Die Neue Westfälische fragt: Wo setzen Sie den Rotstift an?

Ende Juli hat die Neue Westfälische den Parteien, welche zur #Kommunalwahl 2025 in Bad Oeynhausen antreten, einen Fragenkatalog zugeleitet, welche bis zum 08.08. beantwortet werden sollten. Die Antworten werden dann „etappenweise“ in der Zeitung veröffentlicht. Unsere Antworten stellen wir auch hier zur Verfügung.

Frage 8) Die städtischen Haushalte der kommenden Jahre drohen blutrot zu werden. Wo setzen Sie den Rotstift an (maximal drei Nennungen)?

Problematisch sind weniger diese Ausgaben der Stadt selbst, als das Abwälzen von Aufgaben auf die Stadt durch Bund und Länder, ohne dass hier adäquat gegenfinanziert wird. Das betrifft so gut wie alle Kommunen. Wir können in den jeweiligen Haushalten in nur sehr wenigen Bereichen wirklich streichen: bei den freiwilligen Leistungen. Laut Auflistung des Kämmerers vom 01.11.2024 waren das etwas weniger als 10 Mio. €. Rund 4 Mio. € summieren sich dabei allein auf Leistungen mit dem Begriff „Schule“ und „Kita“ inkl. VHS und Musikschule. In diesen wichtigen Bildungsbereichen werden wir keine Kürzungen hinnehmen.

Zu diskutieren wäre, ob das Märchenmuseum und der Museumshof für ca. 530 T€, Stadtbücherei für 480 T€ und ca. 670 T€ für das Staatsbad pro Jahr (um die großen Beträge zu nennen) gekürzt werden könnten. Aber grundlegend sanieren werden wir den Haushalt damit auch nicht.

#Finanzausschuss #Geld #Haushalt #Haushaltskonsolidierung #Kommunalwahl #Kommunikation #Konsum #Presse #Stadtrat

Die Neue Westfälische fragt: Soll das City-Center gekauft werden?

Ende Juli hat die Neue Westfälische den Parteien, welche zur #Kommunalwahl 2025 in Bad Oeynhausen antreten, einen Fragenkatalog zugeleitet, welche bis zum 08.08. beantwortet werden sollten. Die Antworten werden dann „etappenweise“ in der Zeitung veröffentlicht. Unsere Antworten stellen wir auch hier zur Verfügung.

Frage 3) Innenstadt 2: Die Stadt hat im vergangenen Jahr das Lenné-Karree gekauft. Inzwischen ist auch das City-Center im Angebot. Greifen Sie zu, wenn Sie im Rat eine Mehrheit dafür finden?

Das City-Center ist keine Augenweide.

Das City-Center und das momentan leerstehende, ehemalige Hagemeyer-Kaufhaus liegen in exponierter Lage. Das bereits erwähnte Leerstandsmanagement soll auch in diesen Fällen helfen, zukünftige unliebsame Nutzungen auszuschließen und im Bedarfsfall Subventionen bei den Mietpreisen zu ermöglichen. Aber sollen wir diese oder vergleichbare Immobilien durch die Stadt kaufen, wenn sich keine seriösen privaten Verwendungsalternativen anbieten? Den Nordbahnhof und das Lenné-Karree haben wir in Bad Oeynhausen bereits unter diesem Aspekt erworben und betreiben sie aktuell.

Und muss die Stadt bei allem, was von Investoren versprochen und nicht gehalten wurde, einspringen? Angesichts der angespannten Haushaltslage müssen wir dies in jedem Einzelfall kritisch prüfen. Gleichzeitig sind wir gefordert, neue Ideen für eine Belebung der Innenstadt zu entwickeln und in der Bürgerschaft zu diskutieren.

#AusschussFürStadtentwicklung #BadOeynhausen #CityCenter #Finanzausschuss #Fußgängerzone #Infrastruktur #Innenstadt #Kommunalwahl #Stadtrat

Die Neue Westfälische fragt: Wie machen Sie Investoren Beine?

Ende Juli hat die Neue Westfälische den Parteien, welche zur #Kommunalwahl 2025 in Bad Oeynhausen antreten, einen Fragenkatalog zugeleitet, welche bis zum 08.08. beantwortet werden sollten. Die Antworten werden dann „etappenweise“ in der Zeitung veröffentlicht. Unsere Antworten stellen wir auch hier zur Verfügung.

Frage 4) Säumige Bauprojekte: Der Königshof bleibt Ruine, die Neubauten des Medical City Plazas und des E-Centers auf dem Fuhrken-Gelände bleiben Pläne. Wie machen Sie Eigentümern und Investoren Beine?

Hinter dem Königshof sieht es auch nicht gut aus.

In einer Kolumne vom 29.05. der Neuen Westfälischen wurde treffend formuliert: „Der Stadt fehlt, weil der Gesetzgeber es so will, schlicht ein Instrument, um die Investoren an ihre grundgesetzliche Verpflichtung zu erinnern“. Bei den in den Brunnen gefallenen Vorhaben kann man kaum mehr Beine machen. Auflagen wie z.B. am Königshof zeigen wenig Wirkung und müssten aus unserer Sicht noch deutlich weitreichender sein, um z.B. die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Die Politik sollte nicht mehr darauf hereinfallen, wenn auswärtige Investoren große Pläne vorstellen, ohne dass die Finanzierung und Nutzung plausibel dargelegt wird. Es dürfen keine jahrelangen Aufschübe mehr gewährt werden und nach Fristablauf müssen Kaufverträge mit der Stadt rückabgewickelt werden bzw. Genehmigungen entzogen werden. Das, was in der Vergangenheit kaum geschehen ist. Investoren werden gerne hofiert. Vielleicht ist etwas mehr Distanz, Skepsis und der Blick auf regionale Interessenten besser.

#AusschussFürStadtentwicklung #BadOeynhausen #Finanzausschuss #Fußgängerzone #Geld #Infrastruktur #Innenstadt #Kommunalwahl #Königshof #Konsum

Ich nutze seit Jahrzehnten als mobile Geräte mit Tastatur ausschließlich ThinkPads. Angefangen bei solchen, auf denen noch IBM stand, bis zu denen, welche von Lenovo vertrieben werden. Im Schlafzimmer steht ein solches, im Büro, im Wohnzimmer (und im Keller im Regal stapeln sich die nicht mehr produktiven Helfer). Im Rahmen der digitalen Ratsarbeit habe ich mir zu Beginn der Ratseriode ein „neues“ ThinkPad Yoga X1 Gen. 4 gekauft, welches zu diesem Zeitpunkt schon mindestens vier Jahre alt war. Nun sind es fünf Jahre später und es ist doch ein wenig in die Jahre gekommen.

Daher steht hier nun seit gestern ein „nagelneues“ vielleicht 2 Jahre altes ThinkPad Yoga X13 Gen. 4 auf dem Tisch. Mit einem i7 Prozessor und 16GB RAM fühlt es sich deutlich schneller an, als das alte Gerät. Und das zu einem Preis von zwei Ratsentgelten. Ich bin immmer noch der Meinung, dass sich Ratsmitglieder die digitalen Anzeigegeräte selbst beschaffen sollten! Möglicherweise werde ich ja noch einmal in die Kommunalpolitik einziehen. Sowohl Alex als auch ich haben damals darauf verzichtet, iPads gestellt zu bekommen und natürlich haben wir auch den für diesen Fall von der Verwaltung abgelehnten monatlichen „Ausgleich“ von 10 Euro nicht in Anspruch genommen.

Meine Vermutung von Anfang 2021, wonach die Ratsmitglieder die alten iPads nach fünf Jahren einfach behalten dürften, wurde auf Nachfrage vor einigen Monaten übrigens nicht bestätigt. Die Geräte werden eingesammelt, aktualisiert und dann wohl an den Schulen weiter verwendet. Das bedeutet auch, dass alle Ratsmitglieder welche die Hand heben, ein neues iPad nebst Tastatur bekommen werden. iPad Air für 700 Euro, Magic Keyboard für 300 – wären schonmal mindestens 44.000 Euro für den Einstieg. Natürlich gibt es einige Ratsmitglieder, welche eigene Geräte nutzen. Das machen nicht nur wir, so dass die Gesamtsumme niedriger sein wird. Trotzdem empfinde ich das als ungehörig. Es wird wohl kaum jemanden geben, der in 2025 kein mobiles, digitales Gerät besitzt. Und falls doch, weiß ich nicht, ob die Ratsarbeit dann das Richtige ist!

[Einschub] Falls nun jemand finanziell nicht so gut aufgestellt ist und z.B. keine 1.000 Euro vorstrecken kann, dann wäre es für die Kommune immer noch günstiger, zwei Ratsentgelte vorab auszuzahlen und dann zweimal zu pausieren, als die iPads zu kaufen!

https://www.andreas-edler.de/blog/2025/08/thinkpad-yoga-x13-gen-4/

#Digitalisierung #Finanzausschuss #Geld #Hardware #Ipad #Kommunalpolitik #Konsum #Stadtrat #Technik #ThinkPad

Eigentlich war im Ausschuss für Stadtentwicklung vom Investor angekündigt worden, dass im Herbst 2024 die Bagger anrollen sollten, um den zur Bahn hin gelegenen Teil des City-Center-Komplex abzureissen. Passiert ist das natürlich nicht, dafür wurden im November die noch heilen Schaufensterscheiben mit Werbung für das Projekt beklebt. Zuletzt wurde im nicht-öffentlichen Teil des Finanzausschuss über das Thema geredet. Nun stehen allerdings vier große Baucontainer auf dem Parkplatz gegenüber dem Center und ich wüsste gerade nicht, was dort sonst noch Großes geplant ist, was diese Container benötigen würde.

Wozu die Baucontainer wohl sind?

Sieht schon sehr nach Bauaufsicht aus. Und ganz klein ist das Vorhaben ja nicht. Ich fände es an der Stelle wirklich gut, wenn die Wohnungen im nördlichen Bereich und die Gastronomie- bzw. Gewerbeflächen im Erdgeschoss endlich angegangen würden. Das Projekt hat mir noch am meisten Sinn gemacht angesichts der anderen ausstehenden und nicht umgesetzten Vorhaben.

https://www.andreas-edler.de/blog/2025/04/geht-es-jetzt-los-am-city-center/

#AusschussFürStadtentwicklung #CityCenter #Finanzausschuss #HerforderStraße #Innenstadt #Medicampus

City-Center in Bad Oeynhausen wird beklebt

Eigentlich hatte der Investor des City-Center bei seinem letzten Vortrag im Ausschuss für Stadtentwicklung – ich glaube es war im April diesen Jahres – angekündigt, dass im Herbst mit den Abrissarbeiten begonnen würde. Im letzten ASE habe ich nach dem …<p class="read-more"> <a class="more-link" href="https://www.andreas-edler.de/blog/2024/11/city-center-in-bad-oeynhausen-wird-beklebt/"> <span class="screen-reader-text">City-Center in Bad Oeynhausen wird beklebt</span> Weiterlesen »</a></p>

mein Senf
Heute Abend stimmt der Bonner Finanzausschuss über den Doppelhaushalt 2025/26 ab - ein langer Weg. Den ersten Entwurf hatte die Bezirksregierung kritisiert - er würde die Schulden explodieren lassen.#[Bonn #Doppelhaushalt #Finanzausschuss]
Bonn: Finanzauschuss stimmt über Doppelhaushalt ab
Bonn: Finanzauschuss stimmt über Doppelhaushalt ab

Heute Abend stimmt der Bonner Finanzausschuss über den Doppelhaushalt 2025/26 ab - ein langer Weg. Den ersten Entwurf hatte die Bezirksregierung kritisiert - er würde die Schulden explodieren lassen.

Radio Bonn / Rhein-Sieg

Der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) 💰 tagt gerade und wenn ihr dabei sein möchtet, könnt ihr euch gerne hier einklinken.

🎥 http://www.duesseldorf.de/livestream

#PARTEIKlima #Finanzen #Stadtfinanzen #Finanzausschuss #Duesseldorf #Politik #Demokratie

Livestream

Haushaltsrede zum Doppelhaushalt 2025/2026

(Ratssitzung am 18.12.2024) von Dr. Volker Brand, Vorsitzender der Fraktion Die GRÜNEN im Rat der Stadt Bad Oeynhausen

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

der Haushalt 2024 war in schwerem Fahrwasser. Der Doppelhaushalt 2025/2026 ist ebenda. Die mittelfristige Finanzpolitik für die nächsten fünf Jahre prognostiziert ein gewaltiges finanzielles Delta in unserer Etatplanung. Nicht einmal sagenhafte fast fünfzig Millionen Rücklagen reichen anscheinend aus, um die riesigen Löcher im Haushalt zu stopfen. Bereits im zu verabschiedenden Doppelhaushalt soll unser finanzielles Polster aufgebraucht sein und nur fiskalisch – ordnungspolitische Spielereien wie die Genehmigung von Verlustvorträgen bewahren uns bei diesem Zahlenwerk vor einer Haushaltssicherung. So weit – so schlecht.

Dr. Volker Brand

Aber – ich muss an dieser Stelle noch einmal auf den von mir geprägten Begriff Kindler – Effekt zu sprechen kommen. Es scheint dem Selbstverständnis von Kämmerern zu entsprechen, ihre Prognosen in eher düsterer Perspektive zu verorten. Die aufgeschreckte Politik hält sich dann dieser Prognose folgend mit Projekten erkennbar zurück, ganz nebenbei bedeuten weniger Ratsanträge auch für die Verwaltung weniger Arbeit. Die stringente Erfahrung mit unserem Kämmerer führt nahezu vollständig zu dem Effekt, dass am Ende des Jahres der städtische Ergebnisplan signifikant besser aussieht als die haushalterische Prognose. So auch im vergangenen Jahr, wenn sich ein erwartetes zweistelliges Millionendefizit plötzlich in ein Millionenplus am Ende des Jahres wandelt.

Freilich kann die politische Kaste diesen Tatbestand erfreut zur Kenntnis nehmen. Ich sehe hier allerdings auch ein Ärgernis. Was musste sich die schwarz – grüne Mehrheit im vergangenen Jahr von der Opposition in diesem Haus alles anhören: „Katastrophenhaushalt“, „einmaliges finanzielles Desaster“ etc.

Nun, solche Entwicklungen machen nachdenklich und trotzdem ist es dem Stadtkämmerer mit diesem Doppelhaushalt gelungen, ein solch hinreichend defätistisches Bild zu malen, dass alle hier im Rat davon ausgehen müssen, in den kommenden Jahren kommt auf die Stadt tatsächlich eine finanzpolitische „Saure – Gurken – Zeit“ zu. Wie oben bereits erwähnt, werden wir wohl unsere umfangreichen Rücklagen aufbrauchen, die Liquidität ist durch lange nicht mehr erlebte Kassenkredite arg strapaziert, steigende Zinsen fordern den Schuldendienst. Überhaupt soll die Verschuldung der Stadt – die sich vor zehn Jahren erfreulich fast halbiert hatte – nun in den nächsten Jahren in ungeahnte Höhen ansteigen. Möge der Kindler – Effekt das alles zumindest dämpfen: Prinzip Hoffnung.

Fast 200 Millionen EURO per anno weist dieser Doppelhaushalt auf. Ein Großteil der Ausgaben ist dabei pflichtig und entzieht sich dem Einfluss der Politik. Wir haben es mit ausufernden Anforderungen bei der Kreisumlage zu tun. Die aktive Sozialpolitik von Bad Oeynhausen kostet viel Geld, genauso wie unsere Feuerwehr und Rettungsdienste. Die Personalkosten im öffentlichen Dienst steigen rapide, viele Investitionen der Vergangenheit müssen zudem noch umgesetzt bzw. fertiggestellt werden. Damit nicht genug, auch die Unternehmenstöchter der Stadt melden zum Teil hohen zusätzlichen Finanzbedarf an.

Natürlich wünschen wir uns, wie alle Kommunen, Hilfen von Kreis, Land und Bund. Aber es ist besser, auf die eigene Kraft zu setzen und diese Hilfe nicht fest einzuplanen. Zu oft sind die Kommunen da schon enttäuscht worden.

Auf dieser Folie hat sich Politik zu bescheiden, finanzpolitisch ist Zurückhaltung die erste Bürgerpflicht. Ganz bewusst spiegelt sich diese Zurückhaltung in der Zustimmung der schwarz – grünen Koalition zum Haushalt wider. Uns war es wichtig, aus Gründen der Rechtssicherheit, die Hebesätze der Grundsteuer B, nicht zu differenzieren, sondern einheitlich zu belassen. Nun aber von 820 Punkten um ca. 100 Punkte abgesenkt. Gleichzeitig haben wir uns im Sinne der Steuergerechtigkeit für eine moderate Erhöhung der Gewerbesteuer eingesetzt. Auch in künftigen Jahren können wir benötigte Mehreinnahmen nicht nur bei der Grundsteuer B einfordern, die Betriebe vor Ort werden einen verkraftbaren Mehranteil schultern müssen und können.

Im Bildungsbereich – das zeigte eine gemeinsame Sitzung von Schul- und Jugendhilfeausschuss im September gibt es Handlungsbedarf. Wir werden uns dieser Entwicklung nicht verschließen und haben für 2026 300 TEURO eingestellt, um u.a. durch zusätzliche Schulsozialarbeiterstellen und Hilfen im Kita – Bereich auf diese Herausforderungen zu reagieren. Dafür soll die Verwaltung in 2025 noch zusätzliche konzeptionelle Erläuterungen geben. Dies wird zu Verzögerungen um einige Monate führen. Aber das ist es dann auch.

Sich in der jetzigen Situation zu bescheiden, heißt nicht, politische Ziele über den Haufen zu werfen. Über den Tag und über den Doppelhaushalt hinaus gilt es mittelfristig, die Frage nicht aus den Augen zu verlieren, wo will diese Stadt hin.

Bleibt sie auch in zehn Jahren noch ein El Dorado für den Autoverkehr, der sich im wahrsten Sinne des Wortes selber im Weg steht.

Oder machen wir – wie andere Städte uns in weiser Voraussicht vormachen – endlich Ernst mit einer Verkehrswende, die diese Stadt für alle Bürgerinnen und Bürger lebenswerter macht.

Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung müssen wir schneller raus aus den Medien Gas und Öl, um schnellstmöglich Bad Oeynhausen zu einer klimaneutralen Kommune auszubauen. Hier liegt ein ganz zentraler Baustein unserer Daseinsvorsorge. Hier wird unsere Verantwortung für die Zukunft nachfolgender Generationen manifest. So sehr die ausufernden Bilder von immer extremeren Wetterkatastrophen, die Jahr für Jahr um die Welt gehen, die immer dringlicheren Warnungen von über 99% der Wissenschaftler auf fatale Weise bestätigen, so phänomenal ist die eskapistische Reaktion eines erheblichen Anteils der Bevölkerung, vor dieser Entwicklung die Augen zu verschließen und den Auguren des Klimawandels zunehmend aggressiv entgegenzutreten. An die Adresse der AfD gerichtet: Ich kann darauf verzichten, eines Tages aus diesen Kreisen zu hören: „Sorry, da lagen wir wohl daneben.“ Die Politik der rechtsextremen Internationale ist dafür verantwortlich, dass längst notwendige Handlungsschritte unterbleiben. Im Klartext: Wir reden nicht mehr über ein Grad, nicht über 1,5 Grad bis am Ende dieses Jahrhunderts, laut einer aktuellen KI – Prognose von drei Grad bis 2060. Ist Ihnen überhaupt klar, was das bedeutet, Herr Groh? Für uns ist das absolut unverantwortlich. So gesehen bleibt die Handlungsperspektive für globales Denken lokal.

In diesem Kontext bleibt für uns die innovative Modernisierung der Stadtwerke sehr wichtig. Wir halten es für einen kapitalen ökologischen Fehler, bis zum Sankt Nimmerleinstag das Geschäft unseres hiesigen Gasanbieters dahingehend zu unterstützen, den fossilen Brennstoff Gas bis zum maximal möglichen Tag zu vertreiben.

Beim Thema Fernwärme verspielen wir gerade eine große Chance, indem wir kooperationswillige Hausbesitzer mit überzogenen Kalkulationen von der Fernwärme wegtreiben. Mehr grüne Energie auszubauen wäre das Gebot der Stunde gewesen.

Wir halten weiter fest an Projekten wie Car – Sharing, an ökologischen Verbesserungen der Abfallentsorgung, an einer Reduzierung des MIV. Und warum verschweigen, dass wir auch Fehler gemacht haben: durch das Einschlafen der Stadtverkehrsgesellschaft haben wir mögliche Verbesserungen im ÖPNV verspielt. Das war suboptimal.

Vor diesem Hintergrund gilt es jedoch zu betonen, allen Problemen zum Trotz haben wir Bad Oeynhausen als lebenswerte vitale Stadt erhalten. Bad Oeynhausen schrumpft nicht, wie demographisch vorhergesagt. Bad Oeynhausen ist eine lebendige Stadt mit 50 000 Einwohnern. Bad Oeynhausen ist nicht arm und trotzdem sexy.

Und freilich gibt es Punkte, bei denen sich kontinuierliche Arbeit in und für Bad Oeynhausen auszahlt. So sind wir in unserer Stadt bei der kommunalen Wärmeplanung, hier besonders das Bestreben, künftig auf  Tiefengeothermie zu setzen, und beim Klimaschutz gut aufgestellt.

Die Lage ist besser als uns das so manche glauben lassen wollen. Aber – wir alle dürfen nicht zulassen, dass durch eine Überdramatisierung extreme politische Kräfte von der Kritik an unserer demokratischen Kultur profitieren. Und auch hier gilt: Das Wir zählt.

In diesem Sinne habe ich für die Aufmerksamkeit zu danken.

#BadOeynhausen #Energiewende #erneuerbareEnergien #Finanzausschuss #Geothermie #Haushalt #Klimapolitik #Klimaschutz #Stadtrat #Umweltschutz #Wärmeversorgung

Vor drei Wochen schrieb ich in einem privaten Chat, in dem es um die Hebesätze der Grundsteuer ging:

[…] für den einheitlichen Hebesatz habe ich gestimmt, weil mir das Risiko einer eventuell nichtigen Satzung und des daraus resultierenden Defizites aufgrund nicht einziehbarer Grundsteuer zu groß ist. Die Höhe der Hebesätze haben wir noch gar nicht beschlossen. […]

Weiter ging es dann mit:

[…] Dabei gibt es die Möglichkeit, die Grundsteuer so weit anzuheben, dass private Haushalte ungefähr so wie vorher belastet werden und die Gewerbesteuer so weit, dass Gewerbetreibende insgesamt auch in etwa eine gleiche Belastung erfahren.

Oder eine Mehrbelastung der privaten haushalte und eine zusätzliche Anhebung der Gewerbesteuer und dadurch den Haushalt entlasten. […]

Denn natürlich fand ich es auch ziemlich „ungerecht“, dass nach der Neufestsetzung der Bemessungswerte für Grundstücke die Gewerbeimmobilien deutlich weniger besteuert werden würden, als die Privatgrundstücke. Und dass bei einem einheitlichen Hebesatz für die Grundsteuer B, welcher eine aufkommensneutrale Steuereinnahme für die Kommune bewirken würde, die Privathaushalte den Ausgleich für diese geringe Besteuerung bezahlen müssten. Das ist nicht in meinem Sinne! Wenngleich es so scheint, dass

[…] diese „Mehrbelastung“ bzw. Korrektur der Ungleichbewertung von Wohn- und Nichtwohnimmobilien genau das, was der Gesetzgeber wollte. Mit den Folgen, die wir nun haben. […]

Das habe ich auch in der Finanzausschussitzung am 05.11.2024 gesagt:

Neue Westfälische vom 08.11.2024: „Ein einheitlicher Hebesatz kann nicht die Dauerlösung sein“
[…] Auch Andreas Edler (Grüne) bekannte: „Ich möchte nicht riskieren, eine rechtsunwirksame Satzung für Bad Oeynhausen zu bekommen.“ Er betonte aber auch: „Ein einheitlicher Hebesatz kann nicht die Dauerlösung sein.“ Edler forderte: „Sobald es Rechtssicherheit zur Frage eines differenzierten Hebesatzes gibt, müssen wir neu entscheiden.“ […]

Am 16.11. hatten wir dann unsere Haushaltsklausur mit dem kommunalen Bündnispartner, welche in einer sehr sachlichen und ruhigen Atmosphäre stattgefunden hat. Uns war allen bewusst, dass wir keine Extravaganzen durchbekommen würden und der einzige Änderungswunsch, den wir als Grüne in diese Besprechung mitnahmen war die Anhebung der Gewerbesteuer, um hier einen Ausgleich zur viel niedrigeren Belastung durch die Grundsteuer zu erreichen und damit gleichzeitig die privaten Haushalte nicht die ganze Steuermindereinnahme auffangen zu lassen. An dem Tag haben wir das nicht ausdiskutiert, aber am 03.12. haben wir dann im Finanzausschuss folgendes mehrheitlich mit 10:8 Stimmen beschlossen:

Hebesatzung über die Realsteuern 2025
[…] Die Fraktionen CDU – Bündnis90/ Die Grünen stellen folgenden Änderungsantrag zur Beschlussfassung:
Der Hebesatz der Grundsteuer B wird auf 724 v. H. und der Hebesatz der Gewerbesteuer wird auf 450 v. H. festgesetzt.
Die Hebesatzsatzung wird in der dem Originalbeschluss beigefügten Fassung beschlossen. […]

Offensichtlich waren unsere in der Klausur vorgetragenen Argumente stichhaltig genug, um zu diesem reduzierten einheitlichen Beschluss zu kommen. Ja, das wird für etliche private Haushalte eine höhere Belastung bedeuten. Aber nicht so hoch, dass diese die Mindereinnahmen durch die gesenkten Messbeträge – besonders im gewerblichen Bereich – alleine auffangen müssten. Und durch die Erhöhung der Gewerbesteuer werden die Gewerbetreibenden am Ausgleich beteiligt.

Es ist nicht besonders geschickt gewesen, dass im letzten Jahr die Hebesätze der Grundsteuer angehoben worden sind. Dadurch wird die Situation mit der Neufestsetzung des Messwerte bei gleichzeitiger Erhöhung der Hebesätze wirklich unübersichtlich. Bei uns führt der nun gefasste Beschluss zu einer Mehrbelastung von 55€ im Jahr im Vergleich des alten Messbetrages mit dem letzten Hebesatz zum nun niedrigeren Messbetrag mit dem zuletzt beschlossen Hebesatz. Das sieht bei anderen Grundstücken natürlich anders aus, es werden sehr wahrscheinlich etliche auch noch mehr zahlen.

Ich bin jedenfalls halbwegs zufrieden mit dem jetzigen Beschluss. Nicht ideal, aber angesichts der Rechtsunsicherheit (Es gibt nunmal zwei Gutachten.) scheint mir der einheitliche Hebesatz für die Kommune sicherer. Wir haben die Überprüfung der Situation in zwei Jahren ja ebenfalls beschlossen.

https://www.andreas-edler.de/blog/2024/12/neue-hebesaetze-fuer-grundsteuer-und-gewerbesteuer/

#Finanzausschuss #Geld #Grüne #Haus #Haushalt #Kommunalpolitik #Stadtrat

Kampfabstimmung über die Grundsteuer in Bad Oeynhausen

Mit knapper Mehrheit spricht sich der Finanzausschuss für einen einheitlichen Hebesatz aus. Für Eigentümer von Wohnimmobilien bedeutet das höhere Steuern.

Neue Westfälische

Neue #Hebesätze für #Grundsteuer und #Gewerbesteuer

Die Anhebung der Hebesätze im letzten Jahr hat nicht zur Übersichtlichkeit der Situation geführt.

https://www.andreas-edler.de/blog/2024/12/neue-hebesaetze-fuer-grundsteuer-und-gewerbesteuer/

#BadOeYnhausen #Finanzausschuss #Haushalt #Grüne

Neue Hebesätze für Grundsteuer und Gewerbesteuer

Vor drei Wochen schrieb ich in einem privaten Chat, in dem es um die Hebesätze der Grundsteuer ging: […] für den einheitlichen Hebesatz habe ich gestimmt, weil mir das Risiko einer eventuell nichtigen Satzung und des daraus resultierenden Defizites aufgrund …<p class="read-more"> <a class="more-link" href="https://www.andreas-edler.de/blog/2024/12/neue-hebesaetze-fuer-grundsteuer-und-gewerbesteuer/"> <span class="screen-reader-text">Neue Hebesätze für Grundsteuer und Gewerbesteuer</span> Weiterlesen »</a></p>

mein Senf