Allzu grober Strich

Die “Gentrifizierung” des Fussballs gab es wirklich – aber auch Politisierung

Matthias Matthäus, davon gehe ich aus, ist ein Pseudonym. Denn mit dem gescheiterten Fussballlehrer dieses Namens, der heute als Bescheidwisser durch die Pay-TV-Anstalten gereicht wird, verwandt zu sein, wäre – von etwaigen Erbschaftsansprüchen (auch nur vielleicht) abgesehen – eine allzu ungerechte harte Strafe. Dieser Kollege schreibt bei overton: 39 Tote – das Ende eines Arbeitersports – Heute vor 40 Jahren ereignete sich eine Tragödie, die letztlich den europäischen Fußball zu einem aalglatten Sport mit Eventcharakter gentrifizierte: Es gab 39 Tote im Brüsseler Heysel-Stadion.” Seine Darstellung ist nicht grundlegend falsch, aber unzureichend. Sie übergeht wichtige politische Selbsttätigkeit. Darum im Folgenden einige Erinnerungen aus der politischen Praxis.

In jenen 80ern, in denen die Herrschenden die geschilderten Stadionkatastrophen – ob nun fahrlässig oder mutwillig oder böswillig, es war eine widerliche Mischung von alldem – herbeiprovozierten, gab es in der West-BRD gefährlich aufkeimende Neonazi-Gruppen. Berühmtheit erlangte die Dortmunder “Borussenfront” und auch eine im Bonner Umland ihr Unwesen treibende FAP-Zelle. Eine sehr gute Beueler Freundin von mir könnte dazu heute noch abendfüllend referieren.

Ich war in jener Zeit im NRW-Landesvorstand der Jungdemokraten und organisierte mit Hilfe unserer ortsansässigen Kreisverbände im April 1985 vor einem Bundesligaspiel von Borussia Mönchengladbach gegen Arminia Bielefeld ein Treffen der Fanclubs beider Seiten, um über das Neonaziproblem in der Fanszene öffentlich zu diskutieren. Damals kamen nur 18.000 Zuschauer*innen zum Bökelberg. Mill und Borowka sorgten für ein 2:0; die Ex-Gladbacher Wolfgang Kneib und Horst Wohlers, Letzterer auch Ex-St.Paulianer, konnten den späteren Abstieg der Arminia nicht verhindern. Heute kommen zu jedem Heimspiel über 50.000 in den Borussiapark.

Das Medieninteresse an unserem kleinen Fan-Treffen war 1985 gross. Ich durfte in der Fachzeitschrift Demokratische Erziehung/päd.extra berichten (Redakteur damals: Werner Rügemer). Zur Nachbereitung stellte der WDR einen Ü-Wagen vor die Wattenscheider NPD-Zentrale und lud mich dort zum Live-Interview ein. So lernte ich Uli Leitholdt (heute bekennender Union-Fan) und Wolfgang Kapust persönlich kennen. Damals hatte der WDR noch fachkundige gute Leute – in Mannschaftsstärke. Suchen Sie die heute mal!

In Vorbereitung des Treffens in Mönchengladbach erfuhr ich erst – Medieninteresse hatte das bis dahin nicht gefunden – dass alle damaligen rund 100 Borussia-Fanclubs in der BRD bereits Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen Neonazis gefasst hatten. Führender Initiator dieser guten Sache war der Hilchenbacher (Siegerland) Theo Weiss, seinerzeit Koordinator dieser Vereinigung, der 1988 Chef eines der ersten Fanprojekte in der Bundesliga wurde.

Theo war ein politisierter Kopf, ging später zum Studium nach Berlin. Er war Kollege des Adorno-Schülers Dieter Bott, heute ein guter Freund des Extradienstes, damals Gründer eines ähnlichen Fanprojektes in Frankfurt. Von Dieter weiss ich, dass die seinerzeit politisierten Gründer der mittlerweile flächendeckend arbeitenden und öffentlich finanzierten Fanprojekte im Profifussball, heute eine hochprofessionalisierte aber allzu “entpolitisierte” Sozialarbeit leisten. Ich neige einerseits dazu, diese Kritik zu teilen – zum Borussia-Projekt z.B. hier entlang – aber gleichzeitig stelle ich fest, dass die allgegenwärtigen deutschen Faschisten bis heute in den Fanszenen der ersten und zweiten Liga, insbesondere bei den beiden westdeutschen Borussias, keinen gesellschaftlichen Boden unter ihren dreckigen Füssen mehr gefunden haben. Das ist sogar europaweit betrachtet eine deutsche Besonderheit. Und wäre ohne all diese Fanprojekte anders.

Zu der von Herrn “Matthäus” oben beschriebenen britischen Szenerie erinnere ich mich an einen Beitrag der einst leistungsstarken aber vom WDR weitgehend plattgemachten Sport-Inside-Redaktion über britische Fans, die per Billigflieger zu Liga-Spielen des FC St. Pauli reisten, weil das nicht nur stimmungsvoller, sondern auch viel billiger war, als zu ihrem Heimverein in der Premier League zu pilgern. Eine deutsche Besonderheit ist die von den Fans erkämpfte Erhaltung von Stehplätzen, die wahre Borussia hier, und die europaweit berühmte “Süd” hier.

Heute sind diese Fanszenen ein relevanter Faktor der Realpolitik, von dem sich viele linke Besserwisser-Sekten die eine oder andere Scheibe abschneiden könnten. Die #boycottqatar2022-Bewegung war sensationell erfolgreich, sogar bei den niedergeschmolzenen deutschen TV-Quoten. Der Widerstand gegen die Investorenpläne der DFL mit den allgegenwärtigen gewaltfrei-gewaltigen Tennisbällen in allen Erstligastadien – er war wirksam! Auch und gerade, weil er durch und durch real-reformistisch und nicht die geringste Spur revolutionär war. Aber entscheidend war: er bewies den Akteur*inn*en ihre Wirksamkeit und machte sie stark. Und nicht schwach.

Das ist doch genau das, was Demokrat*inn*en im Widerstand gegen die faschistische AfD-Gefahr am meisten brauchen.

Also bitte, ihr Bescheidwisser. Lernt mal was dazu.

Allzu grober Strich – Beueler-Extradienst

Was sagen denn die Regularien? Dürfte es heute schon getragen werden? Und wenn ja, wird es heute auch schon getragen? #Regelwerk #dfb #dfl #Fussball #FCSP

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Tausende Bundesligaspiele hat Josef "Jupp" Nehl erlebt. Erst als Spieler, heute als Chef von Sportcast. Ein Gespräch über seinen Werdegang, die Produktion der Bundesliga-Bilder, die Suche nach Innovation und den Vergleich mit anderen Ligen: https://rasenfunk.de/tribuenengespraech/118

#MastodonFC #Bundesliga #DFL #Sportcast

Tribünengespräch - ein Podcast vom RASENFUNK -Fußballpodcasts

Der Sadismus des ZDF

Sie hassen die Fussballfans und lieben seine Bosse

Das unaktuelle Sportstudio, das das von uns allen bezahlte ZDF wöchentlich präsentiert, ist mir fast lebenslänglich ein Ärgernis. Den hier zu beschreibenden Fall kann ich als neutraler Gladbach-Fan verhältnismässig gelassen beschreiben. Es geht um die andere Borussia, die mglw. bundesweit die meisten Fans hat, auf jeden Fall die grösste Stehtribüne Europas im Westfalenstadion, weil sie dem mehrheitlich verhassten Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum so lange sportlich Paroli geboten hat.

In der Vorwoche hatte das unaktuelle Sportstudio den vielleicht derzeit mächtigsten Fussballoligarchen Deutschlands zu Gast, den der Konzern aus dem westfälischen Raum, die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, jetzt gerne zum kommerziellen Machtzentrum des Weltfussballs, der Uefa im schweizerischen Nyon, expedi- und exportieren würde: der Merz-Spezi Hans-Joachim Watzke. Wer von den beiden mit dem andern gerne tauschen würde? Ich tippe, Merz wäre lieber Watzke, als umgekehrt. Aber ich schweife ab …

Die Studiosituation vor einer Woche war so, dass die adelige Moderatorin von und zu Hohenstein sich ausnahmsweise mal journalistische Fragen ausgedacht hatte. Oder jemand in der Redaktion hat es für sie gemacht (halte ich für wahrscheinlicher). Dass sie eine substanzielle Antwort von dem Herrn Watzke bekommen würde, war aussichtslos, weil der ein paar billige Pointen abfeuerte, und die (organisierten und vorbereiteten) Claquere im Studiopublikum den Rest besorgten. Die adelige Prinzessin war darob so eingeschüchtert, dass sie auf keine einzige ihrer Fragen zu insistieren versuchte.

Als Finanzier des ZDF wende ich hiermit ein:

Ich habe aber Journalismus bestellt

Die Verhohnepipelung seines Publikums trieb das ZDF gestern noch weiter auf die Spitze. Erhielt immerhin dafür eine gerechte Einschaltquotenstrafe. Ich frage mich nur: die können nicht so doof sein. Die wissen das doch. Werden ihre Spitzenleute von den Pay-TV-Oligarchen – Marktführer in Deutschland nach dem Abtritt des Trump-Machers Rupert Murdoch nun dieser grundsympathische Mr. Blavatnik – querfinanziert?

Gestern hatte das ZDF mal wieder einen breitgetretenen Samstagabend-Show-Quark – über drei Stunden lange Langeweile mit unter 3 Mio. Zuschauer*inne*n (von 85). Da schaffte sogar der mittelmässige ARD-Krimi mehr.

Durch diesen Showquark startete das Unaktuelle Sportstudio erst nach 23.30 h. Weil das selbst dem ZDF etwas peinlich ist, bietet es den Zuschauer*inne*n unter 70 die gleiche – längst aufgezeichnete – Sendung in seiner Mediathek schon um 22.30 h an. Die Älteren, die mit Mediatheken nicht umgehen können, sind dann schon im Bett. Blieb noch gut 1 Mio., die es linear zu glotzen bereit war.

Wenn darunter noch BVB-Fans waren, werden sie ihre TV-Kiste vor Wut aus dem Fenster geschmissen haben. Das angebliche “Spiel der Woche” – so nennen die was-mit-Medien-Oligarchen im Bündnis mit der DFL eine Partie des Tabellensechsten gegen den Tabellenzwölften – eröffnete nämlich das unaktuelle Studio gar nicht, wie es das sonst jede Woche tut. Denn begonnen wurde, nach dem üblichen Langweiler-Geschwätz mit den eingeladenen Studiogästen (einer aus Stuttgart und einer aus dem Eishockey), mit dem Spiel der unter Fussballfans am meisten verhassten Teams der Bundesliga in Leipzig, dessen “heisse” Nachricht war, dass der deutsche Fussballmeister theoretisch immer noch nicht deutscher Fussballmeister ist.

Jetzt sagen Sie mir doch mal bitte: wer wollte das gestern um 23.40 h wissen? Mehrere mir persönlich bekannte Fans haben dem BVB nach seinem Deal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall – manche glauben ja, das sei ein deutscher = europäischer Rüstungskonzern, haben wir gelacht – abgeschworen. Sie haben hoffentlich gestern Abend gut geschlafen (wie ich). Die Übrigen sind vor Wut im Wohnzimmer auf und ab gelaufen, haben Flüche auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen ausgestossen, und sich noch ein Bier aus dem Kühlschrank geholt. Denn der Sendeauftrag des ZDF ist offenbar, dem Mr. Blavatnik Abonnements über den Tisch zu reichen … Steht bestimmt im ZDF-Staatsvertrag, suchen Sie mal die Stelle …

Update abends

Gerechte Strafe für die fanfeindliche TV-Oligarchen-gerechte Spieltagsgestaltung: der wie immer siegreiche Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum – hat noch jemand mitgezählt? – konnte den Titel nicht mit dem ganzen Team im Stadion feiern, sondern jeder Einzeln “auf dem Sofa”. Langweiliger (und TV-ungerechter 😉 ) geht es nicht. Auch eine Art Gerechtigkeit …

...dem Westfalenstadion - das 40 Jahre Interview

Es musste wirklich erst 40 Jahre alt werden, bis es an die Öffentlichkeit tritt. In einem Exklusiv-Interview spricht das Westfalenstadion offen und ehrlich über Gewichtzunahmen, Solarien, Klassenkameraden und seine schönsten Erinnerungen.

schwatzgelb.de
Hey #dfb #dfl wann schickt ihr endlich mal schlaue Betrüger als #Schiedsrichter? Die schlechten haben wir schon alle durchschaut #fcsp #fcspvfb
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Minnesota Gov. Tim Walz gave his 2025 State of the State speech before the Minnesota legislature. While much of it was typical of such speeches, he also harshly criticized the Trump administration in plain language.
The vid includes the entire speech as well as 5 minutes of pre-speech activity in the chamber.
#TimWalz #Minnesota #DFL #MinnesotaLegislature #StateOfTheState #DonaldTrump #MAGA #USPolitics

https://www.youtube.com/watch?v=q-ggJGSt1L0

Gov. Walz delivers State of the State Address

YouTube

Habe mal wieder eine #Podcast Empfehlung.Der #DFL Players Podcast hat eine neue Staffel rausgebracht, in der geht es um #Trans im Fussball. Ich fand es sehr interessant und informativ

Hier der Link zum Trailer

https://pca.st/episode/a41ae5bf-b261-4737-9a7b-6d77d5cc2e19

Evtl. auch als Hörempfelung in der Lage des @MillernTon

Trailer: Trans im Fußball - Players – Der Sportpodcast

Charlotte will Fußball spielen. Aber als Transfrau stößt sie immer wieder auf große Hürden. Auch ihren inneren Konflikt nimmt sie mit aufs Feld: Wo gehöre ich dazu? Wie schnell darf ich rennen? Und: Wann bin ich trans genug? *Die Schreibweise "Transfrau" hat Charlotte selbst für sich gewählt.

Pocket Casts

Ligaspiele in den USA? Eine solche Entwicklung erscheint in der aktuellen Zeit völlig absurd. Sie offenbart den moralischen Zustand des kommerziellen Sports und wirft Fragen über die Integrität und Werte der beteiligten Verbände und Vereine auf.
#Fussball #DFL #UEFA #FIFA

https://www.sportschau.de/fussball/europaeische-ligaspiele-in-usa-immer-wahrscheinlicher,fussball-1626.html

Europäische Ligaspiele in den USA immer wahrscheinlicher

Meisterschaftsspiele europäischer Ligen in den USA werden immer wahrscheinlicher. Eine rechtliche Hürde wurde nun aus dem Weg geräumt.

sportschau.de
@FotoVorschlag
'Dinge die mit "P" beginnen oder so aussehen ...'
Pyro im Millerntor-Stadion beim Spiel FC St. Pauli - Hamburger SV am 1.2.23. Ergebnis 2:2.
Die #DFL bestraft das in der 2. BL dann wie folgt:
Abbrennen von Pyro (je Gegenstand): 600 EUR
Abschießen von Pyro (je Gegenstand): 1.500 EUR.
🤷
#FCSPhsv #FCSP #hsv
#FotoVorschlag
Die Ansagen der Schiris sind zu hölzern und nach Vorschrift. Die sollten einen wie Ed Hochuli engagieren, der ihnen erklärt, wie das lockerer und informativer geht. #bundesliga #dfb #dfl

a referee wearing a nfl hat is...
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