@OhWeh
„Da muss man einem Ossi wohl was erklären 😉
1. Fertig hat ein Kanzler in einer Demokratie, wenn am Wahltag zu wenig Stimmen zusammenkommen.
Wenn kurzfristig was geschieht, was die Prognosen ändert (Prognosen sind keine Wahlergebnisse), dann ist das so, egal ob Hochwasser, Wiedervereinigungschance, oder von Putin bezahlte Autoanschläge. Es zählt das Wahlergebnis, keine Umfragen davor, keine danach.“
Oh, Danke! Mir haben schon ganz viele was erklärt. Ich lese auch seit 1990 die West-Presse, die haben das auch immer wieder alles erklärt. Und dieser West-Presse habe ich entnommen, dass Kohl im Prinzip nicht wieder gewählt worden wäre, wenn dann nicht die Einheit gekommen wäre.
Aber ich finde es sehr schön, dass Du mir noch mal in 500 Zeichen die Demokratie erklärst. Ich habe das zwar auch in der Schule gehabt und war sogar schon in einer bundesdeutschen Partei und habe noch viel sogarer für den Bundestag kandidiert (für ne andere Partei). Ich war bei vielen Demos zum Thema Grundgesetz. Also grob bin ich mit der Demokratie vertraut.
Wenn wir uns nicht schon lange kennen würden, wäre ich jetzt sauer. =:-)
„2. Wenn Du nicht darum gebeten hast, dann gilt dennoch die Mehrheitsentscheidung. Die Mehrheit der Ossis wollte WestMark und Bananen. (Ob die Mehrheit Demokratie wollte? Im nachhinein unwahrscheinlich). Die Mehrheit der Wessis wollte - ja naiv - ein vereintes Deutschland. Fast jeder hatte Verbindungen zu Verwandten nach drüben.“
Ja, aber so weit reichen selbst bei mir als Ossi die Demokratiekenntnisse: Ich muss mit der Mehrheitsentscheidung leben, kann aber die Mehrheit doof finden und kann dagegen protestieren.
Ich halte die Ossis, die keine Spreewälder Gurken mehr gekauft haben für doof. Sie haben es auch relativ schnell gemerkt, was das Ergebnis war. Dann waren sie frustriert, weil sie halt die falschen gewählt hatten.
Übrigens würden diese Wahlen heute von Wahlbeobachter*innen wohl scharf kritisiert werden als Fremdeinmischung. In der DDR gab es keine Telefone (nur für besondere Menschen) und kein Papier. CDU und SPD haben natürlich geholfen. Das waren dann aber keine fairen Wahlen mehr.
„Das korrupte Pendant, ein mörderischer Arsch, bettelte, nachdem er sich und die DDR fertig gemacht hatte, ausgerechnet die Kirche an und hatte die Würdelosigkeit bei den pösen Siegergerichten auf Menschenwürde zu bestehen. Ausgerechnet er!“
Weiß nicht, ob die Funktionäre korrupt waren. Sie mussten halt durch ne Selektion durch. Wer den großen Terror Stalins überlebt hatte, war schon ein besonderer Mensch. Geprägt. Kann man im #Narrenschiff gut nachlesen.
Das mit der Kirche hat irgendwie was. Ich weiß nicht, ob er gebettelt hat. Aber ich finde es eine großartige Geste, dass sie ihn zum Schluss aufgenommen haben. Das ist wahre Größe nach all den gesprengten Kirchen usw.
„P.S.: Der Vorschlag in der TAZ ist selten kleinkariert. Ein Nationalfeiertag kann nicht nur für eine später dazugekommene Minderheit sein, er muss für die gesamte Nation sein. IMHO inklusive der über 26% Menschen mit Migrationshintergrund (nein damit sind nicht die Ossis gemeint)“
Er ist für eine sehr kleine Minderheit. Für die paar Hundertausend, die auf die Straße gegangen sind. Und die noch kleinere Minderheit, die davor den Widerstand organisiert haben. #Umweltbibliothek, Friedenskreise, #KvU, Musik-Szenen usw.
Wir alle sollten sie feiern. Ossis und Wessis.
@xriss