Matthias Quent

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Professor of Sociology @ University of Applied Sciences Magdeburg
Die rassistische Debatte über Böller in Berlin ist so dermaßen dumm und oberflächlich, da fällt mir nicht viel mehr ein als:
Mehr Anstand als das halbe Land...
Okay, das ist ist ziemlich krass. Wahnsinn, was da auf uns zu kommt. Die kleine, aber richtige, Sonntagsrede hat #chatgpt in einer Minute geschrieben.

Veranstaltungshinweis: Morgen online:

#KLIMARASSISMUS – STRATEGIEN DER RECHTSPOPULISTEN IN BEZUG AUF DEN #KLIMAWANDEL

https://essq.de/index.php/klimarassismus-strategien-der-rechtspopulisten-in-bezug-auf-den-klimawandel/

Klimarassismus - Strategien der Rechtspopulisten in Bezug auf den Klimawandel - Essen stellt sich quer

15.11.2022  19:00 Uhr | Klimarassismus – Strategien der Rechtspopulisten in Bezug auf den Klimawandel | Vortrag und Diskussion mit Matthias Quent (Rechtsextremismus-Forscher, Hochschuldozent und Autor) Die immer stärker zu Tage tretende Klimakrise bietet nicht nur große Gefahren in ökologischer Hinsicht sondern ist auch ein „gefundenes Fressen“ für Rechtsextremisten. Ihr Ziel: Die fortschreitende Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft. Schon längst hat die extreme Rechte von daher den Klimawandel für sich entdeckt – nicht um die globale Erwärmung zu verlangsamen, sondern um...Weiterlesen Weiterlesen

Essen stellt sich quer
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Die rassistische Debatte über Böller in Berlin ist so dermaßen dumm und oberflächlich, da fällt mir nicht viel mehr ein als:
Gegen wildes Böllern spricht viel und Angriffe auf Rettungskräfte sind nicht zu rechtfertigen. Ein Ende des wilden Böllerns wäre gut für Gesundheit, #Klima, Tiere und Vernunft. Aber zur gesellschaftlichen Integration trägt eine an Symptomen herumdokternde Verbotsdebatte nicht bei. Die Rassifizierung soziale Probleme, wie wir sie im Diskurs um die #Silvesternacht in #Berlin derzeit erleben, verschleiert mehr Probleme, als zur Sprache kommen.

Niemand wird durch einen "Migrationshintergrund" zum Gewalttäter. Benachteiligung, Marginalisierung und Kriminalisierung, die Verweigerung von Chancen, Exklusion und Vorstellungen hegemonialer Männlichkeit sowie Klassismus tragen zu Verrohungen bei. Ein pseudowiderständiger Habitus der sich als entwertet und verlassen Wahrgenommenen ist radikalisierungsanfällig. Unabhängig von Hautfarbe und Religion.

Das Bildmotiv ist übrigens alt, solche Botschaften gibt es seit Jahren zu kaufen und zu sehen.

@MatthiasQuent

Vielen Dank für diese zusammenfassende Einordnung, die auch sehr schön geschrieben ist.

@MatthiasQuent Fängt ja schon damit an dass man migrantischen Menschen keine gleichwertigen Chancen in der Bildung und beim Zugang zu Jobs bietet.

So gibt's massenhaft Leute die in Deutschland gebohren und aufgewachsen sind aber mangels Staatsbürgerschaft z.B. nichtmals bei der Feuerwehr oder Rettungsdienst tätig werden dürfen, weil man diesen z.B. die Teilnahme am Funkerlehrgang verbietet.

Obwohl deren SÜ1 sauber ausfällt.

@MatthiasQuent

Neulich hat hier eine Frau von ihrem Jungen erzählt, der 3 (!) Jahre später für eine Demo Teilnahme, wo er angeblich straffällig geworden sein soll, vor Gericht landete.
Zum Glück wurde sie hellhörig als sie hörte, dass seine Personalien aufgenommen wurden und hat aus dem Bauchgefühl heraus gleich nach der Demo alle "Beweise" zum Tag gesichert, u.a. ein Video, das den angeblichen Vorfall zeigt.

Überraschung: Er hatte nichts getan außer dort zu sein. Erratet seine Hautfarbe.

@MatthiasQuent "Unabhängig von Religion" wage ich zu bezweifeln. Die verschiedenen Religionen sind ZU HEUTIGER ZEIT (bitte kein #Whataboutism wegen früherer Zustände) unterschiedlich anfällig bezüglich Radikalisierung und Fanatisierung (z.B. auch wegen der Frauenrechte). - Als Atheist bin ich persönlich übrigens für einen religionsunabhängigen Humanismus.
@MatthiasQuent Keineswegs oberflächlich: Der rassistischer Gestank bei dieser Debatte kommt nicht von der Berliner Polizei oder Feuerwehr, er kommt leider und maßgeblich von der rbb, (wobei bestimmte Politiker natürlich sofort dabei sind): bereits am 1.01. "wusste" rbb mehr als die Polizei. Es ist clever und gefährlich: Wenn Medien in den Händen der Rassisten sind.