Die europäischen Übertragungsnetzbetreiber empfehlen eine revolutionäre Änderung: Deutschland soll seine einheitliche Strompreiszone aufteilen.
Warum?
Die europäischen Übertragungsnetzbetreiber empfehlen eine revolutionäre Änderung: Deutschland soll seine einheitliche Strompreiszone aufteilen.
Warum?
Die Realität ist unbequem:
• Im Norden: Günstiger Windstrom im Überfluss
• Im Süden: Teure Gaskraftwerke aus Mangel an Übertragungskapazität
• Der Plan: Fünf separate Preiszonen.
Die Folgen wären drastisch:
• Schleswig-Holstein: 20% günstigerer Strom als Bayern
• Osten: 10% günstiger als Westen
• Potenzielle Einsparung: 340 Millionen € jährlich
Aber: Die Analyse hat Schwächen. Sie basiert auf Daten von 2019 – vor Gaskrise, Solarboom, Batterietsunami und massivem Netzausbau.
Es bräuchte fünf Jahre ihn umzusetzen. 2030 würden wir dann die Netzwirklichkeit von 2019 abbilden.
Allerdings drängt die Zeit: Europa gibt Deutschland 6 Monate.
Seit 2020 verfehlen wir das EU-Ziel, 70% der grenzüberschreitenden Leitungen für den Stromhandel bereitzustellen. Es sind magere 41% (Stand 2023).
🍏 Meine Einschätzung: Ein simpler Satz im Koalitionsvertrag („Wir halten an der einheitlichen Strompreiszone fest") wird Europa nicht überzeugen.
Die Wahrheit ist: Selbst Preiszonen sind nur ein Behelfskonstrukt.
Länder wie Neuseeland oder Singapur sind weiter – sie berechnen Preise punktgenau an Netzknoten.
Deutschland kann sich gegen den Vorschlag stemmen, vielleicht sogar erfolgreich – aber nicht für immer. Die Physik wird siegen.
Denn wenn es aussieht wie eine Ente und quakt wie eine Ente, wird es irgendwann schwer, der Welt weiszumachen, dass man es eigentlich mit einem Hasen zu tun hat. 🦆
// Danke fürs Lesen!
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