Freunde von Susi – Feinde von Susi #FCSP

Susis Showbar Loge am Millerntor, im Marketing-deutsch „Separée“ genannt ist Geschichte. Zumindest der Stangentanz vor, während und nach den Spielen. Mit überwältigender Mehrheit hatte das oberste Vereinsgremium, die Mitgliederversammlung auf seiner JHV, sexistische Darbietungen in Bikini am Millerntor im Sinne der Sozialromantiker-Ini untersagt.

Jegliche Darbietungen nicht oder nur spärlich bekleideter Frauen und Männer in Räumlichkeiten des Millerntor-Stadions werden per sofort untersagt. Dies gilt insbesondere auch für Mieter von Separées oder Säalen … Zu untersagende Darbietungen sind mindestens Stangentanz nackt, nur in Slip, Bikini oder vergleichbarer Kleidung, Striptease, Tabledance oder Vergleichbares. Mietverträge von Separées … werden, soweit die vertragsrechtlichen Bedingungen dies zulassen, umgehend außerordentlich gekündigt, wenn gegen dieses Verbot verstoßen wird. Sofern eine sofortige Kündigung aus vertragsrechtlichen Gründen nicht möglich ist, wird der bestehende Vertrag zum Ablauf dessen Mindestlaufzeit gekündigt bzw. nicht verlängert. Zukünftige Verträge müssen dahingehend verfasst werden, dass dem Vermieter bei Verstoß ein sofortiges Kündigungsrecht zugebilligt wird. Der Entscheid der Mitgliederversammlung muss für jedwede Gesellschaft … als bindend … formuliert werden. (Quelle FCSP, teilweise verkürzt)

Und nun brodelt der Boulevard (Dokumentations-Link zu einem BILD-Ausschnitt). Susis Freunde gehen zum Gegenangriff über und nutzen ihre Kontakte zu gleichaltrigen Showstars und zur Springer-Presse, um mindestens Dampf abzulassen. Wahrscheinlich offenbart sich hier einmal mehr, wer in dem Verein das Sagen, und am meisten gegen dieses Hereinregieren der Mitglieder vorzubringen hat.

Gunther Gabriel vermutet hinter den Antragstellern und ihren Befürwortern „Spiesertypen von Vorgestern“ und „verlogene Heuchelei“ – und trifft damit, wie Cornys 50er-Jahre-Vergleich einen wahren Kern, den man an dem Antrag durchaus kritisieren kann. Die mündliche Begründung zielte nämlich auf den Jugendschutz am Millerntor ab, wenn ich das recht erinnere, und ist so natürlich strukturell spießig, denn eine solche Argumentation konnte man in den 50ern eben auch bei den Gegnern einer Hildegard Knef beobachten. Kinder und Familien eignen sich ja auch deswegen schlecht als Beispiel, weil sie selten in Separées anzutreffen sind. Der eigentliche Sinn, die Leitlinien des FCSP, insbesondere zum Thema Sexismus, am Millerntor durchgesetzt zu sehen, war aber auch nach der mündlichen Begründung richtig, spätestens als zwei Frauen sich den Antragstellern anschlossen.

Von den Kritikern wird dann oft eingeworfen, dass der FC St. Pauli sich doch auf einen Rotlichtbezirk beruft, und sich in ihm verankert fühlt, man doch dann auch Sexy Shows an Stangen zulassen müsste. Ist das wirklich so, müsste man auch Schutzgelderpressung dulden, Zuhälterei und Bandenkämpfe – wobei man beim DFB sicher strukturell fündig würde, wenn man ihn nach diesen Kriterien einmal abklopft. Nein, das Argument zieht insofern nicht, als dass natürlich alle St. Paulianerinnen weiter am Millerntor willkommen sind, als Gäste, die Fußball leben wollen. Fußball spielen wir bei Susi in der Loge ja auch nicht, hat sie uns ja sogar explizit verboten.

Es geht um den Unterschied zwischen Sexyness und Porno. Dass Hugo-Egon Balder diesen Unterschied nicht kennt, wundert mich nicht sehr. Corny hätte ich da mehr Einsicht zugetraut, ihm steht aber augenscheinlich der Machtverlust so auf dem Gemüt, dass er jetzt BILD-bockt.

Der Unterschied zwischen bspw. Tita von Teese und einem Tabledance mit “Chantalle” auf der Reeperbahn ist schlicht die Kunst, Frauen als Subjekte zu erhalten, die in ihrer Rolle ihre Würde wahren können.

Ausgerechnet Claude-Oliver Rudolph, der sogar nicht mal mehr in unser Stadion gehen mag, ob dieser „Looser-Entscheidung“ als Kronzeugen gegen unsere Entscheidung zu bringen, ist dann doch arg verräterisch. Finde ich prima, dass der nicht mehr kommt, die Inszenierung des Machos „Fiete“, den Claude immer öfter in sein eigenes Leben hineinzuregieren erlaubte, war mir sowieso zuwider.

#BILD #SusisShowbar

JHV des FC St. Pauli im CCH – ein Hauch von Sozialromantik

„Transparenz schafft Vertrauen“, dafür warben im Eingangsbereich des CCH Unterschriftenjäger einer Volksinitiative und Lutz Wöckener und ich hatten denselben Gedanken: Spitzenintro und Motto für diesen Abend, gestern im CCH. Ein Abend, der wie zu erwarten war im Zeichen der Auseinandersetzung der organisierten Fan- und Mitgliederschaft und der Desorganisierten mit dem Präsidium stand.

Mangelnde Transparenz, ja mangelnde Ernsthaftigkeit, das war die Klammer um die Anträge rund um die AFM Jugendförderung, Susis Showbar und den Rückbau der Business Seats. Es sollte ein langer und intensiver Abend werden.

Gut 900 stimmberechtigte Mitglieder fanden den Weg in den schmucklosen Saal des CCH, etwas weniger als doppelt so viele, wie letztes Jahr. Toll, dass so viele auswärtig wohnende St. Paulianer_innen es geschafft haben, an einem Dienstag anzureisen. Ihr Kommen sollte sich lohnen.

Stefan Orth hat dann in seiner Rede auch eine Menge Honig in den Raum geschmiert, vorsorglich die AFM gleich viermal ausdrücklich gelobt und sich im Namen des Präsidiums bei der Frauenfußball-Abteilung für die unsägliche Einmischung entschuldigt.

Spätestens nach dem Bericht des AFM-Vorsitzenden Alex Gunkel und des Aufsichtsratchefs Dr. Kröger, in der man dem Kuttenträger zwischen den klaren Zeilen immer noch begegnet, waren die Fronten des Abends geklärt: Im Wesentlichen ging es vielen Mitgliedern um die Selbstvergewisserung, dass St. Pauli ein basisdemokratisches Kollektiv ist, vor allem als ein Verein begriffen werden will. Im Gegensatz zu dem Eindruck, dass die „FC St. Pauli Gruppe“ als Wirtschaftseinheit geführt und betrachtet wird. Die Diskussion entzündete sich dann immer wieder dort, wo steuerliche Erwägungen in den Fokus gerückt und wesenhafte Aufgaben in den Hintergrund gedrängt werden. Die wahrgenommene Top-Down Kommunikation der Geschäftsführung verstärkt diese Konflikte dann noch.

„Wir sind hier keine privatwirtschaftliche Gesellschaft, sondern ein Sportverein“, Dr. Kröger, Aufsichtsrat

Nach den Ehrungen und der Wahl des Kassenprüfers ging es dann ans Eingemachte. Es war schon ziemlich spät, als die Anträge abgestimmt wurden.

Heiß diskutiert wurde beispielsweise der Antrag, sexistische und nackte Darbietungen, auch in Bikini und Slip zu untersagen und das Präsidium zu beauftragen, solches mit Kündigung zu ahnden. Abgezielt auf die sozialromantische Förderung, Susis Separee dichtzumachen, entspann sich eine rege Diskussion, bei der sich Stefan Orth nicht zu schade war, Stangentanz mit einer Bademoden-Präsentation zu vergleichen. Nach zwei wichtigen Beiträgen von Frauen zum Thema, wurde der Antrag dann mit großer Mehrheit angenommen. (+1)

„Über Beachvolleyball am Millerntorsollte man dann aber auch noch mal reden“, merkte eine Rednerin treffend an.

Ebenfalls rege bis in Rage diskutiert wurde der Antrag von mehreren Desorganisierten, die Business Seats auf der Haupttribüne zu reduzieren. Obwohl Antragsverteidiger Alexej ausdrücklich darauf hinwies, dass nicht gefordert würde, laufende Verträge zu brechen, beschränkte sich das Präsidium auf die Argumentation an diesem Thema. So würden in der 2. Bundesliga 160.000 EUR und in der 1. 700.000 EUR zur Bedienung der 20 Jahre (!) laufenden Kreditverträge fehlen. Der Antrag wurde dann, imho auch unter dem Eindruck der finanziellen Drohkulisse abgelehnt, auch, weil er den USP wohl zu stark auf die Haupt abzielte. Mir ist aufgefallen, dass sich einige Ultras dann aber doch im sozialromantischen Sinne für die Zustimmung entschieden, was mich fröhlich stimmte, so wie die vielen anderen Ja-Stimmen, und es war anzunehmen, dass womöglich der 2. Antrag in diese Richtung erfolgreicher würde.

Dem Präsidium aber konnte man die Erleichterung ansehen, als sie nach Ablehnung des Antrages beinahe zeitgleich die Glieder entspannten und in ihre Sitze sanken. Gleichwohl, und das nehme ich als Erfolg mit, hat diese Initiative von nicht-organisierten Fans und Mitgliedern seine Wirkungsmacht entfaltet und soll sie noch entfalten, wenn das Präsidium nach dieser Nacht womöglich das Nachdenken beginnen sollte, und wie ich zu dem Schluss kommt, dass man das Thema Business Seats aktiv managen muss. Zugunsten eines Ausgleichs des Klimas am Millerntor zwischen VIPs und Fans und einer echten Vielfalt. Das Anliegen geht nämlich nicht weg, und taucht spätestens nächstes Jahr wieder auf.

Vorschläge zum Thema gibt es genug, auch in diesem Blog. Nun sollte man die offenkundige Unterstützung vieler Mitglieder als Auftrag begreifen.

Der Antrag der AFM, die A- und B-Jugendmannschaft des FCSP dem ideellen Bereich zuzuschlagen, wurde dann wieder grösstmehrheitlich und unter tosendem Applaus angenommen, und unterstrich die energische Mahnung des obersten Gremiums an unseren Vorstand, dass unsere Werte und Wesensgrundlagen nicht kurzfristig finanziellen Erwägungen zu opfern seien. Schon gar nicht so selbstherrlich inszeniert, wie in den vergangenen Jahren.

Kurz vor Einläuten der Geisterstunde stimmten dann alle noch verbliebenen Mitglieder_innen für eine Verlängerung der Sitzung, um alle Anträge noch abstimmen zu können. Da war Buttje von der Mopo schon nach Hause gegangen.

Schade, dass ausgerechnet der Antrag zum pauschalen Rückbau der VIP-Seats dann zurückgezogen wurde. Ich vermute, dass der Antragsteller ein wenig Muffen vor der eigenen Courage bekam.

Gegen 1:30 Uhr war ich dann Zuhause. Für eine kurze Nacht, in der ich lächelnd davon träumte, Mäuschen zu spielen, wenn Stefan Orth dem Corny erklärt, dass Susi sich anzuziehen habe und die Bikinis einzupacken … auch die transparenten.

#JHV #Sozialromantiker #SusisShowbar

Kein Fußball in Susis Showbar

Susis Showbar – Reeperbahn Hamburg

In der Loge von Susis Showbar zog man bei Toren blank und barbusige Damen feierten den Treffer an der Show-Stange, was für einigen Aufruhr beim anti-sexistischen Publikum des Millerntors sorgte (vgl. St. Paulis Susis Showbar Loge am Millerntor – und der Unterschied zwischen Sexismus und Sexyness) Das Millerntor wollte keine Folklore für billige Reize mehr sein und forderte bspw in der Sozialromantiker-Initiative, dass der Vertrag mit Susis Showbar aufgelöst werden solle. Am Sonnabend beim Heimspiel gegen Freiburg waren dann auch eindeutige Banner und Sprüche aus den Fankurven zu lesen. „Susi pack bitte die Brüste ein“ oder „Wie spielen bei Dir ja auch keinen Fußball“.

Spät am Samstag abend zog es den Quotenrocker Schmiddel und mich noch über den Kiez, „Bring Back St. Pauli“ hatte ein paar Stunden zuvor das Millerntor rot eingefärbt, die Demo war vorbei und wir waren satt gegessen. Also trotteten wir glücklich und ein wenig dun mit der Flagge über der Schulter die Reeperbahn herunter, als wir an Susis Showbar vorbeikamen. „Da war ich noch nie“ sagte ich zu Schmiddel, „lass mal sehen, ob man da tatsächlich nicht Fußball spielt“. „Jo“, erwiderte der und da der Türsteher, der da viel zu hochtrabend Portier heißt, uns für Freiburger hielt, standen wir im nu mitten vor der Bühne, auf der eine junge Frau in blauem Licht ein wenig lustlos versuchte lustvoll zu wirken. Wir hatten da noch so viel Lust in uns, dass wir fröhlich den Jolly Rouge schwenten und laut den Shantie des Abends anstimmten: „Bring Back, Bring Back St. Pauli to me“. Eine strenge Dame nach den besten Jahren (auf dem Kiez ist das kurz vor 30) schmiss uns raus, wenn wir nicht das Tischgeld zu zahlen bereit wären. „Wir wollen doch nur Fußball spielen“, meinte Schmiddel wahrheitsgemäß, wurde aber nicht erhört.

Später diskutierten wir noch mit dem Portier über sein Malheur uns nicht als Paulianer erkannt zu haben. Freundlich, wie das unter Nachbarn sich gehört, haben wir ihn und Susi, die sich noch dazu gesellte, darauf hingewiesen, dass wir ihre Mädels nicht mehr am Millerntor nackig-machend sehen möchten. „Fußball spielen ist hier nicht erlaubt“ – ergänzte Susi dann noch. „Gut, Trockenficken bei uns auch nicht“, stellte ich noch klar, bevor sie hinter ihrer Tür verschwand.

Schmiddel und ich haben uns dann von einem besonderen Tag getrennt – so lustvoll.

#JollyRouge #Sozialromantik #SusisShowbar

Susi's Show Bar

Flickr

Susi pack Deine Brüste ein, "Bettina zieh Dir bitte etwas an"

Wer für Logen-Onkels von Susi am Millerntor blank ziehen lässt, der fordert diesen Chant geradezu heraus. Damit alle St. Pauli Fans in allen Kurven sich warm singen können, kommt hier nochmal das Original zum Üben:

#Chant #Fans #Millerntor #SusisShowbar #WasIstDerFCStPauli_

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Susis Showbar Halbzeitgirls als Übersteiger Cover #101

Zum Thema „Stangentanzen in Susis Loge“ vorveröffentlicht der Übersteiger auf seinem Blog das Cover (PDF) der 101. Ausgabe. Und meint nebenbei das Gerücht zu widerlegen, die Mädels würden in Bikinis tanzen.

Leseempfehlung und Quellenangabe zugleich.

#Millerntor #SusisShowbar #WasIstDerFCStPauli_

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Susi und das Meeske-Dilemma

Wer jetzt an das „Meeske-Loch“ denkt ist in einer von Susis Logen bestens aufgehoben 😉

#Millerntor #SusisShowbar

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