# Gleichschritt ohne Gleichschaltung?
Historisch hieß *Gleichschaltung*: staatlicher Zwang, Vereine, Institutionen, Medien und Wissenschaft in die Linie zu pressen.
Heute geschieht Ähnliches – **ohne Befehl, ohne Uniform**.
**Mechanismus:**
- Filterblasen homogenisieren Diskurse über Algorithmen.
- Ranking & Likes erzeugen Konformitätsdruck.
- Aufmerksamkeitsökonomie ersetzt deliberative Öffentlichkeit.
- Plattformkonzerne (Meta, Alphabet, Amazon …) definieren Sichtbarkeit, nicht Parlamente.
So entsteht ein **intellektueller Gleichschritt**: keine offene Repression, sondern stille Disposition.
Nicht das Verbot, sondern die Gewichtung bestimmt, was gedacht, gesagt, geteilt werden kann.
**Oligarchische Dimension:**
- Wenige globale Akteure kontrollieren Infrastrukturen.
- Nationale Politik bleibt abhängig, Regulierungen schwach.
- Demokratie wirkt formal intakt, real jedoch sekundär gegenüber Marktlogik.
**Fazit:**
Es braucht keine Gleichschaltung mehr, wenn der Gleichschritt schon im Code implementiert ist.
Autonomie erscheint formal, aber faktisch kontrollieren Oligarchen die Bedingungen des Denk- und Sagbaren.
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📚 Literatur:
- Habermas (1962): *Strukturwandel der Öffentlichkeit*
- Luhmann (1969): *Legitimation durch Verfahren*
- Crouch (2008): *Postdemokratie*
- Zuboff (2019): *Überwachungskapitalismus*
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