Schengen-Tag
Heute ist der 14-Jun-2025. Heute vor 40 Jahren, am 14-Jun-1985, wurde das "Übereinkommen zwischen den Regierungen der Staaten der Benelux-Wirtschaftsunion, der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen" (Schengen I) unterzeichnet.
Das war auf viele Weisen ein bemerkensweter Schritt, denn noch zu Zeiten meines Großvaters wurde Frankreich in Deutschland gerne als "Der Erbfeind" bezeichnet.
https://www.youtube.com/watch?v=ByxuBE6_D3k
Musikalische Chronologie des Gemetzels über die Jahrhunderte
Der Weg zu dem, was wir heute haben war lang und schmerzhaft.
In Sankt Germanshof, einem Ort im Elsaß, der im Laufe der Geschichte wahlweise Frankreich oder Deutschland zugerechnet worde, kam es am 6. August 1950 zum sogenannten Grenzsturm: 300 europabegeisterte Studenten überrumpelten die Zöller, zerstörten die Schlagbäume, und rissen Grenzschilder runter, um sie durch neue Schilder zu ersetzen:
Sie bleiben in Europa.
Sie hissten die Europaflagge (den Entwurf von Duncan Sandys, Schwiegersohn von Winston Churchill, ein grünes E auf weißem Grund).
https://www.topfoto.co.uk/asset/4433807/
Das Schengen I Abkommen von 1985, unterzeichnet unter anderem von Mitterand und Kohl, hat jedoch nur die Grundlage zu offenen Grenzen in Europa gelegt. Das SDÜ 1990 jedoch (gemeinhin Schengen II genannt) erst regelt die Details wie man das machen will mit den offenen Grenzen und erst seit dem 26. März 1995 haben wir tatsächlich offene Grenzen.
Das ist eine der größten Errungenschaften von Europa, das Zeichen der Überwindung von Jahrhunderten gegenseitigen Mordens und ererbter Fehen, Feindschaften und Diskriminierungen.
Heute, 40 Jahre nach dem Abkommen, pissen Leute wie Dobrindt auf dieses Abkommen und ruinieren mit illegalen Grenzkontrollen die Arbeit von 75 Jahren Frieden und europäischer Vereinigung, um im Wettstreit mit faschistischen Populisten vermeintlich Boden gutmachen zu können.
Wir alle, als Menschen in Europa, müssen solchen Brandstiftern Einhalt gebieten und unsere Rechte als Europäer einfordern.
