Was mir seit einiger Zeit immer extremer auffällt ist, dass es gesamtgesellschaftlich an "Ordnung" fehlt. Und...bevor Du jetzt die Preussenhacken zusammenschlägst...ich meine damit jetzt nicht Zucht und Ordnung, sondern einfach nur Ordnung. Die Welt ist derzeit so komplex wie noch nie. Alles nur Erdenkliche wird aufgebrochen und wir müssen uns gefühlt jeden Tag auf Neue positionieren...unsere mitunter basalsten Verhaltenmuster neu überdenken, bewerten und verändern...
...das schafft Chaos. Das ist Mühlen auf die Räder von "starken Männern" oder faschistischen Strömungen, die die Dinge aus Wut gerne mit der Axt "einfürallemal" mit einem "Schlussstrich" klaeren wollen. Ich kann diese Rage ehrlich nachvollziehen. Die Welt ist halt grad krass. Und...gleichzeitig muss ich aber daran denken, wie die Leute in der Aufklaerung gedacht, sich gefühlt und trotzdem funktioniert haben müssen: sie waren konfrontiert mit einem Riesenkonvolut an Irrsinn und Meinungen...
...und eine Reaktion darauf, war das ausdifferenzierte Denken. Kant war in dieser Hinsicht ein Meister der hochkomplexen Zisilierung. Was er dann daraus geachaffen hat, war aber ein geistiges Prinzip...und damit meine ich nicht konkret seinem Inhalt wie "kat. Imperativ" oder dergleichen. Er befriedete mit seinem ordnenden Denken die aufgeregte "Perturbanz seiner Zeit" wenn man so sagen darf, mit seinem ordnendem Verhalten als solchem. -Genau das braucht diese Zeit heute...
...Ordnung, wo Durcheinander herrscht. Eine Lichtung im Wald, einen Weg. Ich habe die deutsche Gesellschaft in meiner Kindheit immer als Paradebeispiel für Ordnung wahrgenommen. Sie ist uns abhandengekommen. Bestes Beispiel dafür die DIN: als Kind war so einleuchtend, dass mit so einer Standardisierung auf einmal Maschinen aus dem Metrischen und Imperialen Masseinheitenraum eine gemeinsame Funktionsmöglichkeit erhielten. Wie konnte der Gedanke und Wert der Ordnung nur so dermaßen...
...in Vergessenheit geraten. Ist es, weil es so "altbacken" klingt, ist es der "Hauch von Militarismus" der diesem Begriff beiliegt? Ist es nicht Zeit diesen Begriff neu und positiv zu wenden, so wie wir die Gesellschaft wenden müssem?! -Ich meine: wir brauchen mehr Ordnung. Und damit meine ich, dass ein jede/r, der/die an einer gesellschaftlich verantwortlichen Position steht, die Dinge von hinten nach vorne einmal durchdenkt und wenn er/sie dort einen vor allem funktionalem Misstand sieht...
....eingreift und das ändert. Ich rede davon, dass die anderen drumherum einsehen, dass so eine Ordnung wichtig ist, und dieser Veränderung beistehen und mittragen. Es sollte in diesem Kontext ein gemeinsames Gefühl von "oh man das haben wir verkackt! Deshalb müssen wir es jetzt erst recht ordentlich machen. Wir müssen es richtig machen!" -Bestes Beispiel Schule: wir geben Kindern in der Primarstufe und den Lehrkräften...digitale Endgeräte an die Hand...Microsoft ändert die AGBs...
...und damit werden ALLE wirklich hochsensiblen Daten in solch einem pädagogischen Kontext auf einmal für ein wirtschaftliches Unternehmen zugreifbar. Das ist eine Havarie sondergleichen. Wir brauchen Ordnung! Und das bedeutete an dieser Stelle, die sofortige staatlich beschlossene Ausserbetriebnahme microsoft-betriebener Endgeräte und die Verklagung jener Firma auf Schadensersatz in diesem Falle. Die sofortige Umstellung auf Linux. Das waere Ordnung! Das Notwendige sehen und tun...