Kampagnenbericht: Königsmacher – Teil 6
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Der Grüngürtel will von niemanden beherrscht werden. Und auch der Hirschkönig wird seinen Arm nach den Helden ausstrecken um sie zu zerquetschen.
Session 9: Der Tod des Schönlings…
…und der zaudernde Zwerg
anwesende Charaktere
Nikanor
Raklgrash Bottichstampfer
Farli Markstein
Phlexia
17. Desnus 4709, Schwurtag, Grüngürtel
Dies sollte ein wahrlich schwarzer Tag im Leben der Helden sein. Doch alles zu seiner Zeit.
Es war früher Morgen als die Truppe sich von Djod aufmachte um die Gegend süd-westlich vom Tempel zu erkunden. Heute wollte man direkt nach Westen reiten um dort die heißen Quellen ausfindig zu machen, welche von Tyg-Titter-Tat beschrieben worden sind. Es war kaum hell, da flog Phlexia bereits in diese Richtung und wurde nach wenigen Stunden bereits fündig: ein großer Teil, der Gestank nach Schwefel, das Blubbern des heißen Wassers…..und inmitten auf den Steinen saßen zwei wirklich große fette Frösche. Da Phlexia nicht als Frühstück enden wollte, blieb sie auf Entfernung und flog zurück.
Sie berichtete von ihrer Entdeckung die Gefährten zogen in diese Richtung. Im Laufe des Mittags fanden Phlexia und Nikanor etwas gar merkwürdiges auf dem Waldboden. Es schien sich um ein verkohltes Stück Holz zu handeln. Es schimmerte leicht in allen Farben, wie eine Ölschicht auf Wasser. Auch schien das Stück Holz nicht geschlagen worden zu sein, sondern als wäre es in dieser Form gewachsen. Phlexia begutachtete das Stück und konnte es schließlich identifizieren. Es handelte sich um die Überreste einer Die Bachquellenfeen, welche an dieser Stelle den Tod fand. Die Gruppe untersuchte noch die nähere Umgebung, konnte aber nichts finden.
Und ritten so weiter in das Verderben.
Wie aus dem nichts hörten sie schließlich eine Melodie im Wald erklingen. Die Melodie einer Panflöte. Zuerst vermutete man Feenwesen wie Perliwasch und Tyg-Titter-Tat, diese musizierten auch sehr gerne. Phlexia flog in die grobe Richtung um die Quelle der Musik ausfindig zu machen, doch waren es die scharfen Augen von Nikanor welche die Gefahr ausmachten!
Aus dem Dickicht bewegten sich zwei Rattenschwärme auf sie zu, völlig untypisch in ihrem Verhalten. Und eben jene Kreaturen stürzten sich völlig von Sinnen auf die Helden während Phlexia dem Ursprung des Flötenspiels bis zu einem Baum zurückverfolgte.
Während sich die übrigen Pioniere mit den Ratten herumschlugen, musste die Fee ein ganz eigenes Duell ausfechten! Denn als plötzlich die Melodie erstarb, erschien wie aus dem Nichts ein ganz und gar bösartiges Wesen, wie es Phlexia bereits aus der Ersten Welt kannte- ein Flitzling. Diese Feenwesen machen es sich zum Spaß andere Wesen zu Quälen. Auch sind sie für ihre Schnelligkeit und die Fähigkeit zur Unsichtbarkeit bekannt. Und genau dies wurde ihnen in diesem Kampf völlig offenbart.
Die Ratten konnten besiegt werden, doch stand es für die Helden aus Restow nicht gut. Raklgrash wurde kurz nach einem Schwertstreich des Flitzlings bewusstlos. Nikanor lag blutend am Boden und war infolgedessen auch kampfunfähig. Einzig Phlexia und Farli waren noch zum Kämpfen imstande, konnten gegen die böse Kreatur jedoch nur langsam etwas ausrichten.
Als der Flitzling dann sein Schwert an die Kehle von Nikanor setzte, wussten die letzten beiden Kampfgefährten nicht weiter. Mit Bogen und Armbrust versuchten sie die Kreatur auszuschalten, trauten sie sich doch nicht näher ran, da sie einen Todesstoß fürchteten.
Viele Atemzüge vergingen und Farli zögerte immer noch in den Kampf zu stürmen. Selbst als das Feenwesen mit diabolischer Freude damit begann, Nikanor das Gesicht einzutreten, blieb er auf Entfernung.
Dann erfüllte sich die Prophezeiung der Kreatur, denn noch Minuten vorher hatte sie Nikanor ins Gesicht geschleudert, dass sie ihn opfern und sein Blut von der Klinge lecken würde. Natürlich hatte er kein Wort verstanden, doch in jenem letzten Augenblick vor der niederträchtigen Tat, verstand Phlexia plötzlich. Aber die Fee konnte nichts mehr ausrichten.
Mit einem fast schon zärtlichen Stoß durchdrang die Spitze der Klinge die Halsschlagader des Schurken und das Leben floß aus dessen Körper heraus. Mit einem letzten Pfeil schoß Phlexia und traf ihr Ziel. Neben dem toten Nikanor ging auch die Kreatur aus der Ersten Welt zu Boden.
Stunden später. Die Gefährten hatten sich von diesem knappen Sieg erholt und waren auf dem Rückweg zu Djod. Die Gefühlswelt der Helden brannte in ihnen wie ein Feuer. Sie hätten Nikanor retten können! Sie waren sich ganz sicher, dass sein Tod ein sinnloser war.
Bei Djod beerdigten sie den Schönling und gaben seinen Körper der Erde zurück.
18. Desnus 4709, Feuertag, Grüngürtel
Geschwächt machte man sich zurück auf den Weg zum Handelsposten. Man musste Padrym von diesem Verlust berichten.
Am Nachmittag erreichte man den Waldrand und blickte auf die weite Ebene der Kamelande. Der Himmel war klar, keine Wolke war zu sehen. Und dennoch stockte allen der Atem als sie weit im Osten etwas erblickten. Ein kurzer Flug von Phlexia in die Höhe bestätigte ihre Vermutung.
Der Handelsposten stand in Flammen.
Session 10: Der Hirschkönig erhebt sich
anwesende Charaktere
Padrym Kupferschlag
Quon Jörk (siehe unten im Anhang)
Kesten Garess
Fedor Nakovitz
Jakov Mantur Dolgonosov
18. Desnus 4709, Feuertag, Grüngürtel
Der Morgen graute bereits an diesem Tag, als Fedor Nakovitz seine Runde auf der Palisade fortführte. Gerade richtete er seinen Blick nach Süden, da erblickte er ein Funkeln in der Ferne. Bewegung. Oft schon hatte er sein elfisches Bastardblut verflucht, hatte es ihn gesellschaftlich doch gebrandmarkt. Doch die scharfen Augen retteten, wie so oft, auch heute vielleicht sein Leben.
Von Süden her näherte sich eine größere Gruppe Reiter. Vielleicht ein Dutzend. Doch viel erschreckender war die Kreatur, welche sich hinter den Reitern aus dem Zwielicht schob. Groß und mit schmutzigen braun-grünem Fell, die Arme so lang dass sie schon fast auf dem Boden schleiften. Ein Troll.
Sofort wurde Alarm geschlagen und alle Bewohner des Handelsposten machten sich bereit, sich dem Trupp des Hirschkönigs zu erwehren. Zwei Personen stachen besonders aus den Reitern hervor: beim einen handelte es sich um einen düster blickenden Mann, gekleidet in einem Wolfspelz. Neben seinem Pferd schritt auch ein großer Wolf entlang. Dieser verwandelte sich in einen Wolf als er vom Pferd stieg um gegen den Handelsposten vorzugehen.
Die zweite Person war niemand anders als Variel Düstertänzer, jener Schwertjunker, welcher die Helden in Nivatskasbrück zusammen mit anderen Verschmähten Anwärtern auf die Queste Restows angriff. Hatte nun auch er sich den finsteren Plänen des Hirschkönigs angeschlossen.
(Den Kampf schildern die Helden in ihren Tagebüchern.)
Letzten Endes flohen einige Banditen nach Süden. Der Troll lag mitsamt seinem monströsen Hund zu Füssen der Helden. Variel verlor sein Leben als er fliehen wollte und der Lykantroph hauchte mit seinem Wolfsbegleiter das Leben im Kampf aus. Seltsam war nur, dass aus seinen Wunden kein rotes, sondern silberfarbenes Blut quoll.
Das Feuer durch die Banditen konnte gelöscht werden, die Handlager des mysteriösen Hirschkönigs besiegt. Diese Schlacht war geschlagen, doch sollte allen klar sein:
Der Hirschkönig hatte sich erhoben!
Tagebuch QuonWie es scheint, gibt es auf diesem von Calistria verlassenen Fleckchen Erde, keinen Ort an dem man nicht mit Banditen konfrontiert wird (von mir einmal abgesehen). Der einzige Handelsposten binnen der nächsten 50 Meilen und ausgerechnet dieser glaubt sich mit dem Hirschkönig anlegen zu müssen. Und der, wer hätte das gedacht, sendet prompt einige nette Leute aus, um den Laden ein wenig aufzumischen. Und wer ist wieder einmal mitten drin? Seufz Andererseits, vielleicht ist es ja nur zu passend, dass ich in diese Auseinandersetzung hineingeraten bin: Es waren dreckige Bastarde, wie diese, die sich dafür verantwortlich zeigen, dass es mich in dieses Land verschlagen hat. Und wer weiß, möglicherweise ist das ja ein kleiner Wink des Schicksals, dass Calistria mir die Möglichkeit bot, diesem Abschaum die Reise ins Jenseits zu erleichtern. Nach all der Zeit, die ich in den Wäldern verbracht habe, war dieses kleine Gefecht im höchsten Maße erquickend und zufriedenstellend. Von nun an wird es kein Verstecken, kein Davonlaufen, kein Fallenstellen oder Fluchtpläne schmieden mehr geben. Diese kleine Kröte dürstet es nach dem Blut von dreckigen Verbrechern und bei Calistria ich werde es mir holen.
Tagebuch FedorDunkle Flecken breiteten sich in Fedors Sichtfeld aus, als er all seine Kraft in einen verzweifelten Hechtsprung investierte, um einem weiteren epochalen Prankenhieb, des in Raserei geratenen Trolls auszuweichen. Die Bestie schien die Bewegung jedoch vorhergesehen zu haben und in einem schrecklichen Moment der Klarheit sah er, wie sich die grässliche Trollfratze zu einem Grinsen verzog, als sich das Scheusal anschickte, den Schurken zu seinen Ahnen zu schicken. Doch statt der überquellenden Muskeln, bekam er lediglich den Luftzug zu spüren, den der gewaltige Schlag verursachte, als dieser in die Mauer neben ihm krachte. Ein markerschütterndes Brüllen folgte und der Troll wandte sich von Fedor ab, um sich einer neuen Bedrohung zu stellen: Die brachialen Hiebe, von Kestens, mit professioneller Brutalität geführtem Zeihänder, waren nicht spurenlos an dem Troll vorbeigegangen und hatten diesen lange genug abgelenkt, um den tödlichen Hieb fehlzuleiten. Eine zwergische Herausforderung brüllend, trat nun auch Padrym, der eifrige Zwergenkrieger hinzu und ließ die stachelbewehrte Kugel seines Dorn Dergars kreisen. Gemeinsam nahmen sie die widerliche Bestie in die Zange, sodass Fedor endlich die Zeit fand einen seiner Heiltränke hervorzukramen und seine Wunden zu heilen. Neue Kraft strömte durch seine Glieder und er spürte wie seine erlahmten Muskeln wieder gestärkt wurden. Der unmittelbaren Gefahr entronnen, nahm er sich die Zeit, um sich einen besseren Überblick über die Kampfsituation zu verschaffen und beschloss schließlich, sich Quon anzuschließen, der gerade in einen Kampf mit der kalsgroßen Schoßkreatur des Trolls verstrickt war. Er musste sich eingestehen, dass er den Frosch völlig falsch eingeschätzt hatte: Als er im Außenposten eingetroffen war, um sich Olegs Waren anzusehen, hatte Fedor nur verächtlich vor sich hingekichert. Eine bessere Kaulquappe, in Lederrüstung, und mit geradezu lächerlich kurzen Messerchen bewaffnet, würde sich in den Raublanden nicht lange halten können. Doch jetzt, als er die Gelegenheit hatte, die kleine Kröte im Kampf zu sehen, musste er sich eingestehen, dass er nicht gänzlich unbeeindruckt war. Auch wenn die Klingen von Quons Kerambiten nur daumenlang waren, gelang es ihm doch immer wieder nahe genug heranzukommen, um sie an verwundbaren Punkten, im Fleisch des Trollhundes, versenken zu können. Trotzdem schien er immer knapp außhalb der Angriffsreichweite der Kreatur zu bleiben, was diese in blindwütige Tollwut versetzte. Als Fedor hinzueilte, gab der Froschmensch ihm ein schnelles Zeichen, dass er den massigen Rüden flankieren solle, was dieser mit einem verschmitzen Grinsen beantwortete. Schließlich war der günstige Moment gekommen: Der Trollhund hatte sich einen schmerzhaften Schnitt über seine Schnauze eingefangen und wich hastig zurück, um den scharfen Dingen, in den Händen der Beute zu entkommen. Das brachte ihn nahe genug an Fedor und seinen Panzerstecher heran, den dieser mit einer fließenden Bewegung, der das Auge kaum folgen konnte, im Rückgrat des Hundes platzierte.
Tagebuch KestenEndlich mal wieder ein Kampf!”, dachte ich mir, doch ahnte ich nicht, dass eine dieser abscheulichen Riesen dieses Mal gegen mich antreten sollte. Ich erinnerte mich an die große Schlacht im Jahre 4682. Als ich mit meinen gerade mal 30 Lenzen neben einem Dutzend Trollen, vierzig arkanen Bogenschützen, hunderten mystischen Theurgen und 5 Wissenshütern gegen hunderte Dschinn-Wesire, unzählige Flecken wabernden Magmaschlick, tausende Chaosbestien und einen ausgewachsenen Kristalldrachen kämpfte. Ich konnte mich auf die keulenschwingenden, sprachgestörten, tumben Trolle verlassen. Sie schleuderten mir alles aus dem Weg, als wäre es aus morschem Holz.
Doch als ich feststellte, dass wir nun auf der Seite des morschen Holzes stehen, musste ich meinen Mut zusammennehmen und blindlings dieses Fleischungetüm zu Fall bringen.
Ich wartete hinter dem Tor, das jeden Moment zerbersten konnte. Als ich ausholte und gerade einen Sturmangriff vorbereitete kam mir ein sich bewegender Fleischhaufen mit Zähnen und Augen näher. Leicht verwirrt ob der Gestalt, wurde ich von eben diesem überrumpelt und fand mich auf dem Rücken liegend, einen Fuß in dessen Maul steckend, wieder. Durch die Hilfe unseres neuesten Mitstreiters Quon und meinem Söldner Fedor, gelang es mir schließlich wieder aufzustehen und mich der Obszönität anzunehmen. Gemeinsam verarbeiteten wird den Haufen Fleisch zu einem……..Haufen Fleisch!
Während Jakov mit dem Lykantrophen beschäftigt war, hielten alle Anwesenden, nach einem genialen Ölfass-Explosions-Brand-Kawumm, auf den Troll und vergrößerten alsbald den auf dem Boden liegenden Fleischhaufen!
Nach einem kurzen Geplänkel mit diesem verwahrlosten, mit Flöhen befallenen Wolfsmenschen, dessen Blut und wahrscheinlich auch Pisse, silbernfarben zu sein scheint, schlugen wir die feigen, im Hintergrund stehenden Banditen, in ihre letzte Flucht!
Dieser Sieg ist für dich, geliebte Tanja!
Der 18. Desnus – der Tag an dem meine Stimmer versagte
Ein Tag der besungen werden wird, ein Tag wie bisher kein anderer. Als ich mich als Söldner Kestens Gruppe anschloss habe ich zwar ein Scharmützel erwartet, aber was hier in Olegs Handelsposten geschah, übertraf meine Vorstellungen.
Früh im Morgengrauen, geweckt durch Fedors Schreie, begab ich mich auf die Palisaden. Aus den Umrissen des Waldes zeichneten sich einige Gestalten ab und rückten auf den Handelsposten vor. In ihrer Mitte ein Troll, begleitet von seinem Trollhund. Widerliches Getier.. musste ich feststellen als ich später grinsend mit meinem Dolch in ihren Kadavern rumstocherte…
Feuer – war unser erster Gedanke und so holte ich sofort drei brennende Öllampen. Auch Oleg ging hinter dem Tor mit einem Ölfass in Stellung. Die ersten Halunken fielen im Handumdrehen durch meine Repetierarmbrust und so begann ich den Pöbel vor den Toren mit meinem blanken Hintern zu verspotten.
Dann stürmten sie los… Meine Armbrust – leer geschossen.. Gerade wollte ich anfangen meine Kampfgefährten mit meiner Stimme zu ermutigen, doch ehe ich mich versah stand ich inmitten eines Schwarms von Fledermäuse. Jetzt verging mir das Lachen als mich doch tatsächlich eines dieser verdammten Biester in den zuvor stolz präsentierten Hintern biss. Während ich sie mit meinem Feuertrank bruzzelte schlug der Troll das Tor ein.
Jetzt weiß ich auch warum Kesten unseren Schutz braucht: während die Schlacht tobt beginnt der närrische Tor doch tatsächlich mit stumpfen Besenstielen zu werfen. Doch mit dem brennenden Ölfass und einem Hieb von Padryms Dorn Dergar war selbst der Troll schnell gefällt. Diesen Halbwüchsigen hatte ich wirklich unterschätzt – gut ihn an unserer Seite zu wissen.
Als die letzen Halunken die Flucht ergriffen stand Variel, ihr Anführer, noch auf der Palisade. Große Sprüche entsprangen seinem Spuckloch vor der Schlacht, doch Hochmut kommt immer vor dem Fall – bei dem er sich letztlich selbst das Genick brach.
Wahrlich, auch wenn ich im Getümmel meinen Liedtext nicht über meine Lippen bringen konnte, dieser glorreiche Tag bringt mehr als nur eine Siegeshymne hervor. Ich freue mich schon auf den Tag an dem ich den Kopf des Hirschkönigs auf einem Pfahl zu sehen bekomme und – meine Laute wird erklingen.
Neue Spielfigur – Quon Jörk
Gripli Schurke (Messerstecher)
Quon saß in seiner improvisierten Hütte und nahm seinen letzten Fang, drei eher wenig stattliche Forellen, mit einem seiner Dolche aus. Geduldig und mit schnellen Bewegungen, die eine lange Übung andeuteten, entfernte er zunächst die ungenießbaren Teile, um die zu kurz geratenen Fische dann sorgfältig auf hölzerne Spieße zu stecken. Sodann begann
er ein kleines Feuer aufzuschichten, nicht zu groß, um keine unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen, aber dennoch groß genug um ihm wenigstens ein bißchen Wärme zu schenken und um die Fische zu braten. Während der trockene Zunder zu einer kleinen, aber heißen Flamme aufloderte, und sich der angenehme Geruch garender Forelle auszubreiten begann, kam Quon nicht umhin seine Gedanken schweifen zu lassen. Ein leiser Seufzer entrang sich seiner Kehle, während er ein weiteres Mal darüber nachsinnierte wie es eigentlich dazu kam, dass er sich allein in diesem trostlosen, von der Göttin verlassenen Landstrich wiedergefunden hatte. An seine frühe Kindheit konnte und wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, wollte er sich auch nicht wirklich daran erinnern. Jedenfalls und das war eine der unliebsamen Konstanten in seinem bisherigen Leben, er war schon immer ein Teil von Haugrims widerwärtigem Banditengesindel gewesen. Eine Truppe von Söldnern, Taugenichtsen, Halsabschneidern und dem sonstigen garstigen Abschaum, den nur eine wirklich verdorbene, aber auf seine eigene Art charismatische Person wie Haugrim, der Schnitzer hatte unter sich vereinen können.
Althor Haugrim war vormals ein nicht wenig erfolgreicher Leutnant in einer der privaten Armeen, einer der gerade im Aufstieg befindlichen Flusskönigreiche gewesen, bevor die Ambitionen des damaligen Prinzlings, unter den eisernen Stiefeln, der Streitkräfte seiner Rivalen zermalmt wurden. Staatenlos und ohne Aussicht wieder in die gleichen sozialen Schichten aufzusteigen, die er zuvor zu schätzen gelernt hatte, beschloss Haugrim, seiner Karriere eine Wendung zu geben und sich künftig als Söldner zu betätigen und seine Dienste jenen zur Verfügung zu stellen, die bereit waren ausreichend dafür zu bezahlen. Dies markierte den Startschuss einer beispiellosen Söldnerkarriere, eines Plünderzuges der Haugrim durch einen guten Teil Golarions führte, bevor er sich schließlich in die Tiefen der Raublande zurückgezogen hatte. Dort, in einem Ableger des Hackenzungensumpfes, umgeben von tiefschwarzem, brackigem Moorwasser, gründete er ein Banditenlager das fürderhin als Waldenau Bekanntheit erlangen sollte. Quon war inmitten dieses Hortes der Grausamkeiten aufgewachsen und hatte in der Folge, einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Lebens dort verbracht. Wie er überhaupt dort hingelangt war? Nun, so ganz genau wusste er das nicht, aber Jegan, einer der wenigen Banditen die er einigermaßen hatte leiden können, hatte davon berichtet, dass er Teil der Beute gewesen wäre, die man einst einem fahrenden Händler abgenommen hatte.
Althor Haugrim war vormals ein nicht wenig erfolgreicher Leutnant in einer der privaten Armeen, einer der gerade im Aufstieg befindlichen Flusskönigreiche gewesen, bevor die Ambitionen des damaligen Prinzlings, unter den eisernen Stiefeln, der Streitkräfte seiner Rivalen zermalmt wurden. Staatenlos und ohne Aussicht wieder in die gleichen sozialen Schichten aufzusteigen, die er zuvor zu schätzen gelernt hatte, beschloss Haugrim, seiner Karriere eine Wendung zu geben und sich künftig als Söldner zu betätigen und seine Dienste jenen zur Verfügung zu stellen, die bereit waren ausreichend dafür zu bezahlen. Dies markierte den Startschuss einer beispiellosen Söldnerkarriere, eines Plünderzuges der Haugrim durch einen guten Teil Golarions führte, bevor er sich schließlich in die Tiefen der Raublande zurückgezogen hatte. Dort, in einem Ableger des Hackenzungensumpfes, umgeben von tiefschwarzem, brackigem Moorwasser, gründete er ein Banditenlager das fürderhin als Waldenau Bekanntheit erlangen sollte. Quon war inmitten dieses Hortes der Grausamkeiten aufgewachsen und hatte in der Folge, einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Lebens dort verbracht. Wie er überhaupt dort hingelangt war? Nun, so ganz genau wusste er das nicht, aber Jegan, einer der wenigen Banditen die er einigermaßen hatte leiden können, hatte davon berichtet, dass er Teil der Beute gewesen wäre, die man einst einem fahrenden Händler abgenommen hatte.
Das wiederum zeigte ihm, dass auch ein unorganisiert wirkender Haufen Abschaum, von klaren Hierarchien und Strukturen durchzogen ist, soweit man einen Blick für sie entwickelt hat. Mit dem so erworbenen Wissen, war es ihm bald möglich, zu identifizieren, wer die eigentlich wichtigen Mitglieder der Bande waren, wen man umschmeicheln, wen man bedrohen und wem man am besten einfach nur aus dem Weg ging. Darüber hinaus lernte er die Gesellschaft Jegans, eines alten Messerwerfers, der im Kampf seine rechte Hand eingebüsst hatte, zu schätzen. Durch dessen Verletzung und das fortschreitende Alter milde gestimmt, brachte er dem kleinen Grippli bei, wie man selbst mit dem kleinsten Messer, auch die stärksten Gegner zu Fall bringen kann. Als es dann eines Abends dazu kam, das Kurgan, einer der besonders grausamen Widerlinge, aufgeputscht von Alkohol und alchemistischen Stäuben drohte, dass er sich eine schöne Brieftasche aus Quons Haut fertigen wolle und sogleich sein Messer zückte, um das Gesagte in die Tag umzusetzen, blieb Quon nichts Anderes übrig, als dem besoffenen Banditen entgegenzutreten. Von Wut und dem Rausch des Adrenalins erfüllt, führte er einen tödlichen Tanz der Messer auf, aus dessen wirbelnden Bewegungen sich Kurgan nicht mehr befreien konnte.
Über der blutenden Leiche stehend und von staunenden Banditen umgeben, hatte er eigentlich erwartet sein Ende zu finden, wie er es so lange befürchtet hatte. Haugrim jedoch war, ob des blutigen Todes seines Untergebenen, nur in schallendes Gelächter ausgebrochen und hatte dem zitternden Grippli anerkennend auf die Schulter geklopft. Von da an hatten es nicht mehr so viele gewagt ihn zu treten, oder ihn auch nur schief anzusehen, jetzt war er wahrlich einer von Ihnen geworden und eine gewisse Zeit lang schien es so, als würde er in dieser Rolle aufgehen. Da er ein sehr geschickter Schwimmer und Taucher war, der sich zudem auch noch sehr leise bewegen konnte, wurde er oft dazu herangezogen, die Haltetaue von Handelbooten zu kappen, wenn diese Nachts haltgemacht hatten. Anschließend war es seine Aufgabe die Wachleute zum Schweigen zu bringen, damit die Banditen sich unbemerkt an Deck schleichen und die Beute sicherstellen konnte. So geschickt wurde er darin, dass so mancher schläfriger Wachmann, der nur auf das Ende seiner Schicht gewartet hatte, sich früher vor seiner Gottheit verantworten musste, als er dies erwartet hätte. Aber eines Abends als er wieder einmal seinen Pflichten nachkam und über das Deck eines besonders mächtigen Flussbootest schlich, hörte er ein leises Schluchzen, aus dem unteren Deck erklingen. Entgegen seiner üblichen Angewohnheit, sich nicht von seiner Aufgabe ablenken zu lassen, kam er nicht umhin sich einzugestehen, dass er unbedingt wissen wollte, von wem diese seltsam hoch klingenden Klagelaute stammten.
Schlich er sich schließlich unter Deck, an den ruhig vor sich hin schnarchenden Matrosen vorbei und sah sich unvermittelt einem Käfig gegenüber, in dem drei kläglich unterernährte Halblinge ihr Dasein fristeten. Während all der Zeit, die er mit seinen Peinigern verbracht hatte, hatte er nie ein anderes Wesen erspäht, welches ihm auch nur im Ansatz ähnlich gewesen wäre. Sicherlich, da waren die gewaltigen Riesenkröten, die sich um seinen liebsten Badeplatz tummelten, aber diese zeigten nicht den geringten Funken Intelligenz und er weigerte sich zu glauben, dass er aus deren Linie stammen könnte. Doch in dieser Nacht, in den verweinten Augen einiger junger Halblinge, erkannte er sich selbst und das was man ihm angetan hatte. Durch seine Beteiligung an diesem Überfall, war er drauf und dran gewesen, diesen unschuldigen Wesen etwas anzutun, was frappierend dem Ähnelte, was ihm selbst wiederfahren war. Es war ihm, als hielte man ihm einen Spiegel vor, zum ersten Mal, in seinem jungen Leben, konnte er sich selbst aus den Augen eines anderen Wesens betrachten, konnte sich selbst als das wahrnehmen was er war: Ein bösartiger Halsabschneider, nicht besser als die Banditen und Mörder die er doch so verachtete und das löste eine tiefgreifende Scham in ihm aus, die er nicht ignorieren konnte. Er beschloss, dass er von nun an nicht mehr für Haugrim tätig sein konnte und dass er Alles dafür tun würde, um dafür Sorge zu tragen, dass die Halblinge nicht das gleiche Schicksal erlitten, wie er selbst.
Er befand sich in einer Zwickmühle die nicht einfach zu lösen war, da er die Halblinge weder in der Gefangenschaft der Schiffsbesatzung belassen konnte, noch seinen vormaligen Kameraden überlassen wollte.
Nach kurzer Überlegung entschied er sich dafür, beide Gruppen gegeneinander auszuspielen: Er befreite die Halblinge aus ihrem Käfig und versteckte sie unter einer Plane am Heck des Schiffes. Dann setzte er das Signal für seine Banditenfreunde, dass das Schiff klar zum Entern sei und sorgte dann dafür, dass die Besatzung des Sklavenhändlerschiffes geweckt wurde. Im daraus entstehenden, blutigen Chaos, als die Sumpfbanditen und die Sklavenhändler begannen sich gegenseitig abzustechen, floh er mit den Halblingen vom Schiff und zog sich in die Tiefen der umliegenden Wälder zurück. Er verschwendete keinen Gedanken mehr an seine früheren Kameraden und brachte die Halblinge nach Norden, wo er sie bei einem reisenden Händler unterbrachte, welcher versprach sich um sie zu kümmern.
Der nächtliche Überfall auf das Sklavenschiff hatte eine schwere Sinneskrise bei dem jungen Gripli ausgelöst – bislang hatte er kein anderes Leben, als das eine Banditen und Halsabschneiders gekannt, doch nun hatte er erkannt dass er dieses Leben nicht mehr würde weiterführen wollen.
In seiner verzweifelten Suche nach einem neuen Sinn, den er seinem Leben verleihen könnte, begab es sich, dass er sich eines Tages in einem Gebäude wiederfand, welches er zunächst für eine Art von Freudenhaus gehalten hatte (auch Frösche sind manchmal einsam und da er in diesen Landen keine andern Gripli gefunden hat, nimmt er eben was er sonst so finden kann…). Bei näherer Betrachtung schien es sich aber um ein eher seltsames Bordell zu handeln: Zwar gingen hier auch reguläre Freier ein und aus, allerdings schien ein nicht unbeträchtlicher Teil der Besucher sich für andere Dienste zu interessieren. Durch das Belauschen einiger Gespräche fiel es Quon schließlich wie Schuppen von den Augen: Einem Großteil der Anwesenden war, auf die eine oder andere Weise, Unrecht angetan worden und allesamt sannen sie nach Rache, die sie durch die versteckte Klinge, oder die Preisgabe von dunklen Geheimnissen erreichen wollten. Er befand sich in einem Tempel Calistrias und dieser hier war besonders ihrem Aspekt als Architektin der Rache gewidment. Umgeben von Leuten, denen es ähnlich ergangen war wie ihm, entschied er sich sein Leben Calistria zu widmen und trat an eine der Prieserinnen heran, um sich über Calistrias Lehren zu informieren.
-grannus-
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