Sachen gibt's: Wenn man die Skalierung der Achse ändert, ist auf einmal der Balken beim Linksextremismus länger.
@arnesemsrott "Linksextremisten verübten in Deutschland "nahezu täglich" Straf- und Gewalttaten"...
In dem Artikel https://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutzbericht-rechtsextremismus-compact-linksextremismus-islamismus-spionage-100.html schneidet Linksextremismus auch schlechter ab, auch und obwohl linke Extremisten v.a. Infrastruktur angreifen.
Ist natürlich Scheiße, aber die rechte Bedrohung ist viel mehr auf Personen fixiert. Ist dann natürlich bloss Agitation. Klingt weniger dramatisch als "auch potenziell tödliche Verletzungen in Kauf genommen".
Bundesamt für Verfassungsschutz stellt Bericht für 2024 vor

Extremismus, Terrorismus und Spionage: Der Verfassungsschutz hat seinen Bericht für 2024 vorgestellt. Das Papier steht auch unter dem Eindruck des Rechtsstreits mit dem rechtsextremen Compact-Magazin.

tagesschau.de
@damac @arnesemsrott
Wie kann es überhaupt sein, dass sämtliche Medien unkritisiert und oft sogar ungeprüft widergeben, was immer der Verfassungsschutz sagt? Ich könnte schwören, es sei vor einer Weile eine, höhö, extrem starke Verwebung des VS mit einer Nazi-Terrorzelle herausgekommen. Wie kann man so einer Quelle noch ein Wort glauben? Oder hab ich den NSU nur geträumt?

@QuinnAlexis @arnesemsrott
Gute Frage.
Seit dem Ende der RAF in den 1990ern, also ganz grob 30 Jahre, haben wir zwar noch linksextreme Aktivitäten, die aber halbwegs überschaubar sind. Scheiße, aber überschaubar.

Auf der anderen Seite haben wir seit den 1990ern eine massive Zunahme an rechtsextremen Aktivitäten u.a. mit Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte mit Todesfolge.
Dann sowas wie das von Dir genannte NSU, das zuerst falsch ermittelt wurde. U.v.a.m.
Wir haben ein rechtes Problem.

@QuinnAlexis
Warum die Presse - und v.a. so zentrale Organe wie die tagesschau - das nicht grundsätzlich in das richtige Licht rücken, sondern einfach nur Pressemeldungsverteiler der Innenminister sind, das ist mir auch ein Rätsel.
Man muss sich wirklich anstrengen um Kontext zu erhalten, der nicht durch Weglassen glänzt.
@damac Na ja, zugegeben, von meiner Seite war das eher eine rhetorische Frage. Natürlich ist mir klar, warum so viele Redaktionsleitungen dieser Tage, und schon seit einer Weile, so berichten dass es den Rechten genehm ist: Sie sehen genauso wie wir, woher der Wind weht, und sichern ihre Jobs ab. Ziemlich feige und nicht der Sinn von freier Presse, aber … es ist was es ist.
@QuinnAlexis Rhetorisch oder nicht: Die Frage lässt sich m.E. nicht so einfach beantworten.
Ich vermute da verschiedene Aspekte, die weit über einzelne, persönliche "Zukunfssicherung" hinausgehen.
Ein Datenpunkt wäre für mich dieses "Masse vor Tiefe". Eine echte journalistische Auseinandersetzung braucht Zeit, liefert also weniger Meldungen die "geklickt" werden können. Dann schiebt man lieber noch einen Redaktions-Kommentar hinterher, der aber wenig hilfreich ist, weil die Tiefe fehlt.
@damac Aber man könnte ja auch oberflächliche Kurzmeldungen und sonstigen Clickbait generieren, ohne bevorzugt rechte Inhalte darzustellen.