Das Selbstverständnis von Politiker*innen und Parteien, ihre Rollen, wie sie funktionieren, sind ein wesentlicher Teil eines grundlegenden Problems der Demokratiekrise. Ein A*D-Verbot würde zwar Zeit verschaffen, das anzugehen. Die Erkenntnis dieser Notwendigkeit und ein Wollen fehlen aber noch. „Ihr müsst wählen gehen, uns eure Stimme geben, weil das sonst Nazis stärkt“ ist schon zu lange das mit Abstand stärkste, oft einzige Argument zur Wahl.
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Und dass Wählen als einziges demokratisches Mittel seitens Politiker*innen und Parteien verstanden und kommuniziert wird, gehört zum Problem. Oder der Verweis, du musst nur einer Partei beitreten und sie ändern, wenn dir inhaltlich etwas fehlt, ist Bullshit. Die Strukturen und Prozesse sind überholt und voller ungeschriebener Regeln, Intransparenz und Exklusivität, was enorme Ressourcen bindet (und ein Resultat des Ringens um Macht ist).
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Das Problem ist, dass das in der Regel nur Menschen erfassen und verstehen können, die selbst in Parteien waren und das Toxische und Undemokratische erfahren haben und deshalb wieder ausgetreten sind. Ihre Einordnung wird aber als Verbitterung, Nachtreten oder fehlende Ausdauer (miss)verstanden. Und von innen heraus wird bei Politiker*innen und Parteien kein Wandel eingeleitet werden, weil es sich selbst erhaltende (und sehr komplexe) Machtsysteme sind.
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Und der zunehmende Abstand zu Bürger*innen und den gesamtgesellschaftlichen Problemen erschwert einen möglichen Druck von außen. Ein Ziel müsste es sein, Politiker*innen und Parteien zu haben, die sich als Bindeglied zwischen einer aktiven, starken Zivilgesellschaft und der formalen politischen Strukturen, Prozesse verstehen. Die kollaboratives Arbeiten, kollektives Wissen und diverse Perspektiven schätzen und einbinden.
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Keine Ahnung, wie man da hinkommen könnte, dass gesamtgesellschaftlich, gemeinsam an den dringend notwendigen neuen Ideen, Konzepten von Politiker*innen und Parteien gearbeitet werden würde. Demokratien müssen sich aber auf den Weg machen, weil Bisheriges immer weniger greift und funktioniert.
#DemokratieVereint
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@dejan

Parteien waren möglicherweise ein Fehler

@kami_kadse @dejan ist Räterepublik noch im Gespräch?
@Em @kami_kadse @dejan nicht bei dieser Bevölkerung.

@kami_kadse @dejan Ja, glaub ich auch. Ich denke wir müssen strukturell rangehen; das Los ist nach wie vor eine smarte Idee in dieser Sache, denke ich: Bürgerräte ftw! Wie wir das for real hinbekommen? dont know. Die Beharrungskräfte sind sehr stark, die Fähigkeit, das Richtige und Notwendige zu tun, scheint in den Parteien heute nicht vorhanden.

https://mastodon.social/@zitrone/111184269117326835

@dejan Ich denke, wir haben schon einige gute Konzepte, wie dies umgesetzt werden könnte, entworfen und sogar ausprobiert - was gefehlt hat, war die kulturellen Verankerung des dafür nötigen (individuellen und gemeinschaftlichen) Verhaltens.

Das wäre mein Fokus für das weitere Vorgehen.

@jensbest @dejan Vom ADAC lernen und eine Versicherungsleistung für alle mit Verbandsstrukturen und Lobby des verbindenden Themas verknüpfen.

Was wäre denn niedrigschwellig, breit anschlussfähig und langsam skalierbar?
Balkonkraftwerks-Engel?
Nachbarschaftshilfen-Pflegekatalog?

@dejan

Wie stark diese Machtmechanismen wirken, konnten wir bei den Piraten beobachten. Sie waren explizit angetreten die bestehenden Mechanismen aufzubrechen, haben mit neuen Formen experimentiert, und sind dann letztlich daran zerbrochen, daß auch hier wieder Machtspielchen stattfanden.

Das sind offensichtlich system­immanente Mechanismen, die sich halt in den etablierten Parteien besonders tief eingeschliffen haben, aber in dieser Organisationsform quasi automatisch auftreten.

@Lapizistik
Damit habe ich ganz speziell in Berlin meine Erfahrungen gemacht. Da sind die Piraten exakt deshalb auseinandergefallen, Mitglieder die Posten gesammelt haben, Mitglieder die lieber von einer TV Show zur anderen getingelt sind, Mitglieder die keine Informationen weitergegeben haben usw. Diffamierungen, Mobbing usw. waren da an der Tagesordnung.
Könnte das hier beliebig fortsetzen, aber Schwamm drüber, war eine Erfahrung die man gemacht hat und seitdem ist man vorsichtiger.

@dejan

@dejan Leute zahlen inzwischen um die 50% Steuern/Versicherung/Abgaben.

Die Erwartungshaltung des Politikbetriebs, dass Menschen zusätzlich dazu noch mehr Zeit/Energie/Aufwand opfern sollen, damit grundlegende Dinge funktionieren ... das ist nicht vermittelbar.

@dejan ja Parteien sind ein Teil des Problems aber auch das Berufspolitikertum, was aber noch viel toxischer wirkt ist wie Parteien zu Geld kommen denn über Spenden werden die Parteien in ihren Handeln beeinflusst, dazu müsste es sehr transparent sein wer sich mit welchen Politiker trifft.

eigentlich ist vieles an diesen System kaputt, wie man auch gerade sieht das Politiker denken KI würde etwas lösen, wo KI gut ist wird sie seit Jahren eingesetzt mit Erfolg.

@dejan stell dir mal Parteien vor, die eben auch abseits der Mitgliedsbasis Dinge organisieren. Diskursrunden, Stimmungsbilder, offene Mikrofone, wöchentliche Brunches/ gemeinsames Essen, Müll aufräumen, Nachbarschaften organisieren etc pp.

@dejan

"der Verweis, du musst nur einer Partei beitreten und sie ändern, wenn dir inhaltlich etwas fehlt, ist Bullshit"

A trillion times THIS.

@dejan Wie kann ich es möglich machen, dieses Thema mit @Ivo und dir real bei einem guten Essen zu diskutieren? Ich käme auch nach Freiburg dafür. 😉
@achim @dejan @Ivo
Vielleicht in KA während (nicht unbedingt auf) der GPN23 treffen? Da wären evtl. noch andere Menschen, die auch interessiert wären?
@musevg @achim @Ivo Wenn es mein Kalender zulässt, bin ich immer für einen Austausch zu haben.
@dejan Folgst du eigentlich @plinubius? Der hat ein paar spannende Überlegungen zu dem Thema, z.B. https://chaos.social/@plinubius/114419605181667161
Plinubius 🇪🇺 (@plinubius@chaos.social)

#Parteien, #Parteimitgliedschaft neu definieren. Entscheidend ist weniger der vermeintliche Gesinnungsunterschied, sondern die Leistungsfähigkeit der zueinander in Konkurrenz stehenden Infrastruktur. Entscheidend, ob man nun Mitglied dieses oder jenes Vereins sein will, wird sein, für einen persönlich produktive Rollen in der Wertkette politischer Arbeit zu finden. Das wird auf die Qualität des politischen Outputs durchkoppeln. Es wird dann sachlicher, potentiell persönlicher und vertrauter. 1/x

chaos.social
@dejan und genau in diesem Argument seh ich z.B. mittlerweile keinerlei Sinn mehr. Warum sollte man jetzt z.B. CDU, SPD oder die Grünen wählen wenn sie doch ebenfalls nur noch AfD Politik machen. Die Parteien sind mittlerweile alle so gleichgescheitet das sich nur noch um das wie gestritten wird und keiner mehr fragt ob überhaupt was gemacht werden soll / muss.
@dejan
SPD und B90G hatten zusammen Regierungsmacht. Aber gegen die AfD haben sie genau nix unternommen. Der VS-Bericht zum Schluss ist da nur Feigenblatt. Und diese Spielchen, mit einem schlimmeren Übel zu drohen, wenn man sie nicht wählen wollte, gehen nach hinten los. Die Dems in USA sind so abgekackt, und SPD und B90G auch. Den Konjunktiv-Kanzler Habeck kann ich nicht ernst nehmen: seine Politik hat Merz die Tür weit aufgemacht.
Die sollen sich alle ein Loch graben und reinspringen!
@wauz @dejan Haben sie doch schon längst gemacht. Wir schauen nur noch dabei zu, wie sie alle hinein fallen.
@wackJackle
Nö. Der Klingbeil geistert immer noch rum und wischt dem Merz die Schleimspur...
@dejan
@wauz @dejan Das Loch ist längst gegraben und jetzt springen sie halt rein. Fuck Klingbeil. Der geht mir am Arsch vorbei. Ein jämmerlicher Sozialdemokrat wie er im Buche steht.
@wackJackle
Mir hat heut wieder in allergrößter Hochnäsigkeit erzählen wollen, dass wir mit diesen Typen Bündnisse schließen müssten. Das geht nicht. Man kann nur links an denen vorbeigehen.
Mehrheiten braucht's an der Basis!
@dejan
@wauz @dejan Jap, scheiß auf Sozialdemokraten.