@kallioke Ich bin Bibelleser, und kein Christ, Jude oder Muslim mehr. Und ich glaube an ein Leben vor dem Tod. Ich glaube, dass es in der Bibel um einen abstrakten Gott geht, der nicht von Menschen zu Herrschaft, Ausbeutung und Versklavung missbraucht wird. »Ich bin, die ich bin, und der ich sein werde.« Das ist der einzige Gottesname, den die prophetische Opposition zulässt, und auch den auszusprechen ist verboten, stattdessen adonai, der Herr. Alles Andere sind Titel. Die Göttin der Bibel ist die Göttin des Exodus in die Freiheit. Amos lässt den Gott der Bibel sagen: Ich hasse, ich verabscheue eure Feste, eure Opfer kann ich nicht riechen. Das Recht soll vielmehr fließen wie Wasser, Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Strom.
Es gab schon früher Menschen, die das verstanden haben. Thomas Müntzer. Tucholsky: Die Bibel ist ein radikales Buch, die Ausführungsbestimmungen lindern nachher Manches. Der antikapitalistische Dr. Martin Luther King. Ton Veerkamp, erst vor Kurzem gestorben. Gegenwärtig Dick Boer.