"Sowohl [Finanzsenator] #Freytag als auch Jean-François #Decaux, Deutschlandchef des Unternehmens, bezeichneten #Hamburg „als Filetstück“ der #Außenwerbung in Deutschland."

Das war 2007. Damals versprach Freytag vollmundig, unsere #Stadt werde dadurch "nicht mit #Werbeanlagen vollgepflastert".

Quelle: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article1291343/Werberechte-fuer-500-Millionen-Euro-vergeben.html

500 #Millionen, was bedeutet das? Und was zahlen wir dafür? (Denn das tun wir: vielleicht nicht mit #Geld, aber mit anderen Gütern - die auch schützenswert sind.)

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Außenwerbung: Werberechte für 500 Millionen Euro vergeben

Nach einem europaweiten Wettbewerb vergab der Hamburger Senat die Werberechte in der Stadt an die Firmen JCDecaux Deutschland GmbH und Deutsche Städtemedien GmbH als Teil der Ströer-Gruppe. Die Hansestadt erhofft sich neben den vertraglich vereinbarten 508 Millionen Euro sogar noch weitere Erträge.

WELT

Dieses #Versprechen von Senator Freytag ist aus heutiger Sicht einfach nur putzig:

https://www.hamburg-werbefrei.de/wp-content/uploads/2024/06/karte.html

Es gibt infolge der #Verträge 2750 solcher #Werbeanlagen allein im Straßenraum. Die in den #UBahn-Höfen der #Hochbahn und den #SBahn-Höfen der #DB (S-Bahn #Hamburg) noch gar nicht mitgezählt.

#Stadthausbrücke, #Altona, #Schlump, #Jungfernstieg - überall muss jede #Hamburger:in, die pendelt, derart viel und krasse #Werbung ertragen wie nie zuvor:

https://tube.tchncs.de/w/50e0637f-3039-4084-9670-c245c8635f47

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Die #Stadt wurde also vollgepflastert. Und zwar dauerhaft.

#Stadtmöblierung ohne #Werbung wäre aber finanzierbar. Uns fehlt da jedenfalls nicht die #Phantasie. 🤔

Die #Werbung hat aber nicht einfach bloß keinen #Mehrwert (±)

Sie verringert nach dem Empfinden Vieler die Qualität der Umgebung sogar (➖)

Das fällt bei "500 #Millionen" unter den Tisch - aber woraus werden die erwirtschaftet?

Aus "Blickkontakten".

Unsere Blicke werden dafür verkauft.

Wir zahlen - nur anders.

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Aber ... da kommt oft der Einwand:

"Werbung ist wichtig für die #Konjunktur".

Selbst wenn: wofür ist die Konjunktur denn gut, wenn sie kein gutes Leben ermöglicht, sondern den Alltag mit Werbung vergällt?

Ist es denn übertrieben, sich eine ruhigere Stadt zu wünschen? "Gibt es denn keine wichtigeren Themen?"

So lautet ein anderer Einwand.

...

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Nun. Auf diese schnippischen Fragen gibt es ebenso schnippische Antworten 😉:

"Wer Werbung persönlich so gern hat und damit die Wirtschaft retten will, kann sie sich gerne in beliebiger Menge auf das eigene Smartphone laden und gucken."

Denn die Frage nach mehr Regulierung von etwas, das die Allgemeinheit betrifft, ist ja nicht symmetrisch.

Wir fordern #Wahlfreiheit: #Werbung gehört zur Stadt, aber nicht unbedingt in jedem Ausmaß und in dieser Form, bei der man nicht mehr weggucken kann.

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Außerdem gibt es objektive Gründe, die Belastung von Mensch und Umwelt durch zuviel reizintensive #Werbung in der Stadt ernstzunehmen.

Es handelt sich ja um eine flächendeckende Veränderung des Stadtraums, nicht um ein isoliertes Ärgernis.

Allein im #Straßenraum sind >400 Anlagen digital und spielen unablässig #Videoclips ab.

18 #Stunden am Tag. An #Bushaltestellen, Straßenrand, #Radwegen, #Kreuzungen, sogar neben #Ampeln & #Verkehrszeichen!

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Die allgegenwärtige, leuchstarke, bewegte und digitale #Werbung Auswirkungen hat Auswirkungen auf viele Felder:

❌ Verkehrssicherheit? Egal.

❌ Wohlbefinden? Egal.

❌ Psychische Belastung? Egal.

❌ Kinder und Jugendliche? Volle Kanne zugeballert.

❌ Körperliche Belastung durch nächtliche Lichtimmissionen? Egal.

Auf welchen Betrag man wohl käme, wenn man die Kosten für die Verschlechterung in diesen Bereichen beziffern würde?

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500 #Millionen Vertragsvolumen über 15 Jahre, wow, das klingt viel. 💰💰💰

Aber die Rechnung ist nicht vollständig ohne die (auch immateriellen) Schäden, die die Allgemeinheit trägt.

Niemand übernimmt dafür Verantwortung. Es wird so getan, als ob das Geld "umsonst" wäre.

Von einer "Entlastung" des Steuerzahlers durch #Werbung zu sprechen, finden wir zu kurz gedacht.

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Aber nun die #gute #Nachricht:

Die #Verträge von 2007 mit #STROER und #WalLDecaux laufen 2026 aus.

Die Rechnung lässt sich nicht mehr ohne uns machen. Denn jetzt hat #Hamburg hat die Gelegenheit, umzusteuern.

Mit einem #Werberegulierungsgesetz, das nach der wachsenden Reizüberflutung der letzten Jahre wieder einen vernünftigen Rahmen für #Außenwerbung setzt.

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15.000 Unterschriften in der 1. Phase für unser Regulierungsgesetz sowie eine absolute Blamage vor Gericht haben #Senat und #BVM noch nicht gereicht ...

Der Senat meint sogar, den Bürger:innen bezüglich der Neuausschreibung keine Rechenschaft schuldig zu sein.

Stattdessen verbreitet ein Senator öffentlich Halb- und Unwahrheiten, um unser Anliegen möglichst im falschen Licht darzustellen:

https://de.linkedin.com/posts/andreas-dressel-1769b6275_hamburgwerbefrei-activity-7316834890287599616-26V-

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#hamburgwerbefrei | Andreas Dressel | 32 Kommentare

Konsequent wäre es gewesen, wenn die Initiative #HamburgWerbefrei auf Plakate 🪧 verzichtet hätte - so widerlegt sie sich selbst😉! Auch wenn es im Einzelfall mal nervt, gehört Werbung zu unserer bunten Stadt 🌆 dazu. Sie hilft mit, unsere Stadt-Möblierung modern & sauber zu halten (müsste sonst der Steuerzahler bezahlen🤨). Wir sind auch eine Stadt der Medien, Agenturen & Werber. Schwer vorstellbar, Werbung auf öffentlichen Grund in Hamburg ganz zu verbannen. Und: Wollten wir nicht alle weniger auf Verbote setzen, weniger auf diese absolute Haltung, mehr auf Kompromisse & Toleranz? Deshalb: Ich werde bei der Initiative NICHT unterschreiben ✍️ & hoffe, viele Hamburgerinnen & Hamburger ebenfalls nicht… | 32 Kommentare auf LinkedIn

Einer ehrlichen Debatte möchte man sich wohl nicht stellen - ein "#Nein" der Bürger:innen zum Ausverkauf der Stadt an die Werberiesen um jeden Preis vermeiden -

Indem man die Frage gar nicht erst stellt!

Denn das wollen wir jetzt erreichen: über ein #Volksbegehren zu einem #Volksentscheid zu kommen.

Ein #Kompromiss ist auch noch denkbar - aber mit einem solch bürgerfernen #Senat unwahrscheinlich.

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Eine Milderung der #Werbebelastung ist unter diesen Umständen nicht in Sicht.

Im Gegenteil, die Werberiesen streben eine Volldigitalisierung ihrer Anlagen an - auch in #Wohngebieten.

Lasst uns diesen Irrsinn stoppen.

Damit unsere #Stadt wieder schön wird. Und für mehr Demokratie und Mitbestimmung: unterstütze #HamburgWerbefrei bis zum 13. Mai ⚓

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