Unsere Städte sind so geplant, dass Kinder in Warnwesten als legitime Lösung erscheinen.
@matthiasdrexel Ich glaube nicht, dass Kindergruppen in anderen Ländern, die eine weniger autolastige Verkehrsinfrastruktur haben, immer ohne Warnwesten vor die Tür gehen. Wenn wir nicht Autos komplett abschaffen, wird es Begegnungen mit zu Fuß Gehenden geben, bei denen ein bisschen zusätzliche Sichtbarkeit nicht unhilfreich ist. Abgesehen davon können Kinder auch Radfahrenden oder anderen Verkehrsmitteln in die Quere kommen (bzw. umgekehrt). Zudem helfen Warnwesten dem Personal, auf einen Blick zu erkennen, welche Kinder zu ihrer Gruppe gehören. Insofern fällt es mir ein bisschen schwer, mich über Warnwesten aufzuregen.
@SaySimonSay @matthiasdrexel
Aufregung über #Kleinkinder in #Warnwesten ist nicht der Punkt, diese sind so sinnvoll oder so sinnlos wie #Fahrradhelme. Die Aufregung gilt dem Design der #Verkehrsinfrastruktur, die genau deinen Reflex als sinnvoll erscheinen lässt. Damit halsen wir Kindern ein Bringschuld auf, während jeder Trottel, der mit 18 zum Führerschein einen Sehtest absolviert hat, noch mit 95 und 3/4-blind mit 3to Stahl und 400PS frei zwischen diesen Kindern herumdüsen darf.
@Josef_K_Punkt @SaySimonSay @matthiasdrexel gebe dir ja recht, dass es auch anders schön wäre. Ich trage mit Vorliebe Rucksack und Jacken, die von anderen als „grell“ empfunden werden. Lange war mir das nicht bewusst, seit ich Kinder habe, mache ich es aber absichtlich als Vorbildfunktion und auch damit niemand, der mich mal totfährt, sich mit „konnte ich nicht sehen“ rausreden kann.
Abgesehen von Verkehrsplanung und -Infrastruktur finde ich es in der dunklen Jahreszeit sogar als Fußgängerin krass, wie „unsichtbar“ sich viele Mitmenschys kleiden. Eher Ninja als Verkehrsteilnehmer.

@nerdfall Ich wundere mich darüber, dass andere Verkehrsteilnehmende von manchen offenbar nur als Wahnsinnige wahrgenommen werden, die es in Kauf nehmen, ohne Rücksicht und mit Höchstgeschwindigkeit andere tot zu fahren. Die allermeisten möchten, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind, niemanden umfahren. Verkehrsinfrastruktur ist dabei ein wesentlicher Aspekt, um gefährliche Begegnungen zu vermeiden. Und wir sind uns einig, dass die in vielen Ländern nicht gut ist.

Aber Kinder sind Verkehrsteilnehmende, die sich etwas anders verhalten als viele andere. Insbesondere in Gruppen ist das Verhalten oft nicht vorhersagbar. Und egal, wie gut die Infrastruktur ist, wird es immer Begegnungen von Verkehrsteilnehmenden geben. Wenn man dann eine Situation entschärfen kann, indem man (kleine) Kindern Warnwesten tragen lässt, finde ich das okay (noch abgesehen von den anderen Vorteilen, die solche Westen bieten, wenn man mit Gruppen unterwegs ist).

@Josef_K_Punkt@sueden.social @matthiasdrexel

@SaySimonSay Mein Menschenbild ist zwar grundsätzlich positiver. Aber die vorhandenen wenigen „Wahnsinnigen“, Senilen und Rücksichtslosen sind leider genauso Teil des Problems, wie die Infrastruktur.Also wirklich in die Augen schauen und dem Radfahrer die Vorfahrt nehmen, bei Rot über die Ampel brettern, egal ob da schon Fußgänger grün haben und gehen oder vor Zebrastreifen extra Gas geben.
Es gibt sie, leider.
Da hilft aber auch keine Warnweste o.ä.

@matthiasdrexel