meine queere geschichte in bayern und muenchen
meine persönliche Geschichte
1969, im Jahr von Stonewall und der Milderung des §175 nach der Verschärfung durch die Nazis 1934, hatte ich in Altötting, einer gefühlten Kleinstadt 100 Kilometer östlich von München, mit 15 Jahren eine erste heimliche Beziehung mit einem Freund, ohne dass wir dafür wirklich Worte gehabt hätten …
1972 ging ich zum Studium nach München und wagte mich kaum an gefährliche Orte, von denen ich zwar mit der Zeit eine Ahnung hatte, aber keine wirkliche Vorstellung: Im Lexikon für Theologie und Kirche stand die Homosexualität als unheilbare Krankheit, und ich studierte Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit.
Am Ende des Studiums 1976 erlebte ich in Vezelay, in Frankreich die erste christliche Kommune, die auch offen mit Beziehungen und schwulem Leben umging, bald darauf landete ich mit Freundinnen in einem lesbischen Lokal und bei Festen im Verein für sexuelle Geleichberechtigung VSG, wurde dann 1977? Mitglied und arbeitete im Beratungstelefon Rat und Tat mit.
Dann war ich kurze Zeit im kirchlichen Dienst, bis Kardinal Ratzinger den kirchlichen Aufbruch der 1970er Jahre um 1981 zurückdrehte, die Abrechnung damit dazu steht in meinem Büchlein, dem Ketzerbrevier
Da ich schon während meines Zivildienstes eine Schauspiel-Ausbildung gemacht hatte, und im Theater die tollsten Erlebnisse wie mit Therese Giehse gehabt hatte, war das Forumtheater aus dem Theater der Unterdrückten von Augusto Boal, der 1981 mit arbeitslosen SchauspielerInnen in München inszenierte, der Weg in meine Zukunft der nächsten 50 Jahre: Theaterpädagogik bundes- und europaweit.
Daneben war ein Theaterprojekt in der Münchner Aidshilfe, der Aufbau der Gruppe zur Sterbebegleitung dort, die zur Mitarbeit im Institut für Sexologische Fortbildung (vor allem für medizinische und psychologische Berufe) führte, meine sexualpädagogischen Erfahrungen erweiterte und auch der bewusste Aufbruch in die Bisexualität.
Von langjähriger Freundschaft mit Robert Jungk und Kollegen, der die Zukunftswerkstätten entwickelt hatte, sowie der Mitarbeit in der AG SPAK, den sozialpolitischen Arbeitskreisen der Studierendengemeinden, kam ich 1997 über die Pädagogik der Unterdrückten von Paulo Freire und Heldenreisen zur Gestalttherapie– Ausbildung und in die Fortbildung in Leibgestalt und Supervision in Gruppen wie Quarterly – neben der Verantwortung in Selbsthilfe und Selbstorganisation sowie im Netzwerk Gemeinsinn.
In vielen Jahren Freiberuflichkeit mit Aufträgen in allen Regionen des Landes, in etlichen europäischen und mit Partnersachaften in amerikanischen Ländern konnte ich viele Bewegungen und Einrichtungen von innen kennenlernen, die mit der Freude an neuen Entwicklungen arbeiteten.
Bayern und München sind anders
In den Zeiten der Dämonen und der Verfolgung durch die Höllen-Ängste, die Kirchen-Moral, dann der Nazis und weiter in der Adenauer-Zeit wieder mit der Moral der Kirchen: Queere Verfolgungsgeschichte wirkt noch weiter. Nicht nur in den alten Biografien: Verquere moralische Vorstellungen sind weltweit noch am Werk …
Queere Geschichte in Bayern zusammenstellen
Queere Geschichte in Stadt und Land, in Berufsgruppen und kulturellen Prägungen, in Sittengeschichte und Verfolgung, in medizinischen und psychologischen, auch religiösen Sichtweisen und ihre verbliebenen Tabus: Befreiungsbewegungen
Seit den Jahren um 1969, der ersten Lockerung des §175, sind viele Gruppen und Vereine entstanden, auch die amerikanische Bewegung von Stonewall bis in die Army wirkte sich aus.
Stadtleben
„Stadtluft macht frei“ war eine alte Hoffnung, die viele vom Land in die Stadt zog, vom Leben als Knecht oder Tagelöhner, nachdem die Leibeigenschaft 1808 auch formal aufgehoben wurde, und das Leben in der Anonymität der großen Stadt und der Offenheit der Auswahl in den Gaststätten, so weit man sich diese leisten konnte: Später zum Studium, an die Hochschulen.
Landgruppen
Auch auf dem Land gab es verschwiegene Treffpunkte und Wirtschaften, Bahnhofstoiletten und Gelegenheiten, Stadtparks und Wäldchen, Friseure und Gerüchte … – aber auch Kontakte über Orte und Städte hinaus
Hindernisse
Angststörungen, vom Leben im Versteck zum offenen Auftreten in Freundeskreis, Familie und Beruf Grenzverletzungen, psychische Folgen von Übergriffen, Pädophilie, Gewalt in Beziehungen Macht und Missbrauch, Autoritäten und Gewalt-Situationen der Erziehung, Verfolgungserfahrungen, Migration
Traumatisierungen und die Lösung von alten Knoten: Erinnerungen, die weh tun oder Panik auslösen, in die Präsenz bringen, auf wirkliche weitere Wirkung befragen und untersuchen, braucht erfahrene Gesprächspartner*innen, die den Mut zu den Themen Beziehungen und Sexualitäten aufbringen, in der Ausbildung fehlte das früher oft, auch bei Ärzten, in der Psychotherapie
in Berufsgruppen
Baader, Friseure und Theater waren schon früher die Anlaufpunkte, wie Kasernen und Klöster, Kirchen und in der Musik … und kluge Frauen wie Hebammen, Schmuserin und Leichenfrau fanden Verständnis, falls sie nicht zu fromm waren, wie manche Ärzt*innen und Seelsorgende. (Unreine Berufe bis zum Friedhof, Prostituierte) und Klappen in den Städten zwischen Fluss und Oper, die öffentlichen Toiletten
Aufarbeitung und Resistenz in Kirchen, Justiz und Polizei
Scham und Schuld, Kleriker-Stand und Dünkel, Berufsgruppen-Solidaritäten und clandestine Gruppen
Queerer Aktionsplan auch für Bayern?
Stand bundesweit in allen anderen Bundesländern und die Situation der Aktionsgruppen in Bayern: Organisationsnetz gebildet, viele Gruppen und ca 30 CSD in mittleren Städten, regionale Stammtische und Selbsthilfegruppen, wachsende Vielfalt der thematischen Gruppen, asexuell und bisexuellund bi+ polyamor, Fetisch, Trans und inter*, Alter, Musik …
Diverse Gruppen der Betriebe, Einrichtungen und Parteien sowie eine „Rosa Liste“ in der Stadt München bereiten Beiträge für Straßenfeste vor, arbeiten an der Theke im diversity-Jugendzentrum (bis 27), im Lez oder sub, auch, um die Offenheit ihrer Einrichtung in der Szene öffentlich zu signalisieren. Die Queere Geschichte arbeitet mehr im Hintergrund, ist aber aktuell bei vielen Kunst-Projekten und in Museen Präsent.
aktuelle Konservative und reaktionäre Hinhalte-Taktiken
Bayrischer Jugendring als nachgeordnete Einrichtung und Sozialministerium, bisher nicht das Kultus- und Wissenschaftsministerium und die Hochschulen, Entfernung aus der Koalitionsvereinbarung (Aiwanger!) Neue Selbstorganisation landesweit in jüngeren GenerationenBearbeiten
in einer Welt der Vielfalt leben:
Die Kolonialisierung der Köpfe können wir gerade wieder hautnah erleben: In der Kaiserzeit war es der aufkommende National-Wahn, der militaristisch, rassistisch und weltpolitisch mit christlicher Mission die adelige Bürgerlichkeit in alle Welt verbreiten wollte, als „Wohltätigkeit der Reichen“ bis heute eine Seuche des Denkens. Dekolon
Pluriversum als internationales Lexikon der guten Projekte, Sammlung für interkulturellen Austausch zur Aufarbeitung kolonialer und rassistischer Geschichte in Begegnungen auf Augenhöhe, zwischen Magie der Szene und Theater: Migration und Integration, Begegnung und Freizeit, meetup
„Queere Zeitgeschichten im deutschsprachigen Europa” in Berlin am 1. und 2. Juli 2024 internationale Abschlusstagung „Queer contemporary histories – international and intersectional perspectives“ an der Freien Universität https://www.hsozkult.de/event/id/event-140348?utm_source=hskhtml&utm_medium=email&utm_campaign=htmldigest
Die letzten 100 queeren Jahre
hoffentlich nicht unsere letzten Jahre: https://www.goethe.de/prj/ger/de/ihr/22294995.html und @queereGeschichte:
Queere Geschichte in Bayern zusammenstellen:
Die Queere Geschichte in Stadt und Land, in Berufsgruppen und kulturellen Prägungen, in Sittengeschichte und Verfolgung, in medizinischen und psychologischen, auch religiösen Sichtweisen und ihre verbliebenen Tabus mitteilungsfähig machen: Befreiungsbewegungen – fehlt da noch was?
Roh-Manuskript: https://wiki.eineweltnetz.org/doku.php?id=queere_geschichte
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https://www.sueddeutsche.de/bayern/queerer-aktionsplan-bayern-zwischenstand-soeder-plan-li.3187428
Michael Lombardi-Nash @LombardiNash
I’m translating volumes of the Annual of Sexual Intermediaries (1899-1923), edited by #Magnus Hirschfeld, and a book by Ferdinand Karsch on the same-sex life of indigenous peoples (1911). The texts are historical accounts of the lives of Lesbian, Gay, Bisexual, #Transgender and #Intersex people.
Not everyone knows German. I want the texts in my own language, and I want English-only speakers who are researchers, #historians, #sociologists, #anthropologists and #activists to be aware of this treasure trove of our history that is buried in the German language. #lgbt #lgbtq #lgbtqi #lgbtqia #trans
Queere Geschichte & CSD – Gemeinsam für Vielfalt und Inklusion
Präsentation für Mitarbeitende der Einrichtungen und Firmen zur Diversity
Geschichte der queeren Bewegung, die Bedeutung des Christopher Street Day (CSD) Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für Akzeptanz, Respekt und Inklusion.
Historischer Kontext von Diskriminierung, Verfolgung und moralischer „Familienpolitik“
Meine persönliche Reise & die Entwicklung der queeren Bewegung
Seit 1969, mit den ersten Lockerungen des §175, hat sich viel verändert. Ich erinnere mich an die ersten Erfahrungen, die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Fortschritte, die wir gemacht haben. Der Weg war lang, aber jeder Schritt zählt – für mehr Sichtbarkeit und Gleichberechtigung.
Die Bedeutung des CSD – Eine politische Demonstration für Akzeptanz
Der Christopher Street Day ist eine jährliche politische Demonstration für die Rechte und die Sichtbarkeit queerer Menschen. Er erinnert an die Stonewall-Aufstände von 1969, die den Anfang der modernen LGBTQ+-Bewegung markierten. Der CSD ist ein Fest der Vielfalt, Solidarität und des gesellschaftlichen Wandels.
Der erste CSD fand 1979 in Berlin statt, in München 1980 Seitdem wächst die Bewegung – mit Paraden, Kundgebungen und Aktionen in ganz Deutschland. Ziel: Sichtbarkeit schaffen, Diskriminierung bekämpfen und für Gleichberechtigung eintreten. Auch in mittleren Städten: Insgesamt 32 in Bayern 2024
Vielfalt ist unsere Stärke:
Innovation durch unterschiedliche Perspektiven Bessere Entscheidungen durch inklusive Teams Verantwortung: Für eine offene Unternehmenskultur, die alle Mitarbeitenden wertschätzt
Initiativen & Unterstützungsmöglichkeiten – In Projekten aktiv werden
Das Forum und einige Mitarbeitende – Gründung 1999
Seit 1969, mit den ersten Lockerungen des §175, hat sich viel verändert. Ich erinnere mich an die ersten Erfahrungen, die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Fortschritte, die wir gemacht haben, viele Erzählcafes und Lebensgeschichten
Partnerschaften mit allen queeren Organisationen Förderung eines respektvollen und offenen Arbeitsumfelds
#activists #anthropologists #historians #Intersex #lgbt #lgbtq #lgbtqi #lgbtqia #Magnus #sociologists #trans #Transgender