21/ Vor ein paar Jahren war ein langes Interview mit Wam Kat in der taz.
Er wohnt irgendwo in Brandenburg und versorgt lauter Protestevents mit veganem/vegetarischem Essen. Das Interview ist aus Corona-Zeiten, was natürlich übel für die #FlämingKitchen war, weil nichts stattfand. Sie leben von Spenden und er bekommt MiniJob-Gehalt.
Hier ein paar Passagen aus dem Interview:
„taz: Ist Ihr Alter dann eigentlich ein Thema für die jugendlichen Aktivist*innen?
Ach, die finden uns prima. Wir sind teilweise so alt wie ihre Großeltern.
taz: Bloß dass deren Großeltern wahrscheinlich nicht auf Demos im Suppentopf rühren …
Das ist ja das Motivierende. Es ist doch empowernd, wenn du auf Leute triffst, die noch mit 50 oder 60 Jahren an das glauben, was dir jetzt so wichtig ist. Auch wenn deine Eltern oder Großeltern sagen, das geht vorbei. Es gibt Leute wie uns, die immer noch ihre Überzeugungen haben, die sie schon vor 40 Jahren hatten und die den Kampf niemals abgehakt haben. Das ist ein wichtiger Teil, den wir als Extra mitbringen.
taz: Aber, Moment, das ist jetzt nicht besonders motivierend. Dass sich so vieles so wenig verändert hat, ist doch genau der Grund, warum sich viele vom politischen Aktivismus abwenden, ins Private zurückziehen. Haben Sie daran nie gedacht?
Nein.
taz: Warum nicht?
Weil es für uns nie ein Hype, sondern Überzeugung gewesen ist. Und dazu gibt es keine Alternative. Da hörst du nicht auf, weil du nach zwei Wochen oder Jahren nicht gewonnen hast. Wenn du einmal an Atomkraft dran bist, dann weißt du, dass es genau darum geht, dranzubleiben über Jahre und Jahrzehnte. Anders wird es sich nicht ändern. Mit dem Frieden ist es das Gleiche. Da arbeiten wir seit 40.000 Jahren dran, sollen wir jetzt aufgeben, weil wir es noch nicht geschafft haben? Oder dem Klimaschutz: Aufgeben heißt in dem Fall nicht nur Selbstmord, sondern auch die Ermordung des ganzen Planeten. Ich glaube noch dran, dass wir das stoppen können. Weil ich auch sehe, dass wir Schritte gemacht haben, an die vor 40 Jahren niemand geglaubt hat.“
Das war 2020. Gut, oder?
Hatte ich shcon mal die Niederschrift von der smaragdenen Felswand erwähnt? Das ist genau das: Die Kraft der Wahrheit ohne Falsch. Danke Wam Kat, für das Essen und so.
https://taz.de/Wam-Kat-von-Flaeming-Kitchen-im-Gespraech/!5695219/