Nettes, kurzes Interview mit der Göttin des Wassers, Sonia I Seneviratne von der ETH Zürich, die dieses Jahr den dt. Umweltpreis von der Bundesstiftung Umwelt (DBU)
bekommt. Die 500,000€ Preisgeld teilt sie sich mit zwei Unternehmern, die Stahlverzinkung revolutioniert haben.
https://www.srf.ch/wissen/forschung/blick-in-den-boden-schweizer-klimaforscherin-erhaelt-deutschen-umweltpreis
Im Interview wird ein bissl erklärt, dass trockene Böden die Luft heißer machen, denn trockener Boden kann nicht "schwitzen". Schwitzender Boden verbraucht Energie aus der Luft für die Verdunstung. Und dieser Energieverbrauch kühlt den Boden und die Luft.
Für diese Erkenntnis und ihre weitere Arbeit drumherum kriegt Sonia den Preis.
Ich glaube, Preece et al 2023 haben auch nur wegen Sonia nach Kanadas Schnee-freien Frühlingen und demzufolge, trockenheißen Böden im Sommer geguckt.
Und dabei festgestellt, dass die Bodenfeuchte weitreichende Auswirkungen auf die ganze Atmoshärenphysik zwischen Kanada und Europa hat.
Die Ostkanadische Bodenhitze lenkt nämlich den Jetstream nach Norden ab, nach Grönland.
Dort hängt dann ein Hoch fest, was das Eis schmelzen lässt.
Im weiteren Verlauf macht der Jetstream dann wieder einen Schlenker nach Süden, auf seinen ursprünglichen Sommer-Pfad zwischen dem 40. und 50. Breitengrad.
Ich nehme an, die Ablenkung vom Jetstream bedeutet auch eine Abnahme des Windes überm Atlantik in den Breiten. Da passiert dann also weniger Mixing, wenn der Frühling in Ostkanada Schnee-frei war. Weniger Mixing heißt höhere Oberflächentemperatur, und weniger Sauerstoff im Meer.
"Summer atmospheric circulation over Greenland in response to Arctic amplification and diminished spring snow cover" https://www.nature.com/articles/s41467-023-39466-6
#klimakrise #Dürre #jetstream #Grönland