Einer 60-Jährigen, die Vollzeit ihre Mutter pflegt und von Bürgergeld lebt, müssten wir eigentlich dankbar die Hände küssen – statt ihr Druck zu machen. Die Alternative wäre doch: Die Mutter kommt ins Heim, und da kein Geld vorhanden ist, muss der Staat 100% die Kosten tragen.
Mein Mann und ich haben bis 2012 einige Jahre lang meine demenzkranke Mutter gepflegt. Was die Behörden (in unserem Fall die Rentenkasse) angeht, bin ich da auch ziemlich vom Glauben abgefallen.
Aber für die Antragsteller bedeutet das auch: zwei-, drei-, viermal die gleichen Verfahren durchlaufen, mit Einsprüchen und allem, was nicht gleich klappt – oft parallel. Für Menschen mit Handicap bzw. Eltern eines Kindes mit Behinderung ist das oft extrem belastend, vor allem wenn die Ansprechpartner alle im gleichen Gebäude sitzen, nur eben in verschiedenen Büros.