1/3

Am Samstag, den 26.04, zog es Antifaschist*innen bundesweit auf die Straßen, so auch in Itzehoe.

Anlass war eine Kundgebung des regionalen Ablegers vom rechten Zusammenschluss „Gemeinsam für Deutschland“ (GfD). Bundesweit hatten unter diesem Motto vor allem Akteur*innen aus dem Querdenkenmilieu zu Aktionen unter diesem Label aufgerufen. An verschiedenen Orten in der BRD machten Antifaschist*innen umso lauter klar:
In dieser Stadt und überall gibt es keinen Platz für rechte Hetze!

Trotz großer Ankündigungen und Mobilisierungsversuchen durch Bannerdrops an Autobahnbrücken, sowie geringer Unterstützung aus Dänemark konnte der GfD in Itzehoe nur rund 200 Personen mobilisieren.

Die GfD versucht sich nach außen als Friedensbewegung darzustellen, doch ihre Forderungen – wie „Grenzkontrollen“, „verstärkter Bevölkerungsschutz“ und ein klares Nein zu humanitärer Unterstützung für die Ukraine, entlarvten schnell, was dahinter steckt: Nationalismus, Abschottung und autoritäres Denken, die als „Friedensliebe“ verkauft werden. Der Schulterschluss mit extrem rechten Gruppierungen ist dabei kein Einzelfall, sondern Teil der Strategie. Gerade für marginalisierte Gruppen bedeuten solche Positionen eine direkte Bedrohung.

#Itzehoe #Antifa #SchleswigHolstein #2604 #NoNazis #NoNazisSH

2/3

Ihnen gegenüber stand ein Gegenprotest von etwa 600 Antifaschist*innen, die in zwei angemeldeten Kundgebungen lautstark ihren Protest zeigten. Eine erste Kundgebung, zu der vor allem aus dem Umfeld der SPD und Grünen sowie deren Jugendorganisationen mobilisiert wurde, zog bereits gegen Mittag durch die Stadt. Etwa eine Stunde später folgte eine von antifaschistischen Gruppen sowie der Linksjugend Solid und der SDAJ geprägte Demonstration.

Während der Proteste versuchten einige Rechte sich mit Parolen wie „Nazis raus“ oder „Wir sind das Volk“ als Teil einer breiten „Mehrheitsbewegung“ darzustellen. Ein trauriges Schauspiel. Die Gegenprotestierenden ließen sich davon jedoch nicht beirren und setzten mit Sprechchören wie „Alerta, Alerta Antifascista!“ und „Siamo tutti antifascisti!“ ein klares Zeichen dagegen.

Entlarvend war auch der Auftritt von Jürgen Schanbacher, einem vor allem auf TikTok bekannten Verschwörungserzählunger. In einer sexistischen und rassistischen Rede hetzte er gegen Frauen im Gegenprotest und behauptete, sie sollten sich „schämen“, weil sie „gegen ihre eigene Sicherheit“ demonstrieren würden.

Nach dem Halt des antifaschististen Demozuges an der Lindenstraße Ecke Feldschmiede versuchten Menschen, sich aktiv dem rechten Aufmarsch entgegenzustellen.

3/3

Kaum begaben sich Gegendemonstrierende auf den Gehweg, wurden sie sofort von der Polizei konfrontiert und daran gehindert, sich zu widersetzen. Eine Person wurde dabei willkürlich basierend auf absurden Vorwürfen herausgezogen, was erneut zeigt, wie die Polizei nicht nur die rechten Demonstrierenden schützt, sondern auch Antifaschist*innen kriminalisiert und gezielt einschüchtert.

Dagegen zu protestieren ist notwendig nicht trotz, sondern gerade wegen der vermeintlich „bürgerlichen“ Fassade, mit der diese Bewegungen auftreten. Ihre Forderungen richten sich klar gegen eine solidarische Gesellschaft und bedeuten für viele eine direkte Bedrohung. Umso wichtiger ist es den Versuchen, rechte Positionen in der Mitte der Gesellschaft zu normalisieren, entschlossen entgegenzutreten.
Haltet die Augen offen, organisiert euch, seid laut und bleibt unbequem! Gemeinsam gegen Rechts, immer und überall!
Alerta Antifascista!