Tödliche Polizeigewalt in Oldenburg

Am 20. April 2025 soll es angeblich vor einer Bar in Oldenburg eine Auseinandersetzung gegeben haben, bei der Lorenz, der zur BPoC Community gehörte, angeblich ein Reizstoffsprühgerät eingesetzt haben soll. Anschließend sei er geflüchtet und als ihn dann die Polizei antraf, soll er angeblich „bedrohlich“ auf sie zugegangen sein. Hieraufhin wurde mehrfach auf ihn geschossen, woraufhin er starb.

Bei der Obduktion stellte sich heraus, dass Lorenz ausschließlich von Schüssen von hinten getroffen wurde, darunter in den Kopf. Nun sind Schüsse, die ein Opfer von Polizeigewalt von hinten treffen, weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick mit einer behaupteten Notwehrlage in Einklang zu bringen. Offenbar ist Lorenz von der die Schusswaffe einsetzten Person weggegangen und nicht „bedrohlich“ auf sie zu.

Rückblick in die 90er

Der Fall erinnert unter anderem an die Erschießung eines griechischen Staatsbürgers, der am 04.10.1996 in Nürnberg von einer bayrischen Polizistin in den Rücken geschossen wurde. Die behauptete, sie habe eine Waffe gesehen, gefunden wurde keine. Im Folgejahr wurde sie vom Amtsgericht zu einer geringen Geldstrafe verurteilt, 4.000 DM, wegen „Putativnotwehr“, d.h. einer wahnhaft angenommener Notwehrsituation. Diesen Fall tödlicher Polizeigewalt erwähne ich deshalb, weil er die Maßstäbe mit der die Justiz misst, besonders deutlich macht. Denn zwei Jahre später schickte ein (anderes) bayrisches Amtsgericht dem Liedermacher Hans Söllner einen Strafbefehl über 120.000 DM (nein, das Komma ist nicht verrutscht), da er die Ehre des damaligen bayrischen Innenministers Beckstein verletzt haben soll.

Demoaufruf in Oldenburg

Für den Freitag, 25. April 2025 wird nun in Oldenburg zu einer Demonstration aufgerufen, um an den Tod des 21-jährigen Lorenz in Folge polizeilicher Todesschüsse zu erinnern.

https://taz.de/Toedlicher-Polizeieinsatz-in-Oldenburg/!6083773/

#Oldenburg #polizeigewalt #polizei #tödlicheSchüsse #ostern #ostern2025 #demonstration #bipoc

Tödlicher Polizeieinsatz in Oldenburg: Drei Schüsse von hinten

Ein 21-jähriger Schwarzer wurde in der Nacht zum Sonntag erschossen. Nach der Obduktion sieht auch die Innenministerin „schwerwiegende Fragen“.

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@breakdownthewalls "da er die Ehre des damaligen bayrischen Innenministers Beckstein verletzt haben soll"

Einhornschändung

@breakdownthewalls Die Chronik dieser Geschichte gibt einen schönen Einblick in die Tiefe bayrischer Depraviertheit. In meinen Augen ein verhinderter Unrechtsstaat. https://www.soellner-hans.de/staat/ehrbeleidigungen/ehrbeleidigung-hochgestellter-persoenlichkeiten-und-der-bayerischen-polizei-120000-dm-strafe
Ehrbeleidigung Hochgestellter Persönlichkeiten und der Bayerischen Polizei – 120.000 DM Strafe – Hans Söllner

@breakdownthewalls Weiß jemand, wie es ausgegangen ist?

@hllizi

140.000 DM Geldstrafe

https://taz.de/!1279980/

Liedermacher zu Geldstrafe verurteilt

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@breakdownthewalls in der Chronologie heißt es, er habe durch alle Instanzen gehen wollen. Blieb es dann doch dabei?
@breakdownthewalls @hllizi Was für eine Geschichte mal wieder. Wer sich hinter diesen Staat stellt, hat sich noch nie mit ihm kritisch auseinander gesetzt.
@breakdownthewalls ich habe davon gelesen und war erstmal vorsichtig, obwohl ich ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Situation hatte, auch weil eine Zeugin, deren Aussagekraft und Glaubwürdig nicht gesichert war, der Polizeidarstellung widersprach. Aber mit einer faktischen Widerlegung der Aussage der Polizei, muss die Strafe höher ausfallen. Wenn die Polizei lügt, um sich zu schützen, dann muss das harte Konsequenzen für alle Beteiligten haben. Die Tötung sowieso, aber die Glaubwürdigkeit der
@breakdownthewalls Polizei muss man wieder herstellen, sonst verlieren alle. Fehler passieren, aber sie dürfen nicht verschleiert werden und jemand muss für die Fehler gerade stehen - auch oder gerade als Polizisten mit ihrer Machtposition.
@breakdownthewalls ich frage mich, warum die polizei seit ca. 20, 30 jahren den leuten nicht mehr in die beine schiessen kann, um sie kampfunfähig zu machen, sondern gundsätzlich gleich zur finalen todeschuss-salve aus mehreren waffen greift. früher war das iwie schon etwas souveränder.