Droht Franzosen eine Steuerprüfung nach Reise ins EU-Ausland?
CORRECTIV-Bericht gefälscht, dahinter steht wohl russische Einflusskampagne
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CORRECTIV-Bericht gefälscht, dahinter steht wohl russische Einflusskampagne
In einem Artikel und Video, die von CORRECTIV stammen sollen, wird ein Skandal um Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beschworen. Doch beides ist gefälscht. Die Fakes stammen offenbar von einer russischen Desinformationskampagne, über die CORRECTIV zuvor berichtete.
von Max Bernhard
06. August 2025
Hinter einem gefälschten CORRECTIV-Bericht steckt offenbar die russische Einflusskampagne „Storm-1516“ (Symbolbild: Kommersant Photo Agency / Sipa USA / Picture Alliance)Die russische Desinformationskampagne „Storm-1516“ ist für das Erstellen von gefälschten Nachrichtenseiten und ihre Verbindung zur russischen Regierung bekannt. CORRECTIV deckte im Januar gemeinsam mit Newsguard und dem Online-Rechercheprojekt Gnida auf, wie die Kampagne mit Dutzenden gefälschten Nachrichten-Webseiten versuchte, den Bundestagswahlkampf zu beeinflussen.
Nun haben die Verantwortlichen hinter Storm-1516 offenbar den Namen CORRECTIV missbraucht, um mit einem gefälschten Artikel und einem gefälschten Video Vorwürfe gegen Jens Spahn und Friedrich Merz zu erheben.
Am Nachmittag des 1. August begannen verschiedene Profile auf X ein Video zu streuen: Ein EU-Mitarbeiter habe „eine Bombe platzen gelassen“ heißt es darin. Friedrich Merz habe ein Misstrauensvotum gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen abgewendet und dafür zusammen mit Jens Spahn und Manfred Weber Bestechungsgelder an die Grüne Fraktion im Europaparlament gezahlt. Diese Anschuldigungen soll ein Assistent einer Europaabgeordneten erhoben haben, dessen Stimme im Video zu hören sein soll. Der Clip nutzt das Logo von CORRECTIV und beginnt mit den Worten „CORRECTIV entlarvt Manipulation!“. Dazu verbreiten die X-Profile einen Link zu einem vermeintlichen CORRECTIV-Artikel.
Doch CORRECTIV veröffentlichte weder den Artikel noch das Video. Das Online-Rechercheprojekts Gnida, das russische Einflusskampagnen im Netz verfolgt, ordnet die Fakes „Storm-1516“ zu. Auch die angebliche Audioaufnahme des EU-Mitarbeiters ist gefälscht, wie dieser uns auf Nachfrage mitteilt: „Keine der genannten Behauptungen stammen von mir. Es handelt sich um eine Identitätstäuschung mit gefälschter Tonaufnahme.“ Zusammen mit der Desinformationsstelle des Europäischen Parlaments gehe man gegen den Fake auf X vor.
Russische Fakes mit viel Aufwand
Vergangenes Jahr kam es nach CORRECTIV-Recherchen zu russischer Desinformation bereits zu Angriffen gegen unsere Webseite und einem diffamierenden Bericht. Bei dem aktuellen gefälschten Artikel handelt es sich um eine aufwändig erstellte Kopie der CORRECTIV-Webseite. Beim Blick in die Adresszeile ist die Fälschung jedoch schnell entlarvt, denn dort wird CORRECTIV mit einem dritten „r“ geschrieben.
Inhaltlich knüpfen die Propagandisten an CORRECTIV-Recherchen über das Netzwerk von Jens Spahn an. In einer ersten Recherche zeigten wir die Verbindungen zwischen Spahn und Tech-Milliardär Christian Angermayer auf, in einer zweiten die zwischen Spahn und IT-Millionär Frank Gotthardt. Der russische Fake wurde als eine dritte Recherche über Spahn präsentiert.
Oben die Fälschung, unten die echte CORRECTIV-Webseite (Screenshots und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)Nach einer Anfrage von CORRECTIV schaltete der Hostinganbieter „Hostinger“ die falsche Webseite noch am selben Tag ab. Auf X sind die Videos und Beiträge weiter online. Die Plattform reagierte nicht auf eine Anfrage von CORRECTIV.
Redigatur: Matthias Bau, Gabriele Scherndl
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Author: Max Bernhard
#bericht #correctiv #dahinter #einflusskampagne #gefalscht #russische #steht
Als Ärztin ausgegeben: 23-Jährige muss in psychiatrische Klinik
Die Frau soll unter anderem in Meppen Patienten behandelt haben. Laut einem Gutachten ist ihre Persönlichkeit gestört.
#Osnabrück #Meppen #Geestland #falscheÄrztin #Krankenhaus #Klinik #Unfallchirurgie #Approbation #gefälscht #Gericht #Prozess #Niedersachsen
Corona-Impfausweise gefälscht? Prozess in Stade hat begonnen
Eine 35-Jährige muss sich vor dem Landgericht Stade unter anderem wegen Urkundenfälschung und Diebstahls verantworten.
#Prozess #Impfausweis #Stade #Landgericht #gefälscht #aktuell #News #Nachrichten #Niedersachsen
Als Ärztin ausgegeben: 23-Jährige gesteht vor Gericht in Osnabrück
Sie habe unter anderem Patienten in der Notaufnahme behandelt. Der entscheidende Hinweis kam von einem Rettungssanitäter.
#Osnabrück #Meppen #Geestland #falscheÄrztin #Krankenhaus #Klinik #Unfallchirurgie #Approbation #gefälscht #Gericht #Prozess #Niedersachsen
Eine heute 23-Jährige soll sich im Jahr 2022 als Ärztin ausgegeben und in zwei Krankenhäusern gearbeitet haben. Dabei habe sie auch Patienten behandelt. Am ersten Prozesstag in Osnabrück hat sie ihre Taten gestanden.
b — Sowohl eidesstattliche als auch wahrheitsgemäße Versicherung sind auch dann wirksam, wenn sie #pseudonym abgegeben werden, da auch ein pseudonymer Mensch ein #Rechtssubjekt ist.
c — Eine falsche Versicherung ist nicht #gefälscht, sondern #falsch.
d — Sofern der bürgerliche Name nicht ebenfalls versichert wird, ist die Versicherung nur allein wegen der Verwendung eines Pseudonyms weder falsch noch unwirksam.
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🏷️ #FairRadio #TutzingerAppell #DieGrünen #Grüne #Gelbhaar #BTW #BTW25
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„Gedenken wir der Geiseln“: Bild von Banner bei Italien-Israel Fußballspiel gefälscht
Nach einem Fußballspiel zwischen Italien und Israel verbreitet sich ein Bild im Netz, das eine solidarische Aktion der italienischen Fans zeigen soll. Darin ist ein Banner mit der Aufschrift „Gedenken wir der Geiseln“ zu sehen. Es ist jedoch gefälscht und wurde mutmaßlich mit Künstlicher Intelligenz generiert.
von Max Bernhard
29. Oktober 2024
Dieses Bild zeigt nicht das Nations League Spiel vom 14. Oktober zwischen Italien und Israel, sondern wurde mutmaßlich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt (Quelle: X; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)Beim Fußballspiel zwischen Italien und Israel am 14. Oktober 2024 in Udine, Italien, hätten italienische Fans ein Banner mit „Gedenken wir der Geiseln“ aufgehängt. Das zeige ein Bild aus dem Stadion.
Aufgestellt von: Beiträgen in Sozialen Netzwerken Datum:Manipuliert
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Manipuliert. Das Bild von der angeblichen Aktion stammt nicht von dem Spiel. Die italienischen Spieler trugen andere Trikots als auf dem Bild, auch das Stadion in Udine sieht anders aus. Das Bild wurde mutmaßlich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt.
Am 14. Oktober fand das Nations League Fußball-Spiel zwischen Italien und Israel in Udine, Italien statt. Im Vorfeld der Partie hatte es wegen der Konflikte im Nahen Osten Sicherheitsbedenken gegeben.
Nach dem Spiel verbreitet sich im Netz ein Bild, das eine Solidaritätsaktion der italienischen Fans zeigen soll. Es zeigt einen Banner im Stadion im Oberrang, auf dem auf Italienisch „Gedenken wir der Geiseln“ oder „Wir erinnern uns an die Geiseln“ („Ricordiamo gli ostaggi“) steht. Im Unterrang ist eine große Fahne zu sehen, die die Flaggen Israels und Italiens kombiniert. Auf X und Instagram wurde das Bild hunderttausende Male angezeigt. Unter anderem verbreitet es sich in Beiträgen auf Deutsch, Italienisch, Englisch, Spanisch und Französisch.
Bei näherer Betrachtung finden sich jedoch mehrere Hinweise, dass das Bild nicht echt ist, sondern mutmaßlich mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde.
Dieses Bild zeigt nicht das Fußballspiel zwischen Italien und Israel, sondern wurde mit KI generiert (Quelle: X; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)An diesen Details lässt sich erkennen, dass das Bild gefälscht ist
Sieht man sich das Bild etwas genauer an, fallen sofort mehrere Ungereimtheiten auf, die für KI-generierte Bilder typisch sind: Die Spieler sehen teils merkwürdig verzerrt aus, einzelne Körperteile fehlen oder verschmelzen mit dem Hintergrund. Die Aufschriften auf den Werbebannern am Feld und in den Rängen zeigen keine echten Worte und Buchstaben, sondern Fantasie-Schriftzeichen.
Im Bild finden sich mehrere Details, die zeigen, dass es mit KI erstellt wurde (Quelle: X; Screenshot und Markierungen: CORRECTIV.Faktencheck)Auch das abgebildete Stadion unterscheidet sich deutlich von dem echten Spielort der Partie. Das zeigt ein Vergleich mit Aufnahmen des Bluenergy Stadions in Udine, auch als „Stadio Friuli“ bekannt: Die abgegrenzten Ränge und Fenster unterhalb des Dachs gibt es so nicht. Das Dach selbst sieht anders aus und die charakteristischen gelben Treppen sind im gefälschten Bild nicht zu erkennen.
In Aufnahmen von dem Spiel in Sozialen Netzwerken und einem Zusammenschnitt des italienischen Fußballverbands auf Youtube ist klar erkennbar, dass das echte Spiel anders aussah als auf dem Bild mit dem Banner. Die Trikots der italienischen Spieler sind schwarz, im echten Spiel tragen sie Blau. Es sind außerdem weniger Zuschauer zu sehen, die dafür teils deutlich buntere Klamotten tragen – auf dem gefälschten Bild ist die Menschenmenge scheinbar nur in Schwarz gekleidet.
Ein Vergleich mit einer Aufnahme des Stadions in Udine bei einem anderen Spiel (links) zeigt deutliche Unterschiede zu dem KI-generierten Bild (rechts). Das Dach und die Ränge sehen völlig anders aus. (Quelle: Instagram, X; Screenshots und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)Italiens Trainer sprach sich vor dem Spiel gegen den Krieg aus
Laut einem Bericht der Associated Press fand das Spiel ohne größere Vorfälle statt. Als die israelische Hymne gespielt wurde, habe es von einigen Fans in Udine Buhrufe gegeben, die der Rest des Stadions mit lautem Applaus zu übertönen versuchte. Mindestens eine palästinensische Flagge sei hochgehalten worden. Laut der italienischen Tageszeitung Il Messaggero hatte außerdem ein Zuschauer eine Hakenkreuz-Fahne gezeigt. Vor dem Spiel fand in Udine eine pro-palästinensische Demonstration statt.
Auch der italienische Nationaltrainer Luciano Spalletti sprach sich im Vorfeld gegen den Krieg aus: „Wir werden dieses Spiel in der Hoffnung spielen, dass wir immer mehr Menschen von der Ungerechtigkeit des Krieges überzeugen können“, sagte er.
Redigatur: Sophie Timmermann, Viktor Marinov
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Author: Max Bernhard
#ballspiel #banner #gedenken #gefalscht #geiseln #israel #italien
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Artikel von The Atlantic über Harris und Wahlmanipulation ist gefälscht
Im US-Wahlkampf verbreiten sich Falschmeldungen und manipulierte Bilder, darunter ein angeblicher Screenshot eines Artikels des US-Magazins The Atlantic darüber, dass Kamala Harris vielleicht die Wahl „stehlen“ müsse. Die Überschrift eines alten Artikels wurde manipuliert.
25. Oktober 2024
Kamala Harris bei einer Wahlveranstaltung am 24. Oktober in Clarkston, Georgia (Quelle: Mike Stewart / Associated Press / Picture Alliance) BehauptungDas Magazin The Atlantic habe einen Artikel veröffentlicht mit dem Titel: „To save democracy Harris may need to steal an election“.
Aufgestellt von: Beiträgen in Sozialen Netzwerken Datum:Manipuliert
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Manipuliert. Die Original-Überschrift eines Artikels von The Atlantic aus 2021 wurde verändert. Die Zeitung dementiert, jemals so einen Artikel veröffentlicht zu haben. Dafür finden sich auch keine Hinweise.
Eine gängige Form von Desinformation ist es, Artikel renommierter Medien zu fälschen, um so gezielt Stimmungsmache zu betreiben. In diesem Fall: gegen die Spitzenkandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris. International viral verbreitet sich auf Telegram, Facebook und X der Screenshot eines angeblichen Artikels des US-Magazins The Atlantic über Harris. In der Überschrift heißt es: „To save democracy Harris may need to steal an election“, auf Deutsch: „Um die Demokratie zu retten, muss Harris möglicherweise eine Wahl stehlen“.
Doch der Artikel ist so nie erschienen, sondern gefälscht.
The Atlantic schrieb im Original von 2021, Harris müsse in Zukunft vielleicht verhindern, dass die Wahl „gestohlen“ werde
The Atlantic veröffentlichte am 15. Oktober eine Stellungnahme zu dem Vorfall und schrieb, es handle sich um eine Fälschung. Das Magazin habe keinen Artikel mit einem solchen Titel veröffentlicht. Auch unsere Recherche zeigt: Es findet sich kein Artikel mit dieser Überschrift auf der Webseite des Magazins.
Eine Stichwortsuche mit dem Teaser führt zu einem Artikel von The Atlantic vom 6. Oktober 2021. Die Einleitung ist dieselbe wie im aktuellen Screenshot, allerdings ist die Überschrift eine andere. Darin heißt es: „Kamala Harris might have to stop the steal“, also „Kamala Harris muss möglicherweise den [Wahl-]Diebstahl stoppen“. Es geht im Artikel darum, dass Mike Pence, damaliger Vizepräsident unter Donald Trump, die demokratische Ordnung mitbewahrt habe, in dem er betonte, das Ergebnis der Wahl nicht ändern zu können. Diese Verantwortung könne im Januar 2025 Harris zukommen.
Links das Original von The Atlantic, rechts die Fälschung (Quelle: theatlatlantic.com, Telegram; Screenshot und Markierung: CORRECTIV.Faktencheck)Alle Faktenchecks rund um die US-Wahl finden Sie hier.
Redigatur: Uschi Jonas, Matthias Bau
Die wichtigsten, öffentlichen Quellen für diesen Faktencheck:
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Author: Kimberly Nicolaus
https://www.bachhausen.de/artikel-von-the-atlantic-ueber-harris-und-wahlmanipulation-ist-gefaelscht/
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Charlie-Hebdo-Cover über „Friedensformel der Ukraine“ ist gefälscht
Im Netz kursiert ein Bild von einem angeblichen Cover des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo. Es zeigt Leichenteile ukrainischer Soldaten, die ein Peace-Zeichen bilden. Das angebliche Titelbild ist eine Fälschung, Charlie Hebdo hat die Karikatur nie veröffentlicht.
von Matthias Bau
25. Oktober 2024
Im Netz kursieren immer wieder gefälschte Titelseiten des Satiremagazins Charlie Hebdo (Symbolbild: Gerd Roth / DPA / Picture Alliance) BehauptungDas französische Satiremagazin Charlie Hebdo zeige auf dem Cover einer Ausgabe vom 11. Oktober 2024 eine Karikatur zur „ukrainischen Friedensformel“.
Aufgestellt von: Beiträge in Sozialen Netzwerken Datum:Manipuliert
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Manipuliert. Das Archiv von Charlie Hebdo zeigt, dass am 11. Oktober 2024 keine Ausgabe des Magazins veröffentlicht wurde. Auch unter den alten Ausgaben findet sich kein solches Cover. Unter der Heftnummer auf dem kursierenden Foto ist ein anderes Cover zu finden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte vor wenigen Wochen einen „Siegesplan“ vor. Damit will er Frieden erreichen und den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stoppen. Auf X schrieb Selenskyj am 23. September: „Der Weg zum gerechten Frieden ist zusammenzuhalten.“ Dafür sei seine „Friedensformel“ geschaffen worden.
In Sozialen Medien verbreitete sich dann Mitte Oktober ein Titelbild des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo, das diesen Plan angeblich satirisch überzeichnet. Auf dem Titelbild zu sehen ist ein Peace-Zeichen, gebildet aus Waffen und Leichenteilen ukrainischer Soldaten. Dazu heißt es auf Französisch: „Die Friedensformel der Ukraine“.
Beiträge mit dem vermeintlich echten Cover fanden wir international auf X, Facebook, Threads und Telegram. Doch Charlie Hebdo hat ein solches Titelbild nie veröffentlicht. Titelbilder des Magazins wurden bereits im Zusammenhang mit der Fußball-WM in Katar und Brigitte Macron gefälscht.
Das gefälschte Titelbild von Charlie Hebdo verbreitet in mehreren Sozialen Netzwerken (Quelle: X; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)Charlie Hebdo hat kein Cover über Selenskyjs „Friedensformel“ veröffentlicht
Um herauszufinden, ob Charlie Hebdo das Titelbild tatsächlich veröffentlichte, haben wir uns das Online-Archiv des Magazins angesehen. Dort werden die Titelbilder der vergangenen Jahre veröffentlicht.
Dem Screenshot zufolge soll das Titelbild vom 11. Oktober 2024 stammen. Laut dem Archiv von Charlie Hebdo erschien an diesem Tag (ein Freitag) aber keine Ausgabe des Magazins. Die neuen Aussagen werden immer an einem Mittwoch veröffentlicht und erschienen am 9. und 16. Oktober sowie zuletzt am 23. Oktober.
Im Online-Archiv von Charlie Hebdo ist zu sehen: Das Magazin veröffentlichte am 11. Oktober gar keine Ausgabe (Quelle: Charlie Hebdo; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)Die Heftnummer, die auf dem vermeintlichen Cover zu sehen ist (1682), gehört zu einer anderen Ausgabe des Magazins. Sie zeigt den abgetrennten Kopf eines Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen (siehe Screenshot oben) sowie Menschen mit einem blutigen Messer, einer Palästina-Flagge und einem Palästinensertuch. Eine Anspielung auf den mutmaßlichen Angriff auf Truppen der Vereinten Nationen im Libanon durch die Israelische Armee.
Woher der Fake ursprünglich stammt, ist unklar. Über eine nicht öffentliche Beta-Version des Google-Fact-Check Explorers fanden wir als ältesten Beitrag einen russischsprachigen Beitrag vom 12. Oktober 2024.
Einen Überblick mit allen Faktenchecks von uns zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier.
Redigatur: Sophie Timmermann, Uschi Jonas
Die wichtigste, öffentliche Quellen für diesen Faktencheck:
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Author: Matthias Bau
https://www.bachhausen.de/charlie-hebdo-cover-ueber-friedensformel-der-ukraine-ist-gefaelscht/
Dieser Artikel stammt von CORRECTIV.Faktencheck / Zur Quelle wechseln
Nein, die Bundesbank verklagt Sahra Wagenknecht nicht – Bild-Artikel ist gefälscht
Sahra Wagenknecht gibt bei Markus Lanz Investment-Tipps, wie man innerhalb von einigen Wochen eine Million Euro verdienen kann, heißt es angeblich bei der Bild-Zeitung. Was unglaublich klingt, ist es auch: Dahinter steckt eine weit verbreitete Betrugsmasche.
von Matthias Bau
25. Oktober 2024
Der gefälschte Artikel ist unter anderem mit einem Ausschnitt aus einer Sendung von Markus Lanz bebildert (Quelle: Scramjetgarden; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck) BehauptungSahra Wagenknecht sei einem Artikel der Bild-Zeitung zufolge von der Deutschen Bundesbank verklagt worden, weil sie bei Markus Lanz für eine Plattform für Kryptowährungen geworben habe.
Aufgestellt von: Facebook-Beitrag Datum:Manipuliert
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Manipuliert. Der angebliche Bild-Artikel ist eine Fälschung. Sahra Wagenknecht sprach nicht bei Markus Lanz über eine Plattform für Kryptowährungen und wird auch nicht von der Bundesbank verklagt.
Sahra Wagenknecht gibt bei Markus Lanz Investment-Tipps, über die dann die Bild-Zeitung berichtet? Was unglaublich klingt, ist es auch. Ein angeblicher Bild-Artikel, der auf Facebook kursiert, ist genauso gefälscht wie der angebliche Finanztipp von Wagenknecht zu Kryptowährungen.
Unseriöse Finanzplattformen versuchen mit gefälschten Medienberichten Nutzerinnen und Nutzer anzulocken. Für die Betrugsmasche missbrauchen sie Namen von Prominenten, in der Vergangenheit zum Beispiel von Alice Weidel, Carolin Kebekus oder Til Schweiger. Auch Sahra Wagenknecht wurde bereits vor zwei Monaten zum Ziel der Masche. Wir geben Tipps, wie solche Fälschungen zu erkennen sind.
Daran erkennen Sie, dass der angebliche Bild-Artikel über Sahra Wagenknecht eine Fälschung ist
Ein Blick auf die Adresse der Webseite (URL) zeigt, dass dort nicht „Bild.de“ steht, sondern „scramjetgarden.com“. Eine Adresse, die mit dem echten Medium nichts zu tun hat.
Darüber hinaus weist auch das Layout der Seite Unstimmigkeiten auf: Unter dem Titelbild fehlen die Quellenangabe, das Datum und der Name der Journalistin oder des Journalisten, die ihn geschrieben haben. Das ist aber bei Artikel der Bild Standard (Bild rechts). Unter dem Bild-Logo (oben links) fehlen zudem Angaben zur Rubrik, der der Artikel zugeordnet ist. Zu guter Letzt nutzt der gefälschte Artikel über Wagenknecht eine andere Schriftart als die echten Bild-Artikel.
Links, der gefälschte Artikel über Sahra Wagenknecht, rechts ein echter Artikel der Bild-Zeitung. Die Fälschung lässt sich unter anderem an der URL und der Schriftart erkennen. (Quelle: Scramjetgarden / Bild; Screenshot, Markierungen und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)Die Bilder im Artikel, die Sahra Wagenknecht zeigen, stammen aus einer Lanz-Sendung vom 19. September 2023. Darüber hatten wir bereits im August dieses Jahres berichtet. In der Sendung sprach Wagenknecht über die Gründung ihrer neuen Partei, Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Ampel-Koalition. Um Kryptowährungen ging es darin nicht.
Um ganz sicherzugehen, ob ein Artikel echt oder gefälscht ist, hilft eine Stichwortsuche über eine Suchmaschine und in der Pressedatenbank Genios. Für „Wagenknecht+Bundesbank+Krypto“ finden sich dort keine Ergebnisse, die die Behauptung belegen würden.
Tradingplattform verlangt 250 Euro Startkapital – laut Verbraucherzentrale ein typisches Zeichen für Betrug
Wer dem Link im gefälschten Bild-Artikel folgt, landet bei einer Plattform namens Raterphal App, wo Nutzerinnen und Nutzer ihren Namen, ihre E-Mail-Adresse und Telefonnummer angeben sollen. Mit nur 250 Euro Startkapital soll man dann angeblich schnell hohe Gewinne machen können. Eine typische Masche, vor der die Verbraucherzentrale warnt. Die Plattform hat zudem kein Impressum und nur englischsprachige Geschäftsbedingungen– zwei weitere Anzeichen für unseriöse Online-Handelsplattformen.
Die Verbraucherzentrale rät dazu, in einer Datenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu prüfen, ob ein Anbieter eine Zulassung in Deutschland hat – „Raterphal App“ ist dort nicht zu finden. Alternativ kann man sich kostenfrei beim Verbrauchertelefon nach dem Anbieter erkundigen.
Redigatur: Uschi Jonas, Paulina Thom
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Author: Matthias Bau
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