An die GPN-Orga wurden (leider) eine niedrige einstellige Anzahl an Skabies-Fällen (Krätze) im GPN-Umfeld herangetragen. Die herangetragenen Fälle haben sich selbständig isoliert und in Behandlung begeben.

Wir wollen mit dieser Mitteilung an alle noch einmal Aufmerksamkeit und Sensibilität in der Community stärken.

**tl;dr: Nach der GPN gab es einige wenige Fälle von Krätze (Skabies). Wenn du 2-5 Wochen nach der GPN starken Juckreiz (besonders nachts) oder Hautausschlag bemerkst, gehe bitte zu ärztlichem Fachpersonal und informiere deine engen Kontaktpersonen. Offene Kommunikation ist wichtig, um die Verbreitung zu stoppen und Stigmatisierung zu vermeiden.**

Skabies wird durch die Krätzmilbe verursacht und ist eine ansteckende Hautkrankheit. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch engen und längeren Hautkontakt (mindestens 5-10 Minuten), zum Beispiel beim Kuscheln, Flauschen, Händchenhalten oder gemeinsames Schlafen in einem Bett. Auch das Teilen von Kleidung, Handtüchern oder Bettwäsche kann ein Risiko darstellen, wenn diese kurz zuvor von einer infizierten Person benutzt wurden. Ein schneller, flüchtiger Kontakt (z.B. Händeschütteln, simple Umarmung) ist in der Regel nicht ausreichend für eine Ansteckung.

Symptome treten allerdings erst zwei bis fünf Wochen nach der Ansteckung auf, bei einer erneuten Infektion auch früher. Typische Anzeichen sind:

Starker Juckreiz, besonders nachts im warmen Bett.
Hautrötungen, Bläschen oder kleine Knötchen, oft an Fingerzwischenräumen, Handgelenken, Achseln, Bauch, im Genitalbereich oder an den Füßen.
Mitunter sind feine, dunkle Milbengänge auf der Haut sichtbar.
Was tun bei Verdacht auf Krätze?

Wenn du den Verdacht hast, dich angesteckt zu haben, oder die genannten Symptome bei dir bemerkst, ist es wichtig, schnell zu handeln und vor allem deine (Haut-)Kontakte zu informieren:

Informiere Kontaktpersonen: Sprich offen mit Personen, mit denen du engen Kontakt hattest (Familie, Freunde, Mitbewohnende etc.). Dies ermöglicht es ihnen, ebenfalls auf Symptome zu achten und gegebenenfalls einen Ärzt*in aufzusuchen. Offenheit und Kommunikation sind hier entscheidend, um die Ausbreitung einzudämmen.
Geh zu deine*r Ärzt*in: Nur ein*e Ärzt*in kann eine gesicherte Diagnose stellen und die richtige Behandlung einleiten. Krätze ist sehr gut behandelbar, aber eine unbehandelte Infektion kann zu weiteren Beschwerden führen und die Ansteckungsgefahr erhöhen.
Hygienemaßnahmen beachten: Befolge die Anweisungen deiner Ärzt*in bezüglich der Behandlung und ergänzender Hygienemaßnahmen (z.B. Waschen von Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 °C, gründliche Reinigung von Textilien, die nicht gewaschen werden können).
Leider ist Skabies häufig mit Stigmatisierung verbunden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade queere Betroffene, die nicht in heteronormativen Beziehungskonstellationen leben, bei ärztlichem Fachpersonal schwer Unterstützung finden. Besteht bei bekannten Kontakt daher bitte daher um so stärker um Untersuchung und Behandlung.

Weitere Infos findet ihr hier: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Skabies.html

Gemeinsam schaffen wir auch hier einen Umgang miteinander, der nicht stigmatisierend ist, sondern konstruktiv und allen ein präventives Handeln ermöglicht.
Skabies (Krätze)

Informationen zu Infektionsweg, Symptomatik, Therapie und Prävention von Skabies

@gulasch vielleicht an der Stelle auch der Hinweis: wirksame Medikamente auf Badis von Benzylbenzoat sind auch frei verkäuflich in Apotheken in Deutschland.

https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/769438_-antiscabiosum-25-emulsion-200-g-strathmann.html

Vor allem in frühen Fällen tun sich viele Allgemein Ärzte schwer eine Infektion festzustellen und sind erstmal ratlos.

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@nachtpfoetchen @gulasch Bebzylbenzoat ist leider meistens nicht ausreichend und nur Zweitlinientherapie in der Schwangerschaft. Die beste Wahl bei Erwachsenen und Kindern ab 15kg ist Ivermectin gewichtsadaptiert als Einmalgabe (rezeptpflichtig).
@nachtpfoetchen @gulasch Der Juckreiz wird durch den Milbenkot verursacht, dieser bleibt auch noch eine Weile nachdem der Parasit tot ist und hört deshalb nicht sofort nach einer erfolgreichen Behandlung auf (das ist wichtig zu wissen).
@nachtpfoetchen @jriede @gulasch Und das letzte Wort in dem Satz ist ein großes Problem, denn die Ärzteschaft in Deutschland scheint irgendwie wirklich etwas gegen Ivermectin (und orale Präparate generell, so mein Eindruck) zu haben und verschreibt das einfach nicht.
@ada @nachtpfoetchen @gulasch ich hab gute Erfahrungen damit gemacht und es hat eine Zulassung, also verschreibe ich es. Kollegen haben damit eventuell keine Erfahrung, das ist dann manchmal schwierig.
@jriede @gulasch das war in meiner Erfahrung mit mehren Ärzt_innen leider ziemlich unmöglich verschrieben zubekommen.
Mir wurden erst antihystamiene verschrieben, dann harnstoffsalbe, dann permenthrin jetzt habe ich mir eigenständig Benzylbenzoat organisiert weil es otc möglich ist.
@nachtpfoetchen @gulasch ich sehe das Problem. Tut mir sehr leid, dass es oft so schlecht läuft.
@gulasch liebs, dass ihr auch einen Fokus auf Entstigmatisierung legt. Absolut notwendig, damit betroffene sich trauen darüber mit Kontaktperson zu sprechen. Am Ende profitieren alle davon.
@gulasch übrigens, fragt mal bei euren Klimaaktivisti des vertrauens aus FFF und Waldbesetzungs Kreisen nach wie die das krätze problem als ganze community in den griff bekommen haben, einige von denen haben den ganzen spaß vor so 6-10 jahren schon durch gemacht.