Nun Oskar Maria Grafs Bauernroman "Der harte Handel": Duckmäusertum, kleinlicher Egoismus und Geiz. Überaus treffend die Ansichten der immer missmutigen Altbäuerin: Sie "empfand jegliche Arbeitserleichterung als fast sündhaft". "Von Kind an hatte sie sich geplagt, andere sollten's auch nicht besser haben. [...] Plage muss jede Arbeit sein, sonst galt sie nichts." Eine Haltung, die 100 Jahre später immer noch Gültigkeit hat.

#Literatur
#OskarMariaGraf
#Bauern

Faschisten, Autokraten, Marktradikale und radikalisierte Konservative reden von "Entbürokratisierung" und meinen damit den Abbau von Bürgerrechten, Gleichschaltung, Säuberungen, Diskreditierung und Schließung ihnen nicht genehmer Behörden.

https://taz.de/Essay-ueber-staatlichen-Autoritarismus/!6129942/

@sandhoferlitter Ich vermutete, dass die O. M. Grafs "Dorfbanditen" eine Ausgliederung der ersten Kapitel aus "Wir sind Gefangene" sein könnten. Dürfte aber nicht der Fall sein, jene sind 1932 erschienen, diese 1926. Allerdings beginnt auch dieses Buch mit der Kindheit (1905, Graf war 11 Jahre alt), mit Schlägen (durch den älteren Bruder) und Arbeit, endet mit dem Jahr 1918. Bisher sehr gut lesbares, zeitgeschichtliches Dokument, leider immer noch aktuell.

#Literatur
#OskarMariaGraf
#Kindheit

Literarischer #22Juli

„Nirgends stirbt die Illusion des Außergewöhnlichen schneller als in der Emigration.“

#OskarMariaGraf #DerAbgrund Geburt 1894

Diese Revolution hat kein Lied
heute8.11. und 5.12.25 um 20h im
http://FraunhoferTheater.de #München

Ein bewegender Rückblick des „Kollektiv Herzfeld“ zu Texten von #OskarMariaGraf und #VictorKlemperer

... die erste #Demokratie auf dt. Boden von der Ausrufung des Freistaats #Bayern, dem Wahlkampf, #KurtEisner's Ermordung – sowie der Gründung und blutigen Niederschlagung der bayerischen #raeterepubliken

In Bildern und Texten präsentiert, #Demokratie zum neu entdecken: nach 111 Jahren ...

Perle versagt

“Sturm kommt auf” – Kritiksieger und Quoten-Versager

Vorweg: ich habs noch nicht gesehen. Werde es aber noch. Ganz sicher. Mein Festplattenrecorder hat es gesichert, denn das ZDF hält die Mediathekverfügbarkeit geheim. Wie kommichdrauf?

Zunächst mal der Stoff. Der ist von Oskar Maria Graf, der mutmasslich linkste Bayer, der mir je untergekommen ist. In der West-BRD wurde er mehr ignoriert als verfemt (das auch), und weil der so dermassen unverständliches Hochbayrisch sprach, war er für den Ruhrpott, in dem ich aufwuchs, kulturell nicht wirklich zugänglich. Aber gerade das machte ihn für mich interessant. Dass in der Verfilmung seines Stoffs Sigi Zimmerschied und Josef Hader Hauptrollen spielen, zieht mich zusätzlich an. Hätte nur noch Gerhard Polt gefehlt. Mit dabei ausserdem die verehrungswürdige Verena Altenberger.

Normalerweise fährt das absendende ZDF montags immer einen für die Konkurrenz deprimierenden Quotensieg ein. Irgendwas mit Krimi, was der “Degetoisierung” bei der ARD in nichts nachsteht. Gestern nicht. Das spricht für den Film, der quotenstrategisch selbstverständlich von den drei “Barnabys” auf ZDFneo kannibalisiert wurde. “Sturm kommt auf” schaffte im ersten Teil nur 3 Mio., im zweiten 2. Die über 10 Jahre alten “Barnabys” waren nur knapp dahinter: nach der Tagesschau 2 Mio, im dritten Teil um Mitternacht immer noch eine.

Selbstverständlich tut das nichts zur Sache, also zur Qualitätsfrage. Aber so denken die Strateg*inn*en in den Führungsetagen der von uns finanzierten Medienanstalten. Es wäre eine neue Nachricht, wenn jemand dort Führungskräfte entdeckt, wie z.B. er einer war.

Wilhelm von Sternburg war in diesen Strukturen berufstätig. Als ich 1973 bei den Essener Jungdemokraten begann aktiv zu werden, gewannen wir ihn als damaligen NRZ-Redakteur für die Moderation einer Podiumsdiskussion zum Thema “Kirche und Staat” im Essener Jugendzentrum. Das war mein erstes Organisator-Abenteuer, und es gelang, nicht zuletzt dank ihm.

“Sturm kommt auf” wird nun hier von seiner Tochter Judith von Sternburg/FR euphorisch rezensiert (und anders als bei den Andern ohne Paywall, aber mit nervender Werbung zugunsten des Milliardärs Ippen): “‘Sturm kommt auf’ im ZDF – Nur nicht einlassen damit – Der Aufstieg der Nazis und wie die meisten das so hinnahmen: Das ZDF zeigt ‘Sturm kommt auf’ nach einem Roman von Oskar Maria Graf.”

Wenn Sie das immer noch nicht überzeugt, dann gucken Sie doch irgendeinen Trash.

im Goldenen Anker in der Schillerstraße München …

fand ab 1916 ein Treffen mit dem Kulturjournalisten und Zeitungs-Redakteur, früher für den „VORWÄRTS“ der SPD,  Kurt Eisner statt, auch mit vielen Frauen, damals noch nicht wahlberechtigt, oft Munitionsarbeiterinnen, auch Literaten wie  Ernst Toller kommen dazu, Erich Mühsam bekommt mal Hausverbot, weil er mit seinem Radikalismuszu sehr stört, auch Oskar Maria Graf schreibt darüber.

Montagsgespräche“, wie sie Kurt Eisner und die USP nach der Abspaltung von der SPD im Gasthaus zum Goldenen Anker in der Schillerstraẞe (damals 30, heute 34, https://www.derya.restaurant/Derya, Weite, Tiefe und Schönheit, die mit dem Meer assoziiert werden) in München führten,

mit aktuellen Beiträgen, was mich gerade in der Welt / Stadt bewegt, wie Kurt Eisner als Kultur-Redakteur vernetzt war, verwoben in der internationalistischen Seite der Sozialisten in der Schweiz, in der SPD, dann erst in der pazifistischen Bewegung mit Max Weber und dem jungen Ernst Toller, der bei diesem in Heidelberg studiert hatte,

und dann den Möglichkeiten, welche Gruppen in der Stadt schon arbeiten … und wie es zur Revolution kommen kann …

Damalige Gäste

Ausführlich in Steckbriefe gegen Eisner, Kurt und Genossen wegen Landesverrates Ein Lesebuch über Münchner Revolutionärinnen und Revolutionäre im Januar 1918 herausgegeben von Cornelia Naumann und Günther Gerstenberg http://www.edition-av.de

Weiteres zum Buch: https://raete-muenchen.de/steckbriefe-kurt-eisner-und-genossinnen

Von wegen Caféhaus-Literaten: Was neulich ferne Schrift-Stellende und Feuilletonisten den angeblichen „Träumern“ nachsagen, ist auf der bürgerlichen Schiene von oben herab wie pfeifen im Wald:

Wer von den Lebens-Verhältnissen der Menschen nichts wissen will, kann sie leichter verurteilen, ihre Ideen von Sozialismus und gerechtem Leben für alle Werktätigen für Spinnerei abtun.

Ein Symposium im heutigen Lokal Zum Goldenen Anker wird die Ideen zur besseren öffentlichen Erinnerung vom Denkmal im Ostfriedhof bis zu seinem Grab mit Gustav Landauer im jüdischen Friedhof, mit seinen Netzwerken und seinem Vorgehen, seinen Vorstellungen zu den Räten und den heutigen Bedeutungen, wie sie auch Hannah Arendt für die Demokratie sah, bis zur Bedeutung der Beiträge für die Politik der Frauen, die in jener Zeit nicht gewürdigt werden konnte.

10-2025-6-Erstes-Grab-Kurt-Eisner-Symposium-ReferentInnen.pdf

#bavarianmahatmaghandi #bayerischermahatmaghandi #ErichMühsam #ErnstToller #KurtEisner #sonjaLerch