Can we practice #linguisticFieldwork with ChatGPT?
I made the test, check it out: https://www.alexander-zahrer.eu/tutorials/practicing_linguistic_fieldwork_with_AI.html
Postdoc researcher in Linguistics at University of Münster (Germany). Native Austrian.
www.alexander-zahrer.eu
* Papuan languages
* language documentation & description
* typology
* statistics and AI
Can we practice #linguisticFieldwork with ChatGPT?
I made the test, check it out: https://www.alexander-zahrer.eu/tutorials/practicing_linguistic_fieldwork_with_AI.html
Laut #Pollyanna-Prinzip aus der #Kognitionswissenschaft fokussieren Menschen auf positive Wahrnehmungen, Erinnerungen und Urteile. Das schlägt sich in der #Sprache nieder.
Eine Kollegin der #Linguistik hat herausgefunden, dass in einem indonesischen Textkorpus häufiger über angenehme Gerüche als über unangenehme geschrieben wird. Gleichzeitig gibt es aber mehr Wörter für unangenehme. D.h. das Wörter für angenehme Gerüche weniger informativ sind.
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/cog-2021-0092/html
The present study investigates the semantics of a dozen basic smell terms in Indonesian using data from a large corpus of written register. Examining how these smell terms lexicalize some odors but not others raises questions that are central to our understanding of the language of olfaction. How are smell terms structured? What does the structure of smell terms tell us about human behavior? By applying cluster analysis, the present study reveals that the Indonesian odor lexicon is structured based on one dimension correlating with pleasantness. The large dataset of a written corpus enables the present study to reveal the differences in lexicalization and frequency: Indonesian smell terms have more negative types but more positive tokens in texts. This novel approach to investigating smell terms allows us to take a step closer toward our goal of understanding olfactory vocabulary, as data on token frequency are difficult to obtain in studies of (unwritten) minority languages. This key finding supports the Pollyanna Hypothesis: people tend to use positive words more often than negative words, but the negative words convey more information.
Die Marori in #Papua kennen da ganz schön wirksame #natürlicheMedizin. Sie pflücken Zweige, auf denen sich gerade zahlreiche rote Riesenameisen tummeln, zermahlen Blätter und Ameisen zwischen den Händen und inhalieren dann die Ausdünstungen.
Konnte ich neulich selbst probieren. Fährt richtig rein.
#sprache #linguistik #etymologie
Junge Leute albern ja manchmal über das "homo" in homo sapiens.
Tatsächlich ist der Unterschied sehr aufschlussreich. "homo (sapiens)" ist in Latein der Mensch, von der Wurzel *hemo für 'Erde', auf den der Humus zurückgeht. Der Mensch ist wörtlich der "Erdling".
"Homo(sexuell)" ist Griechisch, von Indoeuropäisch *somHos und heißt 'gleich'. Auf diesen Ursprung geht auch Englisch 'same' zurück.
Homo (sapiens) und homo(sexuell) klingen nur zufüllig gleich.
#sprache #linguistik #dialekte
Wenn Dialekte in die Irre führen. Wer wie ich Indonesisch als Standardsprache gelernt hat, kann sich im Dialekt auf Papua ganz schön oft irren.
Gestern hat mich jmd etwas gefragt. Was er wissen sollte "Kau pergi ke mana?" = wohin gehst du?
Im Dialekt schneiden sie aber die Silben von zweisilbigen Wörtern oft ab und lassen Präpositionen weg. Daraus wurde "ko pi mana", was nach meinem Verständnis heißt: "Wo ist der Kaffee?"
Sry, wenn ich dieser Tage wenig zum Posten über #sprache und #linguistik komme.
Ich bleib dem Fediverse treu, aber jetzt verbringe ich erstmal mehrere Monate im Dschungel von #Papua, um neue Erkenntnisse zu erlangen.
Die werden dann fleißig hier geteilt. Versprochen.
Manche Sprachen erlauben Sätze, bei denen Verb und Objekt verwandte Wörter sind oder direkt voneinander gebildet werden können.
Deutsch:
Ich träumte einen schlimmen Traum.
Er ging seinen letzten Gang.
English:
He slept a troubled sleep.
She danced a cheerful dance.
Wirkt irgendwie redundant, nicht?
#sprache #linguistik #eigenschaften
Amis ist eine indigene Sprache auf Taiwan. In dieser Sprache sind Eigenschaften wie "schwer" und "dreckig" nicht einem Objekt zudeordnet, sondern werden in Relation zum Subjekt ausgedrückt.
nicht: "der schwere Stein", sondern "der Stein schwert mich an"
nicht: "der Hund ist dreckig", sondern "der Hund dreckt mich an"
Es ist eben alles subjektiv!
#sprache #linguistik #etymologie
Wenn jemand in der Papuasprache Komnzo etwas "erklärt", so sagt man dafür wörtlich er "entknotet".
Widersprecht ihr oft? Die Position von 'nicht' unterscheidet sich von Sprache zu Sprache.
Deutsch: abhängig vom Verb
Ich kenne dich nicht. (V vorne=nicht hinten)
Weil ich dich nicht sehe. (V hinten=nicht davor)
Indonesichen: 'tidak' immer vor dem Verb:
Saya tidak minum kopi. - Ich trinke keinen Kaffee.
[minum=trinken,kopi=Kaffee]
Englisch braucht noch ein 'do':
I do not drink coffee.
Französischen: 'ne...pas' beidseitig des Verbs:
Je ne bois pas de café.