Rebecca Helm, Biologin und Assistenzprofessorin an der University of North Carolina in Asheville (USA) schreibt:

Hier ist eure freundliche Biologin aus der Nachbarschaft. Ich sehe, dass gerade viele Leute über biologisches #Geschlecht und #Gender reden. Viele stellen das biologische Geschlecht als super simpel dar. Naja, wenn's so einfach ist, lass uns doch mal die biologischen Wurzeln finden, okay? Lass uns über Geschlecht reden...

Wenn du ein bisschen was über #Biologie weißt, wirst du wahrscheinlich sagen, dass biologisches Geschlecht durch #Chromosomen bestimmt wird: #XX und du bist #weiblich, #XY und du bist #männlich. Das ist das "chromosomale Geschlecht", aber ist es auch das "biologische Geschlecht"? Tja...

Stellt sich raus, dass es nur EIN #GEN auf dem Y-Chromosom gibt, das wirklich wichtig für das Geschlecht ist. Es heißt SRY-Gen. Während der menschlichen #Embryonalentwicklung aktiviert das #SRY-Protein männlich-assoziierte Gene. Ein SRY-Gen zu haben macht dich "genetisch männlich". Aber ist das das "biologische Geschlecht"?

Manchmal springt dieses SRY-Gen vom Y-Chromosom rüber zum X-Chromosom.

Überraschung! Jetzt hast du ein X mit einem SRY und ein Y ohne SRY. Was bedeutet das?
Ein Y ohne SRY bedeutet: Körperlich bist du weiblich, chromosomal bist du männlich (XY) und genetisch bist du weiblich (kein SRY). Ein X mit SRY bedeutet: Du bist körperlich männlich, chromosomal weiblich (XX) und genetisch männlich (SRY). Aber biologisches Geschlecht ist doch einfach! Es muss eine andere Antwort geben...

Geschlechtsbezogene #Gene aktivieren letztendlich #Hormone in bestimmten Körperregionen, und diese Hormone werden von Zellen im ganzen Körper empfangen. Ist das die Wurzel des "biologischen Geschlechts"??

"Hormonell männlich" bedeutet, dass du 'normale' Mengen männlich-assoziierter Hormone produzierst. Aber ein gewisser Prozentsatz von Frauen hat höhere 'männliche' Hormonwerte als manche Männer. Dasselbe gilt für 'weibliche' Hormone. Und...

...wenn du dich entwickelst, produziert dein Körper vielleicht nicht genug Hormone für dein genetisches Geschlecht. Das führt dazu, dass du genetisch männlich oder weiblich sein kannst, chromosomal männlich oder weiblich, hormonell #nichtbinär und körperlich non-binär. Naja, aber die Zellen haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden...

Vielleicht sind Zellen die Antwort auf das "biologische Geschlecht"?? Richtig?? #Zellen haben #Rezeptoren, die das Signal von #Geschlechtshormonen "hören". Aber manchmal funktionieren diese Rezeptoren nicht. Wie ein Handy, das auf "Nicht stören" eingestellt ist. Ruf an und klingel, sie werden nicht antworten.

Was bedeutet das alles?

Es bedeutet, dass du genetisch männlich oder weiblich sein kannst, chromosomal männlich oder weiblich, hormonell männlich/weiblich/non-binär, mit Zellen, die den männlichen/weiblichen/non-binären Ruf hören können oder auch nicht - und all das führt zu einem Körper, der männlich/non-binär/weiblich sein kann.

Probier selbst ein paar Kombinationen aus. Merkst du, wie verwirrend das wird? Kannst du genau sagen, was die absolute Ursache des biologischen Geschlechts ist? Ist es fair, Menschen danach zu beurteilen?

Natürlich könntest du versuchen, dich auf Zahlen zu berufen. "Die meisten Menschen sind entweder männlich oder weiblich", sagst du. Aber als Biologieprofessorin sage ich dir...

Der Grund, warum ich meine Studierenden nicht ihre eigenen Chromosomen im Unterricht anschauen lasse, ist, dass sie herausfinden könnten, dass ihr chromosomales Geschlecht nicht mit ihrem körperlichen Geschlecht übereinstimmt. Und das mitten in einer 10-Punkte-Aufgabe zu erfahren, ist EINFACH NICHT DER RICHTIGE ZEITPUNKT.

#BiologischesGeschlecht ist kompliziert. Bevor du jemanden aufgrund von "biologischem Geschlecht" und #Identität diskriminierst, frag dich selbst: Hast du DEINE Chromosomen gesehen? Kennst du die Gene der Menschen, die du liebst? Die Hormone der Menschen, mit denen du arbeitest? Den Zustand ihrer Zellen?

Da die Antwort offensichtlich Nein sein wird, sei bitte freundlich, respektiere das Recht der Menschen, dir zu sagen, wer sie sind, und denk daran, dass du nicht alle Antworten kennst. Nochmal: Biologie ist kompliziert. #Freundlichkeit und #Respekt müssen es nicht sein.

Hinweis: Biologische Klassifikationen existieren. XX, XY, #XXY, #XXYY und alle möglichen #Variationen, weshalb Geschlecht nicht als #binär klassifiziert wird. Du kannst kein binäres Klassifikationssystem haben mit mehr als zwei Konfigurationen, selbst wenn zwei dieser Konfigurationen häufiger vorkommen als andere.

Biologie ist ein #Chaos. Sei nett zu Menschen.

(Übersetzt von Christin Löhner)

#trans #transgender #transsexuell #transsexualität #transident #transidentität #intersexualität #intersexuell #inter #frau #mann #transfrau #transmann #anstand #transisbeautiful #transrechte

#Helmholtz #Cell #DNA #Embryonalentwicklung

Alte virale DNA prägt die frühe Embryonalentwicklung

"Transponierbare Elemente, Überreste längst vergangener viraler DNA, werden in den ersten Stunden und Tagen nach der Befruchtung reaktiviert. Während dieser dynamischen Phase der frühen Entwicklung zeigen embryonale Zellen eine bemerkenswerte Plastizität."

https://www.helmholtz-munich.de/newsroom/news/artikel/alte-virale-dna-praegt-die-fruehe-embryonalentwicklung

Helmholtz Munich

Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, ist ein Großforschungszentrum mit Sitz in Neuherberg bei München

Helmholtz Munich

Furthermore, gender dysphoria, a discordance between experienced gender and biological sex, is commonly hypothesized to emerge due to discrepancies in cerebral and genital sexual differentiation. The exact role of ERs in gender dysphoria requires further research.<< https://www.spandidos-publications.com/10.3892/mmr.2024.13268 #trans #transgeschlechtlich #Schwangerschaft #Embryonalentwicklung #etioligy
@scatty_hannah @queerwiki

Estrogen receptor signaling and targets: Bones, breasts and brain (Review)

Estrogens are involved in a number of physiological functions, including in the development of the brain, growth, reproduction and metabolism. The biological actions of estrogens are achieved by binding to estrogen receptors (ERs) in numerous types of tissues. ERα and ERβ belong to the nuclear receptor superfamily and the G‑protein coupled ER1 (GPER1) is a membrane receptor. The primary biologically active estrogen, 17β‑estradiol demonstrates a high affinity for ERs. Mechanistically, estrogens bind to the ERs in the nucleus, and the complex then dimerize and bind to estrogen response elements (EREs) located in the promoter regions of the target genes. This is referred to as the genomic mechanism of ERs' function. Furthermore, ERs can also act through kinases and other molecular interactions leading to specific gene expression and functions, referred to as the non‑genomic mechanism. While ERα and ERβ exert their functions via both genomic and non‑genomic pathways, GPER1 exerts its function primarily via the non‑genomic pathways. Any aberrations in ER signaling can lead to one of a number of diseases such as disorders of growth and puberty, fertility and reproduction abnormalities, cancer, metabolic diseases or osteoporosis. In the present review, a focus is placed on three target tissues of estrogens, namely the bones, the breasts and the brain, as paradigms of the multiple facets of the ERs. The increasing prevalence of breast cancer, particularly hormone receptor‑positive breast cancer, is a challenge for the development of novel antihormonal therapies other than tamoxifen and aromatase inhibitors, to minimize toxicity from the long treatment regimens in patients with breast cancer. A complete understanding of the mechanism of action of ERs in bones may highlight options for novel targeted treatments for osteoporosis. Likewise, the aging of the brain and related diseases, such as dementia and depression, are associated with a lack of estrogen, particularly in women following menopause. Furthermore, gender dysphoria, a discordance between experienced gender and biological sex, is commonly hypothesized to emerge due to discrepancies in cerebral and genital sexual differentiation. The exact role of ERs in gender dysphoria requires further research.

Bild der Woche: Ein Menschenfuß in der Mache. Entwicklung embryonaler Gliedmaßen erstmals im Detail kartiert. #Embryo #Foetus #Mutterleib #Schwangerschaft #Embryonalentwicklung
https://www.scinexx.de/fotos/ein-menschenfuss-in-der-mache/
Ein Menschenfuß in der Mache

Frühe Füße: In den ersten sieben bis acht Wochen unseres Lebens sehen unsere Füße noch so aus wie auf diesem Bild – eher wie eine kleine Hand. Zu diesem

scinexx | Das Wissensmagazin
Eine aktuelle Studie zeigt: Uralte retrovirale Sequenzen im #Genom können reaktiviert werden, wenn die entsprechenden Schutzmechanismen in der Zelle gestört werden. Darunter leidet die #Embryonalentwicklung.
http://docc.hk/n6jcp4
Retroviren: Die Schläferagenten im Genom

Eine aktuelle Studie zeigt: Uralte retrovirale Sequenzen im Genom können reaktiviert werden, wenn die entsprechenden Schutzmechanismen in der Zelle gestört werden. Darunter leidet die Embryonalentwicklung.

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💐Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag: Die Tübinger #Alumna und #Nobelpreisträgerin Prof. Christiane Nüsslein-Volhard setzte einen wissenschaftlichen Meilenstein mit der Entdeckung der genetischen Steuerung in der frühen #Embryonalentwicklung. #nobelpreis #unitübingen
💐Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag: Die Tübinger #Alumna und #Nobelpreisträgerin Prof. Christiane Nuesslein-Volhard setzte einen wissenschaftlichen Meilenstein mit der Entdeckung der genetischen Steuerung in der frühen #Embryonalentwicklung.