Ftx5225

Ausgerichtet von Mina

Devin McColey

„Früher, da war alles auf der Welt schwarz-weiß.“
„Opa, das stimmt doch gar nicht!“
„Doch. Sieh mal hier, das ist ein Foto aus der Übergangszeit, als es noch keine richtigen Farben gab. Da war alles so matschig gelb-grau. Sepia hat man das genannt, damit es schöner klingt.“
„Ich kenn die Straße. Warum ist das Graffiti da draußen bunt, aber in dem Foto nicht?“
„Ist doch ganz klar, das Foto zeigt immer nur wie es damals aussah, nicht wie es heute aussieht.“

Kunstkopfwestfale

i don’t want no matsch for christmas

durch die rinnen leise plätschernd
bäume äste zweige kitzelnd
über simse glitschig rollend
von den reifen aufgeschäumt

zäune, gatter, poller tätschelnd
nicht zu „keine freiheit“ witzelnd
bräunlich-gelben spuren folgend
weiße weihnacht‘ nur geträumt

Penelope

Teufelchen (vorlaut wie immer):
Oh Mann, was soll denn das wieder für ein Bild sein.
Da fällt mir doch wirklich gar nichts zu ein.
Grau in grau. Gerade mal eine verhuschte Person an der Straßenecke. Nichts als Trübsinn.

Engelchen (sanft und mäßigend):
Warum bist Du denn schon wieder so negativ. Es ist Weihnachten und dank Mina sind es jetzt sogar weiße Weihnachten. Danke liebe Mina!

Ich:
Schnitt! Danke Euch beiden, mehr brauche ich nicht.

o/1MS\o ⌨️🐧 | #WeAreNatenom

Er hatte es ja bereits geahnt.
Zum Glück hatte es noch nicht so viel geschneit.
Die Schneedecke war noch dünn und es war „nur“ Pulverschnee.

Aber natürlich waren die Fahrbahnen mal wieder frei, während die Radwege nicht geräumt waren.
Und so was nannte sich selbst „Radlhauptstadt“.

Zum Glück hatte er vor zwei Wochen die Fahrradreifen mit den Spikes aufgezogen.
Damit konnte ihm die Ignoranz von „Diesel-Dieter“ gegenüber dem Radverkehr meistens egal sein.

Edith Mair 💙💛

Das Bild erinnert mich an Familienausflüge nach Wien in meiner Kindheit.
Wir besuchten Museen oder sahen uns Sehenswürdigkeiten an, solange sie nicht zu teuer waren. Oder wir spazierten den Ring entlang. Vati erklärte und erklärte und ich hörte zu. Oder wir redeten und redeten und redeten.

Einmal besuchten wir ein Café, zahlten 100 Schilling und die Eltern waren entsetzt, dass es so teuer war.

Ich erinnere mich gern zurück. Aber auch mit Wehmut, weil es vorbei ist.

Wawuschel, toxic JägerJägerin

„Kind“ sagte die Oma „Komm her…
Ich erzähle Dir, wie ich aufgewachsen bin.
Die Wege waren damals weit…“

Jörg fiel die Antwort nicht schwer:
„Ömchen muss hier hin und dort hin.
Ich habe für Deine Geschichten keine Zeit.“

Das ist fünf Jahre her.

Heute schaut Jörg auf das Foto und fragt sich, warum er sich keine Zeit genommen hat. Denn zwei Tage nachdem er sie hat abblitzen lassen ist Oma verstorben.

Gelegenheiten, die nie wieder kommen, tun am meisten weh.

Johnny Than

In diesem Bild sind
1. wie viele Menschen?
2. wie viele Autos?
3. wie viele Schneeflocken?

Schneeflocken zählen? Wie sollte das gehen? Zählen die unter dem Auto oder am Bildrand mit?

Wieso hatte sie sich überhaupt auf diese komische Stelle als Agentin beworben?

Sie verließ sich auf ihre Intuition und schrieb irgendeine Zahl hin. Dann gab sie den Zettel ab.

Die drei Prüfer rissen ungläubig die Augen auf. „Die Anzahl stimmt genau.“ rief einer von ihnen aus.

Stachelgarten

Maxine Waters – Private Ermittlungen

Es war ein feuchtkalter Morgen, die Sonne wagte sich nicht durch den grauen Himmel zu spucken und ein Gestank von Rus und verbranntem nassen Holz schwängerte die Luft. Ich verabscheute Leute, die so dumm waren, sich Holz einzulagern, und dann frisches nasses Holz verbrannten. Ich sollte mich nicht wundern, dass ich Kopfschmerzen hatte; die Menschheit ist eben bescheuert. Doch was rede ich da, bin ich etwa besser?

Early Twix 🏳️‍🌈

Das sei bunt gewesen, hatte ihre Oma gesagt.

Sie strich sich eine ergraute Strähne aus dem Gesicht. Was war bunt gewesen? Das Bild? Möglich dass eine der Räderkisten im Vordergrund noch einen Hauch von rot trug. Das waren Attos, wenn sie sich recht erinnerte.

Wer diese absurde Bild wohl generiert hatte? Es war sowieso nur eine Legende.

Eine Siedlung mit so einer großen Kuppel wäre absolute Ressourcenverschwendung, die niemand wagen würde..

Mike G. Hyrm

ein
einzelner
ausblick
manchmal
einblick
eindruck
ausdruck
sehnsucht
erfahrung
erwartung
erinnerung
emotion
gefühl
wunsch
spiegel
dabei
betrachtend
gedanken
schweifen
verwehen
entstehen
verwickeln
schnüren
entknoten
bedrücken
erfreuen
und manchmal öffne ich die tür
gehe den ersten schritt
um aus einem ausblick
ein abenteuer zu zimmern
wohin auch immer
zu welchen neuen ausblicken
es führen mag
lebensvielfältigkeitsmomente

Klaus

Ein Bus, zwei Menschen und zwei Müll-
behälter. Schilder gibt es drei …
plus drei, plus drei, plus drei
Viermal gibt’s kein Chlorophyll:

Ist ja Winter, schau Mal dort:
aus den Wolken über Dächern,
unter denen Briten Bechern,
fliegen fünf mal Flocken fort.

Aufmerksame Menschen zählen
drei Paar Autos: Es sind sechs!
Der Rest des Bilds ist zu komplex,
um mehr Details herauszuschälen.

Über irgendwas mit 7
hätte ich eh nicht geschrieben!

Deathcat2508

Der Rabe lies seinen Blick über die abendliche Szenerie schweifen.
Die Menschen hatten den Tag über ihre Spuren im Schnee hinterlassen. Er zog die kühle Luft ein, bald würde es wieder schneien und alles bedecken. Die Menschen würden am nächsten Morgen wieder ihre Spuren der Umwelt aufzwingen.
Er erhob sich in die Luft und glitt als schwarzer Schemen über den weißen Schnee.

Feli

„Welcome to the Zone’s far end!
Time has come you prove your wits,
as the road, past one last bend,
beefer- bifor- biffur- … splits.

(Are you glad you made it, friend?
Tell you, I am chuffed to bits.)

One way leads to wealth and all,
one straight down to your demise.
We’re good guards, but old school (lol):
One speaks true, one nought but lies.

Choose your question, pick your troll,
one shot only! Choose them wise.“

Serenityfreaksout🧩

Da hinten kommt der Bus.
Das Auto da steht falsch herum.
Zäune, Mauern, Asphalt.
Wo sind die ganzen Menschen und die Vögel in den Bäumen?
Stehe am Fenster und mein Kaffee ist kalt.
Die Zeit scheint still zu stehen und verrinnt dabei zwischen den Fingern.
Innerer Winter.
Kerze anzünden, dringend.

PrinterAngel🏳️‍🌈

Eben war noch die ganze Straße voll. Ein Gelenkbus wollte links abbiegen, die nichtabreißende Schlange von Autos hatte ihm kaum eine Lücke gelassen. Dazwischen Fahrräder die nur schnell durch das Chaos wollten und ein knatterndes Mofa. Mit unendlicher Geduld und Geschicklichkeit hatte der Bus die Kurve gekriegt. Jemand hupte kurz als Fußgänger sich durchquetschten. Gerade noch gut gegangen.
Dann berührte die Sonne den Horizont.
Sabbat Schalom! Schönen Feiertag!

Andreas Kilgus

Autos dürfen nur noch in knalligen Lackierungen gekauft werden. Laut Bauverordnung ist jedes Haus mit einem anderen Anstrich als das Nachbargebäude zu versehen. Alle Einwohner müssen neonfarbene Kleidung tragen. Die hundert Buntesten zahlen noch nicht einmal Steuern!

Ziel: Die Stadt attraktiver machen. Zuzug hervorrufen. Und? Was hat es gebracht? Wenn man aus dem Fenster schaut, ist immer noch alles ein einziges Kackbraun. Vielleicht sollte man doch eher mal was gegen den Smog unternehmen …

u880d

Im Netz da lenkt der Router froh,
am Switch da blinkt es lichterloh,
vergessen ist die Tagelast,
denn eins ist klar, dass Routing passt.

Nehmt hin die Daten ganz getrost, womöglich sind sie zustandslos,
und da der Layer mit der Sieben, sind Wünsche in ein Chat geschrieben,
die Tage zieh’n, hier gebt es mit, die Firewall zählt jeden Hit.

So sei entspannt, auch froh und munter,
es fährt die Last ein wenig runter.
Denn alles, was nicht wichtig ist,
die Pipe nimmt’s zu /dev/null nun mit.

Cord Gudegast

„Kälter als das Herz einer Schwiegermutter“, grummelte Doreen „Comfort“ Southern und stellte das Objektiv der Kamera scharf. „Unten in der silbernen Spießerkarre sitzen zwei Gestalten. Die sind bestimmt von der Polizei.“
„Haben sie Donuts, Kaffee und dicke Bäuche?“, fragte Jimmy und erntete ein bestätigendes Brummen. „Dann sind das wohl echt die Cops. Was wollen die denn hier?“ Comfort sah zu ihm herüber. „Mir doch egal. Geh hin und frag sie.“

Easydor

Die Versteigerung des Fotos
wurde zum Tumult
Bieter:innen schrien sich an
„Sektierer!“ schrie man, „Kult!“

Der letzte Schnee
der je in London fiel
Im Winter allerdings
denn sommers schneit’s jetzt viel.

Ein Mann brach sich
das Nasenbein
so sagte er es aus
Das weiß nur er allein.

Das Foto ging an privat
Niemand kann es mehr sehen
wie’s regulär geglitzert hat
das soll mal einer verstehen.

RE: https://berlin.social/@mina/115743610468839318

Hallo ihr Lieben!

Alle schon im Geiste unter dem Bäumchen 🎄?

Wenn du doch noch ein bisschen Muße hast, kannst du noch bis heute Abend beim allwöchentlichen Fedi-Schreibspiel #FreitagsTexterei mitmachen.

Preise und Geschenke gibt's keine, aber du kannst vielleicht denen, die mitlesen, was zum Nachdenken oder Lachen geben.