@antifaticker

1/13 Neuer Artikel: Auch in #Thüringen gibt es derzeit eine massive Mobilisierung unter rechten Jugendlichen. In einem Übrsichtsartikel gehen wir exemplarisch auf deren Strukturen in #Gera, #Erfurt und Verbindungen zur #NoJA und #NoAfD ein. Leider müssen auch wir resümieren: Aus Insta-Storys mit Hitlergrüßen werden schnell rechte Übergriffe und Brandanschläge.

Link: https://rechercheportaljenashk.noblogs.org/post/2025/05/19/junge-rechte-in-thueringen-von-netzaktivismus-zu-strassengewalt/

Junge Rechte in Thüringen – von Netzaktivismus zu Straßengewalt | Rechercheportal Jena-SHK

2/13 Bisher nicht öffentlich in Erscheinung getretene Jugendliche wie Justin Döring aus #Camburg bei #Jena legen sich plötzlich Insta-Konten mit "djv_" als Bezug zur militanten rechten Vernetzung "Deutsche Jugend Voran" an und teilen reihenweise NS-Inhalte inklusive Hitlergruß und antisemitische Mordaufrufe.
3/13 Dieselben Neonazi-Jugendlichen besuchen #NoAfD-Veranstaltungen und bekommen on- wie offline Beifall der Nazis in Nadelstreifen. Hier ein Beispiel aus #Erfurt, wo der Bundestagskandidat Alexander Claus (#Burschenschaft #Germania #Jena) mit Neonazis posierte.
4/13 Es sind auch Mitglieder der #NoJA selber, die inzwischen parallel in Neonazistrukturen aktiv sind. Aktuellstes Beispiel ist Caroline Hein aus #Saalfeld (2.v.r.), die etwa am 1.5.2025 in einem Neonazi-Shirt im #NoHeimat-Aufmarsch in #Gera mitlief, unmittelbar hinter einem jungen Nazi mit Hakenkreuz-Shirt.
5/13 Caroline Hein, die im Sommer 2024 der #NoJA beitrat, zog es schon am 21.12.2024 vor, statt zur rassistischen #NoJA-Aktion am Ort des Anschlags von Magdeburg zum abendlichen Naziaufmarsch am Hasselbachplatz zu gehen. Gleichzeitig besucht sie #NoAfD-Events wie hier mit dem Thüringer EU-Abgeordneten René Aust im Februar in Mackenrode.
6/13 Ein anderes Beispiel für die Überschneidung neonazistischer Jugendkultur mit der #NoAfD ist die im Sommer 2024 gegründete "Gersche Jugend" aus #Gera. Diese wurde etwa vom Geraer #NoAfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner letztes Jahr öffentlichkeitswirksam empfangen.

7/13 Bereits im Dezember wiesen wir auf die Überschneidung der "Gerschen Jugend" (GJ) mit der #NoJA hin:

https://social.tchncs.de/@recherche_jena/113459527942438086

Mitgründer und längere Zeit Wortführer der "Gerschen Jugend" (GJ) war Etienne Klupp, der 2022 noch bei der militanten Splitterpartei "Neue Stärke" aktiv war und hier beim Naziaufmarsch in #Dresden 2022 links an deren Transparent zu sehen ist. Nachdem er die von der #NoAfD hofierte GJ öffentlich vertrat, wechselte er zur im Aufbau befindlichen #NoHeimat-Jugend JN.

Rechercheportal Jena SHK (@recherche_jena@social.tchncs.de)

Attached: 2 images #NoJA Jugendpolitik für die neonazistische „Gersche Jugend“: #noAfD Stadtrat Thomas Trommer aus #Weida und die JA luden zu einem Vortrag über „Jugendpolitik“ und zum Bowling ins „Zum Aumatal“ in Weida ein. Dem Aufruf folgte die „Gersche Jugend“ mit mind. 13 Personen. 1/8

Mastodon
8/13 Der aktuelle Wortführer der GJ, Anthony Scholz, warb in seinem ersten Auftritt letzten Sommer für die Wahl der #NoAfD. Vom weiterhin leider nicht öffentlich isolierten #Gera|er Unternehmer Peter Schmidt von der #WerteUnion bekam die GJ ihre erstes kommerziell hergestelltes Transparent gestiftet.
9/13 Die jungen politischen PartnerInnen von #NoJA und #NoAfD, gesponsert von einem bekannten #Gera|er Unternehmer, sind inzwischen in den militanten Netzwerken von "Deutsche Jugend Voran" (DJV) und "Chemnitz Revolte" angekommen. So führten Anthony Scholz und Justin Elbel von der "Gerschen Jugend" zusammen mit dem wegen brutaler Übergriffe verurteilten Berliner Julian Milz von DJV einen Neonazi-Jugendblock am 1. Mai in #Gera an.
10/13 Auch junge #Erfurt|er Neonazis treten immer selbstbewusster mit brutalen Übergriffen auf und verbreiten Videos davon in sozialen Medien. Diese sind meistens dem Umfeld der "Nationalrevolutionären Jugend" (NRJ), der Jugendorganisation des III. Weg, mit Schwerpunkt in Erfurt-Süd und Erfurt-Nord /-Gispersleben zuzuordnen. Gleichzeitig gibt hier hier große Überschneidungen zur rechten Fußballszene des FC Rot-Weiß Erfurt im Umfeld des #Jungsturm.
Die NRJ organisiert auch rechte Jugendliche, die über den Fußball aus ländlichen Regionen wie dem Weimarer Land, dem Ilmkreis oder dem Wartburgkreis Anschluss an Neonazistrukturen finden. Das Niveau an Übergriffen in Erfurt, aber auch #Apolda, #Ilmenau usw. ist dauerhaft hoch.
11/13 Neben der ideologischen Radikalisierung der rechten Jugendlichen durch NS-Gruppen wie NRJ / III. Weg oder #Knockout51 aus #Eisenach wird rechte Militanz zur maßgeblichen Identität stilisiert und dazu passend sowohl in kommerziellen Kampfsportclubs trainiert, als auch für Übergriffe auf Gegner*innen intern trainiert. Hier zu sehen: Die Selbstinszenierung der NRJ-Aktivisten aus #Erfurt und dem Raum #Arnstadt beim Boxtraining. Angeführt werden die militanten Jungnazis von dem Erfurter NRJ-Ortsteilrat aus #Wiesenhügel, Nick Schwiderski. Diser kommt aus den militanten Strukturen der aufgelösten "Neue Stärke Partei", die in Erfurt-Süd für lebensgefährliche rassistische Übergriffe verantwortlich war.

12/13 Im Ostthüringischen #Schmölln mündete die aktuell beschleunigte Radikalisierung unter Jungnazis am 5.1.2025 in einen rassistischen Brandanschlag auf das Geflüchtetenheim. Mehrere Nazis schmierten NS-Symbole an das Gebäude, warfen Fenster ein und feuerten Pyrotechnik in das Gebäude. Ein Bekennervideo davon veröffentlichten sie in der geschlossenen Chatgruppe der "Letzten Verteidigungswelle" (LVW). Nur durch journalistische Recherchen, die zufällig schon in der Gruppe mitlasen, wurden der Polizei zwei 18- und 20-jährige mutmaßliche Täter bekannt.

Mindestens ein Mitglied der "Gerschen Jugend" aus #Gera, die von der #NoAfD umgarnt wird, war mit einem der militanten LVW-Aktivisten aus dem Raum Schmölln im Kontakt und nannte ihn "Bruder".

13/13 Wie @ezra schon eindringlich bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2024 betonte: Rechte Gewalt in #Thüringen ist inzwischen auf dem Niveau der Neunziger Jahre angekommen - der Wirkungszeit des "Thüringer Heimatschutz" und Entstehungszeit des NSU. Auch wir müssen mit einem Blick auf die vergangenen zehn Jahre Neonazi-Aktivitäten konstatieren: Die Zahl rechter Jugendlicher und Neonazi-Jugendgruppen hat zuletzt stark zugenommen. Bei vielen fängt es bereits mit 13 Jahren als Besucher von #NoAfD-Kundgebungen und Social-Media-Likes an und ist mit 15 Jahren schon bei Landser-Shirts und dem Mitmarschieren auf Aufmärschen. Dass in dem dazugehörigen, von CDU&Co befeuerten rassistischen Klima auch die Schlagzahl an Gewalttaten steigt, ist kaum verwunderlich.