Es kommt sehr regelmäßig vor, dass mir Nichtbehinderte sagen, ich soll doch bitte aufhören von mir selbst als „behindert“ zu reden, das wäre ja eine Beleidigung und würde meinen ach-so-tollen und inspirierenden Fähigkeiten gar nicht gerecht werden.

Sogar bei Inklusionsevents.

Und jetzt ratet, was ich nach Dutzenden solcher Ansprachen immer noch nicht gemacht hab.

„Behindert“ ist keine Beleidigung. Tut lieber was gegen den Ableismus den Leute an den Tag legen, die es so nutzen.

@kc Da gibt es ein paar solche Diskussionen. Ich soll mich nicht Autisty nennen sondern Mensch mit Autismus? Ich sei nicht behindert sondern habe eine Behinderung? Ich sei nicht chronisch krank sondern habe eine chronische Krankheit? Und fast immer sind die, die mir dies sagen nicht betroffen...

Und über meine angeblich rassistischen Haare haben sich bisher auch ausschließliich weiße Menschen beschwert... Ally, ja. Aber für ander entscheiden nimmt nur die Stimme...

@rootsandcalluses @kc

Ah - Die Sorte Anti-Rassisten welche dir sagen welche Rasse welche Frisur und Kleidung haben und tragen darf.  Total bekloppt.

Take care!

@monkee @kc Genau. Die Menschen, die ich mit meinen Haaren angeblich diskriminiere und denen ich ihre Kulturidentität abspreche geben Komplimente zu meinen Haaren.

@rootsandcalluses
Ich denke nicht, dass du von allen dafür Komplimente bekommen wirst. Vielleicht ist es auch einfach nur Höflichkeit.
Von Aminta Touré wirst du sicher keine Komplimente bekommen. Ich erinnere mich noch an eine Stelle aus ihrem Buch, in der sie beschreibt, wie ihr privilegierte, weiße Frauen mit Dreads erzählen wollen wie schlimm Rassismus ist und sie müßte doch etwas dagegen tun.

https://www.hugendubel.de/de/taschenbuch/aminata_toure-wir_koennen_mehr_sein-40796367-produkt-details.html

@monkee @kc

Aminata Touré: Wir können mehr sein bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.

Wir können mehr sein, Taschenbuch von Aminata Touré bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.

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@PhoebeEule @rootsandcalluses @monkee @kc
1) Ich habe mich ein wenig mit dem Hintergrund von Dreadlocks beschäftigt, weil mir wichtig ist, Begriffe respektvoll und im richtigen Zusammenhang zu verwenden. Außerdem habe ich früher immer gerne solche geflochtenen Zöpfe tragen wollen. Erst viel später habe ich gelernt, dass diese Zöpfe, oft Braids oder Box Braids genannt, und Dreadlocks zwei ganz unterschiedliche Frisuren mit jeweils eigener Geschichte und Bedeutung sind.
@PhoebeEule @rootsandcalluses @monkee @kc
2) Braids haben ihren Ursprung in verschiedenen afrikanischen Kulturen. Sie wurden nicht nur aus praktischen Gründen getragen, sondern hatten oft auch soziale oder familiäre Bedeutungen, zum Beispiel zur Darstellung von Stammeszugehörigkeit, Alter oder sozialem Status. Dreadlocks hingegen sind eng mit spirituellen Bewegungen wie dem Rastafaritum verbunden.
Mir war wichtig zu verstehen,....

@PhoebeEule @rootsandcalluses @monkee @kc
3)...woher diese Stile kommen, was sie bedeuten und wie ich respektvoll damit umgehen kann.

Der Ausdruck „Dreadlocks“ stammt aus dem Englischen. „Dread“ bedeutet so viel wie Furcht oder Ehrfurcht, „locks“ steht für Locken. Besonders bekannt wurde der Begriff durch die Rastafari Bewegung auf Jamaika. Für viele ihrer Anhänger sind Dreadlocks ein tiefes religiöses und kulturelles Symbol. Sie nannten sich selbst „Dreads“,...

@PhoebeEule @rootsandcalluses @monkee @kc
4)... was „Gottesfurcht“ oder „Respekt vor Gott“ ausdrücken sollte. Von außen jedoch wurden ihre Haare oft als ungewöhnlich oder furchteinflößend empfunden, woraus sich schließlich die Bezeichnung „Dreadlocks“ entwickelte.
Immer wieder höre ich, dass Dreadlocks angeblich auf Sklavenschiffen entstanden seien. Diese Vorstellung hält sich hartnäckig, doch es gibt keine gesicherten historischen Belege dafür....
@PhoebeEule @rootsandcalluses @monkee @kc
5)...Was allerdings stimmt: Verfilztes, gedrehtes oder geflochtenes Haar gab es schon in vielen Kulturen, lange vor der Kolonialzeit. Es wurde unter anderem spirituell, symbolisch oder ganz praktisch getragen, zum Beispiel in Afrika, Asien, im alten Ägypten oder bei indigenen Völkern.....
@PhoebeEule @rootsandcalluses @monkee @kc
6)...Mir ist es wichtig, solche Hintergründe zu verstehen, ohne dabei vorschnell zu urteilen. Und auch wenn sich Bedeutungen mit der Zeit verändern, finde ich es wertvoll, Menschen zuzuhören, für die solche Symbole Teil ihrer Identität sind.