BRD-prügelbullen des tages
Eine tätliche Auseinandersetzung zwischen der Berliner Polizei und propalästinensischen Demonstranten aus Irland wird zum internationalen Politikum […] Auf mehreren Videos von der Kundgebung ist zu sehen, wie ein Polizist einer Frau mit der Faust zweimal ins Gesicht schlägt, der Demonstrantin läuft Blut aus der Nase […] der Arm der Frau sei gebrochen, sie müsse operiert werden
[Archivversjon]
In einem hier ungewöhnlichen anfall von ausgewogenheit fälle ich darüber kein voreiliges urteil. Es wäre weder das erste mal, dass ein BRD-bulle sein prügellegalisierungshemd mit hoheitszeichen gern trägt, um völlig legal kraftvoll zulangen zu können, noch wäre es das erste mal, dass es sich schlicht um unmissverständliche gegenwehr gegen nicht so deutlich dokumentierte grobheiten handelt oder um die durchsetzung von anordnungen, wenn der andere mal überhaupt nicht kapieren will, dass bullen nun einmal ein hemd tragen, mit dem man erstmal recht hat. Selbst, wenn sie mal unrecht haben. Dieser mangel an einsicht kann manchmal schon sehr weh tun, und auch unabhängig von grober gewalt haben die bullen ganz schön viele möglichkeiten, mit denen sie einem so richtig den tag versauen können.
So, genug verständnis mit bullen für heute! Es sind nun einmal besoldete staatsschläger, die ausgebildet sind und genau wissen, was so richtig fies wehtut, aber das faustrecht ist auch nicht so ein toller entwurf. An eine funkzjonierende anarchie würde ich ja gern glauben, aber die setzt gebildete und intelligente menschen voraus. Spätestens, wenn menschen auf einer demo hinter einer scheißfahne herrennen, die durch den wehrlosen wind gezogen wird, während der einpeitscher parolen durchs megafon brüllt, ist es mit bildung und intelligenz regelmäßig vorbei. Einige haben sich schon vorher ihre gehirnchen weggebetet.
Nur eines ist in solchen dingen immer sicher:
Ein Ermittlungsverfahren gegen den Beamten wurde zunächst nicht eingeleitet. Es werde noch geprüft, „ob das Verhalten verhältnismäßig war“
Selbst, wenn ein bulle aus purer lust an der ihm staatlich gestatteten groben gewalt einfach mal nach herzenslust zugelangt hat, wird er dafür weder strafrechtlich noch disziplinarrechtlich belangt werden. Bullen operieren in der BRD kwasi im rechtsfreien raum, obwohl das gar nicht so in den gesetzen steht. Die können sogar leute in ihrem gewahrsam folgenlos umbringen. Ganz anders…
Die geschlagene Frau wurde demnach von der Berliner Feuerwehr behandelt, wegen unbekannter Verletzungen. Gegen sie werde wegen Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt, hieß es weiter
…sieht es — ebenfalls sehr regelmäßig — für die leute aus, die von der bullerei ins krankenhaus geprügelt werden. Die kriegen die strafanzeige gleich hinterher, wenn sie das überlebt haben.
Ich wünsche auch weiterhin viel spaß in der BRD!
Kleine persönliche anmerkung, obwohl ich tiefere einblicke in meinen alltag hier immer vermeide: Am freitagspätnachmittag war ich in der hannöverschen innenstadt unterwegs. Dort gab es eine demonstrazjon, bei der einige teilnehmer zum glück auch englischsprachige schilder und transparente trugen, denn sonst hätte ich nicht gewusst, wofür oder wogegen überhaupt demonstriert und protestiert wird. Ich habe die sprache nicht verstanden, in der die parolen gerufen wurden. Wegen der englischsprachigen schilder weiß ich: es ging gegen den genozid der israelis im gazastreifen. Ich schätze, dass diese demonstrazjon etwas mehr als dreihundert teilnehmerys hatte. Es gab keine gewaltprobleme, die leute haben einfach nur das recht in anspruch genommen, das man hier vom staat hingeworfen kriegt, weil es eh nix bringt, wenn man sich wirkungslos heiser schreit und blasen in die füße läuft. Sehr viele teilnehmerys haben flaggen geschwenkt. Es waren durchgehend palästinaflaggen, irgendwelche scheißtücher wie die flagge der islamofaschistischen hisb-allah waren nicht dabei. Das hat mich ein bisschen gefreut. Ungefähr zehn meter hinter dieser demonstrazjon ging eine einzelne frau, das gesicht illegalerweise (aber ganz offensichtlich von der bullerei geduldet) hinter einer FFP-2-maske versteckt, die sich einfach nur ein schild umgebunden hatte: „kein platz für juden- und israelhass“. Die hat gleich ihre eigene polizeibegleitung gehabt, und ich weiß nicht, was der sonst eingeschenkt worden wäre…
Aber angesichts der vielen idjoten in hannover war ich froh, dass ich gerade wieder die innenstadt verließ.
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