Nur geschätzt!

50 Prozent des Contents auf Mastodon sind Posts, die erbost auf irgendeine Paywall hinweisen.

Die gleichen Leute werden aber vermutlich selbst doch gern für ihre Arbeit bezahlt.

Und sie haben einen Adblocker. Oder drei. Und Noscript, Privacy Badger und sonst noch alles Mögliche. Und suchen sich nach dem Motzen dann einen archive.xx-Link. Aber erst wird gemotzt!

Das sind also Leute, die Journalismus nur als ehrenamtliches Hobby akzeptieren können. Oder?

@chrisstoecker
Geschätzt haben ein Großteil der Leute auf Mastodon irgendein Abo, irgendeinen Dauerauftrag oder unterstützen sonstwie unabhängigen Journalismus.

Nur bezahlen vielleicht die meisten hier viel lieber mit Geld, als mit Daten (die dann übrigens auch seltenst den Journalisten zugute kommen).

Was erheblich fehlt ist eine einfache Möglichkeit einzelne Artikel zu entlohnen.

@Chaotica Und Du glaubst, das kommt schneller, wenn man bei Mastodon jeden anpöbelt, der einen Link zu einem kostenpflichtigen Artikel (Medium egal) postet?

@chrisstoecker
Das wäre jetzt eine sehr freie Interpretation meiner Worte.

Nein, glaube ich nicht. Ich mache das auch nicht. Generell liegt mir pöbeln nicht besonders. Und andere Menschen anpöbeln schon gar nicht.

Aber gar nicht darüber zu diskutieren bringt auch keine Lösung, oder?

@Chaotica Mit mir zu diskutieren bringt auch nichts. Ich bin Hochschullehrer und freier Autor. Ich bin weder Verleger noch Chefredakteur noch Plattformbetreiber. Und doch werde ich permanent angepöbelt, wenn ich Paywall-Links zu Medien poste, für die ich selbst selbstverständlich bezahle. Im Brustton der Selbstgerechtigkeit. Und das geht nicht nur mir so. Es ist eine Norm. Eine kaputte imho.
@chrisstoecker @Chaotica
Wenn du direkt beim Post auch mit dazu schreibst, dass er hinter einer Paywall ist, dürfte das die Sache verbessern.
Denn natürlich nervt es, eine Vorschau zu lesen, klingt interessant, man will weiter lesen, klickt, Paywall. Man geht frustriert weg.
Wir sind alle stark gefordert, alle Nase lang muss man sich mit frustrierendem Mist rumschlagen, da können schon Kleinigkeiten viel ausmachen.
Ansonsten: was Chaotica sagt. Man kann einfach nicht für alles zahlen.

@MaryMarasKittenBakery @chrisstoecker @Chaotica

Ja, es hat sich meiner Meinung nach als Netikette etabliert, darauf hinzuweisen.

Es kann selbstverständlich jeder Bezahlartikel verknüpfen und sollte dafür nicht angestänkert werden.

Die Grundannahme, wenn jemand in einem Beitrag eine andere Seite verknüpft, ist aber: hier will jemand etwas mit mir teilen. Wenn diese dann unvorbereitet auf die Bezahlebene wechselt, fühle ich mich nach leichter Lockvogelart angefüttert und stehengelassen.

@hp @MaryMarasKittenBakery @Chaotica Genau das ist mein Punkt. Etabliert hat sich (aber mit „Netiquette“ hat das nichts zu tun) Leute anzupampen, die arglos Links zu Artikeln aus Angeboten posten, für die sie ein Abo haben. Und auch hier noch mal die Frage: Sollte man dann nicht auch Leute anpampen, die Filme oder Bücher empfehlen? Nur der Ausgewogenheit halber? Weil, „Lockvogel“ und so?

@chrisstoecker
Gemeint war:
Etabliert hat sich, bei einem Link darauf hinzuweisen, dass das ein Bezahllink ist, damit man selbst entscheiden kann, ob man drauf klickt oder nicht.

Bei Filmen oder Büchern sieht man vergleichsweise selten "Schaut euch den Film an!" / "Lest das Buch!" ohne weiteren Kommentar warum, wieso, weshalb.

(Und selbst dann wäre immanent klar, dass das was kostet.)

@hp @MaryMarasKittenBakery

@Chaotica

Ja, bei Büchern und Filmen ist die Grundannahme bei mir eine andere, da gehe ich von Kosten aus, wenn da nicht ausdrücklich so etwas wie "kostenlos als PDF" o.ä. dransteht.

Bekannten würde ich jedenfalls nie einfach unkommentiert eine Bezahlseite schicken, ist vielleicht unterschiedlich je nach soz. Kreisen.

@chrisstoecker

Aber bitte sehen Sie mir die Wortwahl nach, die war zugegeben überzogen und drückte inneren Reflex statt nüchterner Betrachtung aus.

@MaryMarasKittenBakery