Mansplaining kann so anstrengend sein
Ich habe mal die These gehört, dass männlich gelesene Menschen von klein auf gelobt werden für Dinge, die sie tun.
Weiblich gelesene eher für etwas, das sie sind.
Wenn man davon ausgeht, dass Kinder bis etwa 7 Jahren fast alles was sie über sich hören ungefiltert aufnehmen, dann würde das diese Selbstsicherheit mMn erklären.
Denn "wenn ich was mache ist das lobens-würdig" klingt nach einem von sich selbst überzeugten Selbstbild.
Weiblich gelesene eher für etwas, das sie sind.
Du meinst aber eher Äußerlichkeiten, oder?
@alex_w
Ich würde es weiter fassen als nur Äußerlichkeiten, wobei dort der Schwerpunkt liegt: "von außen Beobachtbares".
Äußerlichkeiten sind "am Standbild beobachtbar", dazu kommen noch "Beobachtungen am Bewegtbild", also Verhalten wie "gut erzogen", "still", "aufmerksam" (bezüglich Kaffee nachschenken oder sowas)... diese ganzen Aspekte aus der "sozialen/angepasste Hausfrau-" Ecke.
@Aubrieta
Stimmt natürlich, gesellschaftliches Auftreten und eine "Benimmschule" gehört natürlich auch dazu.
Ich fragte, da ich so erzogen wurde und so aufwuchs: Sehr großer Standesdünkel mit einem dementsprechenden Auftreten und dem daraus resultierenden Selbstbewusstsein.
@alex_w ach spannend.
So ein Fall wurde da nicht als breites Phänomen abgebildet - war dann wahrscheinlich eher Beobachtungsobjekt "Arbeiterklasse". Oder es war repräsentativ und deine Erfahrung wäre der Ausreißer, der in der Gesamtschau unterging/zu selten vorkam.
War das denn aufobtruiert und du sahst es auch als solches ("halt dich gerade, wir sind doch hier nicht bei Jedermanns") oder siehst du es als "als positive konnotierte und deshalb übernommene" Einstellung?
Mir begegnen Menschen, die auf andere herabsehen - warum sie sich für "was besseres" halten weiß ich nicht. Könnte das dann von so einer Erziehung mit Standesdünkel kommen, was meinst du?
@Aubrieta
Man wächst einfach in diesen Umständen auf und übernimmt unreflektiert. Und darin liegt meiner Meinung auch die Krux: Eine Unfähigkeit der Selbstreflexion.
Natürlich ist auch der zu definierende Aspekt fraglich: Leistung? Vermögen? Gemeinwohl?
Ich hatte nie ein enges Verhältnis zu meiner Mutter, meinen Vater verlor ich früh, Angelpunkt war meine Nanny und mit der Pubertät begann ich andere Lebensumstände bewusst wahrzunehmen und meine in Frage zu stellen.
... und natürlich ordentlich zu rebellieren, was man in dieser Zeit so macht 😏