Ladelust oder Stehparty am Ladepark? Lars auf dem Weg nach Föhr #Entspannt bei #9vor9
Nach dem Urlaub ist vor dem Realitätscheck – und genau deshalb melden Lars und ich uns mit frischem Elan aus der Sommerpause zurück. Ja, #9vor9 lebt noch, diese seriöse Sendung, in der wir höchst politisch korrekt mal wieder die „Ladelust“ unters Volk bringen wollen. Ob man uns ironiefrei erträgt? Fraglich. Aber wie sagt Lars so schön: „Ich läute mal das Ende der Sommerpause ein.“ Klar, mit seinen Erfahrungen im Urlaub mit dem E-Auto.
https://youtu.be/UfqEVkO_3Eo
Sommer, Sonne, Laden – und Warten an den Ladesäulen
Auch Lars war im Norden unterwegs, auf Föhr, mit dem E-Auto. Klingt idyllisch, wenn man den Deich vor Augen hat, weniger, wenn man an den deutschen Ladeparks vorbeischlängelt. Immer wieder hieß es, auf einen freien Ladeplatz warten. Mit dem E-Auto auf große Fahrt? Das ist nicht nur #Ladelust, das ist auch ein bisschen #LadeGeduld gefragt. Aber unser Lars ist ja eine Ausgeburt an Geduld, ein Stoiker vor der Herrin sozusagen.
Und wer jetzt meint, die viel beklagte Ladesäulen-Auslastung sei das Hauptproblem für E-Auto-Fahrer, bekommt Zahlenfutter: Im Alltag sind die meisten Ladesäulen in Deutschland nämlich eher leer als überbelegt – bundesweit liegt die zeitgleiche Auslastung im Schnitt bei nur rund 17 %; viele Ladepunkte werden laut aktuellen Analysen sogar gar nicht genutzt.
Und dann ist da noch unsere rein subjektive Feldstudie entlang deutscher Eigenheime: Beim Spaziergang durch Wohngebiete fühlt es sich inzwischen so an, als ob immer mehr Wallboxen zu sehen sind. Gefühlt hängt an vielen Häuserwänden ein schickes Ladegerät. Schon interessant: Während die öffentliche Ladeinfrastruktur weiterhin Anlass für Stammtischwitze liefert, rüsten sich viele Privatpersonen wohl längst eigenverantwortlich für die Elektrozukunft. Vielleicht ist das die eigentliche Mobilitätswende …
Auch bei mir läuft ja jetzt endlich auch die eigene Wallbox, auch wenn sich meine eigentlich simple Hoffnung auf eine heimische Wallbox schnell in eine Odyssee verwandelt hat – Stichwort: Handwerker-Termin? Ein seltener Glückstreffer! Ob Verzögerung, mangelnde Verfügbarkeit, mangelnde IT-Kenntnis oder unerwartete Einbauhürden – das ganze Projekt mutiert vom vermeintlichen Komfort-Upgrade zum Geduldsspiel. Nun scheint es zu laufen. Knock on Wood.
Im Norden viel E-Autos
Zurück zu dem Lars seinen Ferien … Pünktlich zur Urlaubssaison stauen sich die E-Autos an den Schnellladeparks zwischen Hamburg, Sylt und nordischen Fjorden: Denn gerade dort, wo E-Autos besonders verbreitet sind – etwa im Norden Deutschlands und in Skandinavien, wo Norwegen mit unfassbaren 89 % Elektro-Anteil an den Neuzulassungen jetzt endgültig den Weltmeister gibt –, merkt man schnell, dass es durchaus mit dem Laden klappt.
Bleibt da nur das deutsche Dauerbrennerthema der „Reichweitenangst“. Während in Norwegen längst entspannt geladen wird, zittert hierzulande fast jede/r Zweite vor leerem Akku – und das trotz moderner Modelle, die längst echte Langstrecken schaffen. Die Angst im Kopf fährt bei vielen eben doch noch mit. Dabei kostet der Bleifuß vieler Autofahrerinnen und Autofahrer und nicht die Klimaanlage wirkliche Reichweite. Doch langsam scheint Licht am Ende des Tunnels in Sicht.
Die großen Mythen der E-Mobilität
Krisenjahr 2024, schreibt die Zeit zum Thema E-Mobilität. 2023 wurden noch über eine halbe Million E-Autos verkauft, 2024 dann – plumps! – nur noch 381.000. Wer hätte gedacht, dass die deutsche Lust auf Elektro mobil so schnell nachlässt? Nein, an der gestrichenen Förderung liegt es sicher nicht … Und jetzt, 2025, gibt’s plötzlich Frühlingsgefühle: Da sind in den ersten sechs Monaten wieder 17,8% der Neuwagen voll elektrisch. Und: Fast jeder fünfte im Juli zugelassene Neuwagen fährt elektrisch.
Diverse Gründe? Rabatte, günstigere Leasingangebote und … Flottengrenzwerte. Unternehmen integrieren E-Autos immer stärker in ihre Flotten, weil es Abschreiberegelungen gibt. Das sorgt eben alles dafür, dass es jetzt ein bisschen bergauf geht. Die Stimmung gegenüber E-Autos dreht sich wohl auch so ein bisschen, auch wenn die Deutschen weiterhin gespalten sind.
Ironie des Marktes: Tesla taumelt, Modelle des VW-Konzerns verkaufen sich
Und dann diese Wendung im Verkauf von E-Autos: Tesla, einst als Prophet der Autobranche gefeiert, kassiert einen Umsatzdämpfer nach dem nächsten. Sollte uns das jetzt traurig machen? Nicht wirklich, Elon schielt Richtung Mars, aber irdisch läuft es wohl gerade nicht mehr ganz so spacig. Dafür feiert ausgerechnet die alte Diesel-Truppe der Volkswagen-Gruppe mit ihren E-Modellen neue Absatzrekorde. Manchmal laufen die Dinge schon komisch.
Für ein Fazit ist es zu früh, aber am Ende bleibt: Die Fahrt nach Föhr hat halt ein paar Ladestopps mehr – was soll’s! Ob die Reise nun ein Stündchen länger dauert, interessiert am Ende vor allem den eigenen Entspannungspegel. Die Anzahl, die viele wie Lars oder auch ich wirklich Langstrecke fahren, ist überschaubar. Und im Alltagsbetrieb mit kleineren und mittleren Erfahrungen macht mir das E-Auto einfach Freude.
Stimmen aus der Berliner FritzBox!
Auch wenn Friedrich Merz aus der Berliner FritzBox! mit den Tipps von gestern um die Ecke biegt, „Technologieoffenheit“ anmahnt und vor einer zu engen Fokussierung auf das Elektroauto warnt, scheint sich viel Richtung E-Auto zu bewegen. Die aktuellen Zahlen deuten darauf hin: Trotz Krisengerede und gelegentlicher Rückwärtsfahrer auf der politischen Bühne bewegt sich der Trend tatsächlich nach vorne, und immer mehr Deutsche fahren elektrisch. Vielleicht ist das die leise, entspannte Revolution – nicht laut, nicht radikal, aber spürbar. Mehr und mehr rollt der deutsche Alltag auf Strom.
https://9vor9.podigee.io/179-ladelust-e-autos-urlaub
#9vor9 #EAuto #LadeGeduld #Ladelust #Reichweitenangst #Wallbox