaltungskosten aufgefressen würde...

@resieguen

@resieguen Sollte ich je was musikalisches machen kommts in einen Torrent mit Donation Link, da sieht man am Ende mehr von… der GEMA Mafia kann man scheinbar ja ohnehin kaum entkommen.

@resieguen
@Natanox
Die GEMA sagt, dass sie Musikstücke, die bereits unter Creative Commons License veröffentlicht wurde, nicht verwerten kann, da sie hierfür keine Grundlage hat Lizenzkosten zu kassieren. Das schließt die kollektiven Lizenzen mit ein. Dementsprechend sollte alles unter CC-Lizenz safe sein.

Achtung: Das sagt der Chatbot, den die GEMA auf ihrer Seite verlinkt hat. Mein Bauchgefühl sagt auch sowas, im Zweifel benutzt aber auch die Hotline der Gema, denn dass kostet die Geld für das Personal, was sie hierfür bereitstellen. Wer sicher gehen will, kann natürlich widersprechen.

@momo @resieguen Die GEMA agiert wie eine Mafia, deren Chatbot würde ich absolut gar nichts glauben.
@resieguen Gema will evtl die Rechtsgrundlage dafür schaffen, yt-Kanäle wie corebox zur potenziellen Zahlung von Mitgliedsbeiträgen oder Abgaben zu verpflichten. Klingt ja als wäre das alles Gema-pflichtige Musik. Nur für den Fall dass Nutzungs- und Aufführungsrechte dann doch mal durchsetzbar werden.

@resieguen

Ich habe noch keine Musik gemacht, widerspreche aber trotzdem mal mit verschiedenen accounts aber einem Geburtsjahr, denn dies scheint ja voll wichtig zu sein.

Eventuell könnte man da die Nasenbären ein wenig mit vielen sehr vielen Widersprüchen ärgern