@purze1 @rosaluxstiftung Es gibt ein paar sehr grundsätzliche Dinge, die man erst einmal anerkennen muß, um überhaupt zu begreifen, in welcher Situation sich die Menschheit befindet. Erstens: Egal, was wir tun, egal, was wir erfinden und produzieren, wir sind und bleiben Tiere. Wir sind große allesfressende Landwirbeltiere und als solche Teil der Ökologie der Landschaften, in denen wir leben. Wir unterscheiden uns auf dieser fundamentalen Ebene in nichts von irgendeiner anderen Spezies von großen landlebenden Allesfresser-Säugetieren.
Mit dem, was wir der Ökologie dieses Planeten antun, beschädigen wir die Biosphäre und verkleinern die ökologischen Nischen für große Landwirbeltiere wie uns. Wenn wir das nicht ziemlich plötzlich in den Griff bekommen, werden wir am Ende aussterben. Unser Aussterben mag sich über Jahrzehntausende hinziehen, weil wir sehr intelligent sind, aber wenn die Biosphäre ruiniert ist, braucht sie ein paar Millionen Jahre, um sich zu erholen. Wir befinden uns ganz offensichtlich am Beginn eines großen Massenaussterbens, des 6. Massenaussterbens der Erdgeschichte, und bei solchen Ereignissen verschwinden große Landwirbeltiere wie wir ganz einfach, nur die kleinen Tierchen, die wenig Nahrung und Platz benötigen und sich leicht in Spalten und Ritzen vor tödlichen Hitzewellen verkriechen können, überleben.
Egal, was wir tun, mit Erwerbsarbeit und Industrieproduktion machen wir alles nur schlimmer. Das Problem heißt Entropie. Je mehr Leistung ein System aufbringt, also je mehr Energie es pro Zeit umsetzt, desto schneller erhöht es die Entropie in seiner Umgebung. Je mehr wir machen, je mehr Geräte wir herstellen und betreiben, je mehr Profite wir erwirtschaften, desto mehr Störungen bringen wir in alle möglichen planetaren Systeme, bis diese sich nicht mehr selbst stabilisieren können und chaotisch herumzucken, um schließlich zu kollabieren. Die einzige Lösung ist eine radikale Schrumpfung, ein hartes Zurückfahren von praktisch allem auf das schier Überlebensnotwendige.
Die Ursachen dafür liegen in elementaren physikalischen, chemischen und biologischen Fakten, in Naturgesetzen, die sich weder durch menschlichen Erfindungsgeist noch durch eine parlamentarische Zweidrittelmehrheit ändern lassen.