Die #Exzellenzcluster stehen fest: Heute hat die Exzellenzkommission 70 Projekte zur Förderung ausgewählt. 45 Cluster werden fortgesetzt, 25 neu eingerichtet. Die Förderung beginnt ab 1. Jan. 2026 für 7 Jahre, die Fördersumme beträgt insgesamt 539 Mio. €/Jahr. Die Liste: https://www.dfg.de/resource/blob/357306/a/250522-exstra-liste-karte-exc-data.pdf 1/3

@dfg_public "Die Förderwahrscheinlichkeit steigt mit der Größe und Ausstattung einer Universität."

"Differenzierung des deutschen Hochschulsystems als Folge der #Exzellenzinitiative nicht nachweisbar"

"Große Fächer hatten somit bessere Chancen, eine Finanzierung durch die Exzellenzinitiative zu erhalten."

"Absolute Größe und sozial konstruiertes wissenschaftliches Prestige als zentrale institutionelle Prädiktoren für den Fördererfolg auf der Ebene von Universitäten"

https://www.forschung-und-lehre.de/management/je-groesser-desto-exzellenter-7092

Je größer, desto exzellenter?

In dieser Woche fallen die Entscheidungen über die zukünftigen Exzellenzcluster. Welche Fächer bislang von der Exzellenzinitiative profitiert haben.

@dfg_public Anders ausgedrückt: Die Universitäten und Fächer, die groß sind und eh schon viel haben, bekommen noch mehr.

Exzellenz generiert das Förderprogramm im internationalen Vergleich nicht.

Demgegenüber stehen vermutlich Zehntausende von Arbeitsstunden von vielen hundert Wissenschaftler:innen, die jetzt alle für die Tonne waren.

Die Kritik sollte m.E. jedoch nicht der #dfg gelten. Die setzt den Prozess "nur" um.

Die Politik sollte sich hier angesprochen fühlen.

@dfg_public Um das konkret zu machen - ich habe gerade mal nachgesehen.

Für den einen (abgelehnten) Antrag hier in #stuttgart datiert die erste, diesbezügliche E-Mail in meinem Archiv auf den 19. Januar **2022** (!)

Seitdem haben wir daran gearbeitet.

Wäre mal interessant abzuschätzen, wie viele andere Einzel- und Verbundanträge und Publikationen deswegen nicht geschrieben worden sind. Und ja nicht nur bei uns.

Würde mich sehr überraschen, wenn die Bilanz positiv wäre.

@dfg_public Und was die Politik mit diesem Prozess dem Wissenschaftssystem abverlangt, ist ja auch mit Blick auf die #dfg ein Wahnsinn.

Ein irrsinniger Kraftakt, den die #dfg hier leisten musste und die auch dort sehr viele Mitarbeiter:innen über lange Zeiträume gebunden hat.

@dfg_public In Großbritannien - der Hochburg des neoliberal ideologisch motivierten Wettbewerbs der Universitäten - gibt es seit 2014 das Research Excellence Framework (REF).

Ich habe einmal den Vorgänger, das Research Assessment Exercise (RAE), miterlebt.

Auch ein unvorstellbar arbeitsaufwändiger, bürokratischer Aufwand, um die besten Universitäten des Landes zu ermitteln. Die in Folge dann auch mehr Geld bekommen haben.

Auch dort immer die bekannten ganz oben / Zementierung des Status Quo.

@dfg_public Ich habe leider nichts dazu gefunden, ob das RAE/REF zu mehr Exzellenz geführt hat. Sowohl national als auch international.
@abulling @dfg_public Von UK-Seite ist zu berichten, das das REF bis auf Stress und mehr Bürokratie nicht wirklich was gebracht hat. Es ist eigentlich nur eine riesige Maschine, um Admin-Posten zu rechtfertigen. Was dabei auch immer wieder schön ist: wissenschaftlicher Output von Projektmitarbeitenden wird gerne als Beweis für akademische Exzellenz eingereicht, führt aber nicht zu festen Beschäftigungsverhältnissen über das Projekt hinaus. TL;DR so long and thanks for the fish.