Ideen?
"Unser Mietverhältnis wurde aufgrund von Eigenbedarf gekündigt. Wir suchen seit 5 Monaten und werden nicht fündig oder kommen als Mieter nicht infrage. xx startet in die Selbstständigkeit, ich bin bereits selbstständig.
Würden gerne im Hamburger Norden bleiben. Oder am Stadtrand in einem anderen Teil von HH. Sind derzeit in Ohlstedt daheim.
Miete gerne bis 2000 warm und gerne ab 70qm.
Wir müssen am 31.05., spätestens
zum 01.07. ausziehen."
@SheDrivesMobility meine erste Idee ist: wenn man bis 2k warm nix findet... Wieso gibt es noch Familien in Hamburg?
@Nephele weil es manchmal immer noch billiger ist als zwei Autos bezahlen und richtig weit draußen wohnen. Speckgürtel hat ähnliche Preise.
Und wenn wir dann noch mehr ehrlich sind, ist es ein Wunder, dass wir ewig keinen Generalstreik hatten.
Aber wenn wir dann schauen, dass der Bürger*innenentscheid "Deutschen Wohnen enteignen" eine Mehrheit errang und dennoch nix geschah, sind wir wieder am Anfang.
@SheDrivesMobility schon klar, aber 2k für wohnen? Wer hat so viel denn übrig? Da muss man schon obere Hälfte doppelverdiener sein.
@Nephele ich denke, dass diese Familie grad auch einfach Druck hat. Und mir ist z. B. aus Osnabrück auch bekannt, dass es in ähnlichen Regionen liegt, wenn du bestimmte Stadtteile bevorzugst. Es war ein Fehler, alle systemrelevanten Dinge nicht zu verstaatlichen. Habe grad mal geschaut, der Durchschnitt in HH liegt bie 12,80 - der günstigste Stadtteil bei 7,80.
Wenn ich sehe, was ich an Krankenversicherung bezahle, habe ich auch Fragen :D
@SheDrivesMobility @Nephele Also nen anderen Kontinent besuchen habe ich bereits aufgegeben. Aber so langsam habe ich Bedenken, ob ich aus meiner verdrießlichen Bude nochmal rauskomme und was Nettes finde, wie ich mit dem Berufseinstieg vor ein paar Jahren hoffte.
@SheDrivesMobility @Nephele Bzgl der Verstaatlichung aller systemrelevanten Dinge bin ich sehr skeptisch. Ich erinnere mich nämlich noch wie gut die staatliche Post das Telefonnetz voran gebracht hat.
@berlac @Nephele hast du wirklich Angst, dass es in Sachen Wohnung schlechter wird als jetzt?
Schau gern nach Wien. Die hohe Quote von Sozialwohnung ist für erstrebenswert.

@SheDrivesMobility Wohnen ist einfach kein elastischer Markt: Auf Dauer können Wohnungssuchende nicht "Nein!" sagen, was die Preise auf einem privatisierten Wohnungsmarkt zwangsläufig in jede beliebige Höhe zieht. Irgendwann ist es wieder normal, dass ganze Familien wie zu Wilhelminische Zeiten sich ein winziges Zimmer mit Aussenklo teilen.

Wenn wir nicht endlich aufstehen und den neoliberalen Kapitalismus zerschlagen.

@berlac @Nephele

@taschenorakel @SheDrivesMobility @berlac @Nephele

Es darf einfach nicht sein, dass Wohnungen Spekulationsobjekte sind. Wohnen ist ein Menschenrecht.
Für 2.000 € nichts finden ist unglaublich.
Ich bin so froh, dass wir einen 25 Jahre alten Mietvertrag haben und eine sehr sozial eingestellte Hausbesitzerin. So viel könnten wir uns nicht leisten.

@Anikke Darf niemandem erzählen, wie absurd viel Wohnfläche und Garten wir für 1.200€ bewohnen. Niedrigenergiehaus. Speckgürtel.

Gerade noch im aller letzten Moment, als es noch bezahlbar war, gebaut. Was auf dem Immobilienmarkt abgeht, nicht nur beim Mieten, ist komplett pervers.

@SheDrivesMobility @berlac @Nephele

@taschenorakel @Anikke @SheDrivesMobility @berlac grad im Wochenblatt gesehen, unter immobilien alles voll von anzeigen, wo "solvente" investoren vermietete mfh suchen 🤮

@Nephele Wenn Investoren hier im Ort Wohnraum schaffen wollen, dann nur unter maximaler Ausnutzung, eigentlich fast Überschreitung der Baufenster. Totalversiegelung.

Das erschreckende: Wenn man kurz überschlägt, wie hoch inzwischen die Baukosten sind, kann man deren Wahnsinn beinahe nachvollziehen. Anderes rechnet sich das ganze wohl nicht, wenn auch noch ein kleiner Profit anfallen soll. Kleine Profit, kein großer.

@Anikke @SheDrivesMobility @berlac

@taschenorakel @Anikke @SheDrivesMobility @berlac da wird kein Wohnraum geschaffen, da wird Bestand aufgekauft und Mieten erhöht.

@taschenorakel @SheDrivesMobility @Nephele Den "neoliberalen Kapitalismus" zerschlagen... Also ob es den bei uns gäbe.

Und ich sehe nicht, warum Angebot und Nachfrage nicht auch bei Mietpreisen greifen sollte. Wenn natürlich jeder in Hamburg, Berlin oder München wohnen möchte, sind die Preise dort entsprechend hoch.

@berlac Weil die Nachfrage nach Wohnraum keine elastische Nachfrage ist.

Die Theorie vom magisch regulierenden Markt funktioniert nur auf elastischen Märkten. Dort funktioniert der Markt besser, als alles andere.

Nichtelastische Märkte hingegen den Marktkräften zu überlassen, ist eine unübertreffliche Dummheit, vor der bereits Adam Smith warnte.

Wir sind komplette Volltrottel, dass wir seit den 90er Jahren neoliberalen Vandalen das Land überlassen.

@SheDrivesMobility @Nephele

@taschenorakel @berlac @SheDrivesMobility

Außerdem ist es ziemlich bescheuert, Leuten vorzuwerfen in der Stadt wohnen zu wollen, wenn die ganzen Jobs in der Stadt sind.
Ist halt scheiße, wenn irgendwann die schlechtbezahlten, weil systemrelevanten Berufe sich das nicht mehr leisten können.

@Nephele @taschenorakel @SheDrivesMobility Nicht alle Job sind in Großstädten mit überteuerten Mieten. Und ich z.B. würde in München, Hamburg oder Berlin nicht für das gleiche Geld arbeiten wie hier auf dem "Land". Tatsächlich könnte ich dort auch deutlich mehr verdienen.
@Nephele @SheDrivesMobility Es geben ja mittlerweile auch viele Menschen mehr als das Drittel vom Einkommen für die Miete aus.
Wenn man zb im gehobenen Dienst arbeitet, sind 2000 schon drin. Kannste halt aber nicht mehr viel anderes machen. Urlaube werden dann seltener und kleiner.
@tweiss @Nephele lustig, dass du Urlaube heranziehst, um die Eklatanz zu betonen. Denn Urlaube wiederum sind ja nur notwendig, wenn die unmittelbare Lebensumgebung UND der Job stressig sind. Ich glaube, wir sollten einfach klar erkennen: Ein Systemwechsel ist überfällig.
Lebenswerte Räume und eine Arbeit, die Sinn macht und nicht die größte Lebenszeit schluckt. Bäm.
@SheDrivesMobility @Nephele Ich glaube nicht, dass deine Bewertung zur (Nicht)Notwendigkeit von Urlauben von allen Menschen so geteilt wird.
Also bitte nicht das eigene Empfinden zur allgemeinen Wahrheit machen.
@tweiss @Nephele es ist nicht mein eigenes Empfinden, es ist ein Ergebnis aus sehr vielen Gesprächen. Thanks for mansplaining me.
Viele Menschen sagen mir, wenn ich etwas Zeit mit ihnen hatte, dass es stimmt, dass sie weniger Urlaub bräuchten, wenn die Stadt leiser, grüner, "begehbarer" und Pendelstrecken kürzer wären.
Vielleicht bist du hier die Person, die sehr von sich ausgeht?
@SheDrivesMobility @Nephele Ähm... Ja, genau. Mansplaining... Uuuund geblockt.
@SheDrivesMobility @tweiss puh das finde ich eine steile These. Der Sinn von Urlaub ist doch auch, aus der gewohnten Umgebung rauszukommen. Neue Dinge sehen, andere Sprachen hören, anderes Essen, andere Sitten kennenlernen. Nur Erholung von der Arbeit geht auch aufm Balkon. Wenn es darum ginge, dürften sich Geringverdiener ja gar nicht beschweren, wenn kein Urlaub finanzierbar ist, und das finde ich dann doch einen ziemlich klassistischen Gedanken.

@Nephele @SheDrivesMobility @tweiss
Sehe das ähnlich. Urlaub ist für mich nicht nur notwendige (?) Erholung von Arbeit, sondern auch Bildung, Sport, Weiterentwicklung, Interesse, Freiraum um Neues zu entdecken und sich selbst neu zu entdecken.

https://www.zeit.de/arbeit/2025-04/tag-der-arbeit-laender-vergleich-arbeitnehmer

Tag der Arbeit: Was Deutschland von anderen Ländern über Arbeit lernen kann

Eine Gehaltserhöhung für alle? Oder zwei Monate bezahlter Extra-Urlaub? Klingt verrückt, ist woanders aber total normal. Neun Autoren aus neun Ländern geben Einblick.

ZEIT ONLINE
@Nephele Wie @SheDrivesMobility schreibt: Angesichts der multiplen Krisen vollkommen unverständlich, dass es noch keinen Generalstreik gibt. Ja statt dessen werden sogar Parteien gewählt, die absehbar jede einzelne Krise verschärfen werden.

@SheDrivesMobility @Nephele

Naja. Schau dir mal die Kaufpreise in Hamburg an. Wenn man das als Vermieter mit Miete refinanzieren will, steigen die Preise. Und die Kaufpreise - wir hatten 10 Jahre Niedrigzinz-Politik.

Das ist recht komplex was da passiert.

Ein paar Grossvermieter zu verstaatlichen ist zu einfach für ein komplexes Problem.

@tobi82 @Nephele Vonovia würde mir schon reichen :)

@Nephele @SheDrivesMobility Meiner Erfahrung nach: Man zieht nicht um, und wehe man ist dazu gezwungen. Finden tut man eh nichts (wir suchen seit ca. 1.5 Jahren). Ohne Makler oder Vitamin B geht im Grunde nichts mehr. Die wenigen Wohnungen die vergeben werden bekommen jene mit "perfekten Vorraussetzungen", also hohem Gehalt und bspw. Beamtenstatus oder ähnlichem.

Mein Vermieter veröffentlich schon nichts mehr, gibt interne Wartelisten.

@SheDrivesMobility
Dachte auch grade.. Holy.... 2000 für 70qm? Is ha teurer als in Stuttgart
@SheDrivesMobility schon Langenhorn, Norderstedt geschaut ?
In Norderstedt bei.Plambek angefragt ?
@SheDrivesMobility Nicht so eine explizite Idee. Aber wenn ihr den Hamburger Norden wollt schaut doch mal nach Ahrensburg. Da habt ihr noch S-Bahn aber die Verfügbarkeit ist besser. Ist zwar nicht mehr Hamburg aber nah dran
@SheDrivesMobility das tut mir sehr leid für euch. Ich war vor 10 Jahren in genau der gleichen Situation. Letztendlich sind wir in die Provinz gezogen. Sobald der Wohnungsmangel in den Großstädten beseitigt wurde, ziehe ich zurück in die Stadt!
@Biggi91 und genau fehlt mir das gemeinsame Aufbegehren. Es gilt als "normal", dass Jene, die es können, raus aus der Stadt fliehen. Übrig bleiben die, die prekär an vierspurigen Straßen leben müssen und die, die hohe Investitionen in Kauf nehmen,
@SheDrivesMobility mir hat die Karte der Genossenschaften geholfen:
Auf https://wohnungsbaugenossenschaften-hh.de/hier-sind-wir-zuhaus/ gucken welche in eurem Zielgebiet aktiv sind und am besten eine Liste machen.
Jede prüfen wie man sich bewerben muss, ob es Wartelisten gibt oder sie Angebote veröffentlichen.
Bei den Wartelisten bewerben und bei den anderen einmal die Woche nach Angeboten schauen.
So habe ich meine Wohnung bekommen.
Viel Erfolg!
Hier sind wir zuhaus – Hamburger Wohnbaugenossenschaften e.V.

@SheDrivesMobility ich drücke euch die Daumen!