alle_meine_buecher on Instagram: "„Söhne waren für Mütter immer eine Prüfung. Die einen wollten nicht lernen, die anderen prügelten sich oder spielten um Geld, sie ließen sich scheiden oder gerieten auf die schiefe Bahn, an Drogen oder in Schulden. Söhne wurden zum Militär eingezogen, fuhren zur See, führten Kriege, prügelten sich bei Fussballspielen, bekamen Probleme - aber die Mütter waren immer da, denn das machte sie zu Müttern. Eine Mutter verstand.“
In «Mater Dolorosa» dreht sich das Szenario um die Mutter des Täters. Dem Täter selbst gibt Jurica Pavičić keinen Raum, er dient als stumme Schablone, ohne Anzeichen auf Motiv oder Reue, denn es geht nicht um ihn, sondern um die Auswirkungen seiner Tat auf sein unmittelbares Umfeld. Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt, die der Mutter, der Schwester und des Polizeiermittlers Zvone. Blut ist dicker als Wasser und schlussendlich läuft alles auf die Frage hinaus, wie weit wir gehen und was wir bereit sind aufzugeben für die, die wir lieben.
Bei Pavićić empfinde ich die Auflösung des Kriminalfalls nebensächlich, denn die wahre Spannung ist seine Erkundung der menschlichen Psyche. Währenddessen höre ich das starke, kroatische Herz pochen. Es pocht in unseren typischen Mehrgenerationenhaushalten und unseren unglücklichen Kriegsveteranen. In unserer Schuld, die wir ihnen gegenüber empfinden und dem Wunsch, ihnen zu entkommen. In den familiären Verpflichtungen, die oft über Liebe hinausgehen und in der Angst, unsere Eltern und Grosseltern hätten unsere Leben durch ihre Taten vorherbestimmt, statt uns unsere Selbstbestimmung zu lassen. Dieses Herz pocht weiter unter den Argusaugen der katholischen Kirche, auf der schönen Splitska Riva, wo sich Massen von Touristen tummeln und erst recht pocht es in den Bauten des alten sozialistischen Split, wo es sich dann zur Ruhe legt, in die Vergangenheit und dann in die Zukunft blickt, betet und hofft, das Glück möge mehr als einmal an seine Tür klopfen.
❤️🔥❤️🔥❤️🔥"
alle_meine_buecher on April 14, 2025: "„Söhne waren für Mütter immer eine Prüfung. Die einen wollten nicht lernen, die anderen prügelten sich oder spielten um Geld, sie ließen sich scheiden oder gerieten auf die schiefe Bahn, an Drogen oder in Schulden. Söhne wurden zum Militär eingezogen, fuhren zur See, führten Kriege, prügelten sich bei Fussballspielen, bekamen Probleme - aber die Mütter waren immer da, denn das machte sie zu Müttern. Eine Mutter verstand.“
In «Mater Dolorosa» dreht sich das Szenario um die Mutter des Täters. Dem Täter selbst gibt Jurica Pavičić keinen Raum, er dient als stumme Schablone, ohne Anzeichen auf Motiv oder Reue, denn es geht nicht um ihn, sondern um die Auswirkungen seiner Tat auf sein unmittelbares Umfeld. Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt, die der Mutter, der Schwester und des Polizeiermittlers Zvone. Blut ist dicker als Wasser und schlussendlich läuft alles auf die Frage hinaus, wie weit wir gehen und was wir bereit sind aufzugeben für die, die wir lieben.
Bei Pavićić empfinde ich die Auflösung des Kriminalfalls nebensächlich, denn die wahre Spannung ist seine Erkundung der menschlichen Psyche. Währenddessen höre ich das starke, kroatische Herz pochen. Es pocht in unseren typischen Mehrgenerationenhaushalten und unseren unglücklichen Kriegsveteranen. In unserer Schuld, die wir ihnen gegenüber empfinden und dem Wunsch, ihnen zu entkommen. In den familiären Verpflichtungen, die oft über Liebe hinausgehen und in der Angst, unsere Eltern und Grosseltern hätten unsere Leben durch ihre Taten vorherbestimmt, statt uns unsere Selbstbestimmung zu lassen. Dieses Herz pocht weiter unter den Argusaugen der katholischen Kirche, auf der schönen Splitska Riva, wo sich Massen von Touristen tummeln und erst recht pocht es in den Bauten des alten sozialistischen Split, wo es sich dann zur Ruhe legt, in die Vergangenheit und dann in die Zukunft blickt, betet und hofft, das Glück möge mehr als einmal an seine Tür klopfen.
❤️🔥❤️🔥❤️🔥".