Nicht souverän! Alice #Weidel entlarvt sich in Ungarn selbst.

Alice #Weidel hat auf der #CPAC 2025 in #Ungarn gesprochen – und dabei gezeigt, wie tief die #ideologischen Wurzeln der #AfD tatsächlich reichen. Zwischen #Reichsbürger- #Vokabular, #antiwestlicher #Rhetorik und #rechtsradikalen #Allianzen entlarvt sie sich selbst – und beschwört einen Kampf um Deutschland wieder "souverän" zu machen. Damit folgt sie einem #rechtsextremen #Reichsbürger-Narrativ, welches...

https://m.youtube.com/watch?v=yZPAGho38KM

Nicht souverän! Alice Weidel entlarvt sich in Ungarn selbst

YouTube

Die Neustadter Reichsbürger von Freieinig

Kristian Buchnas Rede über die enge Verbindung von Freieinig mit der Reichsbürgerszene

Am 27.5.2025 fand im großen Saal des Hambacher Schlosses eine Sitzung des Neustadter Stadtrats statt. Anlass war der 193. Jahrestag des Hambacher Festes von 1832. Bereits im letzten Jahr hatte der Neustadter Stadtrat an diesem Datum auf dem Schloss getagt, und es sieht fast so aus als könnte daraus eine gute Tradition werden: Die Stadt muss sich in Zeiten, in denen das Hambacher Schloss von Feinden der Demokratie anhaltend instrumentalisiert wird, solidarisch an die Seite des Hambacher Schlosses und seiner Stiftung stellen, um ihrem Anspruch eine „Demokratiestadt“ zu sein, gerecht zu werden.

Neben den erwartbaren Tagesordnungspunkten einer Stadtratssitzung (Flächennutzungsplan, Wirtschaftsförderung, Ehrung verdienter Bürger) war das Highlight dieser Sitzung der gut halbstündige Vortrag von Kristian Buchna. Mehrfach von Applaus der deutlichen Mehrheit des Stadtrats unterbrochen und mit „Standing Ovations“ am Ende beklatscht, erläuterte der kürzlich zum wissenschaftlichen Geschäftsführer der Stiftung Hambacher Schloss ernannte Buchna im Detail die enge Beziehung von führenden Personen der Neustadter Gruppe „Freieinig“ mit der Reichsbürgerszene. Freieinig ruft am Pfingstwochenende erneut ihre „Freunde“ aus der ganzen Bundesrepublik nach Neustadt und auf das Hambacher Schloss.

Die Stadtratssitzung ist bei YouTube dokumentiert. Buchnas Vortrag beginnt etwa bei 1:52:00 zunächst zur (Weiter-)Entwicklung des Demokratieorts Hambacher Schloss. Ab etwa 2:11:00 folgt dann der Teil zur Reichsbürgerszene und Freieinig.

Anschauen unbedingt empfehlenswert!

Auf Basis dieser Videoaufnahmen werden wir im Folgenden einige zentrale Passagen und Aussagen aus Kristian Buchnas Vortrag zusammenfassen.

Kristian Buchnas Vortrag am 27.5.2025 bei der Stadtratssitzung

Buchna begann seinen Vortrag mit der Feststellung, dass das Hambacher Schloss kein wertfreier Ort sei. Die freiheitlich demokratische Grundordnung sei das Fundament des Handelns der Stiftung und Bezugspunkt ihrer Vermittlungsarbeit.

„Wenn wir feststellen, dass sich von gewissen Personengruppen, die sich auf unserem Gelände versammeln, dieses Fundament und seine grundlegenden Werte systematisch attackiert werden mit dem Ziel, eine grundsätzlich andere Ordnung zu etablieren, dann sehen wir uns verpflichtet, zum einen darüber zu informieren und zum anderen mit allem Nachdruck zu widersprechen.“

Kristian Buchna bei seiner Rede am 27.5.2025

Buchna bezog sich mit dem Begriff „Reichsbürger“ nicht auf die kürzlich als kriminelle Vereinigung aufgeflogene Gruppe um den selbst ernannten „König von Deutschland“ Peter Fitzek. Ihm geht es um die Reichsbürgerbewegung, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland bestreitet, ihre Gesetze und Organe nicht anerkannt und zurück zum Deutschen Kaiserreich von 1871 mit seinen 25+1 Gebietskörperschaften (=Fürstentümer) will.

Buchna zitiert aus einer Rede, die bei einer der „Staatsvolktreffen“ im Heilbad Heiligenstadt im April 2025 gehalten wurde:

„Diese BRD ist nicht unser Deutschland. Diese BRD war und ist kein souveräner Staat. Diese BRD ist ein Verwaltungskonstrukt in einem militärisch besetzen Land, fremdbestimmt und ohne Verfassung. Die politischen Akteure an den Schalthebeln dieser BRD sind Marionetten globaler Machtstrukturen.“

Buchna hat auf den Treffen dieser Szene in Dresden, Schwerin, Magdeburg, Gera, München und Heilbad Heiligenstadt, die per Video umfassend dokumentiert werden, jeweils Personen identifiziert, die auch bei den von Freieinig durchgeführten Versammlungen auf dem Hambacher Schloss Präsenz gezeigt haben.

Wilhelm I. in Uniform mit Orden, Porträtfoto von Wilhelm Kuntzemüller (1884)

Wer sich aber für ein Wiederaufleben des deutschen Kaiserreichs in den Grenzen und mit der Verfassung von 1871 einsetze, spreche sich, so Buchna, für einen militärisch geprägten Obrigkeitsstaat mit einem Kaiser an der Spitze, für eine Verfassung ohne verbriefte Grundrechte und für ein Wahlrecht für Männer ab 25 Jahren aus. Man möchte ergänzen: Wer sich für das Wilhelminische Kaiserreich ausspricht, will einen Staat, in dem die Sozialdemokratie verboten, ein menschenmordendes Kolonialreich errichtet wurde und der eine maßgebliche Mitschuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte, den er mit brutalsten Mitteln führte.

Buchna ergänzte, dass die heutigen Verächter unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung die Versammlungsfreiheit für sich in Anspruch nehmen, wofür die Hambacher 1832 eingetreten sind. Ihre Forderung nach einer Abschaffung der Demokratie zugunsten einer obrigkeitsstaatlichen Monarchie sei die völlige Umkehrung des Geistes von Hambach 1832.

Die Fahnen und Zeichen der Reichsbürgerszene prägten bei den Freieinig-Treffen nicht nur optisch das Bild, sondern auch inhaltlich. So erwähnt Buchna eine Rede bei einer der Versammlungen auf dem Schlossgelände (5.4.2025), in der das Wort „demos“ mit „Abschaum“ übersetzt wurde, die „Demokratie“ also eine „Herrschaft des Abschaums“ sei. Wie bei anderen dieser kruden Thesen, etwa wenn Markus Krall von der „Herrschaft der Minderwertigen“ sprach, wird nachgeplappert, was Rechtsnationalisten und Nationalsozialisten bereits vor Jahrzehnten verkündeten. Die Verunglimpfung der Demokratie als „Herrschaft des Abschaums“ stammt von Wilhelm Landig, einem überzeugten Nationalsozialisten, Mitglied der SS seit 1933 und Autor der „Thule-Trilogie“, ein Standardwerk des esoterischen Neonationalismus.

Und der Weg ist nicht weit von der Ablehnung der Demokratie und der Sehnsucht nach dem Kaiserreich von 1871 zu Verschwörungserzählungen und Antisemitismus. Buchna zitiert den Redner vom 5.4. weiter:

„Diese Zionisten, also unsere ganzen Politik-Marionetten …, das sind eigentlich nur Schauspieler, aber im Hintergrund die wichtigen Leute, die das wirklich organisiert haben, ja das sind die Zionisten. Die Zionisten haben es damals enorm unterstützt, dass die Nazis überhaupt so weit gekommen sind. Also dementsprechend sollte man mal wieder darüber nachdenken, wer wirklich diese bösartigen Schattenorganisationen und Regierungen sind. Es sind Zionisten und der tiefe Staat. Und da dürfen wir uns auch nicht einschüchtern lassen von irgendwelchen Vorwürfen wegen Antisemitismus, weil es muss halt trotzdem ausgesprochen werden.“

Wolfgang Burkard auf der Freieinig-Versammlung am 5.4.2025 auf dem Gelände des Hambacher Schlosses

Reichsbürger Wolfgang Burkard am 5.4.2025 bei einer Versammlung von Freieinig auf dem Gelände des Hambacher Schlosses. Auch wenn man an bei Burkards Verkleidung an Fassnacht denken mag, es ist ernst gemeint (Screenshot).

Ähnliche Verschwörungserzählungen hatte auch schon Wolfgang Kochanek verbreitet, etwa bei einer Rede in Landau am 19.2.2022. Kochanek hatte seine „Weißen“ 2022 und 2023 auf’s Schloss geführt, sich dann aber zurückgezogen. Seine großsprecherisch angekündigten Beteiligungen an kommunal und Bundestagswahlen sind alle gescheitert.

Eine Distanzierung von solch „zutiefst antisemitistischen Verschwörungstheorien“ gibt es bei den TeilnehmerInnen und Teilnehmern nicht, so Buchna weiter. Vielmehr zustimmende Rufe und Applaus und, es ist kaum zu fassen, was die Moderatorin der Versammlung am Ende der Rede dieses Reichsbürgers, Verschwörungserzählers und Antisemiten sagt:

„Du bist der authentischste Streiter in unserer Mitte. Jeder von uns bewundert dich. Wir tun alles für dich. Mit dem was du uns zu geben hast, bist du hier an der richtigen Stelle.“

Loblied auf die antisemitische und verschwörungserzählende Rede durch die Moderatorin der Freieinig-Versammlung am 5.4.2025 auf dem Schlossgelände. Man möchte fast ergänzen: „Führer, wir folgen dir“.

Buchna bringt dieses Verhalten auf den Begriff, wenn er von einem „eisernen Grundsatz der Nichtdistanzierung“ in diesen Milieus spricht. Bei allen Unterschieden im Detail, „solange es gegen die politische Ordnung der Bundesrepublik geht, kann keine Meinung zu radikal, keine Verschwörungstheorie zu abwegig sein. Denn es gehört ja zur Überzeugung jener Gruppierungen, dass wir in einer ‚Parteien-‘, Verwaltungs-‘ und Ökodiktatur‘… leben,“ so Buchna vor dem Stadtrat am 27.5.2025.

Beim Reichsbürgertreffen am 12.4.2025 im Heilbad Heiligenstadt. Es trommeln Wolfgang Burkard und Karl-Friedrich Rothe, Sprecher für Freieinig. (Screenshot)

Eine Distanzierung von der Reichsbürgerszene durch Freieinig ist auch deshalb nicht zu erwarten, da maßgebliche Mitglieder von Freieinig sich selbst an den bundesweiten Reichsbürgertreffen beteiligen und dort mit dem Lorscher Landsknechtstrommler, Wolfgang Burkard, die Trommeln schlagen. So gesehen in den Videos beim „Staatsvolktreffen“ im Heilbad Heiligenstadt im April 2025. Auch dies hat Kristian Buchna durch seine umfangreiche Recherche aufgedeckt.

„Wer wissentlich und willentlich an der Seite mit Reichsbürgern, Rechtsextremisten und radikalen Verschwörungstheoretikern marschiert, der darf nicht erwarten, dass man den gebetsmühlenartig vorgetragenen Beteuerungen Glauben schenkt, es gehe jener Bewegung eigentlich um Demokratie, Liebe, Frieden und Wahrheit.“

Kristian Buchna in seiner Rede bei der Stadtratssitzung auf dem Hambacher Schloss

Das neue Logo von Freieinig mit umgedrehter Deutschlandfahne auf dem Turm des Hambacher Schlosses

Man muss genau hinschauen, und das macht der gelernte Historiker Buchna, um zu erkennen, dass das jetzt beim Deutschen Patent- und Markenamt registrierte Logo von Freieinig eine kleine, aber vielsagende Änderung erfahren hat. Die Fahne, die auf dem Turm des Hambacher Schlosses weht, ist nicht mehr die Fahne der Hambacher von 1832, Schwarz-Rot-Gold, sondern die Farben sind umgedreht: Gold-Rot-Schwarz. Diese Farbfolge ist das in der Rechtsaußenszene weit verbreitete Zeichen für die Verachtung und Bekämpfung der Bundesrepublik Deutschland.

Buchna erwähnt auch die abscheuliche Gedenkversammlung für die verstorbene, mehrfach verurteilte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck am 7.12.2024 in Wiesloch. Teilnehmer, wie man einigen Videos entnehmen kann, die Freieinig-Sprecher Karl-Friedrich Rothe und Stephanie Mahl. Der Hambach-Blog berichtete bereits darüber.

Buchna beschließt seinen Vortrag mit einer optimistischen Einschätzung: Er habe über eine lautstarke, aber auch sehr kleine Minderheit gesprochen, deren Angehörige zum Teil aus anderen Bundesländern anreisten. Der Versuch der Vereinnahmung des Hambacher Schlosses könne allein schon deshalb nicht gelingen, so Buchna weiter, weil die übergroße Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hier in Neustadt und weit darüber hinaus wisse, für welche positiven freiheitlichen, demokratischen Werte dieser Ort stehe und eben nicht für die Sehnsucht nach einer Monarchie.

Es wäre schön, wenn es so wäre. Wir hoffen, dass diese „Mehrheit“ bei den Veranstaltungen des Solidarischen Frühlings bis Pfingstsonntag diese Haltung gegen die Demokratiefeinde in Neustadt und Hambach zum Ausdruck bringt. Dazu gibt es noch die folgenden Gelegenheiten:

Mittwoch, 4.6.2025, 19:30 Roxy-Kino: Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Freitag, 6.6.2025, ab 16:00-20:00, Marktplatzkonzert mit THE BUSTERS sowie Diskussionsbeiträge von Prof. Markus Linden, Musikern der BUSTERS und den beiden OB-Kandidaten Neustadts Steffi Karbach und Marc Weigel.

Samstag, 7.6.2025, ab 10:00-17:00, Kartoffelmarkt Neustadt, Mahnwache und Infostand der Omas gegen Rechts, Friedensinitiative, Regionales Bündnis gegen Rechts.

Sonntag, 8.6.2025, 11:00-13:00, Platz vor dem alten Rathaus in Hambach: Demokratie:Fest! Abschlussversammlung zum „Solidarischen Frühling – Neustadt ‘25“.

Nachtrag OB Weigel

Nach Buchnas Rede bedankte sich Oberbürgermeister Marc Weigel bei Kristian Buchna für die spannende Einblicke „in das was sich auf dem Schloss in den letzten Monaten getan hat und weiterhin tut“. Irritierend sind die Aussagen Weigels, der auch Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl am 15.6. ist, wenn er in diesem Zusammenhang äußert, dass man vielleicht zu einer früheren Zeit über das eine oder andere geschmunzelt hätte, und es abgetan hätte als irgendwie nicht ganz ernstzunehmenden Spaß oder Witz. „Und mittlerweile wissen wir, dass es bitterer Ernst ist.“ Nein, dass es „bitterer Ernst“ ist, was sich da seit Jahren auf dem Hambacher Schloss versammelt, hätte der Herr Oberbürgermeister schon früher wissen können. Er hätte nur zuhören müssen, was u.a. in Gesprächen zwischen ihm und VertreterInnen des Regionalen Bündnisses vorgetragen wurde, oder wenn er gelesen hätte, was u.a. der Freundeskreis Hambacher Fest 1832 ihm schon vor Jahren schriftlich hat zukommen lassen und was auf dem Hambach-Blog immer wieder nachzulesen war.

Wie hat doch Kristin Buchna seine Rede begonnen?

„Wenn wir feststellen, dass sich von gewissen Personengruppen, die sich auf unserem Gelände versammeln, dieses Fundament und seine grundlegenden Werte systematisch attackiert werden mit dem Ziel, eine grundsätzlich andere Ordnung zu etablieren, dann sehen wir uns verpflichtet, zum einen darüber zu informieren und zum anderen mit allem Nachdruck zu widersprechen.“

Kristian Buchna

Informieren und Widersprechen! Das hätte man sich vom OB der selbsternannten „Demokratiestadt“ Neustadt schon lange gewünscht.

Mögliche Änderungen oder Ergänzungen am Programm des Solidarischen Frühlings auf dem Hambach-Blog https://hambacherfest1832.blog/

Was sonst noch so los ist in den nächsten Tagen und Wochen …

… findet ihr auf dem Veranstaltungskalender des Hambach-Blogs

Aktuelle Beiträge auf dem Hambach-Blog

#2025 #27052025 #Antisemitismus #Freieinig #KFRothe #KristianBuchna #MarcWeigel #Neustadt #Reichsbürger #Stadtrat #StiftungHambacherSchloss #Verschwörungstheorie #WolfgangBurkard

📰 | Gegen die #Eliten und das #System: Wiener #Tatort beleuchtet die Szene der #Staatsverweigerer

Heute Abend wird der Tatort „reichsbürgerlich“. Bernd Harder hat sich für den #SkeptixBlog im Vorfeld mit dem Setting beschäftigt.

https://skeptix.org/2025/06/01/gegen-die-eliten-und-das-system-wiener-tatort-beleuchtet-die-szene-der-staatsverweigerer/

#Wien #Reichsbürger #querdenken

Gegen die Eliten und das System: Wiener "Tatort" beleuchtet die Szene der Staatsverweigerer - Skeptix

Der Wiener Tatort spielt in der Szene der Staatsverweigerer. Ob er sie verniedlicht oder überzeichnet, darüber gehen die Kritiken auseinander.

Skeptix

Liebe #Reichsbürger, Rechtsextreme und Esoteriker der #Querdenken-Sekte von Betrüger Michael Ballweg:

Der Aufbau von sektenartigen Strukturen unter dem Zeichen des Bademantels ist immer noch unser Ding. Auch wenn ihr im rechtsextremen #Compact-Magazin etwas anderes behauptet.

Der Mittelfinger der #ZeugenKühlwaldis ist ausgestreckt.

@skeptix_ev

https://skeptix.org/2025/05/31/damit-verschwoerungsideologen-baden-gehen-kritisches-denken-statt-querdenken/

Damit Verschwörungsideologen baden gehen – kritisches Denken statt Querdenken - Skeptix

Wir lassen uns den Bademantel der Vernunft nicht von Verschwörungsideologen okkupieren. Kommt zu "Skeptix", dem Anti-Bullshit-Verein.

Skeptix
Ausnahmezustand in Wien: Lohnt sich der neue "Tatort"?

Wien im Ausnahmezustand – mittendrin ein Toter, der nahe dem Kanzleramt auf der Straße liegt. Der jüngste "Tatort" ist sehr politisch. Lohnt sich das Einschalten?

t-online

🌈 Rainbow vs #Reichsbürger! ⬛⬜🟥

📆 Sonntag 1.6.25 ab 11:00 - 13:00

🗣️ #StGeorgen und #Freiburg für Vielfalt, #Grundgesetz und Toleranz

📍 Tiengener Str., Höhe Friedhofsparkplatz St.Georgen Freiburg.

🫵 Bringt #Regenbogen 🏳️‍🌈 Fahnen mit, wir wickeln die um die Bäume!

"Unter anderem wurden drei Vereinsimmobilien, zahlreiche Fantasiedokumente, Vereinsunterlagen, Bargeld, Landmaschinen und Fahrzeuge beschlagnahmt.

[...]

'Wesensprägend für das 'Königreich Deutschland' ist eine dezidierte profitorientierte Ausrichtung', teilt das Bundesinnenministerium mit."

https://www.wiwo.de/dpa/reichsbuerger-szene-koenigreich-deutschland-verboten-gruender-in-u-haft/30332364.html #Reichsbürger

WirtschaftsWoche

📰 | Wenn Teufelshandlanger der dunklen Seite die Erleuchteten beim #Basenbaden stören

Ja, Peter #Fitzek ist eine skurrile Figur und man kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn man sich die Reportagen anschaut, die ihn oder sein Königreich Deutschland zum Thema haben.

Interessanter ist es aber, zu sehen, wie seine Anhänger nun so veröffentlichen.

Bernd Harder hat für uns in die rechts-esoterische Bubble gestochen. Es wird wild.

https://skeptix.org/2025/05/29/wenn-teufelshandlanger-der-dunklen-seite-die-erleuchteten-beim-basenbaden-stoeren/

#Esoterik #Reichsbürger #KRD #PeterFitzek

Wenn Teufelshandlanger der dunklen Seite die Erleuchteten beim Basenbaden stören - Skeptix

Wellcome to hell: Wie eine verstrahlte Esoterikerin die Razzia gegen das "Königreich Deutschland" schildert.

Skeptix

"Reichsbürger" im Südwesten - Die Akte Ingo K. aus Bobstadt
von Timo Büchner

Das Buch nimmt eine eskalierte Polizeiaktion gegen einen #Reichsbürger – inklusive Schusswechsel, verletzten Beamten und einem abgebrannten Gehöft – zum Ausgangspunkt, um das zugehörige ideologische und soziale Milieu zu beleuchten. Leider bleibt die Lektüre für mich ohne Erkenntnisgewinn.

Das liegt vielleicht auch daran, dass ich bei der zweiten Hälfte des Buches die Segel streichen musste: Hier wird minutiös genau jeder der 33 Prozesstage protokolliert, die Detailliertheit (bspw. das wiederholte Hinweisen auf Fesselungen des Angeklagten) ist so ermüdend, dass ich nach dem Prozesstag 3 schon nicht mehr weitergelesen habe.

Auf den ersten 60 Seiten wird geschildert, wie sich Ingo K. speziell im Zuge der Pandemie im #Querdenker-Umfeld radikalisierte und es wird noch einmal deutlich, welche gefährliche ideologische Gemengelage aus Verschwörungsglauben, Wissenschaftsfeindlichkeit und Demokratieverachtung dort am Werk war (und ist), aber wie gesagt ohne neue Einsichten für Leser:innen, die mit der Szene vertraut sind.

Dabei sind einige im Buch nur oberflächlich berichtete Aspekte durchaus von Interesse: Bobstadt wurde nämlich schon früher aufgrund von #NSBM-Konzerten, die der damalige stellvertretende Ortsvorsteher veranstaltete, auffällig. Zivilgesellschaftliches Engagement gegen diese rechten Umtriebe wurde durch die lokalen Behörden nicht unterstützt, darüber hinaus kam es im Zuge der Polizeiaktion zu nachträglicher Solidarisierung einiger Dorfbewohner mit den Reichsbürgern. Diesen Zusammenhängen besser nachzuspüren und sie einzuordnen - damit hätte das Buch einen echten Mehrwert bieten können.

Heimatlose Reichsbürger: Das Königreich Deutschland-Verbot und seine Folgen

Belltower.News

(Quelle: Unsplash)

Das Verbot des Königreichs Deutschland (KRD) – der bis dahin größten Organisation im Reichsbürger-Milieu und die Festnahme der vier Rädelsführer dürfte die Reichsbürger-Szene erneut hart treffen. Bereits die Polizeimaßnahmen des 7. Dezember 2022, damals kam es bundesweit zu Razzien und Festnahmen im Umfeld der Gruppe Reuß, hatten das Milieu geschwächt. Gleichzeitig zeigten die damaligen Ereignisse, dass sich die Reichsbürger*innen von staatlichen Ermittlungen und Maßnahmen nicht zu sehr unter Druck setzen lassen. Bereits ein halbes Jahr nach den Razzien gegen Reuß und seine Anhänger*innen kam es wieder zu Versammlungen des Milieus in der Öffentlichkeit.

Unbestritten verfolgte KRD-Gründer Peter Fitzek seit 2012 den Plan, mit seinem Königreich Deutschland zu expandieren. Zwar verlor seine Organisation 2017 den Hauptsitz in Wittenberg, auf einem still gelegten Krankenhausgelände, es gelang aber an anderer Stelle sesshaft zu werden. Vor allem in Sachsen war Fitzek in der Immobilienakquise erfolgreich. Er erwarb zwei Schlösser und einen Bauernhof. In einem Landgut in Halsbrücke im Landkreis Mittelsachsen erfolgte am 13. Mai 2025 auch der Hauptzugriff der Polizei und Bundesanwaltschaft.

Mehr Informationen und Hintergründe in der Broschüre Bürger*innen ohne Reich der Amadeu Antonio Stiftung

In der Selbstdarstellung hatte Fitzek seine Vereinigung als „Gemeinwohlstaat“ angepriesen. Offenbar wollte man weg vom Image der gefährlichen Reichsbürger-Gruppe, hin zu einer gemeinnützigen, alternativen Organisation, die nicht nur Menschen aus dem rechten Spektrum ansprechen sollte. Neue Mitglieder mussten sich unterdessen in Seminaren bezüglich der Gesetze, Normen und Riten unterweisen lassen, um Staatsangehörige im Königreich Deutschland zu werden. Die Öffentlichkeitsarbeit spielte für das KRD eine wichtige Rolle. In selbst gedrehten Videos, die auf Social-Media-Kanälen vertrieben wurden, sah man Männer und Frauen sowie auch Kinder, die gemeinsam anpackten oder die sich zu den Zielen des KRD äußerten. Immer wieder wurde dabei sichtbar, dass besonders das esoterische Milieu ein Zuhause im KRD gefunden hatte.

Sammelsurium esoterischer und verschwörungsideologischer Überzeugungen

Der einzige Chefideologe der Gruppe blieb allerdings Fitzek selbst. In schier endlosen Videos und Beiträgen vermarktete er nicht nur das KRD, er gab zugleich die richtige geistige und weltliche Interpretation der Geschehnisse außerhalb des KRD bekannt. Diese Beiträge lassen tief blicken in die ideologischen Welten des Peter Fitzek, aber auch des gesamten KRD. Zwar lässt sich hier keine Haupt-Ideologie ausmachen, vielmehr bildet das KRD ein Sammelsurium unterschiedlicher esoterischer und verschwörungsideologischer Überzeugungen, gleichzeitig scheint aber das antimoderne und in Teilen antisemitische Weltbild von Fitzek zu dominieren.

Demnach sei die moderne Welt durch dämonische Kräfte beherrscht, die das gute und schöne Leben der Menschen verhindern. Insbesondere wenn es um die Klärung der Frage geht, wer hinter der Dominanz des Geldes stünde, fällt im KRD häufig ein jüdischer Name oder wird das Judentum als solches verdächtigt. Fitzek spricht manchmal klar, manchmal uneindeutig – dass er aber von einer jüdischen Weltverschwörung gegen die Menschheit überzeugt ist, lässt sich anhand eines Clips beweisen, den er zum Thema Krieg in der Ukraine auf dem Portal „KRD-Tube“ aufnahm. Hier sagte Fitzek, dass eine jüdische Gruppe die Strippenzieher hinter Russlands Präsident Putin und dem Präsidenten der Ukraine Selensky seien.

Eine Recherche der Welt zum KRD zeigt, dass solche Ansichten keineswegs Fitzek Privatmeinung sind, sondern dass diese auch bei den Seminaren durch die Seminarleiter*innen vertreten werden. Man kann also mit einiger Sicherheit sagen, dass die Mitglieder im KRD von einem verschwörungsideologischen und antisemitischen Weltbild umgeben sind.

Ausbeutung der Anhänger*innen

Gerade hier zeigt sich die Gefährlichkeit des KRD. Was für viele nach harmloser Esoterikwelt oder alternativem Ausstiegsprojekt aussieht, ist im Kern eine demokratie- und menschenfeindliche Versammlung. Frühere TV-Aufnahmen mit Fitzek offenbaren eine zutiefst dominante und autoritäre Persönlichkeit, die nicht zimperlich mit Widersacher*innen oder Konkurent*innen umgeht. In einer Reportage des MDR aus dem Jahr 2013 ist zu sehen, wie Fitzek in einer Versammlung des KRD versucht, Anhänger*innen, die ihn zuvor wegen seiner Machtfülle kritisiert haben, einzusperren. Dabei verliest Fitzek Texte aus der Verfassung des KRD und klagt seine Anhänger*innen wegen angeblichen Hochverrat an. Erst das Verständigen der Polizei durch die Betroffenen führt zu einer Freilassung.

Fitzek wendet hier eine Art Selbstgerichtsbarkeit an, sodass im KRD nicht mehr die Prinzipien des Rechtsstaats und der damit verbundenen Rechte der Bürger*innen gelten. Ebenso werfen Expert*innen und Kenner*innen des KRD Fitzek und seiner Führungsriege vor, systematisch Menschen ihrer Gelder und Besitztümer zu berauben. Unter dem Vorwand, dem Gemeinwohl zu dienen, versickern Hunderttausende Euro in den Projekten oder Kassen von Fitzek. Es bleibt abzuwarten, ob mit dem Verbot auch einhergeht, dass frühere Anhänger*innen den Rechtsweg antreten.

Das Verbot des KRD ist insgesamt ein Erfolg des Rechtsstaats im Umgang mit dem Reichsbürger-Milieu. Auch viele Bürgermeister*innen oder engagierte Bürger*innen dürften aufatmen. Groß war die Angst, wenn bekannt wurde, dass das KRD eine Immobilie in der Nähe erwerben konnte. Zugleich muss klar sein: Die soziologischen und politischen Ursachen für die zahlenmäßig immer noch stark aufgestellte Szene sind damit nicht beseitigt.

Nicht nur, dass die zahlreichen Haupt- und Neben-Verschwörungserzählungen weiterhin munter verbreitet werden, auch die Suche nach einem autoritären und antimodernen Projekt geht für viele Menschen weiter. Das Milieu ist groß und reicht von völkischen Siedler*innen, über die so genannte Anastasia-Bewegung bis hin zu den Neonazis. Es ist wichtig, dass sowohl die staatliche als auch die zivilgesellschaftliche Aufmerksamkeit hoch bleibt. Ebenso müssen Beratungsstellen gestärkt werden, die dabei helfen, Angehörige zu beraten und zu unterstützen, wenn Freund*innen oder Familienmitglieder Teil der Reichsbürger*innenwelt werden. Auch gilt es ehrenamtliche Initiativen zu unterstützen, wie beispielsweise die Demokratiebündnisse von Halsbrücke oder Rutenberg. Diese Bürger*innen klären ihre Nachbarschaften auf und organisieren Widerstand gegen die Reichsbürger.

Benjamin Winkler ist Soziologe. Er arbeitet als Projekt- und Büroleiter für die Amadeu Antonio Stiftung in Sachsen zu den Themen Verschwörungsideologie, Reichsbürger sowie Rechtsextremismus.

#deutschland #folgen #heimatlose #konigreich #reichsburger #seine #verbot