Diese nervige Trinkgeld-Abfrage auf Bezahlterminals nimmt mir jede Barrierefreiheit weg, die kontaktlose Kartenzahlung gebracht hat, weil ich auf einmal sehen muss, was auf dem Touchscreen steht.

Nein, ich geb dem Verkaufsteam in der Bäckerei kein Trinkgeld. Auch wenn sie mit mir deutlich mehr Arbeit haben, weil ich das Angebot und die Preise auch nicht sehen kann.

Jetzt muss ich auch noch vertrauen, dass sie sich nicht heimlich oder „aus Versehen“ selbst Trinkgeld klicken.

Und nochmal viel nerviger finde ich, dass ich jetzt für nen Vorgang, bei dem ich nie Hilfe oder Assistenz gebraucht hab, jetzt auf einmal welche brauche. Dazu kommt dann, dass man da nicht selten eine ansonsten vielleicht unsichtbare Behinderung offenlegen muss oder zu persönlichem Smalltalk gezwungen wird. Oder man hört sowas wie „Sie sind viel zu jung um blind zu sein, wenn ich das mal so sagen darf“. 🤮

@kc

„Sie sind viel zu jung um blind zu sein, wenn ich das mal so sagen darf“.

Wie ich so was liebe!

"So jung und schon einen Schwerbehindertenausweis!"

"Ist aber nur ein Spazierstock, oder?" (Nein, ich falle sonst.)

"Wann war denn ihr Unfall?" (Das ist angeboren!)

"In dem Alter schon einen Schlaganfall!" (Nei-en!)

"Die will nur nicht zuhören, so junge Leute mit Hörgeräten gibt's gar nicht!" (Ich war 17, dankeschön!)

🤮🤢😡

@aurora Ich wollte mit 17 mal allein in ein Museum und dafür die angebotene Ermäßigung mit Schwerbehindertenausweis in Anspruch nehmen. Die Kassenperson sah den, kam hinter dem Tresen vor, griff meine Kapuze und hat geschaut, ob da irgendeine Einrichtung eingenäht ist, aus der ich ausgebrochen sein könnte.

Ich bin an dem Tag nicht ins Museum gegangen. #DisabledAlltag #inklusion

@kc @aurora Ich möchte schreien, es ist so schrecklich! Es tut mir in der Seele weh, das zu lesen. Ich möchte solchen Menschen Dauerjucken am After anhexen.