K. ist 60, pflegt seit 6 Jahren ihre Mutter mit Pflegegrad 3 – rund um die Uhr. Jetzt macht das Jobcenter Druck: Sie soll 6 Std. täglich arbeiten. Sie schreibt uns: „Die AOK bestätigt, dass meine Mutter Vollzeit-Beaufsichtigung braucht. Eine Pflegekraft würde mehr kosten, als ich verdienen könnte. Ersatzpflege wird nur für 200 Std. im Jahr bezahlt. So oder so ist das alles nicht machbar“ Was K. leistet, ist nicht zu ersetzen – und wird vom Jobcenter ignoriert. K. hat selbst eine Autoimmunkrankheit, steht kurz vorm Burnout. Das Amt will trotzdem volle Arbeitsleistung & Schweigepflichtentbindungen für diverse Ärzte. Druck, Kontrolle, Misstrauen –statt Anerkennung.  Noch wurde K. nicht sanktioniert – aber sie rechnet damit. Und sie ist nicht allein: Viele pflegende Angehörige erleben gerade Ähnliches. Damit wir in solchen Fällen schnell juristisch & finanziell helfen können, brauchen wir euch! Hilf mit einer Einzelspende – oder noch besser: Werde Hartzbreaker und unterstütze uns dauerhaft mit einem Betrag deiner Wahl: https://sanktionsfrei.de/support
Sanktionsfrei e.V.

Hartzbreaker stellen sich zwischen Bürgergeld-Leistungsberechtigte und Jobcenter. Zusammen sorgen wir dafür, dass Bürgergeld eine echte Grundversorgung bleibt.

@helenasteinhaus

Einer 60-Jährigen, die Vollzeit ihre Mutter pflegt und von Bürgergeld lebt, müssten wir eigentlich dankbar die Hände küssen – statt ihr Druck zu machen. Die Alternative wäre doch: Die Mutter kommt ins Heim, und da kein Geld vorhanden ist, muss der Staat 100% die Kosten tragen.

Mein Mann und ich haben bis 2012 einige Jahre lang meine demenzkranke Mutter gepflegt. Was die Behörden (in unserem Fall die Rentenkasse) angeht, bin ich da auch ziemlich vom Glauben abgefallen.

@KatjaGausMimO
Die jeweiligen Systeme haben ihre eigene interne Logik. Krankenkassen verschieben Therapien, weil Reha, also Rentenkasse, vorrang hat. Später dann revanchiert sich die RV, indem sie Pat. auf die Krankenkasse verweist. Und Jobcenter brauchen ihre internen "Abschussquoten" beim Verweigern. Wenn das dann zu Lasten von KV, RV oder auch dem eigenen Haus als Sozialhilfeträger geht, ist egal. Vielleicht muss ein Landkreis oder Bezirk einspringen...
Nicht nur Freitags ab eins, macht jeder seins!
@helenasteinhaus
@wauz @helenasteinhaus
Ja, ich kenne auch solche Geschichten von einer Selbsthilfeorganisation für Inklusion zum Thema „Antrag auf Anerkennung einer Behinderung“, der dann regelmäßig erneut gestellt werden muss (bei Volljährigkeit usw.) – selbst bei Dingen, die sich nicht ändern können. Außerdem müssen die gleichen Angaben in verschiedenen Formularen gemacht werden, um bei unterschiedlichen Ämtern eine Anerkennung zu bekommen ... und so weiter.
@KatjaGausMimO
Der nullte Hauptsatz der Nachrichtentechniker lautet:
Redundanz ist gut. Redundanz ist gut.
Wenn alles zentral gespeichert würde, hätte das erstens einen Rückgang der Ausfallsicherheit zur Folge und zweitens macht es dem Missbrauch mit den Daten alle Tore auf. Deswegen ist ja die elektronische Patientenakte so eine scheiß Idee. Dann lieber ein paar Formulare mehr ausfüllen...
@helenasteinhaus

@wauz @helenasteinhaus

Aber für die Antragsteller bedeutet das auch: zwei-, drei-, viermal die gleichen Verfahren durchlaufen, mit Einsprüchen und allem, was nicht gleich klappt – oft parallel. Für Menschen mit Handicap bzw. Eltern eines Kindes mit Behinderung ist das oft extrem belastend, vor allem wenn die Ansprechpartner alle im gleichen Gebäude sitzen, nur eben in verschiedenen Büros.

@KatjaGausMimO
Ja, ich kenne das. Das einzige, was man da machen kann, ist ein Arbeitsordner für jede Behörde, in dem alle notwendigen Unterlagen als Kopie enthalten sind, samt einem Hinweis, wo die Originale liegen. Wenn man die mal braucht.
In Zeiten des ALG-2 hatte ich einen Jobcenter-Ordner. Da kamen auch pro Quartal die vorangegangenen Kontoauszüge rein. Das hieß, dass ich immer vorbereitet war, auch wenn die mir einen knappen Termin reingedrückt haben...
@helenasteinhaus