7/ In diesem Artikel wird über HarryWaibel geschrieben.
https://www.berliner-zeitung.de/zeitenwende/der-aktendealer-li.126539
Waibel hat an der FU promoviert, aber sein Doktorvater Wolfgang Benz hat ihm davon abgeraten, seine Dissertation zu veröffentlichen. Als er sich auch noch habilitieren wollte, hat er ihn rausgeschmissen. Eine Gutachterin, die für die Bundeszentrale für politische Bildung gegutachtet hat, hat den Aufsatz abgelehnt. Unter Historiker*innen ist Waibel nicht anerkannt. Er kriegt keine Drittmittel und keine Anstellung. Die Medien finden seine Beiträge aber toll. Auf ihn gehen wohl diese Behauptungen zurück, dass die Ossis alle Rassisten und Nazi seien.
Ausgangspunkt war ein Nazi, der 1976 aus dem Osten in den Westen kam und den er da getroffen hat. Das ist völlig absurd, denn der Typ saß im Osten im Gefängnis und der Westen hatte ihn freigekauft.
„Harry Waibel hat viel ausprobiert, bis er endlich sein Thema gefunden hat, seine Mission. Die untergegangene DDR, ihre falschen Versprechen, ihre Manipulationen. Das kam so: 1976 habe er in Freiburg „meinen ersten DDR-Neonazi“ getroffen, erzählt er. Arnulf Priem war „aus dem Knast“ vom Westen freigekauft worden und wurde später Nazi-Anführer im Westen, zusammen mit anderen aus der DDR freigekauften Neonazis. Für Waibel, den „Antifaschisten“, war das Schock und Erkenntnis zugleich. Er begriff: Der propagandierte Antifaschismus der DDR ist eine Lüge, der SED-Staat schuld, dass Nazis im Westen Fuß fassten – und nach dem Mauerfall auch wieder im Osten. „Sie wussten ja, wo es da langgeht, sie hatten ja Ortskenntnis.““
Einigermaßen irre. Hätte der Westen die nicht rübergeholt, wären sie im DDR-Knast vergammelt. Und irgendwie in Bezug auf diese Typen zu behaupten, die DDR habe nichts gegen Nazis getan, ist irgendwie auch sehr schräg.
„Wolfgang Benz sucht nach Worten, Erklärungen. Gerade hat die ihren Doktortitel zurückgegeben, weil sie in ihrer Dissertation nicht korrekt aus Quellen zitiert hat, und Giffeys Fehler fallen auch auf ihre Doktormutter an der FU zurück. Aber bei Harry Waibel geht es nicht um ungenaue Quellen. Es geht um viel mehr: Akteninterpretation, Thesen, Geschichtsschreibung. Um einen Mann, der sich Historiker und Antifaschist nennt, aber mit den Methoden rechter Populisten arbeitet, Halbwahrheiten und Manipulationen. Ein Donald Trump in der deutsch-deutschen Aufarbeitungswelt.“
Usw. usf. Da kommt das alles her und das passt natürlich zu den Klischees, die gern verbreitet und vertieft werden.
Die betroffenen Mosambikaner waren auch entsetzt. Aber es gibt keine Möglichkeit für die Ossis sich zu wehren, weil es nur noch wenige Ostmedien gibt.