Einer der wichtigste Treiber von Verkehr ist gleichzeitig auch einer mit der schlechtesten Mobilitätsförderung. #WomenInMobility waren an der Studie #BetrieblicheMobilitätNeuGestalten des Future Mobility Lab am Institut für Mobilität der #UniStGallen beteiligt und stellen die Ergebnisse vor. Der ablesbare Trend ist durchaus positiv:
„Die berufliche Mobilität entwickelt sich zunehmend weg vom PkW und hin zu vielfältigen Mobilitätsangeboten“
https://www.womeninmobility.org/post/die-berufliche-mobilit%C3%A4t-entwickelt-sich-zunehmend-weg-pkw-und-hin-zu-vielf%C3%A4ltigen-mobilit%C3%A4tsangebo
„Die berufliche Mobilität entwickelt sich zunehmend weg PkW und hin zu vielfältigen Mobilitätsangeboten“

Fahrradleasing, Deutschlandticket, Elektroautos: Fast 60 Prozent der Unternehmen transformieren ihr betriebliches Mobilitätsangebot.

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Laut der Studie #BetrieblicheMobilitätNeuGestalten „kommt gerade Arbeitgebern eine Schlüsselrolle im Rahmen der nachhaltigen #Verkehrswende zu. Denn allein in Deutschland gehen 42 % des Verkehrs auf beruflich zurückgelegte Fahrten zurück.“

Das ist ein enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung , das vielfältige Maßnahmen zulässt: innerbetrieblich mit unterstützenden Angeboten, in der Peripherie der Standorte durch Erschließung mit ganzheitlicher Infrastruktur und generell Förderung kurzer Wege.

#BetrieblicheMobilitätNeuGestalten „zeigt auch 5 strategische Handlungsfelder auf, die für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung entscheidend sind:

#Multimodalität fördern
#Mobilitätsbudget​s einsetzen
#Reiserichtlinien anpassen
#Daten als Entscheidungsgrundlage nutzen
#Organisationsstruktur für neue Mobilitätsanforderungen fit machen

Zu jedem dieser Bereiche formuliert die Studie konkrete "Key Takeaways", die Arbeitgeber bei der Neugestaltung ihrer Mobilitätsangebote unterstützen sollen.“

Die Studie selbst findet ihr hier: https://imo.unisg.ch/wp-content/uploads/2025/03/BeruflicheMobilitaetNeuGestalten_Projektbericht_FutureMobilityLab.pdf

Am Dienstag 15. April gibt es 20:00 - 21:30 Uhr auch eine Onlinepräsentation (mit Anmeldung): https://www.eventbrite.de/e/1298037086869

Die Studie #BeruflicheMobilitätNeuGestalten untersucht und liefert daraus Empfehlungen für Maßnahmen, die Unternehmen für die Qualiät ihrer Standorte treiben sollten und die sie relativ selbstständig und in Eigenregie umsetzen können.

Ein Potenzial, das ich für weitere Schritte sehe, ist die partizipative Standortoptimierung (gelbes X) bei der Unternehmen, Verbände und öffentliche Verwaltung im Bereich der Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur an der Optimierung des Mobilitätsangebot arbeiten.

Denn Politik hat wesentlichen Einfluss auf die Mobilitätsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Mitarbeiter*innen. Nur wenn Standorte an den ÖPNV angeschlossen und mit Radinfrastruktur bis in die Wohnorte erschlossen sind, können Unternehmen überhaupt zur Nutzung dieser Verkehrsarten anregen. Und auch Nahversorgung und Wohnraum sind wichtige strategische Felder für berufliche Mobilität. Allesamt sind aber nur zusammen mit politischen und staatlichen Strukturen gemeinsam optimierbar.

Ich halte die Einbeziehung von Politik und Staat in die Standortentwicklung aus zwei Gründen für grundlegend wichtig.

1. Politik und Verwaltung haben die wesentlichen Optimierungsmöglichkeiten für die Infrastruktur inne, haben aber oftmals nicht das Wissen und die Weitsicht die Unternehmen und die (organisierte) Belegschaft für gezielte Optimierung beisteuern können.
Außer es findet Dialog zwischen den Stakeholdern statt.

Und…

2. In der Phase der Standortauswahl ist es in Deutschland oftmals schon zu spät. Denn hier werden Industrie- und Wirtschaftsstandorte noch zu allererst nur für den MIV erschlossen und wenn dann Unternehmen angesiedelt sind, sind die Handlungsspielräume für die Integration sinnvoller Verkehrsinfrastruktur stark eingeschränkt.

Die regionale, nicht nur kommunale, Erschließung sollte so abgesichert sein, dass mit Standortöffnung ÖPNV, Wohnraum, Nahversorgung und Fuß- und Radinfra nutzbar sind.

@thijs_lucas Es gäbe einen riesen Hebel, wenn das Finanzamt die Abschreibbarkeit von verbrenner Fahrzeugen komplett* streichen würde, weil das "liebhaberrei ist", das können Unternehmen dann gern von ihren Gewinnen bezahlen.

*) außer, wo es nachweislich keine Alternative gibt

@asltf wobei das natürlich nichts ist, dass Unternehmen selber machen können (die meisten würden das wahrscheinlich auch nicht wollen) - aber das zusammen mit Anreizen bspw. für einen besseren ÖPNV-Anschluss finde ich eine sinnvolle und attraktive Maßnahme.
@thijs_lucas Uh, okay, hab ich so nicht whargenommen, dass es bei den Handlungsfeldern nur um das ging, was die Unternehmen intrinsisch machen können. Sorry. Meine Aussage zielt auf die Bundespolitik, die einen ganz einfachen Hebel hätte, den gebraucht E-PKW Markt in Schwung zu bringen, statt die Subventionsgießkanne für Neuwagen auszupacken
@asltf und ich finde, da muss die Debatte auch hin erweitert werden. Den letztendlich muss sich Veränderung auch auszahlen. Dafür müssen wir weg davon, dass unsere Steuersysteme das Verbrennen von Zeug attraktiver machen als das was wir brauchen: saubere Technologien

@thijs_lucas

Du kannst auch z.B. deinen Flottenbetreiber zu einem
Mobilitätsdienstleister umbauen, nur noch E-Fahrzeuge als Geschäftsfahrzeuge anschaffen und mal publik für Mitarbeiter:innen und andere jemanden aus dem Management interviewen, der sagt "No matter wether it's raining, snowing or hot, I ride my bike as often as possible." Unternehmen können einen deutlichen Beitrag leisten. Die Arbeitswege der Mitarbeiter:innen sind schließlich in ihrer Emissionsbilanz.

https://www.telekom-mobilitysolutions.de/

Mobility is for sharing | Telekom MobilitySolutions

Flottenbetreiber der Deutschen Telekom Gruppe

MobilitySolutions
@thijs_lucas @asltf Zuletzt wurden Industre- und Gewerbegebiete häufig auf der grünen Wiese entwickelt. Die älteren Standorte waren attraktiver für Wohnen, Industrie will keiner vor der Haustür haben usw.
Nur sind gerade die Stadtränder nur wenig bis gar nicht mit dem ÖPNV erschlossen, weil zu wenig Nachfrage.
Also kommt die ÖPNV-Planung erst, wenn sich eine Linie irgendwie trägt.
Vielleicht dreht sich das mit dem Flächensparziel und der Revitalisierung älterer Gewerbegebiete für Gewerbe.

@Geograph @asltf

Und genau da liegt ein fundamentaler Fehler. So ein Industriegebiet wird für vermeintlich minimale Investitionen geplant: schnell und billig. Dafür werden Mittel- und langfristige Folgekosten ausgeblendet.

In Dänemark und Niederlande erlebe ich, dass mit den Straßen und Leistungen auch Fuß- und Radwege ganz verlässlich geplant, angelegt und angeschlossen werden. Die Erweiterung der Luxemburger Tram hat in der Planung parallel die Erschließung von Neubaugebiete eingeplant.

@thijs_lucas

Ich verstehe nicht, warum das Deutschlandticket als Jobticket nicht viel stärker forciert und beworben wird und Arbeitgeber nicht deutlicher von der Politik dazu aufgefordert werden. Es vereinfacht deutschlandweit auch die Prozesse für Unternehmen, wenn man über einen Geschäftspartner Jobtickets für alle Mitarbeiter:innen an allen Standorten einkaufen kann.

@ulid000

Wenn ich an meine zwei letzten Jobs in Nabern bei Kirchheim unter Teck und Weissach denke, dann dürfte ein Grund sein, dass die Erschließung für den ÖPNV oftmals sehr schlecht ist.

Standortwahl aber auch verkehrspolitische Berücksichtigung zur Erschließung von Industriegebieten sind ein Ding. Das wird in Deutschland oft ignoriert oder einfach auf den Kommunen abgeladen, denen oft die Möglichkeiten und Zuständigkeiten fehlen, um wirksam handeln zu können.