andrelf

@andrelf@machteburch.social
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Antifaschist, Vater und (selbstständiger) Maker mit viel bunter Knete im Kopf.
Die Petition zur Aktivierung der Vermögenssteuer braucht noch ungefähr 7700 Unterschriften, es sind noch 28 Tage Zeit. https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2025/_04/_09/Petition_180180.nc.html
Petitionen: Petition 180180

Was ist eigentlich schlimmer: bei amazon kaufen oder bei aliexpress?

Ich habe meine Konten bei amazon und ebay schon vor einer ganzen Weile gelöscht (Stichwort #unplugTrump). Vieles, was ich vorher dort gekauft hätte, klicke ich mir jetzt bei hood.de oder otto.de oder anderen Shops.

Aber manche Dinge bekommt man dort einfach nicht. Die finde ich dann aber meist zu Hauf auf aliexpress, aber so richtig geil finde ich das auch nicht.

Wie macht ihr das?

Letzte Woche fiel der Wirkungsgrad unserer Brauchwasserwärmepumpe (BWWP) erstmals deutlich unter 1, nämlich auf 0,92. Das wird sicherlich viele überraschen, denn laut Datenblatt der BWWP sollte der COP so zwischen 3 und 4 liegen, also aus 1 kWh Strom ca. 3 bis 4 kWh Wärme machen.

Lügt also das Datenblatt der BWWP? Nein, ich gehe davon aus, dass die BWWP mit Hilfe von 1 kWh Strom aus der Luft tatsächlich 3-4 kWh Wärme entnimmt und diese in den Warmwasserspeicher "pumpt". Aber: was ist, wenn man das Warmwasser nicht entnimmt; oder nur wenig Warmwasser entnimmt? Dann kühlt das Wasser natürlich langsam auch wieder ab, und die BWWP hat umsonst das Wasser erwärmt.

Ob eine BWWP Sinn macht, hängt aber davon ab, wieviel Warmwasser (also wieviel Wärme) man aus dem Warmwasserspeicher ENTNIMMT, und wieviel elektrische Energie man dafür aufgewendet hat.
Wir haben daher Anfang des Jahres einen Wärmemengenzähler an der BWWP verbaut. Dieser misst wieviel Warmwasser entnommen wird (und Kaltwasser nachströmt), und die Temperaturdifferent zwischen Warm- und Kaltwasser. Daraus lässt sich dann die entnommene Wärmemenge berechnen.

Seitdem erfassen wir wöchentlich die entnommene Wärmemenge (in kWh), die entnommene Warmwassermenge (in m³) und die aufgenommene elektrische Energie (in kWh). Unsere Vermutung war, dass der Wirkungsgrad (COP= entnommene Wärmemenge / aufgenommene elektr. Energie) höher ist, je mehr Warmwasser entnommen wird, und niedriger ist, je weniger Warmwasser entnommen wird. Das leuchtet ja auch ein: wenn man gar KEIN Warmwasser entnimmt, aber die BWWP das Wasser im Speicher warm hält, dann geht der COP gegen Null. Entnimmt man immer sofort das fertig erwärmte Wasser, dann hat es keine Zeit zum Abkühlen und der COP geht somit gegen seinen max. Wert, der wie gesagt zwischen 3-4 liegen sollte.

Wie schlecht dieser Wirkungsgrad aber bei uns ist, hat uns überrascht. Im Mittel liegen wir bei einem COP von ca. 1,35 und letzte Woche ist er sogar unter 1 gerutscht.

Woran liegt das, bzw. wie kann man das ändern? Unsere BWWP läuft im Prinzip den ganzen Tag, nur nachts ist sie mal für 3h aus. Aber wir brauchen auch tagsüber immer mal wieder Warmwasser. Meist nur zum Geschirr spülen oder Händewaschen. Aber manchmal eben auch mehr, z.B. weil ein Kind beim Autofahren mal wieder gekotzt hat und in die Wanne muss. Die BWWP also nur für wenige Stunden am Tag laufen zu lassen, funktioniert bei uns nicht. In Haushalten, in denen NUR zu festen Zeitpunkten Warmwasser benötigt wird, z.B. jeden Tag abends duschen und tagsüber sonst nicht, da würde der COP sicherlich auch anders aussehen.

Trotzdem sind wir zufrieden mit der BWWP. Wir haben damit vor drei Jahren einen über 30 Jahre alten Gasbrenner ersetzt, der deutlich ineffizienter war. Mit dem jetztigen Wissen würden wir aber bei unserem Verbrauchsverhalten dann eher auf Durchlauferhitzer (DLE) setzen. Zumindest die Teile des Hauses, die wir noch ausbauen, werden dann DLE erhalten. Das hat auch noch weitere Vorteile:

(1) Legionellen. Die BWWP hat einen Warmwasserspeicher, in dem sich Legionellen bilden können. Das hat man bei DLE nicht.
(2) Installationsaufwand. Bei DLE brauchen wir nur eine Kaltwasserleitung verlegen. Für die Wasserversorgung via zentraler BWWP im Keller müssen Kalt- und Warmwasserleitungen verlegt werden; ggfs. sogar Zirkulationsleitungen.
(3) Verluste. Die BWWP hat über den Speicher und die Warmwasserleitungen immer Verluste. Bei DLE ist die entnommene Wärmemenge dann also sogar noch geringer als im Vergleich zur BWWP.
(4) Komfort. Ein DLE liefert immer sofort Warmwasser. Die BWWP braucht einige Stunden, um den Speicher wieder aufzuwärmen. Wenn also dochmal mehrere Leute nacheinander duschen/baden wollen, kann es bei der BWWP passieren, dass die letzten nur noch Kaltwasser haben. Das passiert bei uns sogar gar nicht so selten.

Aber wie gesagt, der schlechte Wirkungsgrad liegt u.a. auch an unserem Verbrauchsverhalten. Bei euch kann das alles ganz anders aussehen. Schreibt doch mal in die Kommentare, wie das bei euch ist.
Wir empfehlen jedenfalls allen, die eine BWWP nutzen, mal einen Wärmemengenzähler einzubauen. Das gibt sehr interessante Aufschlüsse.
Kleiner life hack: kleine Plastikdosen (Ü-Eier, Filmdosen, ...) jetzt unterwegs mitnehmen und an Feldrändern ein wenig (!) Samen von lokalen Wildblumen mitnehmen und zu Hause verstreuen.
Unser altes Haus kann zum Glück die Wärme/Kühle recht lange puffern, sodass es gestern trotz der krassen Hitze draußen im Haus noch halbwegs angenehm war. Aber die Schlafräume waren mir dann trotzdem schon zu warm.
Da fiel mir ein, dass wir ja eine Heizung mit 3000L Pufferspeicher haben, der im Mittel noch angenehme 16 Grad hatte. Ich habe also die Heizungen in den Schlafräumen voll aufgedreht und die Heizkreispumpen eingeschaltet, und damit etwas die Räume abgekühlt und den Speicher aufgewärmt.

Die Petition an den Bundestag zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer haben bereits am ersten Tag über 4.000 Menschen gezeichnet. Ab 30.000 muss sich der Bundestag damit beschäftigen.

Jetzt mal alle ran, die keine Millionen besitzen, aber intakte Infrastruktur, funktionierende Kinderbetreuung und moderne Krankenhäuser für ganz coole Sachen halten.

#taxtherich

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2025/_04/_09/Petition_180180.nc.html

Petitionen: Petition 180180

Hallo liebe Leute,

ich bin nicht neu hier, sondern schon eine ganze Weile privat als @andrelf unterwegs.

Seit einigen Jahren gebe ich hin und wieder Workshops; meistens geht es dabei um Holzbearbeitung und CNC-Fertigung, aber auch mal um Löten, 3D-Druck und andere schöne Dinge. Vielleicht kommt auch mal Lehmbau u.ä. dazu.

Das möchte ich jetzt jedenfalls etwas ausbauen und euch mit diesem Account darüber auf dem Laufenden halten.

Seit Jahren kochen wir unsere Marmeladen und Gelees selbst ein. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann wir das letze Mal Marmelade im Supermarkt gekauft haben.

Gestern Abend haben wir 20 Gläser Holunderblütengelee eingekocht. Die Kinder lieben es. Die Jahre vorher haben wir i.d.R. immer so um die 50 Gläser eingekocht. In diesem Jahr waren wir aber leider mit dem Sammeln der Holunderblüten zu spät dran und das meiste war schon verblüht. Schade.

Wir nehmen zum Einkochen immer den 1:3 Gelierzucker, denn wir mögen es lieber fruchtig und nicht ganz so süß. Darum schmeckt uns i.d.R. auch die Marmelade aus dem Supermarkt nicht mehr.

Kocht ihr auch eure Marmeladen und Gelees selbst selbst? Wenn ja, was sind eure Favoriten? Habt ihr geheime Familienrezepte? Experimentiert ihr auch mal mit den Zutaten? Hattet ihr schonmal eine Marmelade, die richtig widerlich war?

Wir kochen meist sortenrein und keine fancy Mischungen. Am Besten geht bei uns: Holunderblüte, Erdbeere und Brombeere. Je nach Jahreszeit kann sich das aber auch unterscheiden. Im Winter ist z.B. Birne mit Zimt sehr beliebt.

#Holunder #Gelee #Marmelade #DIY
Wir hatten uns schon vor einigen Wochen etwas Ton besorgt, und jetzt endlich die Zeit gefunden, mit den Kindern ein bisschen zu töpfern. Hauptsächlich sind schöne Bienensteine entstanden, aber auch einige kleine Gefäße. Zum Verzieren haben wir u.a. frische Blätter und Blüten in den Ton gedrückt.

Jetzt muss das alles erst einmal ca. 1 Monat lang trocknen. Danach können wir es in die @macherburg@machteburch.social zum Brennen bringen.
Friedrich Merz und Konsorten sind darüber sicherlich nicht sonderlich erfreut, wenn man alte Dinge einfach selber repariert, anstatt neues zu kaufen; denn das folgt nicht der Wachstums-Ideologie.

Und dabei war ich tatsächlich kurz davor, uns einen Mischer für unseren Hof zu kaufen. Für die halbwegs brauchbaren, die man auch im Baumarkt bekommt, legt man mind. so 350,- € hin. Ordentliche Mischer sind aber auch schnell 4stellig im Preis. Aus diesem Grund, und weil wir eher Team Nachhaltigkeit und Ressourcensparsamkeit sind, schauen wir oft auch nach gebrauchten Produkten.

Und wir wurden fündig: Dieses gute Stück wurde vor über 30 Jahren selbst gebaut; aus Teilen, die über viele Jahre Stück für Stück zusammengesammelt wurden (Stichwort: Wir hatten ja nichts). Leider stand der Mischer nun schon viele Jahre unbenutzt herum und war teilweise auch der Witterung ausgesetzt, sodass die Elektrik mittlerweile total hinüber war. Aber wir haben den Mischer dafür umsonst bekommen.

Zum Glück war der Motor aber noch funktionsfähig und ich musste nur Steckerdose, Schalter und Verkabelung erneuern. Die alten und defekten Teile habe ich durch eine Schalter-Steckdosen-Kombination mit Wiederanlaufschutz ersetzt. Kostenpunkt: ca. 50,- €.

Ergo, wir haben also mind. 300,- € gespart und dafür effektiv 1/2 Tag Arbeit investiert. Das ist nicht so schlecht. Und wir konnten einem alten Mischer, der sonst vermutlich auf dem Müll gelandet wäre, wieder neues Leben einhauchen. Er wird jetzt sichlich viele weitere Jahre fröhlich mischen.

Am meisten freut es mich aber, dass das ein Selbstbau-Mischer ist, dessen Teile jemand über viele Jahre zu DDR-Zeiten mühsam zusammengesammelt hat, und den wir jetzt vor dem Schrott retten konnten. Ein Unikat also.

Wie macht ihr das? Lieber neu kaufen und die Gewissheit haben, dass der Kram funktioniert, oder habt ihr Spaß am Frickeln und seid dann auch nicht traurig, wenn es mal nicht so klappt und ihr letztendlich mehr Geld (und oft auch Zeit) investiert habt, als bei einem Neukauf?
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Letzte Woche fiel der Wirkungsgrad unserer Brauchwasserwärmepumpe (BWWP) erstmals deutlich unter 1, nämlich auf 0,92. Das wird sicherlich viele überraschen, denn laut Datenblatt der BWWP sollte der COP so zwischen 3 und 4 liegen, also aus 1 kWh Strom ca. 3 bis 4 kWh Wärme machen.

Lügt also das Datenblatt der BWWP? Nein, ich gehe davon aus, dass die BWWP mit Hilfe von 1 kWh Strom aus der Luft tatsächlich 3-4 kWh Wärme entnimmt und diese in den Warmwasserspeicher "pumpt". Aber: was ist, wenn man das Warmwasser nicht entnimmt; oder nur wenig Warmwasser entnimmt? Dann kühlt das Wasser natürlich langsam auch wieder ab, und die BWWP hat umsonst das Wasser erwärmt.

Ob eine BWWP Sinn macht, hängt aber davon ab, wieviel Warmwasser (also wieviel Wärme) man aus dem Warmwasserspeicher ENTNIMMT, und wieviel elektrische Energie man dafür aufgewendet hat.
Wir haben daher Anfang des Jahres einen Wärmemengenzähler an der BWWP verbaut. Dieser misst wieviel Warmwasser entnommen wird (und Kaltwasser nachströmt), und die Temperaturdifferent zwischen Warm- und Kaltwasser. Daraus lässt sich dann die entnommene Wärmemenge berechnen.

Seitdem erfassen wir wöchentlich die entnommene Wärmemenge (in kWh), die entnommene Warmwassermenge (in m³) und die aufgenommene elektrische Energie (in kWh). Unsere Vermutung war, dass der Wirkungsgrad (COP= entnommene Wärmemenge / aufgenommene elektr. Energie) höher ist, je mehr Warmwasser entnommen wird, und niedriger ist, je weniger Warmwasser entnommen wird. Das leuchtet ja auch ein: wenn man gar KEIN Warmwasser entnimmt, aber die BWWP das Wasser im Speicher warm hält, dann geht der COP gegen Null. Entnimmt man immer sofort das fertig erwärmte Wasser, dann hat es keine Zeit zum Abkühlen und der COP geht somit gegen seinen max. Wert, der wie gesagt zwischen 3-4 liegen sollte.

Wie schlecht dieser Wirkungsgrad aber bei uns ist, hat uns überrascht. Im Mittel liegen wir bei einem COP von ca. 1,35 und letzte Woche ist er sogar unter 1 gerutscht.

Woran liegt das, bzw. wie kann man das ändern? Unsere BWWP läuft im Prinzip den ganzen Tag, nur nachts ist sie mal für 3h aus. Aber wir brauchen auch tagsüber immer mal wieder Warmwasser. Meist nur zum Geschirr spülen oder Händewaschen. Aber manchmal eben auch mehr, z.B. weil ein Kind beim Autofahren mal wieder gekotzt hat und in die Wanne muss. Die BWWP also nur für wenige Stunden am Tag laufen zu lassen, funktioniert bei uns nicht. In Haushalten, in denen NUR zu festen Zeitpunkten Warmwasser benötigt wird, z.B. jeden Tag abends duschen und tagsüber sonst nicht, da würde der COP sicherlich auch anders aussehen.

Trotzdem sind wir zufrieden mit der BWWP. Wir haben damit vor drei Jahren einen über 30 Jahre alten Gasbrenner ersetzt, der deutlich ineffizienter war. Mit dem jetztigen Wissen würden wir aber bei unserem Verbrauchsverhalten dann eher auf Durchlauferhitzer (DLE) setzen. Zumindest die Teile des Hauses, die wir noch ausbauen, werden dann DLE erhalten. Das hat auch noch weitere Vorteile:

(1) Legionellen. Die BWWP hat einen Warmwasserspeicher, in dem sich Legionellen bilden können. Das hat man bei DLE nicht.
(2) Installationsaufwand. Bei DLE brauchen wir nur eine Kaltwasserleitung verlegen. Für die Wasserversorgung via zentraler BWWP im Keller müssen Kalt- und Warmwasserleitungen verlegt werden; ggfs. sogar Zirkulationsleitungen.
(3) Verluste. Die BWWP hat über den Speicher und die Warmwasserleitungen immer Verluste. Bei DLE ist die entnommene Wärmemenge dann also sogar noch geringer als im Vergleich zur BWWP.
(4) Komfort. Ein DLE liefert immer sofort Warmwasser. Die BWWP braucht einige Stunden, um den Speicher wieder aufzuwärmen. Wenn also dochmal mehrere Leute nacheinander duschen/baden wollen, kann es bei der BWWP passieren, dass die letzten nur noch Kaltwasser haben. Das passiert bei uns sogar gar nicht so selten.

Aber wie gesagt, der schlechte Wirkungsgrad liegt u.a. auch an unserem Verbrauchsverhalten. Bei euch kann das alles ganz anders aussehen. Schreibt doch mal in die Kommentare, wie das bei euch ist.
Wir empfehlen jedenfalls allen, die eine BWWP nutzen, mal einen Wärmemengenzähler einzubauen. Das gibt sehr interessante Aufschlüsse.
Eine Sache möchte ich noch ergänzen: die BWWP steht im Keller und zieht die Wärme aus der umliegenden Kellerluft. Die Luft im Keller ist im Winter (während der Heizperiode) immer deutlich wärmer als die Außenluft und das Erdreich. Ergo, die Wärme aus der Kellerluft, welche die BWWP ins Warmwasser steckt, habe ich vorher erst mit dem Heizsystem erzeugt. Wir heizen mit Scheitholz (Holzvergaser). Die kWh Scheitholz kostet aktuell ca. 0,10 € (inkl. Lieferung). Davon gehen aber 30% über den Schornstein weg. Ergo, die kWh die im Haus bleibt, kosten dann ca. 0,14 €. Bei unserem mittleren COP von 1,35 braucht die BWWP also 0,74 kWh elektrische Energie, um 1 kWh Kellerluftwärme ins Warmwasser zu "pumpen". Bei einem Strompreis von 0,30 €/kWh kostet mich das Warmwasser im Winter also 0,36 €/kWh (0,74*0,3 + 0,14), wenn ich es mit der BWWP erzeuge. Via DLE wären es nur 0,30 €/kWh. Das gilt aber natürlich nur im Winter während der Heizperiode. Im Sommer ist die Wärme in der Kellerluft ja kostenlos, bzw. freuen wir uns dann sogar, wenn wir damit dem Haus etwas Wärme entziehen können.
@ankaho DLE setzt voraus, dass man entsprechend dimensionierte Elektrik hat oder nachrüsten kann. Was ich da gesehen hab, ging auf einen separaten Kreis mit 32A abgesichert.
Ja, das stimmt wohl.
Also, wenn wir vor 3 Jahren das jetzige Wissen hätten und uns für DLE entschieden hätten, dann wäre das ein deutlich höherer Installationsaufwand; denn wir hätten im neu gemachten Bad wieder Wände aufreißen müssen, um Kabel zu verlegen. Die Rohre für ein zentrale WW-Versorgung waren ja schon in der Wand. In dem Fall war die Installation der BWWP also schon einfacher. Für die unsanierten Teile im Haus punktet dann aber der DLE in Bezug auf Installationsaufwand.
@lespocky
Ist bei uns auf jeden Fall so. Unsere Nerven auch ziemlich, sind aber Probleme die man selbst beheben könnte, wenn man nicht Mieter ist.
@ankaho
@ankaho eine Eigenschaft von DLE sind die sehr hohen Leistungen. 18KW entnimmt man üblicherweise nicht aus dem Akku. 1x Duschen zieht daher hier bei vollem Akku und praller Sonne 1kWh aus dem Stromnetz, weil die Entladeleistung nicht reicht. Das sieht man dann am Autarkiegrad. Ich würde wieder DLE nehmen, für Insellösungen wäre etwas mit weniger Spitzenlast vermutlich besser geeignet.
Ja, das stimmt. Und das kann zum Problem werden. Wir sind noch beim Ausbau unseres Häuschens, aber perspektivisch werden dort wohl 3 Wohneinheiten entstehen. Wenn dann alle zeitgleich 18 kW zum Duschen brauchen, dann ... gute Nacht.
Aber auch da kann man bisl nachoptimieren. Die 18 kW braucht man ja nur bei max. Temperaturdifferenz und max. Volumenstrom. Wenn man mit Sparbrausen den Volumestrom reduzieren kann und z.B. über einen Wasserzwischenspeicher im Keller das Wasser dann mit z.B. 18 Grad statt 10 Grad in den DLE geht, dann kann man da die benötigte Leistung schon deutlich reduzieren.
Und mittlerweile gibt es ja auch Akkusysteme, die deutlich höhere Entladeleistungen können; und die Entwicklung geht ja auch weiter.
Kurzum: ja, die hohen Leistungen sind ein Problem, aber kein unlösbares.
@ankaho
Wir haben bald eine Wohnung, die noch komplett auf alten Nachtspeicheröfen läuft. Unser Plan ist die auch dynamischer zu updaten und nicht nur auf eine Form der Wärmeerzeugung zu setzen.
Die Hauptheizung im Wohnbereich soll eine Luftwärmepumpe werden, die im Sommer auch kühlen kann. In den anderen Bereichen werden wir vermutlich auf Infrarot oder Festkörperheizung setzen. (Diese Räume heizen wir 0-10 Tage/Jahr zT nur wenige Stunden, sonst geht es ohne.) DLE haben wir, und behalten wir.

(1) Legionellen. Die BWWP hat einen Warmwasserspeicher, in dem sich Legionellen bilden können. Das hat man bei DLE nicht.

Das Problem wird ziemlich übertrieben und tritt in Einfamilienhäusern kaum auf.

(2) Installationsaufwand. Bei DLE brauchen wir nur eine Kaltwasserleitung verlegen. ...

Entweder ein zentrale Warmwasserversorgung liegt bereits vor oder eben nicht. Beim Austausch gegen Gas ist sie vorhanden.

(3) Verluste. Die BWWP hat über den Speicher und die Warmwasserleitungen immer Verluste....

Das war bei Gas auch so.

(4) Komfort. Ein DLE liefert immer sofort Warmwasser....

Bei einer gut geplanten Anlage ist das auch so. Hier scheint der Speicher zu klein.

Der ganze Beitrag wirkt durchdacht vergleicht aber Äpfel mit Birnen.

Sind die Energiekosten geringer oder nicht?

Energiekosten sind mit der BWWP jetzt geringer als mit Gas vorher, und wir sind weg von fossilen. Von daher: alles i.O.
Aber: bei unserer Nutzungsweise wären die Betriebskosten mit einem (oder mehreren) DLE nur geringfügig höher als mit der BWWP. Die BWWP war in der Anschaffung aber um ein Vielfaches höher, das kriegen wir im Vergleich zum DLE über die Betriebskosten in 50 Jahren nicht wieder rein.
Was wir mit dem Post sagen wollten: der "Nutzungs-COP" liegt bei uns DEUTLICH unter dem theoretischen COP, den der Hersteller für seine BWWP angibt, sodass bei uns DLE auf jeden Fall wirtschaftlicher wären. Und wir lehnen uns mal aus dem Fenster und behaupten mal, dass das bei vielen anderen Installationen vermutlich ähnlich ist. Die meisten erheben leider nicht die wirklich entnommene Wärmemenge. Aber das würde mich schon interessieren, wie das bei anderen aussieht.

@ankaho Danke für die Erläuterung.

Mit den Durchlauferhitzern an allen Stellen plus Verkabelung werden doch einige Kosten zusammenkommen .

Ich sehe aber Optimierungspotential bei der bestehenden Anlage.

Wenn lange kein Wasser entnommen wird, gibt es wohl Zeiten in denen die Wp aisgeschaltet werden kann. Im Sommer kann die Wassertemperatur runter. Zirkulationspumpe nachta ausschalten bzw. wurde füher immer mitverkauft ist aber nicht nötig.

Legionellenschutz 60° ist nur bei Zirkulation erforderlich.

Alle Angaben ohne Gewähr

@ankaho vielen Dank für die detaillierte Darstellung. Sowas ist immer Mega interessant!
Habt ihr schon Optimierungen umgesetzt an der WP? Beispielsweise Reduzierung der Soll-Temperatur oder Zeitsteuerung?
Solltemperatur ist aktuell bei 55 Grad (Standardeinstellung). Wir haben damit aber auch schon rumgespielt und sie eine zeitlang auf 50 Grad abgesenkt; das ging aber mit einigen Komforteinbußen einher. Die BWWP heizt erst wieder nach wenn die Temperatur um 5 Kelvin unter der Solltemperatur liegt; der Messfühler liegt aber oben im Speicher. Ich hatte für mich selbst noch einen mittig im Speicher nachgerüstet. Jedenfalls kommt es oft vor, dass die Temp. mittig im Speicher deutlich unter dem liegt, was die BWWP oben im Speicher misst. Im ungünstigsten Fall (der aber recht oft eintritt) ist das Wasser an den Entnahmestellen dann nicht warm genug. Wir haben recht lange Leitungen, da verliert das Wasser auch noch etwas Wärme unterwegs. Wenn man dann z.B. mal das Geschirr spülen möchte und nur noch 40 Grad aus dem Hahn kommen, ist das doof.
Oder mehrere Leute wollen hintereinander duschen, dann ist bei einer zu geringen Speichertemperatur das Warmwasser schnell alle. Kurzum: nach viel Umherprobieren sind die 55 Grad für uns ein guter Kompromiss.

Zeitsteuerung haben wir im Prinzip: die BWWP geht Nachts für 3h aus. Viel mehr Spielraum haben wir nicht. Da eine BWWP recht lange braucht (i.d.R. 4-6h), um den Speicher mit Wärme zu füllen, kann man da leider nicht ad hoc groß was machen. Wenn wir zw. 5:00 und 5:30 aufstehen, sollte warmes Wasser da sein; die BWWP muss dann also spätestens ab 01:00 die Möglichkeit haben, das Wasser warm zu machen. Und Abends bis 22:00 Uhr hätten wir auch noch gern warmes Wasser. Naja, und tagsüber halt auch. Mindestens um Geschirr zu spüler oder mal Hände zu waschen, aber auch um mal spontan ein Kind in die Wanne stecken zu können.
Jemand, der tagsüber nicht da ist und ggfs. nur morgens/abends zu fixen Zeiten duscht, hat da sicherlich mehr Optimierungspotential.

Was ich aber schon gemacht habe, ist, ein Magnetventil in die Zirkulationsleitung eingebaut. Die Zirkulation geht nur einmal morgens kurz automatisch an. Ansonsten ist sie aus, wir können sie aber bei Bedarf über einen Shelly Button aktivieren. Das Magnetventil öffnet dann kurz, wenn die Pumpe läuft, ansonsten ist es geschlossen. Ohne Magnetventil hatten wir noch Schwerkraftzirkulation. Durch die Verluste über die Schwerkraftzirkulation hat die BWWP täglich im Schnitt knapp 1,5 kWh mehr an Strom verbraucht. Hätte ich obige COP-Betrachtungen VOR dem Einbau des Magnetventils gemacht, dann wäre der durchschnittliche COP nur bei 0,9!

Was man aber noch machen könnte ... zumindest als Idee ... bisher habe ich aber noch nicht gesehen/gehört, dass das mal jemand gemacht hätte: also, wenn man Warmwasser entnimmt, dann strömt Kaltwasser nach, welches erwärmt werden muss. Das hat i.d.R. so um die 10 Grad, weil es ja irgendwo aus einer Leitung kommt, die im Erdreich liegt. Im Keller habe ich aber so um die 18 Grad. Man könnte also einen kleinen, unisolierten Pufferspeicher vor die BWWP einbauen, in der sich das Kaltwasser schonmal etwas an der Raumwärme bedienen kann. Damit könnte man ganz ohne Stromverbrauch den Temperaturhub der BWWP deutlich reduzieren. Man muss dann halt nur aufpassen, dass man in dem kleinen Speicher nicht in einen Temperaturbereich kommt, der Legionellen gut gefällt. Aber im Keller kommen wir i.d.R. nicht uber 20 Grad, da sollte es also keine Probleme geben.

Dann könnte man noch schauen, ob man die Zuluft ggfs. nach Jahreszeit umstellt, also z.B. im Sommer die wärmere Außenluft ansaugt, statt die kühlere Kellerluft. Das gehe ich ggfs. mal an.

Naja, und dann halt alles so gut wie möglich isolieren: Rohre und alle Anschlussstellen an der BWWP. Da habe ich schon einiges gemacht, aber etwas geht da sicherlich noch :)