Das Motto #gegenrechts vermischt sprachlich zwei Dinge: den Kampf für die gefährdete Demokratie (gegen Rechtsextremismus) und den Kampf innerhalb der Demokratie für Gerechtigkeit (gegen Rechtskonservative).
Folgen:
- Linke demonstrieren für eine Demokratie, in der Rechte die Oberhand haben, und diese demonstrieren nicht mit, weil es gegen Rechts heißt.
- Die AfD kann z.B. schamlos "Omas für Demokratie" in Stellung bringen.
Oder gilt "gegen rechts" = "gegen Rechtsextremismus"?
#Sprachkritik
Viktor Remizov erzählt in Permafrost von Gewalt, Überleben und moralischer Würde im Schatten eines gigantischen sowjetischen Bauprojekts. Kein Aufschrei, kein Pathos – sondern leise, unerbittliche Klarheit. Ein Roman, der nicht wärmt, aber leuchtet.
Eine kleine Gender-Galaxie – oder: Wer lesen kann, ist klar im Nachteil
Liebe Leser:innen, Lesewesen, Contentkonsumierende aller Art, auch jene mit Sprachphobie oder Komma-Angst – willkommen zu meinem barrierearm diversifizierten Meinungsmanifest! […]„Klick Klack“ – was wie das mechanische Echo einer Tastatur beginnt, entfaltet sich bei Josefine Soppa zum Soundtrack eines Aufbruchs. Klick Klack, der Bergfrau erwacht, so der Titel des Essays, für den sie mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis 2025 ausgezeichnet wird. Der Preis, dotiert mit 35.000 Euro, wird zum achten Mal von der Crespo Foundation verliehen und am 13. Juni im Crespo Haus in Frankfurt am Main überreicht. Dass er in diesem Jahr an einen Essay geht, der Arbeit, Erschöpfung und ...
Es beginnt in Berlin, wo die Nächte länger sind als die Perspektiven. Nila Haddadi, neunzehn, Tochter afghanischer Geflüchteter, bewegt sich durch das urbane Flimmern einer Stadt, in der Herkunft oft ein Stigma und Begehren ein Minenfeld ist. In Aria Abers Debütroman Good Girl verliert sich Nila im Takt der Clubs und der Sehnsucht nach Entgrenzung – und stellt damit Fragen, die so alt sind wie das Exil selbst, aber hier in neuer Sprache gestellt werden.
Mit Trommelwirbel und Textgespür: Soeben wurden auf der Leipziger Buchmesse 2025 vor einem erwartungsvoll vibrierenden Publikum in der Glashalle die diesjährigen Preise verliehen. Insgesamt 506 Titel aus 166 Verlagen hatten es auf die Longlist geschafft – 15 Bücher schafften es unter die nominierten- am Ende überzeugten drei Werke, die nicht nur literarisch etwas wagen, sondern auch politisch und historisch Wucht entfalten.