Netzfund:
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Meine Tochter kam zu mir, als ich gerade meine Tasche für die Arbeit packte.
Ganz ruhig. Keine Tränen, kein Trotz.
Nur ein Satz:
— Papa... darf ich auf eine andere Schule gehen?
Ich hielt inne.
Fragte, ob etwas passiert sei.
Sie schüttelte den Kopf.
Ob sie keine Freundinnen habe?
Ein Schulterzucken.
Ob sie jemand geärgert habe?
Stille.
In dieser Nacht fand ich keinen Schlaf.
Am nächsten Morgen ging ich zur Schule — unter einem Vorwand.
Ich wollte sehen, was sie mir nicht sagen konnte.
Dann sah ich sie.
Am Zaun, mit ihrer Thermoskanne, die Schultern schmal.
Ein Junge verschüttete Saft auf sie, ein Mädchen machte heimlich ein Foto.
Gelächter.
Und sie stand einfach da, ganz still.
Als wäre das nichts Neues.
Am schlimmsten war nicht das.
Sondern die Lehrerin, die vorbeiging, alles sah — und weiterlief.
Als wäre mein Kind unsichtbar.
Zu Hause schrieb ich an die Schule.
Ich erzählte, was passiert war, was sie angedeutet hatte.
Dass ihre Sachen versteckt wurden, dass man sie verspottete, dass Fotos kursierten.
Die Antwort kam schnell:
„Das sind nur Kindersachen. Wir kümmern uns.“
Aber niemand tat etwas.
Am Abend fragte sie leise:
— Hast du darüber nachgedacht?
Ich nickte.
Und sagte, dass sie nie wieder dorthin müsse.
Sie stellte ihre Tasche in die Ecke.
Atmete tief aus.
Wie jemand, der eine Last loslässt, die viel zu schwer war.
Heute geht sie auf eine neue Schule.
Nicht größer. Nicht moderner.
Nur menschlicher. ❤️
Dort sieht man sie an.
Nennt sie beim Namen.
Und sie kann endlich wieder lachen.
Ein Kind bittet nicht einfach so um einen Schulwechsel.
Es bittet, wenn es keine Kraft mehr hat.
Das Schlimmste ist nicht, was andere Kinder tun —
sondern was Erwachsene nicht tun, die es sehen.
Hört hin, wenn ein Kind leise wird.
Hinter einem „Ich will da nicht mehr hin“ steckt oft mehr, als wir ahnen.
Manche Schreie klingen wie Flüstern.
Lasst sie nicht ungehört verhallen.
Jedes Kind verdient Sicherheit. 🌙
#Mobbing #Bullying