Sascha Lobo

@saschalobo
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Diskussionskultur ist nicht, wie unglaublich freundlich man auf Inhalte reagiert, denen man ohnehin zustimmt.

Sondern wie man mit Dissens oder Kritik umgeht.

"The medium is the message" (McLuhan) halte ich für halbfalsch. Aber Technik kann Inhalte natürlich prägen.

Mit 500 Zeichen schreibt man anders. Nach meiner Beobachtung ergeben sich hier (wo nicht Twitter imitiert wird) eher Mikro-Erzählungen mit inhaltlichen Bögen. 280 Zeichen führen oft zu Struktur-armem Aussagen-Stakkato. Mastodon scheint damit näher am Microblogging, wie Twitter mal kategorisiert wurde.

Zur Diskussionskultur: von einer angeblichen Mastodon-Freundlichkeit sehe ich wenig.

Ich hoffe, dass ich mich irre. Aber ich glaube nicht, dass Mastodon Twitters Platz einnimmt.

Drei Gründe:

• Twitter stellt globale Öffentlichkeit her, Mastodon ist dafür (noch) zu nerdig & funktioniert fliterblasiger

• Social Networks müssen sich ständig weiterentwickeln, das ist extrem teuer

• neue Social Networks brauchen Inhalte von Leuten, die damit Geld verdienen

Das alles ist auf Mastodon bisher schwierig. Es gibt eine Chance, dass sich das verändert. Ich halte sie nicht für groß.