Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat kürzlich gefordert, das Betriebsverbot für uralte Gasheizungen aufzuheben. Es war nicht ganz leicht, rauszufinden, was sie damit genau meinte und wie viele Heizungen das betreffen würde. Spoiler: Viele sind es nicht. Ein Thread. (1/11)
Das Thema scheint der Ministerin jedenfalls sehr wichtig zu sein. Schon in ihrer Antrittsrede im Bundestag erklärte Reiche: „Als erste Maßnahme werden wir das Betriebsverbot für Heizkessel abschaffen.“ (2/11) https://youtu.be/kHvTcPATH_U?t=594
Bundestagsdebatte zum Regierungsprogramm Wirtschaft und Energie am 15.05.25

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Im Podcast Table.Today spezifizierte sie kurz darauf, es gehe ihr um das „Betriebsverbot für Gasthermen, die vor 1991 eingebaut wurden“; dieses müsse zurückgenommen werden, „um wieder Ruhe in den Markt zu bekommen“. (3/11) https://shows.acast.com/tabletoday/episodes/wie-springt-die-wirtschaft-wieder-an-frau-reiche
Wie springt die Wirtschaft wieder an, Frau Reiche ? | Table Today

In Fachkreisen sorgte diese Äußerung für Verwunderung, denn dieses Verbot besteht seit 2020; die Heizungen, die davon betroffen waren, sind also in der Regel längst stillgelegt, sodass eine Streichung dieser Regel in der Praxis wenig verändern würde. (4/11)
@mkreutzfeldt Als eine, die 2004 eine Gasheizung von 1989 übernommen hat, frage ich mich: gibt es solche Dinger noch? Unsere hat, trotz sorgfältiger Wartung, vor ein paar Jahren einfach so den Geist aufgegeben ...

@lipow @mkreutzfeldt

Bei uns ähnlich. In unserem Altbau fing vor gut 5 Jahren der 1991er-Ölbrenner an zu zicken, die Elektronik war ein Fall fürs Deutsche Museum. Wir haben ihn dann 2021 durch eine Wärmepumpe ersetzt, die trotz nicht optimaler Dämmung und normalen Heizkörpern eine JAZ von 3,3 liefert. Und wir haben in diesem Zuge erst gemerkt, dass der alte Brenner mindestens 30% der erzeugten Energie durch den Kamin gejagt hat.

@Real_Tom Das ist schon krass, aber wahrscheinlich nicht untypisch. Unsere Gasheizung gab leider plötzlich und unerwartet mitten in einer Kältephase (Januar) auf, so dass wir nur durch (immerhin moderne Brennwerttechnik) Gas ersetzen konnten, , weil es einfach noch keinen Plan gab & von heute auf übermorgen Wärmepumpe nicht machbar war. Steht aber an, sobald hier die städtische Wärmeplanung abgeschlossen ist und wir wissen (hoffentlich), ob wir ans Fernwärmenetz können oder nicht @mkreutzfeldt

@lipow @mkreutzfeldt

Solche Uralt-Heizungen benötigen ja eine Abgastemperatur von ca. 140 Grad, damit der Kamin nicht durch Kondensat versottet. Und diese Wärme ist dann verloren.