#Datenschutz #Empfehlungen #Gastartikel #icedrive #Internxt #LifetimeAbo #Nextcloud #pcloud #ZeroKnowledgeVerschlüsselung https://sc.tarnkappe.info/069e5a
Viele träumen von einem Ausflug nach Sheffield zur Snooker-WM. Einige machen den Traum wahr und reisen tatsächlich. So wie Peter Pinguin, der für uns einen ausführlichen Erlebnisbericht inklusive nützlicher Reisetipps verfasst hat.
Am Ende war der Snooker-Hangover
Liebe Snookerfreunde, ich wollte diesen Rückblick auf unseren Besuch des Halbfinales der Snooker-WM eigentlich zeitnah schreiben. Aber wer schon einmal so ein tolles Event live erleben durfte, kennt vielleicht auch das emotionale Tief danach. Ich saß am vergangenen Sonntag am Flughafen in Manchester und wollte etwas schreiben, aber ich konnte nicht. Zu groß war die Diskrepanz zwischen dem Erlebten der letzten Tage und der Aussicht auf das, was unvermeidlich kommen wird: quälend lange Heimreise (zwei Stunden Flug = sechs Stunden Drumherum, von der anschließenden Zugfahrt ganz zu schweigen), auspacken, Wäsche waschen (wieviel Schmutzwäsche kann man in so ein paar Tagen eigentlich produzieren und wieso ist zu Hause keine gewaschene Wäsche mehr?), einkaufen (weil man seine Wohnung vollkommen vorratslos hinterlassen hat) plus erster Arbeitstag mit einem überquellenden Schreibtisch, den einem die Kollegen freundlicherweise vorbereitet haben. Ich wollte schreiben, aber es ging einfach nicht. Heute, nachdem die ersten doofen Tage des Zurück-im-schnöden-normalen-Lebens gemeistert sind und ich mich mit Nachlesen von Berichten und Nachhören von Podcasts zur Snooker-WM nochmal etwas in Snooker-Stimmung gebracht habe, wage ich einen Versuch, unsere vier Tage in Sheffield einigermaßen unterhaltsam zu ‚Papier‘ zu bringen.
Am Anfang war der Plan für vier Tage Sheffield
Hm, vier Tage in Sheffield. Wobei, so ein Besuch einer Snooker-WM beginnt ja nicht am Tag der Anreise, sondern genau genommen schon ein Jahr vorher. An dem Tag, an dem Deine Snooker-Freunde und Du entscheiden, dass es im kommenden Jahr wieder so weit sein soll – ir wollen zur WM ins Crucible! Und da die Tickets immer in den letzten Tagen einer WM für die nächste WM in Verkauf gehen, muss man die Entscheidung halt ein Jahr im Voraus treffen. Da wir in den letzten Jahren schon zum Achtel- und Viertelfinale dort waren, sollte es dieses Mal das Halbfinale mit dem unvergleichlichen One-Table-Setup sein.
Abenteuer Kartenkauf
Also lege ich schonmal die Zugangsdaten zum Onlineshop der Sheffield Theatres und die Kreditkarte bereit. Als Ticketbeauftragter begebe ich mich dann am Montagmorgen Punkt 10 Uhr in die Warteschlange für die WM-Tickets. Huiuiui, Platz 5.967 in der Warteschlange. Flugs nachgerechnet: wir wollen sechs Sessions à drei Leute gleich achtzehn Tickets. Wenn alle 5.966 Menschen in der Warteschlange vor uns ebensoviele Tickets kaufen, bleibt dann überhaupt noch etwas für uns übrig? Siebzehn WM-Tage mit (vereinfacht gesagt) drei Sessions pro Tag à etwa 1.000 Plätzen = gut 50.000 Tickets. Hm, das könnte knapp werde – allzuviele Tickets sollten die Herrschaften vor mir nicht kaufen …
Als ich so ungefähr auf Position 2.500 war, kam die Meldung, dass das Finale bereits ausverkauft war. Gut, wollten wir ohnehin nicht, aber was heißt das fürs Halbfinale? Ein kleines bisschen Stress macht sich breit … Als ich endlich ganz vorne in der Warteschlange bin, klicke ich mich hektisch durch die Halbfinalsessions. Sechs Sessions wollen wir uns gönnen, möglichst keine Morning Sessions (wir wollen ja ausschlafen), drei Plätze nebeneinander (sonst ist es ja kein gemeinsames Erlebnis), aber egal wo (es gibt keine schlechten Plätze im Crucible – sic!). Wir haben riesiges Glück und bekommen alle Tickets wie gewünscht – zwar alles recht weit hinten, aber erstens kann man sich die vorderen sechs Reihen dank der aktuellen WSF-Preispolitik sowieso nicht leisten und zweitens gibt es keine schlechten, naja, ihr wisst schon … 😁
Zwölf Monate Vorfreude
Die kommenden zwölf Monate sind angefüllt mit Planungen (nur Sheffield oder noch was drumrum – wir entscheiden uns für drei Tage London vorher inklusive Konzert in der ABBA-Arena – sehr zu empfehlen übrigens!), Formalitäten (sind die Reisepässe noch gültig, wie genau beantragt man die neuen elektronischen Reisegenehmigungen, die seit diesem Jahr für das United Kingdom gelten …), Buchungen für An- und Abreise sowie Unterkunft (Hotel in Sheffield zur WM nahezu unbezahlbar, daher entscheiden wir uns für eine schnuckelige Ferienwohnung) und Überlegungen, welche Spieler wir denn möglicherweise in Aktion sehen werden (haha – von den vier tatsächlichen Halbfinalteilnehmern ist eigentlich nur einer – Judd – ernsthaft genannt worden). Alleine diese ganze Vorfreude, all das Geschnatter und die vielen, vielen Smilies in unserer WM-WhatsApp-Gruppe sind einen solchen WM-Besuch wert 🙂
Endlich in Sheffield
Und dann ist es endlich soweit, wir besteigen in der King‘s Cross Station in London nach drei wundervollen Tagen dort einen Zug der Eastern and Midlands Railway nach Sheffield. Es wird wirklich wieder wahr – wir sind auf dem Weg zur Snooker-WM! Als wir in Sheffield vor das Bahnhofsgebäude treten und das fast schon vertraute Szenario mit dem Bahnhofsvorplatz und der … ähm, keine Ahnung, schönen? … markanten, geschwungenen Metallkonstruktion und den vielen Snooker-Plakaten sehen, wissen wir es endgültig: wir sind da! Yippieh! Erstmal mit dem Taxi (wir sind faul, Sheffield ist nicht sooo groß) zur Ferienwohnung. Sie ist nur sieben Gehminuten vom Crucible entfernt, schön eingerichtet – ahnten wir anhand der Fotos schon; eine Maisonette-Wohnung – wussten wir; mit sehr enger und wackeliger Wendeltreppe zum Schlafbereich – wussten wir nicht und war eine echte Herausforderung, aber egal: hier werden wir uns wohlfühlen!
Übrigens: Falls ihr noch nie eine Ferienwohnung in England gebucht habt – hier muss man alles mit einem extra Schalter einschalten. Steckdosen sowieso, aber auch Herd, Kühlschrank, Lüftung in der Toilette und in dieser Wohnung ganz besonders: um heißes Wasser in der Dusche zu bekommen, muss man tatsächlich vier Schalter in die richtige Stellung bringen – hat eine Weile gedauert, bis wir das hinbekommen haben …
Endlich am Crucible
Aber direkt nach dem Ankommen ist in Sheffield das Allerallerwichtigste: auf zum Crucible. Wir haben zwar für den Ankunftstag keine Tickets, aber so will es das Gesetz! Crucible, Tudor Square, Wintergarden, alberne Selfies machen, einfach eine gute Zeit haben – hach, es ist so toll, wieder hier zu sein! Wir bestaunen die Fanzone, die es bei unserem letzten Besuch hier noch nicht gab – ein großer Bereich auf dem Tudor Square zwischen Crucible und Wintergarden mit großer Leinwand, auf dem das Live-Geschehen auf dem etwa 100 Metern entfernten TV-Tisch gezeigt wird.
Auf Holzbänken und Liegestühlen räkeln sich biererprobte Männer mitsamt ihren Bäuchen. Bei für England ungewohnten Temperaturen von knapp 30°C und brutzelnder Sonne mache ich mir ein bisschen Sorgen … Nachdem es aber offensichtlich keine hitze- und alkoholbedingte Ausfälle gab und wir genug von der erwartungsvollen Snooker-Stimmung hatten, bezogen wir endgültig unsere Ferienwohnung – voller Vorfreude auf den nächsten Tag!
Wundertüte Spielpaarung
Unsere erste Session: Donnerstag 13 Uhr Ortszeit, Ronnie O’Sullivan gegen Zhao Xintong. Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass wir hier den nächsten Weltmeister sehen würden (und dass es nicht Ronnie sein würde), aber wir hatten unisono am ersten Wochenende der WM gewusst, dass wir Zhao im Halbfinale sehen werden. Das ist ja sowieso so etwas, wenn Du ein Jahr vorher Deine Tickets kaufst, ohne zu wissen, wen Du da zu Gesicht bekommst. Du spekulierst die ganze Zeit: Wer schafft es, wen wirst Du sehen, wen willst Du sehen?
Unsere persönlichen Favoriten waren alle schon früh raus (Jack, Neil, Kyren, Dave Gilbert …), aber wir hatten nach den ersten Runden noch ein wenig auf Ben Woollaston oder Chris Wakelin gehofft. Aber egal, es ist eigentlich nicht wirklich wichtig, wen Du im Crucible siehst – es ist einfach zu grandios, dort zu sein und die ganze Atmosphäre einzuatmen.
Einige Worte zu Zhao Xintong
Ok, also unsere erste Session mit Ronnie und Xintong – und erstmal ein paar Worte von mir bezüglich Zhao Xintong. Wir können nicht vernünftig über diese WM reden, ohne über Zhao zu sprechen. Ich war schon sehr früh ein Fan von ihm – tolle Cue-Action, klasse Breakbuilding und dann noch seine Longpots! Was für ein Spieler! Er hat mich schon ziemlich schnell an meinen Lieblingsspieler (wer es noch nicht weiß: Jack Lisowski) erinnert – nur ohne dessen zum Teil absurde Fehler … Egal, Xintong war auf gutem Weg neben Jack mein Lieblingsspieler zu werden.
Und dann kam der Wettskandal rund um die chinesischen Spieler. Und als klar war, dass Zhao beteiligt war, war ich echt enttäuscht. Ich war sauer, traurig, stinkig, fühlte mich betrogen … alles … Aber als es sich abgezeichnet hat, dass er selber wohl keine Spiele manipuliert hat und als einziger dazu beigetragen hat, alles aufzuklären, habe ich meinen Frieden damit geschlossen. Ja, ich weiß, er hat auf Spiele gewettet und Spielmanipulationen nicht sofort gemeldet. Aber ich glaube, dass ihm die toxische Umgebung rund um Liang Wenbo und Li Hang zum Verhängnis wurde und ich vertraue darauf, dass er ein guter Kerl ist. Daher freue ich mich total über seinen Erfolg. Und das meine ich nicht nur sportlich, was wohl ohnehin außer Frage steht, sondern auch persönlich. Ich kann sehr gut verstehen, dass man so seine Bauchschmerzen mit Zhao Xintong hat und dass es dem einen oder anderen etwas zu schnell geht mit seinem aktuellen Erfolg, aber ich für mich habe entschieden, dass er Fehler gemacht hat, dafür bestraft wurde, seine Strafe ‚abgesessen‘ hat und dass damit alles abgegolten ist – und ich mich / wir uns an seinem fantastischen Snookerspiel erfreuen dürfen!
Der berühmte Regenbogen der Türen
Nun, zu unserer ersten Session zwischen Ronnie und Zhao. Es ist jedes Mal ein Erlebnis, ins Crucible zu kommen. Wer es noch nicht weiß, das Crucible hat fünf Eingangstüren zum Innenbereich: Blue, Orange, Red, Purple und Green. Eine Frage, die nie jemand außerhalb unserer Community verstehen würde, ist diese: ‚Welche Türen haben wir dieses Mal? Rot? Orange?‘ Sobald wir die Tickets haben, ist das eine der ersten Fragen: welche Tür? Für unsere erste Session ist es Orange. Wir treten ein und sind wie immer erstaunt. Im Vergleich zum Beispiel zum Tempodrom ist das Crucible echt winzig. Und die Sitze – sooo bequem! Ach, ach, ach, es gibt nichts, was das Crucible-Feeling schlagen würde. Kaum haben wir unsere Plätze eingenommen, erscheint auch schon Rob Walker. Das Crucible und Snooker sind eigentlich nicht denkbar ohne Rob Walker. Ich liebe seinen Enthusiasmus für Snooker, sein Warmup ist legendär (Raise the roof!). Wenn ihr jemals im Crucible sein solltet, freut euch auf Rob – er ist der Größte! Wir sind jetzt definitiv angekommen und freuen uns auf weltmeisterliches Snooker.
Die erste Session, die wir sehen durften, war also die erste zwischen Ronnie und Zhao. Hm, das war jedenfalls schon mal sehr interessant. Ronnie hat absurd viele leichte Fehler gemacht, aber Zhao konnte erstmal nur zum Teil davon profitieren. 4–4 nach der ersten Session – das versprach ein spannendes Match (little does he know …). Die Abendsession zwischen Judd und Mark Williams war dann echt hochklassig. Judd ging mit 5–3 in Führung, quasi wie erwartet, aber wir waren beeindruckt, wie gut der ‚alte Mann‘ Mark mithalten konnte. Jedenfalls hatten wir einnen tollen ersten Turniertag in Sheffield und freuten uns auf unseren zweiten Tag.
Ferienwohnung in Sheffield: Schauplatz eines Whitewashes
Da wir uns die Morning Sessions jeweils gespart haben, um unseren Schönheitsschlaf zu bekommen, haben wir die zweite Session zwischen Ronnie und Zhao nur per TV in unserer Ferienwohnung angeschaut. Boah, und fuck, stand uns der Mund offen! Das war historisch, revolutionär, einzigartig – und wir waren nicht dabei … 8–0 für Xintong, Ronnie hat gerade mal 100 Punkte in dieser Session gemacht – im Gegensatz zur 694 Punkten von Xintong. Wir haben uns echt gefragt, wie es gewesen wäre, wenn wir das live zwischen all diesen ‚Gwoooorraann’ Ronnie-Fans mitbekommen hätten. Irgendwie gruselig? Falls ihr noch nie in England inmitten lauter Ronnie-Fans ein Snookermatch erlebt habt, versteht ihr die Frage vielleicht nicht. Nun, es ist nicht immer angenehm – aber darauf komme ich eventuell bei der Beschreibung der Abendsession zurück.
In der Nachmittagssession (wieder Orange Door) durften wir wieder richtig hochklassiges Snooker erleben. Ein Century von Mark Williams und dazu noch sechs weitere Breaks mit mehr als 50 Punkten. Ziemlich genial! 8–8 nach zwei Sessions – was will man mehr, vor allem wenn man in erster Linie knappe und spannende Matches sehen will. Und wir waren vor allem beeindruckt von Willo: einem uralten Mann (50! Imagine that!), der angeblich nichts mehr sieht und trotzdem auf allerhöchstem Niveau Snooker spielt (insgesamt vierzehn 50+-Breaks alleine im Halbfinale).
Auf der anderen Seite der Begeisterung
Nun denn, kommen wir zur Abendsession. Dieses Mal betreten wir die Arena durch die Purple Door. Rob Walker heizt die Menge wieder ordentlich ein, wobei das bei Matches mit Ronnie eigentlich gar nicht nötog ist. Das Ausgangsszenario ist klar. Es steht 12–4 für Xintong. Er braucht nur noch fünf Frames zum Sieg, wohingegen Ronnie eigentlich mindestens sechs der heutigen acht Frames braucht, um noch irgendwie eine Chance zu haben. Wie immer bei Turnieren in England sind natürlich nahezu alle auf der Seite von Ronnie – außer uns, scheint es mir. Ganz ehrlich, nervt euch manchmal das „Gowooorrrn Ronnie“-Gerufe der Ronnie-Fans? Nun, inmitten all der Ronnie-Fans und ihrer Ruferei zu sitzen, während ihr Idol einfach mal so gar nichts auf die Reihe bekommt – das ist schon etwas Besonderes. Es ist nicht wirklich angenehm, es hat schon etwas unterschwellig aggressives. Am Anfang der Session war eine fast schon verzweifelte Hoffnung zu spüren, dass Ronnie es vielleicht doch noch herumreißen würde, nachdem er die ersten beiden Frames gewinnen konnte. Aber nachdem Xintong dann mit tollen langen Einsteigern und absolut sicherem Lochspiel wieder das Heft in die Hand nahm, war schnell klar, dass Ronnie dieses Spiel nicht gewinnen wird. Dieses Auf und Ab der Fans – von wilder Hoffnung zu tiefster Verzweiflung zurück zu ganz zarter Hoffnung, um dann am Ende ganz unten zu landen – wow, das hat uns echt mitgenommen. Auch wenn es manchmal etwas unangenehm war, aber hey, genau für diese Emotionen sind wir hergekommen.
Einseitiges Publikum
Um es klarzustellen: Das Publikum war nie unfair. Es wurde höflich applaudiert, wenn Zhao gut gespielt hat. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass Zhao‘s Leistung so richtig anerkannt wurde. Manchmal kam ich mir vor, als wenn ich bei einem Fußballspiel aus Versehen im falschen Fanblock gelandet bin. Egal, Zhao holt die fünf erforderlichen Frames und schlägt O’Sullivan 17–7. Historisch! Und wir waren dabei! Puh, was für ein Tag. Wir drei ahnen schon – ohne es zu wissen –, dass wir heute etwas ganz besonderes erleben durften. Ein ‚Amateur‘ schlägt einen siebenfachen Weltmeister mit einer ‚Session to spare‘. Und dieser ‚Amateur‘ wird wohl der nächste Weltmeister, der erste, der aus China kommt (und nicht Ding Junhui heißt). Historisch – ich sagte es schon.
Eine unerwartete Comedy-Session
Unser letzter Tag in Sheffield besteht (eigentlich) aus den beiden entscheidenden Sessions der Halbfinals. Hm, eigentlich, aber da die Herren O‘Sullivan und Zhao schon nach drei Sessions fertig waren, bekommen wir statt deren vierter Session ein ganz besonderes Schmankerl präsentiert. Zuerst spielen Steve Davis und Dennis Taylor ein paar fantastische Trickshots. Und rekonstruieren dann den letzten Frame ihres legendären WM-Finale von 1985 (zum Schreien komisch und wie immer: alle Bälle, die sie damals verfehlt haben, treffen sie dieses Mal – und andersrum …). Wenn man die beiden nur aus den Achzigerjahren kennt, könnte man kaum glauben, was für fantstische Entertainer sie jetzt sind. Wir haben Tränen gelacht! Danach gibt es noch ein Frage- und Antwort-Spiel mit Ken Doherty, Stephen Hendry und Rob Walker. Sehr schön! Besonders Ken – ich liebe diesen Mann! – ist jede ausgefallene Session wert!
Ist schon wieder 1985?
Die letzte Session in Sheffield
So, nun, es mag verrückt klingen, aber unsere letzte Session – die vierte Session zwischen Judd und Mark Williams – erschien uns gar nicht mehr so wichtig. Zum einen geht es ja wie erwähnt im Crucible gar nicht so sehr darum, wer spielt. Sondern darum, dass man überhaupt dort ist und zum anderen um die Geschichten, deren Teil man dort werden kann. Und wow, was für Geschichten haben wir erlebt! Ein brodelndes Crucible, in dem ein Ronnie O‘Sullivan im Halbfinale einen Session-Whitewash erleben musste und ein ‚Amateur‘, der ins Finale einzieht! Und ganz ehrlich: Wir wussten eigentlich schon am Freitag, dass Zhao Xintong den Titel holen wird, egal auf wen er im Finale trifft!
Daher, ja, die letzte Session zwischen Mark und Judd war toll und wir haben uns sehr über den Finaleinzug von Mark gefreut. Der hat in der letzten Session einfach nochmal gezeigt, was für ein grandioser Spieler er ist. Aber unser emotionaler Höhepunkt war definitiv die Freitagabendsession, in der Zhao den 17–7 Sieg gegen Ronnie klargemacht hat – wie gesagt historisch, außergewöhnlich, sensationell. Dass wir das erleben durften, war schon ein besonderes Privileg. Sheffield und die Snooker-WM schreiben immer besondere Geschichten, jedes Mal! Ich bin zwar zurück im normalen, schnöden Alltag, aber ich werde von all dem schönen Erlebten zehren. Bis zum nächsten Mal!
https://snookerpro.de/artikel/der-sheffield-snooker-traum-ein-reisebericht/
20 Jahre Leipziger #Altbautagung: Wie die Leipziger Altbautagung von Aachen nach Leipzig kam
https://www.l-iz.de/wirtschaft/wirtschaft-leipzig/2025/05/20-jahre-leipziger-altbautagung-leipziger-altbautagung-aachen-leipzig-623615
#Gastartikel #Architektur #Altbausanierung
Diese WM ist irgendwie seltsam. Das höre ich mich eigentlich jedes Jahr sagen. Woran mache ich es dieses Jahr fest? Am Ausscheiden von Neil Robertson, Mark Selby oder Barry Hawkins? Auch, ja. Aber vor allem, weil ein Rekord nach dem anderen purzelt, wie ich gerne meine überschüssigen Pfunde purzeln sähe.
Was bisher geschah
Über die zwei Maximumbreaks in einem Spiel von Jackson Page in der Qualifikation hatten wir schon berichtet. Und dann kam Zak Surety und feierte sein Crucible-Debüt mit historischen VIER Centuries. Ihm nutzte das am Ende freilich genauso wenig zum Matchgewinn wie Altmeister Mark Allen wenig später.
147er Rekord
Der Nordire lag mit 2–10 gegen Chris Wakelin hinten, als ihm das perfekte Break gelang. Damit sichert er sich einen zusätzlichen Geldbetrag über 40.000 Pfund für das Maximum. Weiteres Geld wäre je nach Turnierverlauf noch möglich.
Allen ist damit der erste Spieler, der in jedem Triple-Crown-Turnier ein Maximum geschafft hat: 2016 bei der UK Championship, 2024 beim Masters und jetzt bei der Weltmeisterschaft. Ein Alleinstellungsmerkmal, auf das er vermutlich gerne verzichtet hätte, wenn er dafür das Match gewonnen hätte.
Rekord-Serie von Brecel: 11 Gewinnframes in Folge
Als nächstes trug sich Luca Brecel (und unfreiwilliger Weise Ding Junhui) in die Geschichtsbücher ein. Nachdem der dienstälteste Chinese der Tour die Partie mit einer 141 eröffnet hatte, lief bei ihm kaum noch etwas. Sein belgischer Kontrahent ließ danach zwar durchaus noch Chancen für Ding zu, welche dieser aber faktisch nicht nutzen konnte. Elf Frames in Folge gewann der Weltmeister von 2023: Neuer Rekord (Ergänzung nach Exilberliners Kommentar: für ein Best-of-19-Match). In dieser Zeit gab es frameübergreifend gerade einmal 46 Punkte für den Chinesen.
Es gelang Brecel allerdings nicht, den Vorsprung innerhalb der zweiten Session über die Ziellinie zu bringen. Am Ende stand es 12-4. Für heute Abend ist Luca Brecel sicherlich gewarnt: Er selbst hatte einen klaren Rückstand schon einmal mit einem neuen Rekordwert aufgeholt: 2023 im Halbfinale gegen Si Jiahui (wir berichteten auch davon ).
Sein damaliger Gegner hat heute Nachmittag gegen Ben Woollaston in einem attraktiven Match 13-10 gewonnen und bekommt es vermutlich im Viertelfinale mit Ronnie O’Sullivan (12-4 gegen Pang Junxu nach der zweiten Session) zu tun. Die letzten Bälle im Match Si-Woollaston könnt ihr hier gucken.
Einhundert Centuries und Zweitausend Frames
Persönlicher Rekord für John Higgins: In seinem Match gegen Xiao Gudong (13-12) war der 21. Frame zugleich sein 2.000ster Frame im Crucible Theatre. (Dass er ihn mit einem Break von 84 gewann, sei der Chronistenpflicht wegen erwähnt).
Judd Trump schaffte „nebenbei“ im Match gegen Shaun Murphy (Endstand 13-10) sein 100. Century-Break der laufenden Saison. Damit ist er der erste Spieler, dem diese Leistung zweimal gelungen ist. Seine persönliche Bestmarke von 102 aus der Saison 2019/20 bzw. der bisherige Höchststand 103 von Neil Robertson 2012/14 könnten noch erreicht werden.
Ein weiterer Rekord wird dieses Jahr vermutlich auch noch fallen: Die Gesamtzahl der bei einer Weltmeisterschaft gespielten Century-Breaks. Schon jetzt ist laut WST der bisherige Rekordwert (225) vom vorvergangenen Jahr übertroffen, wenn wir die Qualifikationsspiele mit einrechnen.
Rekord-Nachtrag
Ich hatte den Text schon fertig, da fiel mir ein weiterer „Rekord“ ein, den ich in meinen Notizen zwar stehen hatte, ihn aber wieder vergaß: Zhao Xintong gilt als der erste Amateur, der es bis ins WM-Viertelfinale geschafft hat. Diese Aussage ist allerdings nur bedingt richtig. Der 28jährige Chinese war vor einer Sperre 2023 ein Top-8-Spieler und hat die Zeit seiner Sperre offensichtlich gut genutzt, sich in Form zu halten. Es ist deshalb keine „rekordverdächtige Leistung eines Amateurs“, die er hier zeigt, nachdem er sich über die Q-Tour seinen Profistatus für nächste Saison zurückgeholt hat.
Alle Matches, die gerade laufen oder noch bevorstehen, findet ihr auf unserer Turnierseite. Die Sendezeiten von Eurosport stehen hier. Der andere Tisch läuft auf Discovery+. Mehr Neuigkeiten von den Matches bei unseren Kolleginnen von Total Clearance.
https://snookerpro.de/artikel/rekord-rekord-noch-ein-rekord/
In het Veerhuis te Varik heeft Pieter Kooistra, een ijveraar voor een wereldwijd basisinkomen, lang gewoond. Het is nu een broedplaats voor het denken over een betere aarde. Op hun website wordt terug gekeken vanuit een toekomst met een omgekeerd basisinkomen.