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Mit dem #Enaktivismus Ansatz lÀsst sich exakt beschreiben, wie trans Personen ihre
#Transition erfolgreich durchziehen. NĂ€mlich durch verĂ€nderndes Tun mit Power. Durch Handlungen, die meine Umwelt verĂ€ndern und dadurch mir Erfahrungen bescheren, unter expliziten Einbezug des Körpers (embodied) und wiederum mein eigenes Denken, FĂŒhlen usw. verĂ€ndern. Es Ă€hnelt etwas dem Ansatz der
#Aktionsforschung. Beispiel: Wenn ich das erste Mal en femme ausgehe, so brauche ich meine ganze Vorstellungskraft, Fantasie, Erraten und Intuition. Mit vollem Körper Einsatz, angespannt mit jeder Muskelfaser, hypernervös, Höhen und Tiefen erlebend. Genauso mache ich die beglĂŒckenden Kongruenz-Erfahrungen, lerne ich meine Sehnsucht nach dem kompletten Körper genauer kennen. Ăberwinde den
#Spotlight Effekt. Meine alltÀgliche Lebenswelt wird eine andere. Ich probiere aus, bin Forschende in eigener Sache, Lernen passiert draussen, in freier Wildbahn, Praxis pur.
Im Gegensatz zu den #Konstruktivisten, die geistiges Denken und körperliches Handeln trennen («man muss sich erst einmal geistig gut vorbereiten, bevor man âŠ. »), erstmal genug Wissen aufbauen («Kennen Sie jemanden, den ich fragen könnte?«) und Unterbewusstes bzw. Emotionen draussen lassen («Ich brauche da nĂŒchterne Fakten»). Da wird nichts mit heisser Nadel gestrickt.
Enaktivismus: Es geht darum ein menschliches Wesen zu sein und nicht nur ein reflektierender, vorsichtiger BĂŒrger. Der Enaktivismus spielt in der ErlebnispĂ€dagogik und Kunsttherapie, aber in der Prosociality Therapy eine grosse Rolle. Btw: Kinder bzw. trans Kinder lernen spontan enaktiv.
Aus https://anthrowiki.at/Enaktivismus noch was Neurologisches:
Thomas Fuchs schreibt dazu:
âDas Gehirn ... ist kein abgesondertes Organ, das im SchĂ€del seine eigene Welt modelliert und auf dieser Basis Befehle in den Körper hinausschickt. Es ist vielmehr zuallererst ein Regulations- und Wahrnehmungsorgan fĂŒr den Gesamtorganismus. Der Körper ist der eigentliche âSpieler im Feldâ, auf dessen Homöostase und VerhĂ€ltnis zur Umwelt es ankommt, und dessen innere ZustĂ€nde geeignete Reaktions- und Verhaltensweisen veranlassen können. Zentrum und Peripherie stehen daher in engster Verbindung und beeinflussen einander in fortwĂ€hrender zirkulĂ€rer RĂŒckkoppelung.
Bewusstsein, so lautet das weitere zentrale Resultat, ist kein Produkt des isolierten Gehirns oder gar der Hirnrinde, sondern hat den Organismus als ganzen zur Grundlage... Die fortwĂ€hrende âResonanzâ von Gehirn und Organismus ist die Voraussetzung fĂŒr bewusstes Erleben. Durch sie wird der lebendige physische Körper zum subjektiven Leib. Basales Bewusstsein besteht in LebensgefĂŒhl, Befinden und Stimmung â es bildet ein Integral des jeweiligen Zustands des Organismus selbst, oder mit anderen Worten: es ist eine Manifestation der verkörperten SubjektivitĂ€t.â (Thomas Fuchs: Das Gehirn - ein Beziehungsorgan. Eine phĂ€nomenologisch-ökologische Konzeption. Kohlhammer, Stuttgart 2008 S. 147)